was versteht ihr von "gut sozialisiert"?

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maunzi666

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9. August 2010
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Hallo,

ich lese hier immer wieder, dass man darauf achten sollte, wenn man Katzen, in meinem Fall speziell eine Zweitkatze hinzu holt, dass sie gut sozialisiert sind.

Was bedeutet dies genau? Wie ich gestern in einem TH die Erfahrung machen musste, dass die Tiere in alle Richtungen verschwinden und sich nicht mehr blicken lassen, können da gut sozialisierte Katzen dabei sein.

Kann eine scheue Katze trotzdem gut sozialisiert sein?

Tut mir leid für diese dämlichen Fragen, aber ich bin einfach noch ein Anfänger auf diesem Gebiet.

Habt lieben Dank
 
A

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Gut sozialisierte Katzen sind Katzen die mind bist zur 12. LW bei der Mutter waren und danach nicht alleine gelebt haben, sondern mind. mit einem Katzenkumpel.
An den Menschen ist ein gut soz. Kitten natürlich auch gewöhnt, am besten mit ihm aufgewachsen.
 
Wenn Katzen als Kitten mind. bis zur 12.Woche besser noch bis zur 14.-16. Woche, bei der Katzenmutter und den Geschwistern und anderen Katzen aufgewachsen sind, dann sind sie hinterher viel besser sozial verträglich. Sie lernen in der Zeit den Umgang mit den anderen, dass es auch Grenzen gibt, dass man auch beim wildestens Spiel die Krallen einzieht, dass man nicht alles darf, den Gang aufs Katzenklo kennen sie dann zwar schon längst, aber er wird dann noch verfestigt, die Mutter erzieht ihre Kitten ziemlich gut wenn man sie lässt, in der Natur würden sie langsam das Jagen lernen, auch sehen sie am Beispiel der Mutter, was man in der Wohnung darf und was nicht, dass man einen Kratzbaum benützt usw.

Wenn man sie in der Zeit abwechslungreich ernährt, werden sie auch später nicht so schnell mäkelig.
 
Hallo Maunzi,

m.E. gibt es zwei Möglichkeiten der Sozialisierung:
1. auf den Menschen
2. in Bezug auf Artgenossen


Eine gute Sozialisierung auf Artgenossen bedeutet, daß sie Grenzen einhalten, daß sie keine Artgenossen mobben und auch nicht auf dem Katzenklo verhauen.
Kitten/Katzen sollten miteinander spielen, ohne sich zu verletzen, raufen, knuffen ist natürlich erlaubt.

Die Sozialisierung in Bezug auf den Menschen bedeutet, daß die Tiere nicht menschenscheu sind und sich auch nicht vor Angst verstecken.


Auch Katzen mit schwieriger Vergangenheit können das eine wie das andere lernen.


Natürlich können auch scheue Katzen gut auf Artgenossen sozialisiert sein wenn sie z.B. längere Zeit mit Katzengeschwistern oder Katzenfreunden zusammengelebt haben, aber weniger Menschenkontakt hatten.


Die Tierheimsituation ist für die meisten Katzen der emotionale Supergau. Es ist laut und hektisch, die Menschen haben wenig Zeit für die Tiere.
Wenn Du im TH oder auf einer Pflegestelle bist, setz Dich einige Zeit in Ruhe in die Ecke und laß die Tiere miteinander spielen. Du wirst sehen, welche Katzen den Kontakt zu Artgenossen und/oder Menschen mögen :)
LG
Claudia
 
.

Was bedeutet dies genau? Wie ich gestern in einem TH die Erfahrung machen musste, dass die Tiere in alle Richtungen verschwinden und sich nicht mehr blicken lassen, können da gut sozialisierte Katzen dabei sein.

Kann eine scheue Katze trotzdem gut sozialisiert sein?

Scheu hat nichts mit nicht sozialisiert zu tun in meinen Augen. Meist sind die Katzen total aufgeschlossen wenn nur die Tierpfleger in den Raum gehen, da sie diesen kennen.

Meine Katzen hauen auch oft ab wenn Besuch kommt. Deshalb würd ich aber nie sagen, dass meine deswegen nicht gut sozialisiert sind.
 
Scheu hat nichts mit nicht sozialisiert zu tun in meinen Augen. Meist sind die Katzen total aufgeschlossen wenn nur die Tierpfleger in den Raum gehen, da sie diesen kennen.

Meine Katzen hauen auch oft ab wenn Besuch kommt. Deshalb würd ich aber nie sagen, dass meine deswegen nicht gut sozialisiert sind.

