Wie kriegen wir Zugang zu unserer Katze?

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Fleming

Fleming

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30. Oktober 2016
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Hallo liebe Foris! :)

Ich weiß gar nicht, ob sich überhaupt wer erinnert, vor einiger Zeit hatte ich mal einen Thread eröffnet, in dem es um Rangeleien am Futterplatz ging. Damals war unsere Katze Rosa das Problemkind. So auch heute.

Es geht um Folgendes:
Wir haben unsere zwei jetzt fast 3 Monate und es ist so schön, zwei Fellpuschel um sich zu haben. Nisha hat sich richtig toll entwickelt. Beide waren ja zu Beginn eher schüchtern bis scheu. Nisha bittet inzwischen selbstbewusst um Streicheleinheiten (sie ist sogar ein richtiger Schmusebär) und fordert auch zum Spiel auf. Sie ist lieb, niemals grummelig oder unmotiviert. Inzwischen ist sie ein richtiger Angel-Junkie.

Die Entwicklung von Rosa ist faszinierend. Zu Beginn war sie selbstbewusster, kam eher auf uns zu und spielte recht schnell mit der Angel. Da konnte ihr keiner was vormachen. Mit der Zeit hat sie sich aber immer mehr zurückgezogen, es gab sogar Tage, da war sie mit gar nichts außer Leckerlies zu bespaßen. Allerdings dachte ich, dass sie langsam einen Draht zu mir aufbaut, sie war oft in meinem Zimmer, schlief morgens wirklich jeden Tag auf der Fensterbank neben dem Bett. Mein Freund war ihr nicht so ganz geheuer. Sie war auch die einzige Katze, die wirklich ein paar Töne von sich gegeben hat - nämlich das Gurren.

Nun ist es anders. Rosa ist viel unsicherer geworden, läuft wieder schneller vor uns weg, wenn wir an ihr vorbeigehen, fängt an durch die Wohnung zu tigern. Spielen geht dann nur bedingt. Sie 2-3 Minuten macht sie mit, dann legt sie sich hin und will maximal im Liegen bespaßt werden. Laufen? Nein, keine Lust. Irgendwann liegt sie nur noch da, Spiel ist vorbei. So geht das mehrere Male am Tag. Rennt sie doch mal, darf man bloß nicht in die Nähe der Küche kommen, dann macht sie (egal ob sie kurz zuvor gegessen hat) eine Fresspause und ist danach unmotiviert. Clickern mit ihr ist schwer, selbes Spiel, die Aufmerksamkeit lässt zu schnell nach.
Oft ist es nun so, dass sie gerade abends Nisha zum Spielen auffordern will. Dann gurrt sie wie ein ganzer Taubenschlag, patrouilliert unter dem Kratzbaum, in dem Nisha meistens liegt und maunzt sie richtig voll. Nisha hat oft keine Lust, da sie durch uns schon sehr gut ausgelastet ist. Rosa gibt aber nicht auf. Bieten wir uns und die Angel dann an, will sie das manchmal überhaupt nicht oder wieder nur sehr kurz, ehe sie wieder Nisha anjammert.
Ich dachte auch, vielleicht würde sie sich bei Nisha ja abgucken, dass Streicheln nett sein kann und Menschen nix Böses wollen. Funktioniert nicht. Dafür lässt sie Nisha nun in der Küche in Ruhe, da die ständig an meinen Beinen hängt und Rosa traut sich nicht mehr an sie ran.

Neu ist auch das Gezicke um Lieblingsplätze. Rosa gehören die Matten am Fensterbrett. Alle beide. Sitzt oder liegt Nisha dort, ist der Terz groß. Erst wird laut brummend und maunzend durch die Wohnung gelaufen, immer wieder aufs Fensterbrett gesprungen und letztlich kommt dann der "Angriff". Bei anderen Plätzen ist das nicht der Fall.

Zu fressen gibt es hier eigentlich genug, ich tue immer (weit) mehr in den Napf, als sie tatäschlich bei einer Mahlzeit essen und so ist fast immer etwas verfügbar. Leckerlies gibt es seit ein paar Tagen keine, da Rosa mittlerweile zugenommen hat, da sie sich ja oft so spiel- und rennfaul ist. Ansicht von oben zeigt schon eine Bauchwölbung, Nisha ist dagegen echt schmal (obwohl sie fast gleich essen).

