Zusammenführung EKH & Bengal-Mix

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Banjo_Mishti

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1. Juli 2021
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Hallo liebes Forum,
ich bin zwar neu angemeldet, lese aber seit Jahren immer mal wieder mit und würde mich heute konkret an euch wenden, um Hilfe und Meinungen zu unserer laufenden Zusammenführung einzuholen.

Die Akteure:
Unser alteingesessener Kater Banjo ist ein großer EKH-Kater (kastriert), ca. 8 Jahre alt und stammt aus einer Sicherstellung in einem Tiermessie-Haushalt. Er wohnt seit 2016 bei mir und ich hatte ihn damals als Zweitkater für meine Abessinier-Dame Isis geholt, die ich ebenfalls aus dem Tierheim habe und die im März dieses Jahres tragisch und schnell an einem Lungenthrombus verstorben ist. Somit war er seitdem Einzelkater und wir haben nun den Schritt gewagt, ihm wieder Gesellschaft zu suchen. Mit der alten Katze war er zwar manchmal etwas aufdringlich (er wollte definitiv mehr Nähe, Spielen und Kuscheln als sie), aber respektierte auch ihre Grenzen und war insgesamt liebevoll im Umgang mit ihr. Er ist generell sehr sozial, braucht aber lange, um sich an Veränderungen zu gewöhnen. Und er ist sehr verfressen, was wir versuchen, in Schach zu halten, zumal er vor kurzem mit einer Pankreatitis zu kämpfen hatte.
Unser Neuzugang Mishti (weiblich, kastriert) stammt ebenfalls aus einem Tiermessie-Haushalt und ist etwa 6 Jahre alt. Man sieht ihr an, dass in ihr einige Bengal-Gene zu finden sind und sie ist dementsprechend intelligent, aufgeweckt und neugierig auf alles und jeden. Sie hat noch etwas Durchfall, aber nach Abklärung durch unseren Tierarzt liegt das an der schlechten Ernährung in ihren alten Verhältnissen (wir haben sie recht schnell nach der Sicherstellung vom Tierheim übernommen). Vom Charakter her denke ich eigentlich, dass die beiden super zusammenpassen würden.

Die Zusammenführung bisher:
Mein Mann und ich haben das Zusammenführungs-Buch von Christine Hauschild zu Rate gezogen und ein Zimmer für Mishti eingerichtet, in dem nachts auch immer einer von uns schläft, damit sie Gesellschaft hat. Tagsüber beschäftigen wir uns natürlich auch mit ihr. Da wir zwar eine große (120qm), aber sehr offene Wohnung haben, war es sehr schwierig, die Katzen im jeweils anderen Revier Gerüche erkunden zu lassen und so haben wir im Rest des Wohnbereichs zwar Mishtis Gerüche per Decke verteilt, aber die Erkundungstour konnten wir nicht durchziehen. Banjo hatte zu große Angst, in Mishtis Zimmer eingesperrt zu sein, wo es ja sehr stark nach ihr riecht. Auch Klickern und Leckerlis haben da nicht als Beschwichtigung geholfen. Ins Bad können wir ihn auch nicht stecken - das ist schon immer tabu und macht ihm genau so große Angst. Mehr Zimmer haben wir nicht.
Wir haben am Anfang auch den Fehler gemacht, zu naiv und optimistisch zu sein und haben die beiden nach zwei Tagen kurzzeitig an der Gittertür allein gelassen. Das endete mit einer panischen Flucht von Banjo vor der neuen Katze und ich vermute, sie hat nur ihr übliches, neugieriges Annäherungsverhalten gezeigt und am Gitter Köpfchen gegeben. Seitdem haben wir jetzt anderthalb Wochen mit der systematischen Zusammenführung gearbeitet und nur Sichtkontakt hergestellt, wenn wir dabei waren. Da die beiden doch ziemlich schnell entspannt waren und man Banjo mit gekochten Hühnchen immer rumkriegt, haben wir mehrere Nase-zu-Nase Kontakte am Gitter ohne Fauchen und relatives Entspanntsein beobachten können, auch über längere Zeit (15-20 min). Somit dachten wir, wir öffnen mal die Tür und machen richtige Begegnungen.
Die Begegnungen verlaufen bisher so, dass Banjo recht angespannt ist, dass nun eine andere Katze durch sein Revier läuft. Mishti hingegen geht neugierig auf ihn zu, riecht an seinem Popo (das brachte ihr einen Pfotenhieb ein) und erkundet die Wohnung. Banjo ist ansprechbar und ich klicker mit ihm, während Mishti in der Wohnung rumläuft, aber sobald seine Aufmerksamkeit zu ihr abdriftet, trabt er auf sie zu und möchte sie vertreiben. Als sie einmal in der Nähe seines Fressnapfs war, gab es dafür auch einen Pfotenhieb von ihm. Ich denke, dass er hier ein Territorialverhalten an den Tag legt und sein Revier noch nicht teilen möchte. An der Gittertür ist aber wie gesagt alles ok und er ist eher zurückhaltend, aber freundlich.

