Würd ich doch als kreativ bezeichnen wollen... nicht ganz falsch, aber auch nicht wirklich richtig.
Für kätzischen Diabetes mellitus gibt's als häufigsten Grund zuviele verdauliche Kohlenhydrate im Futter - die sprichwörtliche verfettete Trofu-Katze ist
der Kandidat dafür.
(Der Gerechtigkeit wegen: Verdauliche KH in Nafu funktionieren genauso gut...)
Verdauliche KH sind dabei auch so Sachen wie Zuckercoleur zum Färben, die ganzen Stärken zum Binden... das ist eine arg lange Liste an zulässigen Futterbestandteilen im Fefu.
Auf die Verwertung von "Zucker" aller Arten ist der kätzische Stoffwechsel nun mal nicht ausgelegt.
Katz kann die Glukoneogenese in der Leber - den Umbau von Eiweiß & Fett zu Blutzucker - nicht abschalten, nicht mal bremsen.
Kommem da noch massig kleine darmschleimhautgängige Zucker zu... kommt früher oder später der Glukosehaushalt durcheinander und die BSD mit der Insulinproduktion nicht nach.
Das Übergewicht selbst ist da übrigens nur ein Nebeneffekt der KH-lastigen Fütterung, und nicht der grundsätzliche Auslöser.
Abspecken funktioniert bei fütterungsbedingtem Diabetes Mellitus ziemlich sicher, wenn auf KH-freie Futter umgestellt wird.
Und dann kommt die Bauchspeicheldrüse meistens auch sehr schnell wieder mit der Insulinproduktion nach - schneller zu meist, als die Gewichtsreduktion vermuten lassen würde.
Eine 2. Möglichkeit für kätzischen Diabetes Mellitus ist, das er als Folge einer Pankreatitis, akut oder chronisch, auftritt: Dann, wenn die Entzündung die Langerhans'schen Inseln, die das Insulin ja produzieren, zerstört hat.
Das ist komplett unabhängig vom Gewicht der Katze - und optimale Ernährung kann da nur den Fremdinsulinbedarf reduzieren.
Diese 2. Möglichkeit könnte bei Euch, wie bei jedem kätzischen Pankreatitis-Patienten, auftreten.
Und auch das ist händelbar.
Die 3. Möglichkeit wäre der Cortison-induzierte Diabetes Mellitus.
Der kann mit Ende der Cortisontherapie wieder verschwinden. Oder eben bleiben.
Sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man mit kortison therapiert.
(Ich finde Kortison in vielen Fällen sehr hilfreich - aber das Risiko sollte man halt kennen.)
Cortison-induzierter Diabetes ist am schlechtesten therapierbar.: Er spricht am schlechtesten auf Fremdinsulingaben an, und widersteht praktisch jedem diätetischem Ansatz.