Bauchspeicheldrüse entzündet, was erwartet uns?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
toteblumenfrau

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31. Juli 2013
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Guten Morgen,

bei unserem Kater wurde eine Bauchspeicheldrüsenentzündung festgestellt. Am Montag haben wir einen Termin beim Tierarzt, einmal um alles zu besprechen und dann bekommt unser Kater eine Infusion. Durch den Feiertag war das leider nicht früher machbar.

Wir haben so viele Fragen und es fällt mir schwer mich bis Montag zu gedulden und daher wollte ich euch um eure Meinung bzw. um eure Erfahrungen bitten. Kann eine Katze gut damit leben? Ich hoffe sehr das er daran nicht sterben muss. So geht es ihm, äußerlich gut, er frisst gerne und viel, fängt seine Mäuse und rennt fröhlich durch die Wiese. Aber er bricht hin und wieder und hatte auch Durchfall. Deswegen sind wir zum TA. Der Kot war auch ganz gelb. leider geht er als Freigänger kaum daheim aufs Klo, so dass ich den Kot nicht kontrollieren kann.

Er frisst überhaupt kein Trockenfutter und mag nicht alles an Futter. Er liebt allerdings Käsepaste und Malzpaste. Da hab ich es wohl leider zu gut mit ihm gemeint, das muss nun gestrichen werden.

Ach es ist schlimm wenn man sich solche Sorgen machen muss.
 
A

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Wie wurde die Bauchspeicheldrüsenentzündung denn genau diagnostiziert? Also aufgrund welcher Blutwerte bzw. sonstiger Untersuchungen?

Wenn er gut frisst und munter drauf ist, ist es vermutlich keine akute Geschichte, dann geht es den Katzen nämlich meistens hundeelend.

Um Dich schon mal zu beruhigen, mit chronischen BSD-Entzündungen können viele Katzen recht lange und gut leben. Meine Hexe hat seit vier Jahren eine Pankreatitis, es geht ihr trotz recht hoher Werte gut damit, sie zeigt kaum Symptome und wird im August 16 Jahre alt.

Gut, dass er kein Trofu mag, das ist bei Pankreatitis eh nicht so günstig. Ideal wäre Schonkost, supplementiertes, gekochtes Huhn oder fertige Futter wie Kattovit Sensitive, Miamor Milde Mahlzeit, Animonda Integra Sensitive sind gut geeignet.
 
Klinische Chemie (photometrisch, ISE)


Parameter Ist-Wert Normwert a-Amylase l143 U/l < 1850
Lipase (DGGR) 25.3 U/l < 26
Glucose 4.6 mmol/l 3.1-6.9
Fructosamine 253.0 µmol/l < 340
Triglyceride 0.51 mmol/l < 1.14
Cholesterin 4.4 mmol/l + 1.8-3.9
Bilirubin-gesamt 1.7 µmol/l < 3.4
AP 12 U/l < 140
GLDH 2.2 U/l < 6
g-GT < 0.1 U/l < 5
ALT(GPT) 43.0 U/l < 70
AST(GOT) 13.5 U/l < 30
CK 56.0 U/l < 130
Gesamteiweiß 70.3 g/l 57-94
Albumin 42.0 g/l 26-56
Globuline 28.3 g/l 28-55
A/G-Quotient 1.5 . + 0.6-1.2
Harnstoff 12.8 mmol/l + 5.0-11.3
Kreatinin 159.0 µmol/l 0-168.0
Phosphat-anorg 1.0 mmol/l 0.8-1.9
Magnesium 0.9 mmol/l 0.6-1.3
Calcium 2.6 mmol/l 2.3-3.0
Natrium 154 mmol/l 145-158
Kalium 4.4 mmol/l 3.0-4.8
Na-/K-Quotient 34.8 . > 27
Eisen 16.5 µmol/l 8-31

Hinweis zur Lipase:
Der Lipasetest erfasst hauptsächlich die Aktivität der pankreatischen
Lipase, erreicht jedoch nicht Sensitivität und Spezifität der PLI. Bei entsprechender Klinik sollten Ergebnisse durch den PLI Test bestätigt werden.