Meine Frage:
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie wir weitermachen könnten:
Begegnungen mit offener Tür fortführen und Banjo abgelenkt halten, damit er merkt, dass in der Nähe der neuen Katze auch ohne Gittertür tolle Dinge passieren (klickern und Hühnchen) - mit dem Risiko, dass er dann doch auf sie zurennt und sie haut.
Begegnungen mit offener Tür erst mal sein lassen und ein paar Tage Gittertür ohne Sichtschutz unter Beobachtung haben, damit eine größere Gewöhnung entsteht.
Vermehrt Gerüche austauschen und Mishtis Decken weiter in der Wohnung verteilen, bevor wir wieder Begegnungen mit offener Tür machen.
Was denkt ihr? Habt ihr ein paar Tips parat?
 
A

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Wie lange ist die Gittertür nun schon auf? Konnten sie sich vorher noch nie unbeobachtet an der Gittertür treffen? Habt ihr an der Tür auch mit Spiel trainiert?
 
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Wie lange ist die Gittertür nun schon auf? Konnten sie sich vorher noch nie unbeobachtet an der Gittertür treffen? Habt ihr an der Tür auch mit Spiel trainiert?
Die Tür öffnen wir nur unter Aufsicht und nur für ein paar Minuten. Frau Hauschild schreibt in ihrem Buch, dass man die Begegnungen ausdehnen soll und die Katzen nur dauerhaft zusammenlassen soll, wenn alles wirklich entspannt ist. Das ist bei uns noch nicht der Fall. Sie sagt aber auch, dass man von der systematischen Zusammenführung mit kontrolliertem Sichtkontakt direkt zur Tür-Auf-Variante wechseln soll, geht dabei aber davon aus, dass diese länger dauert als das bei uns der Fall ist. Ich tendiere im Moment dazu, erst mal den Sichtschutz dauerhaft zu entfernen, bevor wir wieder die Tür öffnen. Möchte einfach nicht, dass die beiden zu schlechte Erfahrungen miteinander machen. Macht das Sinn?
Mit Spiel haben wir trainiert, wobei wir Banjo nicht zum Spiel vor der Tür animieren konnten. Das liegt aber denke ich auch daran, dass ich immer Leckerlis dabei hab, wenn wir an der Tür trainieren und er dann sehr aufs Fressen fokussiert ist. Mishti spielt wie eine Wilde und Banjo schaut dabei zu (kein Starren meiner Ansicht nach) und sitzt dabei auch weiter direkt vor der Tür, wenn sie dicht rankommt.
 
