Was wir hier alle schreiben, sind doch alles nur Laienmeinungen.
Keiner sollte behaupten, die Wahrheit mit dem großen Löffel gedressen zu haben.
Interessant aber die Expertenmeinung des berühmten schweizerisch-amerikanischen Biologen Dennis C. Turner, der ganz klar sagt, dass die Frage nach Einzel- oder Mehrfachhaltung von Katzen ausschließlich vom Charakter der Tiere abhängt. Obwohl die Mehrheit der Katzen einen Spielpartner bevorzuge, sei es unbedingt nötig zu respektieren wenn eine Katze vom Typ her ein Einzelgänger ist:
https://www.youtube.com/watch?v=k9XBbDOnQDw
Natürlich gibts auch mal eher einzelgängerische Katzen- niemand behauptet, dass das nicht so ist....so wie es auch Menschen gibt, die einsam und verlassen sich in eine Hütte im Wald oder auf dem Berg zurückziehen und jahrlang dort leben- aber wie viele sind das und was sind die Gründe dafür- oft einfach Lebenserfahrungen, die sie dazu gemacht haben.... die überwiegende Mehrheit braucht aber einfach andere und würde schrecklich leiden unter ein totalen Einsamkeit- die auch ein anderes Tier, wie Hund nicht wirklich auflösen könnte.
Dazu kommt, dass es hier um Kitten geht- also Babys- und glaub mir- alle Kinder brauchen soziale Interaktion mit Artgenossen in gewissen Lebensphasen, damit sie sich gesund entwickeln können- da gibt es Fenster, wenn in denen keine Artgenossen da sind, sind bestimmte Züge abgefahren fürs gesamte weitere Leben...alles Babys sind darauf programmiert, sich an Artgenossen zu halten- einfach aus dem Grund, weil es von der Natur so vorgesehen ist, weil sie in der Natur anders nicht überleben könnten.
Der überwiegende Teil der Katzen die wirkliche Einzelkatzen sind, wurden dazu gemacht, weil sie einfach in entscheidenden Phasen keinen Artgenossen hatten- viele leiden trotzdem darunter, obwohl sie einfach nicht mehr mit Artgenossen auskommen können...
Jahrzehnte lang wurden so viele Katzen einzeln gehalten- natürlich beobachtet man dann auch das Verhalten dieser Tiere und schliesst dann darauf zurück, dass sie eben nicht sozial sind....aber eigentlich ist es umgekehrt...sie sind nicht ( mehr) sozial, eben weil sie so lange einzeln waren- zu früh getrennt wurden ( was ja auch lange normale Praxis war)....
Du wirst auch in der Wissenschaft immer jemanden finden, der das Gegenteil behauptet und versucht das zu belegen- das macht Wissenschaft nun mal aus...
aber eigentlich muss man sich nur Katzen anschauen, die ihr Leben lang in großen Gruppen gelebt haben- wie komplex das soziale Gefüge ist, wieviele Regeln es eigentlich gibt, wieviel Kommunikation ( wenn man eben gut beobachten kann)....das gäbe es nicht, wenn sie wirklich von Geburt an Einzelgänger wären....natürlich gibt es Katzen, die mehr Nähe brauchen als andere- aber nur weil man auch oft lieber alleine liegt, heisst das nicht, dass man nicht froh ist, dass in der Nähe noch jemand anders ist...