Ich finde diese Entwicklung einfach schade, da ich mir wirklich wünschen würde, dass Rosa entspannter wird. Es ist ein blöder Teufelskreislauf, den wir irgendwie nicht gewuppt kriegen. Ich nehme schon an, dass sie gelangweiligt ist - Menschen spielen blöd und andere Katze ist bereits ausgelastet :(
Rosa ist einfach so schwer zugänglich, selbst Ansprechen ist nicht möglich. Es ist mir auch egal, ob sie eine Schmusekatze wird oder nicht - eigentlich lastet mich Nisha da schon fast aus, möchte ich sagen :rolleyes: -, aber so habe ich das Gefühl, dass sie nicht wirklich zufrieden ist.

Was können wir tun?
 
A

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Du könntest es mit Zylkene versuchen. Z. ist ein Nahrungsergänzungsmittel, dass die Frustrationstoleranz nach oben erweitert, so dass das Tier mehr zulassen und dadurch lernen kann, dass es noch sehr viel mehr und sehr viel Schöneres gibt, als es bisher kannte. Es wirkt nicht bei allen Katzen, aber doch bei der Mehrzahl, dauert aber rund 4-6 Tage bis die Wirkung einsetzt. Ihr könntet versuchen, mit Rosa zu clickern, das wäre eine gute Therapie und würde ihrem Selbstbewusstsein, aber auch eurem Verhältnis gut tun :)
 
Außer Zylkene gibt es noch Telizen (L-Theanin). ich habe damit bei meinen Katzen bessere Erfahrungen gemacht, aber das ist ja immer eine individuelle Geschichte.

Ich würde gern das Thema clickern noch einmal aufgreifen: Du schreibst, ihre Aufmerksamkeit lässt schnell nach.
Kann es sein, das du zu hohe Anforderungen hast? Die Aufgaben nicht kleinschrittig genug aufbaust? Oder zu lange übst?
5min sind manchmal schon genug.

Und das spielen: es gibt ja nicht nur Angeln zum spielen. Und "spielen" ist auch nicht nur toben und laufen. Lauern (lange lauern und nur beobachten!) gehört bei Katzen ebenso dazu.
Meinen Katzen ist z.B. ein offensichtliches Spiel mittlerweile zu langweilig. Ist nachvollziehbar: sie sind erwachsene, ernsthafte Jäger ;)...und keine Maus ist so doof, ihnen vor die Füße zu hopsen und deutlich sichtbar wegzulaufen.
Lasse ich also eine Federangel u.ä. direkt vor sie plumpsen, sind sie eher genervt.
Aber eine Feder langsam an einem Versteck entlangstreichen lassen (unter einer Türritze, nur wenig sichtbar/ durch einen kleinen Schlitz in einem Karton/ dicht an einem Möbelstück vorbei), lässt sie sofort in den Lauermodus gehen. Und wenn erst einmal gelauert wird, wird irgendwann auch gejagt. ;)

Also, erzähl doch mal etwa sgenauer, was ihr so probiert habt...vielleicht finden wir noch etwas für euch?
 
So, entschuldigt die späte Antwort.

Also, was haben wir alles probiert? Klassische Angeln. Dann von mir selbst gebastelte. Beispielsweise Kordeln von Geschenktüten waren für ein paar Tage der absolute Hit. Da ist Rosa bis zum Hecheln geflitzt, sogar über den Kratzbaum. Macht sie heute nicht mehr, ist das Objekt auf dem Kratzbaum, hat es sich erledigt.
Früher hat sie auch gern mit kleinen Spielmäusen oder einer Walnuss gespielt. Heute auch nicht mehr. Dabei räumen wir so etwas immer wieder weg und legen etwas anderes hin.

Pfötelboxen waren ihr lange nicht geheuer. Sie ist gern rabiater. Heute spielt sie gern mit den einfachen (Karton von mir mit größerem Loch). Aber da wir gerade eine Leckerlie-Pause machen, ist das schwierig.
Dann haben wir seit kurzem einem Hexbug, der nur sie interessiert. Aber auch nur dann, wenn er im Katzentunnel klemmt und laut brummt :D
Was bisher als Einziges zuverlässig funktioniert, ist, wenn Nisha an der Reihe ist und die Angel an Rosa vorbeikommt. Generell sind Spielzeuge besser, wenn der andere sie hat. Da hören wir dann aber auf und konzentrieren uns wieder auf Nisha, um Rosa nicht zu belohnen.