Blutbild (Laserstreulicht-Methode)

* Erythrozyten 7.7 T/l 5.0 - 10.0
* Hämatokrit 0.42 l/l 0.30 - 0.44
* Hämoglobin 137 g/l 90-150
* Leukozyten 11.0 G/l 6.0-11.0
* Segmentkernige 81 % + 60-78
* Lymphozyten 4 % - 15-38
* Monozyten 0 % 0-4
* Eosinophile 15 % + 0-6
* Basophile 0 % 0-1
* Stabkernige 0 % 0-4
* Hypochromasie neg. neg.
* Anisozytose neg. neg.
* Thrombozyten 301 G/l 180-550

Differentialblutbild (absolute Zahlen)

* Segmentkernige 8.9 G/l 3.0-11.0
* Lymphozyten 0.4 G/l - 1.0-4.0
* Monozyten 0.0 G/l - 0.04-0.5
* Eosinophile 1.7 G/l + 0.04-0.6
* Basophile 0.0 G/l < 0.04
* Stabkernige 0.0 G/l < 0.6

Retikulozyten-Bestimmung - Laserstreulicht-Methode

Retikulozyten (abs.) 15.3 /nl < 60.0

Bewertung der Retikulozytenzahl
Die Regenerationsstärke muss anhand des Schweregrades der
Anämien beurteilt werden.
Retikulozytosen ohne (vorangegangene) Anämie können in Folge von Milzkontraktion, Organopathien und Neoplasien, aber auch artifiziell (Probenqualität, Probenalter) auftreten.

Bitte beachten Sie, dass der Referenzbereich der absoluten
Retikulozytenzahl methodenbedingt geändert wurde.



CHr 20.0 pg > 11.5

Interpretation CHr
Der CHr (Hämoglobingehalt der Retikulozyten) ist der früheste Mediator (innerhalb von 50 - 60 h) einer eisendefizitären Ery- thropoese und reagiert genauso schnell bei Eisensupplementation.
Das Differentialblutbild wurde mikroskopisch erstellt! Spezifische feline Pankreaslipase (fPLI)


fPLI: 9.3 µg/l + < 3.5

Interpretation PLI
<= 3.5 µg/l: fPLI im Referenzbereich.
3.6-5.3 µg/l: Eine geringe Erhöhung der fPLI-Konzentration kann mit einer Pankreatitis assoziiert sein.
Eine Kontrolle des Befundes nach 14 Tagen ist anzuraten.
>= 5.4 µg/l: Starke Erhöhungen der fPLI-Konzentrationen sprechen für eine Pankreatitis.



.
Anmerkung Glucose
Glucose ist lediglich in sofort abgeserten Proben oder bei der Verwendung von Stabilisatoren zu interpretieren
 
So ich habe mal den Bericht eingefügt, verstehe leider nicht viel davon.

Im Moment erbricht er noch sein Futter und da ich seinen Kot nicht kontrollieren kann haben wir das Blutbild machen lassen. Zudem kommt noch dazu, dass eine unser beiden Katzen in den Keller pinkelt. Wir wissen noch nicht wer von beiden. Entweder unsere Katze die stressbedingt durch Umzug und Freigang (war bis Oktober noch Hauskatze) angefangen hat zu lecken. Das ist wieder viele besser geworden. Das ist zwar ne andere Geschichte aber es könnte vielleicht auch der Kater sein, evtl. weil er krank ist. Alles nicht so einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der relevante Wert bei Euch ist der fpli, ganz unten. Der ist zwar erhöht, aber noch nicht so massiv. Mal zum Vergleich: Meine Hexe hatte schon Werte über 30 und es ging ihr dabei trotzdem gut.

Viel habe ich darüber noch nicht herausgefunden, aber ich bin jetzt schon einige Male auf Hinweise darauf gestoßen, dass Bakterien aus dem Darm bei Pankreatitis eine Rolle spielen könnten. Unter Umständen wäre also vielleicht ein großes Kotprofil bei Euch sinnvoll.

Ich würde den TA unbedingt auch auf die Verschiebungen im weißen Blutbild ansprechen. Eosinophile sind erhöht, das könnte ein Hinweis auf Parasiten sein (Kotprofil). Lymphozyten sind erniedrigt etc.

