Welches Futter bei Verdacht auf IBD?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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laine

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28. April 2016
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Guten Morgen ihr Lieben,

sorry für den vagen Titel, der nicht das ganze Problem umschreibt, aber ich bin grad einfach sehr überfordert mit der Situation.
Ich hab folgendes Problem: Vor ca. 2 Monaten habe ich eine 13jährige Katze adoptiert, laut der Pflegestelle war sie gesund. Nur sehr, sehr dünn - ca. 2,4kg. Wobei sie auch sehr klein ist, aber ich fand sie trotzdem zu dünn, zumal sie auch extrem wenig gefressen hat. Sie hat sich auch öfter mal übergeben, weswegen ich dann mal für einen Check zum Tierarzt gefahren bin. Da wurde dann direkt vermutet, dass sie FORL hat und eine Zahnsanierung gemacht werden sollte. Da sie dafür sowieso unter Narkose musste, habe ich gesagt, sie sollen bitte mal alles checken, also gründliches Ultraschall und Röntgen. Im Ultraschall wurde dann eine Veränderung im Darm festgestellt, am Übergang vom Dick- zum Dünndarm. Es sah für die Ärzte nach einem Tumor aus, obwohl sie das nicht mit Sicherheit sagen konnten, ohne eine Probe zu entnehmen. Mir wurde dann zu einer OP geraten, in dem das betroffene Stück entfernt und dann eingeschickt wird, auch von Lymphknoten, die wohl ebenfalls auffällig waren. Die war letzten Mittwoch. Davon sind jetzt die Ergebnisse da und dabei kam raus, dass es KEIN Tumor ist. Erstmal war ich natürlich sehr erleichtert, aaaaber jetzt kommt das große Aber: Es wird jetzt eine IBD vermutet, die Kleine hat seit 8 Tagen Durchfall und übergibt sich ständig und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich war mit ihr seitdem zweimal beim Tierarzt, gestern hat sie dann Cortison gespritzt bekommen und mir wurde Ig-PRO DC mitgegeben, gegen den Durchfall. Eigentlich wollten wir Montag (da werden die Fäden gezogen) dann besprechen, wie wir weiter vorgehen, mit der Ernährung usw., aber mir ist nicht wohl dabei, übers Wochenende nichts zu tun, da sie über Nacht wieder mehrmals Durchfall hatte, es dabei einmal anscheinend nicht mehr aufs Klo geschafft hat und sich auch sehr viel übergeben hat. Die Tierärztin gestern war leider nicht die, die die OP durchgeführt hat, weil sie nicht da war, sondern eine andere. Sie hatte mir eine Probe Royal Canin Gastrointestinal mitgegeben, was sie gestern bekommen hat, aber auch nur sehr wenig gefressen hat.
Sie hatte schonmal gesagt, dass man mit der Ernährung jetzt etwas ändern muss, hat aber verschiedenen Sachen angesprochen. Zum einen, dass ich mal bei Fressnapf heute fahren soll und irgendein Spezialfutter mit dem Zusatz Gastro kaufen soll, da das leicht verdaulich ist, und ihr Darm ja von der OP einfach noch sehr empflindlich ist. Andrerseits sprach sie aber auch von einer Eliminationsdiät, um Unverträglichkeiten zu überprüfen.
Deswegen frage ich mich jetzt, was ist das Richtige und gibt es von diesem Gastro Spezialfutter auch irgendwas, was hochwertig ist? Eigentlich ist es mir sehr wichtig, dass nur hochwertiges Nassfutter gefüttert wird und Royal Canin zB ist ja jetzt nicht das Gelbe vom Ei. Sollte ich das trotzdem erstmal kaufen und hoffe, dass sie es doch noch frisst? Oder jetzt schon auf eine Monoprotein Sorte gehen? Ich hab zB zu Hause noch Dosen von Vet Concept Sana Büffel, da ich auch mit meinem Kater schonmal eine Ausschlussdiät machen musste. Das könnte ich ihr auch geben - aber das ist ja nicht leicht verdaulich, oder?

Sorry für den langen Text, aber ich bin mal wieder ratlos und will jetzt übers Wochenende schon irgendwas machen, und nicht bis Montag warten :(

Hier übrigens mal der genaue Befund, evtl. kann da ja auch mal jemand drüber schauen und hat noch andere Ideen?

Es liegen chronisch entzündliche Verhältnisse vor. Ein Tumor, insbesondere ein malignes Lymphom, klein- oder großzelliger Art, ist nicht zu sehen.
In den Lymphknoten und lokalen lymphatischen Gewebe findet sich eine ausgeprägte reaktive Vergrößerung.
Das Bild im Darm passt zu einer chronischen Enteropathie. Nach Ausschluss von infektiösen Ursachen bzw. parasitären Infestationen wäre das Bild mit einer Futtermittelunverträglichkeit/- allergie oder einer IBD (inflammatory bowel disease) vereinbar. Erstere muss über eine Eliminationsdiät ausgeschlossen werden.
Die klinischerseits angesprochene Verdickung der Muskularis ist vermutlich durch eine chronische Hypermotilität im Rahmen der Entzündung erklärbar.
 