Das Buch kenne ich nicht. Wir sind nach Jackson Galaxy vorgegangen. Ich persönlich finde es einen zu großen Schritt direkt von reinem kontrollierten Sichtkontakt direkt zur Tür-Auf-Variante zu wechseln. Warum lässt man dann nicht zuerst den freien Sichtkontakt zu? Bei uns war der nie eingeschränkt. Das kenne ich nur bei schweren Fällen, die sich nicht mal aus der Ferne sehen mögen…
 
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Das Buch kenne ich nicht. Wir sind nach Jackson Galaxy vorgegangen. Ich persönlich finde es einen zu großen Schritt direkt von reinem kontrollierten Sichtkontakt direkt zur Tür-Auf-Variante zu wechseln. Warum lässt man dann nicht zuerst den freien Sichtkontakt zu? Bei uns war der nie eingeschränkt. Das kenne ich nur bei schweren Fällen, die sich nicht mal aus der Ferne sehen mögen…
Jackson Galaxy kenne ich wiederum nicht, aber du bestätigst meine Intuition, erst mal dauerhaft freien Sichtkontakt zu ermöglichen. War denn bei euch danach direkt die Tür nach dem ersten Öffnen dauerhaft auf oder habt ihr wieder separiert (z.B. nachts)?
 
Tagsüber dann ganz auf und Nachts noch einige Tage separiert. Wir wollten allein uns zu liebe nachts keine Kämpfe haben… die ersten Stunden nach dem Öffnen haben wir noch stark moderiert. Überhaupt geöffnet und gleich erst ne tolle gemeinsame Leckerchen Runde gemacht…
Ich finde aber auch, das klingt gar nicht so Schlecht bei euch!
 
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Das hört sich für mich schon richtig gut an. Ich würde auch dauerhaften Sichtkontakt zulassen. Positives vor der Tür beibehalten. Wenn Banjo Essen so luebt, würde ich von jetzt an dauerhaft beide nur noch vor der Gittertür füttern. Ausprobieren, welcher Abstand toleriert wird, beide sollen enspannt futtern. Dann successive den Abstand verringern, - Messlatte ist immer entspanntes Füttern. Der Gedanke dabei ist: dass die andere Katze mit Positivem verknüpft wird, so wie ihr das ja jetzt schon macht.
Temporär würde ich sie auch weiterhin unter Aufsicht frei zusammen lassen. Mal ein Pfotenhieb, um Grenzen klar zu machen ist normal und positiv, weil Interaktion und nicht Flucht. solange es kein wildes Fauchen und geknurrt gibt, ist alles ok.
 
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Danke für die Antworten! Wir haben jetzt gestern Nachmittag nach der üblichen Leckerli-Runde am Gitter den Sichtschutz dauerhaft offen gelassen, so dass die beiden sich sehen können. Es verlief bisher bis auf 4-5 mal fauchen eigentlich recht friedlich, auch nachts kein Problem. Beide haben eine "Tarnstation" in der Nähe der Tür zum Beobachten, allerdings wird diese eher nicht benötigt. Banjo liegt manchmal einfach in 1 m Abstand zum Gitter auf meiner Yogamatte und Mishti sitzt vorm Gitter und wenn ich zur Fütterungszeit dorthin gehe, gibt es Stereo-Miauen. Meckern scheint ein gemeinsames Hobby der beiden zu sein. ;)
Wir lassen die beiden manchmal unter Aufsicht in der Wohnung zusammen laufen. Es ist wirklich fantastisch, dass Banjo schon eine Klicker-Katze ist und so kann ich ihn mit den bekannten Übungen immer gut beruhigen und Sicherheit geben. Die beiden sind ein paarmal ohne Probleme dicht (10-20 cm) aneinander vorbei gegangen und es fällt Banjo zunehmend leichter zu akzeptieren, dass Mishti sich auch in der Wohnung frei bewegt. Wir moderieren allerdings nach wie vor sehr, gerade bei ihm.

@GroCha Ich denke schon, dass Banjo Mishti haut und (noch) nicht spielen will, wenn er so von weitem auf sie zurennt. Allerdings geschieht das Ganze ohne großes Knurren und eher auf einer kommunikativen Ebene und ich kann ihn auch immer erreichen und zu mir rufen. Ich möchte nicht zulassen, dass es dauerhaft in ein Jagen und Vertreiben ausartet.