Hilfreich bei Pankreatitis sind auf jeden Fall B-Vitamine, zum Beispiel hochdosiertes B12.

Hast Du das Gefühl, er reagiert schmerzhaft am Bauch? DAnn wäre u.U. für einige Zeit ein Schmerzmittel ratsam. Mittel der Wahl sind bei Pankreatitis Opiate, ggf. noch Novalgin. Metacam und Onsior sind nicht angeraten, weil kontraproduktiv.

Sollte Katerchen trotz guten Appetits an Gewicht verlieren, könnte man über Enzyme nachdenken, weil das dann ein Hinweis drauf wäre, dass die Nahrung nicht gut verwertet wird.

Bei Pankreatitis gibt es schuldmedizinisch kaum Behandlungsmöglichkeiten. In akuten und schweren Fällen sind Infusionen ratsam, manchmal müssen die Katzen dann auch stationär für einige Tage an den Tropf. Aber das dürfte bei Euch nicht nötig sein, da es Katerchen ja soweit gut geht.

Versuch mal, ob er Schonkost akzeptiert. Wenn er sehr häufig spucken muss, wäre etwas gegen die Übelkeit sinnvoll, darauf kannst Du den TA mal ansprechen.

Es gibt noch einige Behandlungsmöglichkeiten aus dem alternativen Bereich, wie z.B. das Pankreas Compositum von Plantavet (bei uns hat es nichts gebracht), Neyfermin, Mittel von Heel etc.

Hexe hatte nie richtigen Durchfall, nur manchmal Matschkot. Das habe ich mit Huminsäuren (Activomin) in den Griff bekommen. Sie bekommt das nicht ständig, sondern immer nur kurweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann leider nur von einer akute Pankreatitis berichten und da ging es unserem Kater damals wirklich hundeelend und er hat sofort Medikamente bekommen z.B. gegen die Übelkeit und ein Schmerzmittel. Mehrmals täglich musste er dann zusätzlich Infusionen bekommen.

Scheinbar ist es bei euch aber nicht akut, aber bis Montag warten mit einer Infusion und einer Besprechung wie es weiter geht, wäre mir persönlich um ehrlich zu sein doch viel zu lange.

Uns wurde gesagt, dass es sehr wichtig ist, dass er ausreichend trinkt und das er eher magere Sachen wie z.B. Hühnchen frisst oder das Nassfutter von Kattofit z.B. sensitiv oder urinary.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke euch für die Antworten. Da bin ich nun schon etwas ruhiger.

Bis auf das Erbrechen ist unser Kater fit. Ich hab auch nicht das Gefühl das er schlimme Schmerzen hat. Ich denke mal er würde sich dann nicht so breit machen im Bett (total ausgestreckt) wenn er schlimm Bauchweh hätte. Aber ich bin nicht sicher ob ich es merken würde wenn er Schmerzen hat.

Wir haben schon ein paar Schonkost-Sorten gekauft und testen gerade ob er das mag. Er frisst aber auch das andere Nassfutter das für die Katze da steht wenn er Hunger hat.

Mit dem Kotprofil ist das leider nicht so einfach. Ich müsste beide Katzen 3 Tage einsperren. Die beiden haben den "Luxus", dass sie per Chip-Klappe 13 Stunden am Tag rein und raus können wie sie wollen. Nur Nachts müssen sie drin bleiben.

Ich sprech das aber bei der TA an mit dem Kot. Ich hatte die Tage ein Häufchen im Garten gefunden und das hat wirklich ganz schlimm gestunken (hab es mit der Schippe entsorgt) so nach Amoniak. Ich kann aber nicht genau sagen ob es unser Kater war.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Versuch mal, wie er reagiert, wenn Du ihm den Bauch kraulst. Falls er das generell nicht mag, müsste der TA mal schauen, ob da eine Schmerzhaftigkeit zu merken ist.

Ggf. würde es ja genügen, wenn Deine Katzen nur über Nacht Hausarrest haben, vielleicht setzen sie dann drinnen Kot ab.

Wenn er an das Futter der anderen Katzen geht, ist das u.U. nicht so optimal, je nach Futtersorte. Es schadet aber nicht, wenn die anderen Katzen erst einmal für einige Zeit die Schonkost mitfressen.
 

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