A

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Ich wurde ein Ausschlussdiät anfangen, auf etwas reagiert die Katze auf jeden Fall. Es kann Fleischsorten sein aber auch andere Inhaltsstoffe.

Fleischsorte sollte Monoprotein sein, die sie nie gefressen hatte zB Pferd/Ziege/ Büffel etc und dann nur von eine Marke. Mindestens zwei Wochen geben und dann bei Pferd bleiben und jetzt eine andere Marke mit Pferd hinzunehmen. So tastest Du Dich langsam vor, es muss zwingend Monoprotein sein.

Ich wurde Tagebuch führen.
Gegen Durchfall ist gemahlene Flohsamen im Wasser eingeweicht gut. Es darf nicht zu suppig sein, da es im Darm Wasser binden soll.
Wurde Vit B und folsäure bestimmt? Ich gehe von einem Mangel aus. Daher mit der TÄ sprechen und VitB 12 mit folate aufnehmen. ZBsp Pure encapsulations VitB12 mit folate.
 
Nein, von VitB und Folsäure war nie die Rede. Inwiefern hängt das denn damit zusammen? Kann das jetzt von der OP kommen, oder könnte das ein Problem sein, was vorher schon bestand? Ihr Zustand hat sich ja erst seit der OP so extrem verschlechtert, Durchfall hatte sie vorher kaum.

Würdest du dann jetzt schon direkt mit Monoprotein anfangen? Wie gesagt, ich habe Büffel sogar noch hier und könnte theoretisch ab sofort damit anfangen. Ob sie das in ihren 13 Jahren vorher schonmal bekommen hat, kann ich natürlich nicht sagen. Bin mir nur unsicher, ob es erstmal eben anderes Spezialfutter sein sollte, bis sich das eventuell etwas beruhigt hat? ALso falls es überhaupt sein könnte, dass es dich dadurch beruhigt..

Danke für die Antwort!
 
Bei der Symptomatik und Abmagerung würde ich tatsächlich (und ich vermeiden das selbst gerne und nehme erst den "schauen wir mal, ob's reicht" Weg) auf reines Fleisch gehen. Natürlich nicht dauerhaft, aber für die AD, um zu testen, was der Darm dazu sagt. Auf die Dauer fehlen da Nährstoffe.

Problem ist nämlich, dass du in Alleinfutter Diverses anderes mit drin hast als nur die Proteinquelle. Bindemittel, Ballaststoffzusätze, usw.

Es kann dir aber AUCH passieren, dass erstmal gar nichts funktioniert, weil der Darm sich nicht mehr alleine beruhigen kann. IBD-Katzen brauchen oft dauerhaft Cortison (hab hier einen, der ist nun seit 2 Jahren auf Prednisolon). Bitte niemals als Depotspritze. Bei einer bestehenden Entzündung steigt man mit der Dosis hoch ein (1,5-2mg/kg) und wenn die Symptomatik zum erliegen kommt, reduziert man laaaaaangsam auf eine Erhaltungsdosis runter.
 
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Nein, von VitB und Folsäure war nie die Rede. Inwiefern hängt das denn damit zusammen? Kann das jetzt von der OP kommen, oder könnte das ein Problem sein, was vorher schon bestand? Ihr Zustand hat sich ja erst seit der OP so extrem verschlechtert, Durchfall hatte sie vorher kaum.

Würdest du dann jetzt schon direkt mit Monoprotein anfangen? Wie gesagt, ich habe Büffel sogar noch hier und könnte theoretisch ab sofort damit anfangen. Ob sie das in ihren 13 Jahren vorher schonmal bekommen hat, kann ich natürlich nicht sagen. Bin mir nur unsicher, ob es erstmal eben anderes Spezialfutter sein sollte, bis sich das eventuell etwas beruhigt hat? ALso falls es überhaupt sein könnte, dass es dich dadurch beruhigt..

Danke für die Antwort!
Der Darm kann nicht mehr Futter verwerten und absorbieren, daher entsteht ein Mangel. Mangel an VitB und Folate hatte mehrfach negative Auswirkungen, zBsp Blutbildung usw.
So ein Mangel entsteht über längere Zeit und die Katze ist ja schon länger mager.

Durchfall kommt ebenfalls vom Darm her, er funktioniert nicht mehr richtig. Dh auch das Erbrechen. Deswegen wurde ich früh anfangen.
 
