Zwangsstreicheln

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    baby katze kätzchen kitten sozialisation sozialisieren zähmen
Darf ich fragen, wie genau ihr das gemacht habt?

Mein Freund hat einen Moment genutzt als er abgelenkt war und ihn dann einfach gestreichelt. Das funktioniert aber wie gesagt auch nicht bei allen Katzen und soll keine Empfehlung sein.
 
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Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich es nochmal machen werde (abgesehen davon, dass ich sowieso erstmal 1 Jahr keine ungeimpften Kätzchen aufnehmen kann wegen der Parvoviren..) Ich denke, wenn dann für eine Organisation, die die Kosten trägt. Die Kosten für Spezialfutter, Laboruntersuchungen, Medikamente usw. waren bei den dreien leider so hoch, dass ich erstmal eine Weile brauchen werde, um das Loch, das diese Ausgaben in meinem Geldbeutel verursacht haben, zu stopfen.
Ich habe schon immer höchste Hochachtung vor den Menschen, die als Pflegestelle tätig sind. Bereits nach kürzester Zeit könnte ich mich nicht mehr von so einem Pflegefall trennen. Um so heftiger finde ich es, dass Du in diesem Falle anscheinend die ganzen Kosten alleine zu tragen hast!
Futter nur anzubieten, wenn man daneben sitzt, ist etwas, von dem ich sehr sehr häufig gelesen habe, dass es den Sozialisierungsprozess enorm beschleunigen soll. Ich fand es auch total einleuchtend.
Ich finde es durchaus positiv, wenn Tiere mitbekommen, wer ihnen das Futter serviert, aber ich würde es selber auch nicht schätzen, wenn man mir beim Essen ständig zuschaut.
Ich find‘s weiterhin gruselig, so vorzugehen, damit die Katzen „funktionieren“. Ich bestimme ja schließlich auch selbst, wer mich anfassen darf. Und nur weil jemand anders stärker ist und deshalb glaubt, sich was rausnehmen zu können, macht‘s das nicht magisch alles gut.
Das ist auch meine Meinung. Jede Katze wird bei freundlicher Behandlung irgendwann das anbieten, wozu sie in der Lage ist. Wir haben selbst erlebt, dass auch bei Geschwistern, die immer die gleichen Erfahrungen gemacht haben, das Zulassen von Nähe unterschiedlich ist und dass sich auch das über Jahre hinweg weiter entwickelt.
Nicht jede Katze ist zur Kuschel- und Schmusekatze geboren, vor allem nicht von Anfang an!
 
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Mein Freund hat einen Moment genutzt als er abgelenkt war und ihn dann einfach gestreichelt. Das funktioniert aber wie gesagt auch nicht bei allen Katzen und soll keine Empfehlung sein.
Ich denke, es ist eine Sache des Gespürs für die richtige Aktion im richtigen Moment. So wie wir haben auch Tiere "bessere" und schlechtere Momente und Tage. Wenn man dafür ein gutes Gespür hat kann man damit sehr gut arbeiten.

Wenn ich mit meinen Katzen etwas mache, dann arbeite ich sehr gern extrem opportunistisch. Beispiel: Kana ist angespannt wenn Nowi (die ihn gerne anrauft) dabei ist. Wenn Nowi daneben sitzt bekommt er schon Leckerli wenn ich die Pfoten kurz berühren darf.
Ist Nowi nicht dabei kann (im Sinne von er fühlt sich dazu im Stande) Kana mir die Pfote in die Hand geben und ich darf sie kurz festhalten. Erst dann gibt es Leckerli.
Er findet dass Pfoten und Schwanz anfassen absolut nicht OK ist. Aber wenn er gute Laune hat lässt er es geschehen weil er mittlerweile weiß dass ihm dabei nix passiert.
Durch diese Übung hab ich bei ihm zweierlei Vorteile: Einerseits wird er damit auch beim Tierarzt besser händelbarer (weshalb es alle meine Katzen lernen, genauso wie festhalten und überall am Kopf anfassen) andererseits wurde er an einem Knie operiert und wenn Pfote geben hinten schlechter geht als sonst weiß ist dass es ihm mal wieder weh tut und er bekommt ein paar Tage Metacam bis es wieder besser ist.

