Welche Pflichten haben Tierheime?

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Ich stell mir immer häufiger die Frage welche Pflichten Tierheime haben?

Sie haben Verträge mit der Stadt. Haben da alle Städte unterschiedliche Verträge oder gibt es bestimmte Dinge die immer enthalten sein müssen ?

Kann mir jemand von Euch helfen?

Wir haben hier eine Streunerkolonie für die niemand zuständig ist! :(
 
A

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Also ich würde mal sagen, das Wort Tierheim beinhaltet das..

Heim = Unterbringung..

Städtische Tierheime haben nicht die Pflicht, Streunerkolonien zu holen oder zu kastrieren. So sind sie nicht aufgebaut.

In Berlin kommt auch niemand vom Tierheim. Es gibt eine angegliederte Katzengruppe und ein Katzen- Notfalltaxi, die mit dem TH zusammen arbeiten und diverse Projekte wie Aktion Kitty.

Aber das hängt mit dem Berliner Tierschutzverein zusammen - nicht DIREKT das TH.

Die nehmen nur auf und vermitteln.
 
Gibt es da kare Regeln oder ist das von Stadt zu Stadt anders?
 
Ich habe hier mal das TH Halle gefunden:

http://www.tierheim-halle.de/htm/aufgabe.htm

Auch hier ist nur von Verwahrung und Betreung die Rede..

Zitat:

Das Tierheim der Stadt Halle ist von der Stadt Halle beauftragt, die städtische Verwahrungspflicht für Fundtiere, herrenlose Tiere und Unterbringungstiere zu gewährleisten.

...

Also müßtest Du bei der Stadt Solingen anfragen, was diese "In Auftrag" gegeben hat.
 
Hallo,

der Thread ist schon ein paar Wochen alt, aber ich mische trotzdem mal mit.

Für Streuner ist in der Tat in den allermeisten Städten niemand richtig zuständig.

Am ehesten ist man damit bei einer Orga aufgehoben, die sich speziell um Streuner kümmert. Eingefangen und dann irgendwohin vermittelt oder behaust werden die aber nicht - sondern kastriert und medizinisch versorgt und dann zurückgebracht.

Das Tierheim hat ja das Ziel, nicht nur Tiere aufzunehmen, sondern auch zu vermitteln. Bei eingefleischten Streunern ist das fast nicht möglich. Aus nem Projekt, wo ich ehrenamtlich mitarbeite, kann ich Dir sagen, die echten Streuner sind froh, wenn sie wieder in ihre Kolonie zurückdürfen. Tierheime sind grundsätzlich überlaufen, was "Katzenplätze" angeht, teils völlig... niemandem wäre realistischerweise geholfen, wenn zusätzlicher Druck von Katzen kommt, die dort nicht richtig gepflegt werden können. Klar, im idealen Tierheim wäre natürlich Zeit, sich auch mit Streunern zu beschäftigen - und sie zur Not auch sonst teils auf Jahre zu behalten. Aber in der Praxis sind Tierheime die Stiefkinder der Kommune, oder kriegen garkein Geld - in Berlin zB ist das größte Tierheim, sehr moderne Anlage, spenderfinanziert. Was bedeutet, daß sie im Zweifelsfall keine Bringschuld gegenüber der Stadt haben!

Das Problem sind in allererster Linie Leute, die sich Katzen "mal so" anschaffen, oder nicht kastrieren. Was das Ausbaden dieser Vorgehensweise angeht, sind die zumindest die vier Tierheime, die ich näherkenne, am Ende der Fahnenstange.

In D sind Tierheime verpflichtet, sich ans Tierschutzgesetz zu halten, dh nur todkranke und extrem leidende Tier dürfen eingeschläfert werden. Wenn es so weitergeht, werden Heime anfangen, diese Begriffe auszuweiten, weil sie sich nicht mehr zu helfen wissen... Das ist zu verurteilen, aber es wird passieren.

Und wenn man dann per Gesetz Heime verpflichtet, jedes Tier zu nehmen, dann wird der Gestzgeber irgendwann das einschläfern aus Platzgründen gestatten müssen. Und dann haben wir kill shelter wie in den USA:

http://www.facebook.com/PetsOnDeathRow

Tierheime müssen das Recht behalten, sagen zu dürfen, wir sind nicht zuständig, wir haben zu viele Katzen, wir können nicht mehr - solange WIR in einer Gesellschaft leben wollen, in der Katzen nicht "einfach so" getötet werden, sehr wohl aber "einfach so" angeschafft, gehalten und entsorgt werden dürfen! Es sei denn, auch pleite Kommunen geben bald mehr Geld aus für die Tierheime als für die kitas - dann wird alles machbar.