Beim Angeln bieten wir ihr eigentlich alles an. Rennen, lauern, schnappen und rumrollen. Wir gehen da immer auf sie ein, aber ihre Konzentration geht zu schnell flöten. Ich habe auch schon mal 2 Minuten mit ihr durchgelauert, da hat sie sich dann umgedreht, hingelegt und mir nur noch den Boppes präsentiert. Ich weiß nicht, was ich daraus machen soll? Weitermachen? Sollen wir ihr, wenn sie während dem Spiel geht, hinterhergehen oder aufhören?
 
Vielleicht ist sie auch krank. Ist ja schon komisch, wenn sie keine Lust auf garnichts hat.
 
Ich springe hier auf zwei Schlüsselwörter an: "Spielen bis zum Hecheln" (die Geschenktüten) und "liegt viel rum".

Habt ihr Rosa mal dem TA vorgestellt wegen Herzschall? Bitte diesbezüglich nur beim zertifizierten Kardiologen; die Untersuchung (üblicherweise ohne Narkose, da die weitaus meisten Katzen das sehr gut mitmachen) kostet um die 100 Euro.
HCM und andere Herzerkrankungen gibt es nicht nur bei Rassekatzen; sie treten genauso bei den Lastramis auf. Falls eine Herzkrankheit vorliegt, kann der Katze mit Medikamenten meist gut geholfen werden; das sollte für euch ein Gedanke sein, das Thema Herz nicht gleich abzutun. Btw: der normale HausTA kann eine Herzkrankheit beim normalen Abhören nicht zwingend erkennen. (Mein Sorgenfellchen Nine hat beim Abhören auch immer einen normalen Herzton, aber im Schall ist festgestellt worden, dass sie eine beginnende Herzerkrankung hat, die derzeit glücklicherweise nur beobachtungsbedürftig ist.)

Ich drücke euch die Daumen, dass Rosa gesund und munter ist und ihr nur noch nicht das richtige Spiel für sie gefunden habt! Bitte habt da auch weiter viel Geduld!

LG
 
An eine Krankheit hatte ich nicht gedacht, weil sie eigentlich schon aktiv ist, nur eben nicht auf eine sie vermutlich erfreuende Weise :( Sie tigert viel durch die Wohnung, viel öfter als Nisha. Als würde sie eben ständig nach Beschäftigung suchen, aber keine passt so recht :/

Das Hecheln kam nur 2x vor an diesen Tagen, wo die Kordel komplett neu war. Da sind beide aber so viel gerannt wie es seitdem nie wieder vorgekommen ist. Ich hätte das auf mangelnde Kondition aus dem TH geschoben. Inzwischen rennt Nisha viel, hechelt nie (auch sie hat damals kurz gehechelt bei der Kordel).
Rosa kann schon flitzen, wenn sie will, zb beim Spiel mit Nisha :) Wäre das nicht, würde ich mir große Sorgen machen. Aber hier tobt sie. Nur wie gesagt ist das nicht oft, weil Nisha durch ihre Auslastung oft keine Lust hat. Würden wir für Nisha aber in selbem Moment die Angel holen, würde sie flitzen.

Ich dachte halt oft, ob die zwei vielleicht vom Charakter her zu unterschiedlich sind. Nisha ist viel genügsamer. Rosa kommt mir einfach spielwütiger vor, nur findet sie niemanden, mit dem sie das ausleben kann. Leider ist mein Freund gegen eine 3. Katze :( Zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.

Ach so, und beim Clickern tut sie sich schwer. Sie hört auf einen Namen und kommt, wenn man ruft. Mehr haben wir mit ihr bisher noch nicht machen können. Sie braucht definitiv länger als Nisha, ist aber nicht schlimm.
 
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Bei einem Tier das derartig auffällige Veränderungen im Verhalten zeigt würde ich als erstes den Gang zum TA machen und wenn dort nach gründlicher Untersuchung nix gefunden wurde kann man sich auf die Suche nach anderen Ursachen machen.
 

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