Nicht jede Katze ist zur Kuschel- und Schmusekatze geboren, vor allem nicht von Anfang an!
Stimmt. Besagter Kana mag nur angefasst und gestreichelt werden wenn er das will. Was eher selten ist.😆
Bei ihm hätte Zwangsstreicheln genau den gegenteiligen Effekt gehabt.
 
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Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich her etwas schreiben soll - das Wichtigste wurde ja schon gesagt.

Wir haben vor 3 Jahren Moisha von einer Pflegestelle geholt. Moisha war ungemein scheu und die Frau an der Pflegestelle hat versucht sie zahm zu bekommen, indem nur in ihrer Anwesenheit gefüttert wurde. Das hat so ausgeschaut, dass sie das Futter mit in den Raum genommen hat, wenn sie rein gegangen ist und wieder mitgenommen hat, wenn sie raus gegangen ist. Darüber sollten sich die Katzen an den Menschen gewöhnen. Da Moisha so ungemein ängstlich ist, hat sie wohl so gut wie nichts in dieser Zeit gefressen.

Auch bei mir hat sie anfangs nicht gefressen und es hat sehr lange gedauert, bis ich sie dazu gebracht habe, dass sie beim Fressen keine Angst mehr hat. Sie frisst inzwischen gerne, aber nicht so, dass man ihr Futter einfach hinstellt. Wir haben unseren Weg gefunden. Auch wenn es ziemlich kompliziert ist und es uns das Leben oft schwer macht.

Als diese ungemein scheue Moisha bei uns eingezogen ist, habe ich mich hier im Forum angemeldet und als Tip diese Seite bekommen:
Der Umgang mit Wildlingen und seeehr scheuen Katzen

Ich bin genau danach vorgegangen und wir konnten sie innerhalb von einer Woche streicheln.
Wobei ich sie nie von mir aus angefasst habe. Ich musste mich am Ende fast auf die Hände setzen, weil ich gesehen habe, dass sie eigentlich gestreichelt werden will - sie hat sich in meine Nähe getraut und hat sich an allen Gegenständen gerieben. Aber erst als sie ihren Kopf an meine Hand gedrückt hat, habe ich sie gestreichelt. Ich denke, dieser letzte Schritt ist wichtig, weil da die Katze über ihren Schatten springt und Vertrauen zu den Menschen fasst.
Danke für deine Rückmeldung! Streicheln nach einer Woche ist ja Wahnsinn 🤩 habe mir die Seite durchgelesen - super vielen Dank 👍
 
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Schreibt diese „Balli“ noch hier oder anderswo ?
Ihr Blog ist ja schon etwas älter … (2011-2013).
Kann ich dir leider nicht sagen. Ich kenne nur diese Seite, den ganzen Blog an sich nicht.
Auch wenn die Anleitung etwas älter ist, hat das mit dieser Methode bei uns tadellos geklappt.
 
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Wegen der Handtuchmethode wollte ich noch etwas anmerken: eine meiner schon zahmen Katzen mußte wg. medikamentöser Behandlung festgehalten werden. Man empfahl mir, sie in ein Handtuch zu wickeln.
Hat auch geklappt, das Ohrenmittel war dort, wo es hingehörte.
Das klappte exakt zweimal. Danach flüchtete sie bereits großräumig, wenn sie nur ein Handtuch sah!

Selbst, wenn es gar nicht ihr galt, sondern das/die Handtücher nur durch den Raum getragen wurden, um in der Wäsche zu landen: sie sah es von Weitem und war weg.
 
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Wegen der Handtuchmethode wollte ich noch etwas anmerken …
*lach* ja, die sind ja weder blind noch blöd … ( in der Regel), beim nächsten mal musst Du also kreativ werden, wie dasHandtuch ungesehen in Katzennähe kommt.
Einen Schafspelz drumwickeln ?
 