Sehe ich auch so, meine hängen sehr an mir und folgen mir überall hin, vorm Computer, beim Zähneputzen im Bad, beim Kochen usw. nie bin ich allein, sind beide sehr verschmust, aber wenn Besuch kommt, dann ziehen sie sich erstmal zurück und sind sehr zurückhaltend, sie verkriechen sich nicht total, aber sie kommen auch nicht auf den Besuch zu.
 
Gut sozialisiert kann man mit zweierlei Maß messen…;)

Einmal gut sozialisiert, auf andere Katzen und andere Haustiere bezogen.
Es gibt wirklich sehr sehr soziale Katzen, die sich als Perfektionisten in Punkto Vergesellschaftung mit Katzen, Hunden etc. herausstellen…dem Menschen gegenüber aber eher skeptisch gegenüber stehen. Solche Tiere betitel ich gerne mit „Sozialarbeiter mit kleiner Menschen-Antipatie“.

Und dann gibt es das gleiche noch mal, nur das diese Tiere dann auch noch super auf den Menschen „geprägt“ sind, soll heißen keine oder kaum Schwierigkeiten beim Umzug etc. aufweisen, Alltagsgeräusche im Haushalt (Staubsauger, Waschmaschine etc) kennen und keine Panik davor haben und nicht fremdeln, freundlich, offen und neugierig auf den Menschen zugehen und keine Angst (ich speche nicht vom „Kennenlernendefizit“) haben.

Letzteres ist natürlich immer das, was sich die meisten „wünschen“.

Wem es jedoch nur um einen „Sozialarbeiter“ für seine Katzen geht, der ist genauso gut mit einem Tier aus Beispiel I beraten.

Gut sozialisierte Kitten müssen nicht unbedingt 12 Wochen bei der Mutter geblieben sein, um gut sozialisiert zu sein.

Auch Fundkitten oder Handaufzuchten ohne Mutter können im Richtigen Umfeld zu wunderbar sozialen Tiere „mutieren“, wenn genügend „Geschwister“ oder andere soziale „Mitkatzen“ da sind. Mit den Geschwistern zusammen lernen sie und die „Mitkatzen“ unterrichten sie.
 
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Gut sozialisiert kann man mit zweierlei Maß messen…;)

Einmal gut sozialisiert, auf andere Katzen und andere Haustiere bezogen.
Es gibt wirklich sehr sehr soziale Katzen, die sich als Perfektionisten in Punkto Vergesellschaftung mit Katzen, Hunden etc. herausstellen…dem Menschen gegenüber aber eher skeptisch gegenüber stehen. Solche Tiere betitel ich gerne mit „Sozialarbeiter mit kleiner Menschen-Antipatie“.

Und dann gibt es das gleiche noch mal, nur das diese Tiere dann auch noch super auf den Menschen „geprägt“ sind, soll heißen keine oder kaum Schwierigkeiten beim Umzug etc. aufweisen, Alltagsgeräusche im Haushalt (Staubsauger, Waschmaschine etc) kennen und keine Panik davor haben und nicht fremdeln, freundlich, offen und neugierig auf den Menschen zugehen und keine Angst (ich speche nicht vom „Kennenlernendefizit“) haben.

Letzteres ist natürlich immer das, was sich die meisten „wünschen“.

Wem es jedoch nur um einen „Sozialarbeiter“ für seine Katzen geht, der ist genauso gut mit einem Tier aus Beispiel I beraten.

Gut sozialisierte Kitten müssen nicht unbedingt 12 Wochen bei der Mutter geblieben sein, um gut sozialisiert zu sein.

Auch Fundkitten oder Handaufzuchten ohne Mutter können im Richtigen Umfeld zu wunderbar sozialen Tiere „mutieren“, wenn genügend „Geschwister“ oder andere soziale „Mitkatzen“ da sind. Mit den Geschwistern zusammen lernen sie und die „Mitkatzen“ unterrichten sie.

feiner beitrag :) ich stimme hier zu
 
Auch Fundkitten oder Handaufzuchten ohne Mutter können im Richtigen Umfeld zu wunderbar sozialen Tiere „mutieren“, wenn genügend „Geschwister“ oder andere soziale „Mitkatzen“ da sind. Mit den Geschwistern zusammen lernen sie und die „Mitkatzen“ unterrichten sie.
Kann ich bestätigen, ich hatte auch so ein süßes Exemplar. Mein Regenbogenkater Bernstein wurde mit der Flasche aufgepäppelt, bei der Pflegestelle geb es genügend andere Katzen, die Neuzugänge gewöhnt waren und sehr verträglich waren. Sowohl zu Mensch als auch Tier ein absolut herzensgutes Tier :pink-heart:

Dahingehend ist mein Kater Kobold sozial gesehen einfach eine Rampensau, obwohl er 11 Wochen mit Schwesterchen bei seiner Mama gelebt hat.
 