Bei der Symptomatik und Abmagerung würde ich tatsächlich (und ich vermeiden das selbst gerne und nehme erst den "schauen wir mal, ob's reicht" Weg) auf reines Fleisch gehen. Natürlich nicht dauerhaft, aber für die AD, um zu testen, was der Darm dazu sagt. Auf die Dauer fehlen da Nährstoffe.

Problem ist nämlich, dass du in Alleinfutter Diverses anderes mit drin hast als nur die Proteinquelle. Bindemittel, Ballaststoffzusätze, usw.

Es kann dir aber AUCH passieren, dass erstmal gar nichts funktioniert, weil der Darm sich nicht mehr alleine beruhigen kann. IBD-Katzen brauchen oft dauerhaft Cortison (hab hier einen, der ist nun seit 2 Jahren auf Prednisolon). Bitte niemals als Depotspritze. Bei einer bestehenden Entzündung steigt man mit der Dosis hoch ein (1,5-2mg/kg) und wenn die Symptomatik zum erliegen kommt, reduziert man laaaaaangsam auf eine Erhaltungsdosis runter.

Reines Fleisch dann roh, oder geht auch gekocht? Und muss es da auch schon was ausgefallenes sein, oder geht auch sowas wie Hähnchen? Ich hatte ihr Anfangs, als sie gar nichts gefressen hat, manchmal Hähnchenbrust gekocht und gegeben, das hat sie zumindest gefressen.

Und ja stimmt, von evtl. dauerhafter Cortisongabe hat die Ärztin auch gesprochen, das hatte ich jetzt vergessen. Das hatte sie auch genauso beschrieben wie du es sagst, erstmal mehr und dann runter oder mal probieren, es auszuschleichen. Ich frage mich halt nur, bringt es denn was, gleichzeitig Cortison zu geben und eine Ausschlussdiät zu machen? Wenn die Symptome dann durch das Cortison verschwinden, kann man doch gar nicht sagen, ob das andere Futter überhaupt was bringt, oder?
 
Huhn und Rind rufen sehr oft Allergien hervor. Ich wurde schon mit Pferd/Lamm/ dann starten und ob roh oder gekocht ist in der Regel egal. Wenn gekocht eher geht, dann gekocht.

Andersrum, wenn Du Cortison gibst und Huhn fütterst und es wird nicht besser was dann?
Ich wurde beides starten, Cortison und Pferd/Lamm sofern sie nciht schon gefressen hatte, ...
Wird die Sitaution besser, dann wurde ich Cortison reduzieren aber beim Fleischsorte bleiben.
 
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Andersrum, wenn Du Cortison gibst und Huhn fütterst und es wird nicht besser was dann?
Ich wurde beides starten, Cortison und Pferd/Lamm sofern sie nciht schon gefressen hatte, ...
Wird die Sitaution besser, dann wurde ich Cortison reduzieren aber beim Fleischsorte bleiben.
Sehe ich in dem Fall ähnlich. Es gibt in meinen Augen da nicht die Antwort. Ja, @laine Cortison kann die Symptomatik verschleiern. Im Idealfall macht man eine AD ohne Cortison. So, wie das klingt, ist die Symptomatik aber schon recht heftig? Dann muss man sich auch fragen, was es einem bringt, auf Cortison zu verzichten. Denn wenn es eine IBD ist (ja, es kann auch eine reine Unverträglichkeit sein...), dann ist unverträgliches Futter nur ein erschwerender Faktor, aber eine Futterumstellung behebt nicht die komplette Erkrankung. Der Darm hat eine Neigung zu Entzündungen. Das kann dann mal wegen Futter eskalieren, wegen Stress, wegen... Denk dir was aus. Und ein stark entzündeter Darm beruhigt sich nicht unbedingt von alleine, es kann sehr gut sein, dass er das ohne medikamentöse Hilfe gar nicht tut. Im Endeffekt soll das bedeuten: Möglich, dass sie dann trotz verträglichem Futter weiter erbricht und Durchfall hat. Und sehr abgenommen hat sie ja schon. Da geht dann Schadensbegrenzung in meinen Augen vor Forscherdrang. Ist doof, ja. Sehr sogar. Aber ICH würde es so handhaben. Gibt's bestimmt 100 Meinungen zu, gerade in Grenzfällen.

Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass Futter, das der Darm im "Alarmmodus" (dolle Entzündung) kennenlernt, dann ggf. auch nicht mehr vertragen wird. Ganz vereinfacht: Er schießt dann auf alles, was während der Entzündung da war, weil könnte ja was damit zu tun haben. Ein bisschen so, wie wenn du ne Magen-Darm-Grippe kriegst und dir drei Monate später noch von bestimmten Nahrungsmitteln, die du da rückwärts gegessen hast, schlecht wird. (Hinkt. Denn bei der Futtersache ist das Immunsystem beteiligt. Aber so als grobe Veranschaulichung).
Das muss nicht passieren, kann aber.
 
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