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Ich habe meinen Kater eingewickelt einige Tage zwangsernährt. Ohne Wicklung wäre das für uns Beide unschöner geworden. Er hat kein Trauma davon getragen und ich kann ihn weiterhin einwickeln..
 
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Ich habe schon viele Katzen zur Zwangsfütterung oder Medikamentengabe einwickeln müssen. Ein Handtuch- oder Deckentrauma hat niemand davongetragen.
 

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Es gibt sicher Situationen, wo es notwendig ist, mit Handtuch zu arbeiten. Musste ich bei zwei meiner Katzen machen, als wir Augebsalbe geben mussten. Begeistert war keiner aber sie haben es ohne größeren Vertrauensverlust überstanden. Es hatte auch keiner Angst vor Handtüchern. Allerdings haben wir auch versucht, es zu bestimmten Urzeiten zu geben und mit einem Signalwort.

Aber das ist medizinisch notwendig, das ist was völlig anderes als zwangsstreicheln.
 
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Ich habe meinen Kater eingewickelt einige Tage zwangsernährt. Ohne Wicklung wäre das für uns Beide unschöner geworden. Er hat kein Trauma davon getragen und ich kann ihn weiterhin einwickeln..
Aufgrund der Krankheit musste ich das auch machen, um ihnen Medikamente zu verabreichen oder Fieber zu messen. Es war für alle Beteiligten ein sehr unschönes Erlebnis und ich war froh, dass sie bereits nach 1 Tag wieder gegessen haben und ich ihnen die Medikamente in Leckerli versteckt verabreichen konnte.

Susanne lässt übrigens nicht locker. Ich habe nochmal versucht, ihr meine Bedenken klar zu machen, aber sie ist zu 100% überzeugt von der Methode. Hat wieder betont, dass es alternativlos sei. Ich müsse das jetzt machen. Irgendwo kann ich sie natürlich verstehen - bei ihr kommt es glaube ich so an, als würde ich ihre jahrzehntelange Erfahrung ignorieren und meinen, dass ich es besser weiß.
Fühle mich grad wieder ziemlich unter Druck gesetzt.
 
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Wenn Susanne es besser kann, soll Susanne es selber machen 😉
 
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Wenn ich es richtig verstanden habe, trägst du alle Ausgaben.
Ganz ehrlich: was genau hat sie da überhaupt reinzureden? Was ist ihre Rolle?
 
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Wünschelpute (cooler Name übrigens)
wenn Du Pflegestelle bleiben möchtest, dann such Dir einen vernünftigen Verein. JEDER Verein sucht doch händeringend nach guten Pflegestellen.
Ich bin selber eine und unser Verein trägt komplett alle Kosten und ich mache "nur" die Arbeit.
Die nutzt Dich aus und statt zu unterstützen kommandiert sie blöd rum.
 
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Lasse redn :grin:
 
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Vielleicht solltest Du sie daran erinnern dass Du nicht Pflegestelle machen musst und wenn sie mit Dir nicht einverstanden ist sie es gerne selber machen kann.

Das sollte ihr den Zahn, Druck zu machen sehr schnell ziehen.
 
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Das ist aber kein Verein?
Ich kann nicht einem anderen die volle finanzielle, zeitliche und emotionale Verantwortung übertragen, und dann erwarten, dass der alles genauso wie ich selbst mache. Dann muss sie sich eben selbst kümmern, vollständig.
 
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Unsere ersten Katerchen haben wir mit entzündeten Augen übernommen, es waren also täglich mehrere Behandlungen notwendig, zu denen wir sie greifen und festhalten mussten. Zum Glück haben sie das nicht übel genommen und wir haben immer so schnell wie möglich gemacht, um sie wieder frei zu lassen. Einen unserer aktuellen Kater konnten wir als Kitten erst nach einer Woche greifen und einmal kurz wiegen. Auch ihn haben wir nicht eine Sekunde zu lange festgehalten. Das Vertrauen kam nach und nach von ganz allein ohne solche Zwangsmaßnahmen.
 
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