  • #10
Hallo,
alles Wichtige wurde geschrieben.:smile:


Diesen Satz bitte immmer im Hinterkopf behalten:

Auch Katzen mit schwieriger Vergangenheit können das eine wie das andere lernen.


LG
 
  • #11
Hi,

Gut sozialisierte Kitten müssen nicht unbedingt 12 Wochen bei der Mutter geblieben sein, um gut sozialisiert zu sein.

Auch Fundkitten oder Handaufzuchten ohne Mutter können im Richtigen Umfeld zu wunderbar sozialen Tiere „mutieren“, wenn genügend „Geschwister“ oder andere soziale „Mitkatzen“ da sind. Mit den Geschwistern zusammen lernen sie und die „Mitkatzen“ unterrichten sie.

Wunderschön beschrieben:)
Sozialisierung heisst wirklich, dass das Tier Katzensprache kann und sich dem Menschen gegenüber verständlich machen kann, mit ihm kommuniziert.
Kommunikation mit dem Menschen kann auch heissen, dass eine Katze das noch nicht kann, es sich aber durch abgucken auch gern beibringen lässt.
Wie schmusig so ein Tier werden kann, liegt auch am Charakter des Tieres selbst.
Im TH sollte man beim Aussuchen, wenn sich die Tiere scheu zeigen auch mal ein bisschen von Ausserhalb beobachten, wie sich die Tiere untereinander geben.
Dass sich alle verstecken, wenn ein Mensch den Raum betritt, kann schon passieren, gerade wenn mehrere misstrauische Tiere in der Gruppe sind stecken sie unter Umständen die anderen Tiere mit ihrer Panik an.

LG, Kordula
 
  • #12
Hallo,

vielen herzlichen Dank für die vielen informativen Antworten.


Gut sozialisierte Kitten müssen nicht unbedingt 12 Wochen bei der Mutter geblieben sein, um gut sozialisiert zu sein.


Diese Info ist für mich auch sehr wichtig. Denn die Pflegestelle, den diese Pflegestelle mit der ich in Kontakt getreten bin sagte mir, dass die Kitten bei ihr alle landen. Meist so zwischen der 5. und 10. Lebenswoche werden sie dort abgegeben. Wenn Kitten erst gut sozialisiert wären, wenn sie mind. 12 Wochen bei der Mutter waren, dann dürften somit die Katzen alle von solchen Pflegestellen nicht gut sozialisiert sein.

Mir ist durchaus klar, dass es der Optimalfall wäre, aber wahrscheinlich wenn man die Katze im TH oder Pflegestelle holt, selten der Fall ist, dass die Katze solange bei der Mutter bleiben durfte.

Ich traf z.B. auf einen 6 monatigen Fundkater. Der lag in seiner Kratzbaumhöhle, lies sich zwar vom Pfleger rausnehmen, aber verschwand sofort wieder darin. Allerdings konnte ich problemlos in die Höhle fassen um ihn zu streicheln. Wie er im Umgang mit Mitkatzen ist, konnte ich also nicht beurteilen.

Sicherlich schwierige Entscheidung, ich hoffe, die richtige zu treffen.

LG
 
  • #13
Gut sozialisierte Katzen sind Katzen die mind bist zur 12. LW bei der Mutter waren und danach nicht alleine gelebt haben, sondern mind. mit einem Katzenkumpel.
An den Menschen ist ein gut soz. Kitten natürlich auch gewöhnt, am besten mit ihm aufgewachsen.


Das würde ich so nicht unterschreiben-

Wenn die Mama schon ein Fauchi oder ein gemachtes Einzeltier war, nutzen die 12 Wochen nichts.


"gut Sozialisiert" bedeutet für mich , daß ein Kätzchen von Anfang an positiven Kontakt zu Menschen und anderen Katzen verschiedenen Alters hatte und von klein an, neben kätzischem Sozialverhalten, auch gelernt hat,mit Menschen umzugehen.
Also,daß Menschen etwas positives sind, vor dem man keine Angst haben braucht. Ein "gut sozialisiertes" Kätzchen sollte von Anfang an gewohnt sein, an allen Körpersteölen angefasst werden - dann gibt es auch später keine Probleme beim Tierarzt oder mit der Wurmkur ;).

Ach so... natürlich MUSS es nicht zwingend die Mama sein, bei der das Kätzchen aufwächst. aber es braucht Geschwister ( egal ob leibliche oder nicht), um sich auszutesten und erwachsene Tiere , um Grenzen erkennen zu lernen
 
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