Liebe Kirsten,
das tut mir wirklich sehr leid wegen Schnüffel.
Aber tröstlich, dass er ein langes (und bei Dir schönes!) Leben hatte für seine Vorgeschichte.
Und sehr schön, dass Du eine einfühlsame TÄ hattest, das ist ja sowas von wichtig ...
Ihre Asche in einer Urne nach Hause holen zu können, war/ist mir auch wichtig.
Sie haben übrigens gerade angerufen: Ich kann sie heute am frühen Abend holen. Was ich von daher sehr schön finde, weil morgen Tris' Geburtstag ist.
Dann ist sie heute Abend wieder hier. Zu seinem Geburtstag.
Geweckt hat er mich (von Freitag auf Samstag im Zwei-Stunden-Takt) auch einfach "zum Kuscheln und für Ansprache".
Seine Stimmung schwankt stark. Zwischendurch ist er okay (seit gestern Nachmittag war er eher ruhig, hat die Nacht on-off in meinem Bett geschlafen und liegt da auch immer noch drin gerade, der kleine Langschläfer ...).
Zwischendurch wird er dann aber wieder sehr unruhig, macht (fast Kitten-)Geräusche, die ich noch nie von ihm gehört habe.
Auch beim Fressen ist es so, dass er manchmal "normal" frisst.
Manchmal aber unruhig ist, die Tür im Auge behält - er kennt es eben 9 Jahre, dass sie jetzt doch eigentlich dazukommen muss? - und wenig frisst.
Ich mache mir (noch) keine Sorgen wegen des Fressens, das wird sich hoffentlich auch wieder beruhigen und stabilisieren.
Sie hatte am Samstag vor ihrem Tod das Fressen eingestellt, er solidarisch mit! :O Samstag und Sonntag so gut wie gar nichts gefressen, das erste mal erst wieder so richtig am Montagabend. (Da war ihr Körper noch hier).
Die Frage, ob wieder ein zweites Tier dazukommt: Grundsätzlich denke ich, er bräuchte wieder eine/n Katzenkumpel/in, damit es ihm gut geht.
Er ist nun mal ein hoch sozialer Kater (der es, wie ich ja seit der Aktion ganz, ganz am Anfang, als ich Socke so lange separieren musste, weiß, hasst, allein zu sein).
Nur ist da auch die Frage: wen. Tris und Socke waren so dicke und gleichzeitig sie immer so klar die Chefin hier und er ist ja ein sehr zurückhaltender und bescheidener Charakter, der sich eher zurückzieht und/oder unterordnet.
Das müsste schon eine Katze sein, die mindestens ebenso "bescheiden" ist wie er. Und da würde ich ihm einen Bärendienst erweisen wenn er - sowieso gerade noch in der Phase, da er sich überhaupt daran gewöhnen muss, dass SIE (nicht irgendeine Katze, sondern SIE) nicht mehr hier ist -, ein anderes Tier hier reinhole, was sich eventuell in seinem angestammten Revier als dominant zeigt.
Oder mir gegenüber im Anspruch an mich.
Ich war am Samstag nach Sockes Weggang im Tierheim in Hannover ... sehr ironisch: Es war am Ostersamstag 2010, dass ich SIE kennengelernt habe und wieder an einem Ostersamstag 9 Jahre später bin ich wieder im Tierheim.
Dort ist eine Katze, die ganz reizend ist. Wieder Zufall, sie steht noch gar nicht auf der Webseite des Tierheims. Und: wieder eine Glückskatze, die mich an einem Ostersamstag aufmerksam angesehen hat.
"Eigentlich" passend vom Alter her: reine Wohnungskatze, wird im Juni 11, sehr katzen- und überhaupt sozial, nach Aussage des Tierheims "sehr schüchtern", wobei auch hier: Das Tier ist eine absolute Kampfschmuserin.
Ich habe mehrere Tage überlegt und war dreimal dort. Beim dritten Mal habe ich ihnen gesagt, dass wir hier noch nicht soweit sind, ich aber die Patenschaft für das Mäuschen dort übernehmen, bis sie die für sie richtige Familie gefunden hat.
Abgesehen davon, dass es wieder eine Glückskatze ist (wenn auch anders als Socke, an dieser Maus hier scheint im Vergleich alles dreimal so groß wie bei meiner zarten Socke, vor allem die Pfötchen, das sind ja regelrechte Pranken.
): Ich glaube, mir würde erstmal ständig das Herz stehenbleiben, wenn hier eine Glückskatze um die Ecke käme, aber eben: nicht Socke.
Außerdem, so reizend ihre Verschmustheit ist: Da hätte ich wirklich Sorge, dass sie mich ziemlich schnell in Beschlag nehmen würde und Tris ein Einsehen hat. Das geht nicht. Er hat seine Kumpanin verloren. Er muss hier Chef im Ring sein und auf ewig bleiben.
Letztlich: Auch diese Katze hat (naja, ist ja auch langsam Seniorin
) gesundheitlich eine Vorgeschichte, hatte einen (gutartigen?) Tumor an der Schilddrüse, von der sie ihr die Hälfte entfernt haben Anfang des Jahres.
Sie ist zu dünn, eine nervöse Fresserin und hat (derzeit noch) Durchfall im Tierheim.
Auch da muss ich ganz ehrlich sagen: Ich bin noch nicht wieder so weit.
Es waren so viele Jahre hier mit gesundheitlichen sagen wir mal Sorgen und Überlegungen (alleine die vielen Jahre, herauszufinden, welches Futter Socke verträgt), so oft Getrennt-Füttern oder Medikamenten-Gaben (bis hin zum Schluss jetzt mit dem Schilddrüsen-Medikament für Socke). So viele Jahre stets ein wachsames, immer sehr scharfes Auge auf die Gesundheit der Zwerge haben und dabei immer diese Riesensorge: Was ist, wenn ich sie transportieren/untersuchen lassen muss, das aber ein Problem und jedes Mal die Gretchenfrage ist ..
Wie gesagt: Ich bin noch nicht wieder soweit.
Ich werde uns hier jetzt erstmal noch ein wenig Zeit geben (zwei, drei, vier, fünf Wochen).
Wenn ich dann den Eindruck habe, dass Tris dringend wieder (kätzische) Gesellschaft braucht, sehe ich weiter.
Aber erstmal ruhen wir uns hier ein wenig aus und verdauen das alles, glaube ich.
Ich finde es übrigens ausgesprochen schade, dass wir (Du und ich, Kirsten), Katzen und keine Hunde haben. Bei Hunden würden wir wahrscheinlich sagen: Hey, lass uns mal treffen, vielleicht verstehen sie sich ja, Feger und Tris und genießen mal wieder Gleichgesinnten-Kontakt. Gerade in ihrem ähnlichen Alter und beide anscheinend eher ruhig.
Liebe Grüße
Christiane