Eine Sache habe ich jetzt bei offenem Gitter noch beobachtet: Wenn ich bei Mishti im Zimmer bin und sie streichle und Banjo dann dicht ans Gitter kommt, ist es jetzt zweimal passiert, dass sie zum Gitter stürmt und versucht, ihn kurz zu hauen. Ist das Eifersucht?
Generell merke ich, dass Mishti gern dauerhaft mit raus möchte und wenn es weiter so gut läuft, kann ich ihr diesen Wunsch vermutlich bald erfüllen. Möchte die Tür aber nicht zu früh ganz auf lassen. Wann habt ihr gemerkt, dass bei euch der richtige Zeitpunkt ist?
 
Da melde ich mich wieder mit einem Zwischenstand: Banjo ist mittlerweile sehr lieb zu Mishti und natürlich gibt es mal einen kleinen Hieb mit der Pfote und ohne Krallen, aber er rennt ihr nicht mehr hinterher und ist sehr deeskalierend. Dafür hat sie nun aufgedreht. Es ist mir jetzt zwei Tage hintereinander passiert, dass ich die beiden hab in der Wohnung laufen lassen (natürlich unter Aufsicht) und beide Male war zunächst alles friedlich.
Dann kommt dieser Moment, in dem Mishti anfängt, sich an Banjo anzuschleichen und ihn dann angreift. Gestern konnte ich z.B. folgendes beobachten: Banjo legt sich hin, Mishti duckt sich und schleicht sich von vorn an ihn heran. Die beiden starren sich an. Er blinzelt und blickt zur Seite, will offensichtlich nicht, dass sie näherkommt. Die beiden starren sich an. Mishti ist nicht durch mich, herabfallende Gegenstände o.ä. Geräusche ablenkbar. Sie rennt auf ihn zu und greift ihn an, es gibt Geschrei und Banjos Fellbüschel fliegen. Beim ersten Mal habe ich relativ früh als die beiden sich anstarrten versucht, mit einer großen Pappe einen Sichtschutz herzustellen. Mishti hat das eher angestachelt und sie ist so lange hinter Banjo hergerannt bis sie ihn erwischt hat. Beim zweiten Mal hab ich das gelassen und geschaut, ob die beiden das durch ihre Körpersprache regeln können. Das ist, wie gerade beschrieben, ebenso schief gelaufen.
Interessanterweise sind diese Situationen passiert, wenn ich die beiden nach dem Essen zusammengelassen habe. Vor dem Essen war immer alles gut. Es kann aber auch Zufall sein. Jedenfalls hat Mishti nach wie vor Durchfall und ich frage mich, ob sie nach dem Essen Bauchschmerzen hat und ihre Aggressionen auf Banjo umleitet. Der Kot wurde mehrmals per Sammelkotprobe auf Parasiten untersucht - da ist alles ok. Man könnte halt mal Blut abnehmen und nach Pankreaswerten gucken. Ich wollte ihr den Gang zum Tierarzt eigentlich erst mal ersparen. Da sie in ihrem ehemaligen Zuhause nur Butter(!) und billiges Trockenfutter bekommen hat, wurde mir vom Tierheim und vom Tierarzt gesagt, ich müsse ihrem Darm Zeit geben, sich auf das normale Nassfutter einzustellen. Allerdings ist sie jetzt auch schon drei Wochen hier und der Kot ist immer noch Brei.
Banjo ist ihr gegenüber nun wieder skeptischer und faucht an der Gittertür. Auch sie rennt zur Gittertür, wenn sie ihn sieht, und will ihn vertreiben. Ich habe den beiden heute mal eine Pause gegönnt.
Folgende Maßnahmen ergreife ich auf jeden Fall:
Bevor ich die beiden zusammenlasse, einmal Mishti per Katzenangeln richtig auspowern. Anfangen, mit Mishti zu klickern. Vorher wieder ein paar Runden mit den beiden an der sicheren Gittertür üben.
Habt ihr außerhalb der eventuell medizinischen Ursache eine Erklärung für ihr Verhalten? Was könnte ich noch checken?
 

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