Ansonten gibt es Orgas, die hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragen werden, wenn sich auch oft große Vereine damit schmücken, und die sich um solche Kolonien kümmern. Aber die arbeiten halt auch nach Leistung - soviel sie können, und mehr nicht. Logisch. Trotzdem finden sich auch für eine Kastrations- und Versorgungsstation wie aktion kitty noch Leute, die Beschwerdebriefe schreiben, weil es nicht aufgräumter zugeht, oder sich aufregen, weil die Arbeitskräfte einfach nicht da sind, die zusätzlich aus dem projekt auch noch einen Suchdienst machen. Dabei kann man schon froh sein, wenn jeden Tag jemand ein, zwei Stunden opfert, um überhaupt als Ansprechpartner am Telefon zu sitzen!
 
In Heilbronn läuft das folgendermaßen:

Stadtkreis:
- Für Fundhunde bekommen sie für 28 Tage einen Tagessatz.
- Für Abgabehunde gibt es nichts.
- Für Fundkatzen gibt es nichts, außer sie haben allerhöchstwahrscheinlich einen Besitzer, von dem sich die Stadt die Kosten erstatten lassen kann (Voraussetzungen: Chip/Tattoo/Halsband + gepflegt + zahm + gut genährt + soweit gesund). Ihr könnt Euch selber ausrechnen, auf wieviel Prozent das zutrifft.
- Für Abgabekatzen gibt es nichts.
- Für Fundheimtiere gibt es nichts.
- Für Abgabeheimtiere gibt es nichts.
- Für alle beschlagnahmten Tiere werden sämtliche Kosten (auch TA) erstattet.

Landkreis:
- Für Fundhunde bekommen sie für 28 Tage einen Tagessatz.
- Für Abgabehunde gibt es nichts.
- Für Fundkatzen gibt es nichts.
- Für Abgabekatzen gibt es nichts.
- Für Fundheimtiere gibt es nichts.
- Für Abgabeheimtiere gibt es nichts.
- Für alle beschlagnahmten Tiere werden sämtliche Kosten (auch TA) erstattet.

Solche Tierheime versuchen schon auch bei Streunerkolonien zu helfen, die Gemeinden mit in die Verantwortung zu nehmen (kommt auf den jeweiligen Bediensteten drauf an, ob er zustimmt oder ablehnt) und nach und nach die Katzen zu kastrieren. Das ist allerdings in dieser Zeit extrem schwierig.

Eine Verpflichtung haben sie nicht, es sei denn sie bekommen von irgendjemandem Geld für speziell so ein Projekt.
 
Das ist ja fast nichts, was die bekommen... Also leben Tierheime quasi nur von Spenden von Tierfreunden? :(
 
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Das ist ja fast nichts, was die bekommen... Also leben Tierheime quasi nur von Spenden von Tierfreunden? :(

jup....
daher haben wir ja auch so Notstand... finde mal ne Katze und probier sie irgendwo unterzubringen.. fast unmögllich...
 
Das ist ja fast nichts, was die bekommen... Also leben Tierheime quasi nur von Spenden von Tierfreunden? :(

Nein. Ganz so ist es dann auch nicht.

"ein städtischer Zuschuss von 130.000 Euro.

Die Stadt übernimmt ebenso die Erbpachtgebühren von 85.000 Euro für das rund 8200 Quadratmeter große städtische Grundstück"


http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurt-unternehmen-tierheim-11013251.html

Trotzdem kümmern die sich nicht um verletzte Streuner oder deren Babys. O-Ton: "Das regelt die Natur." Mitten in Frankfurt, versteht sich.
 
  • #10
Ja und dann finden sich ein paar private Leute, sammeln vor allem verletzte oder ausgesetzte Katzen auf um sie gesund zu pflegen und zu päppeln, ziehen Kitten groß, vermitteln und zahlen alles aus eigener Tasche da das Tierheim nicht zuständig ist.

Das kann ja nicht Sinn der Sache sein!
 
  • #11
Ja und dann finden sich ein paar private Leute, sammeln vor allem verletzte oder ausgesetzte Katzen auf um sie gesund zu pflegen und zu päppeln, ziehen Kitten groß, vermitteln und zahlen alles aus eigener Tasche da das Tierheim nicht zuständig ist.

Das kann ja nicht Sinn der Sache sein!

tja.. den "wir haben kein Problem mit streunenden Katzen"... wers glaubt wird seelig.. fragt mal bei happylein an was da momentan los ist.. und kein Verein nimmt ein einziges Tier...
 
  • #12
Jaja, dieses Problem haben alle, auch die privaten!

Ich könnte hier jeden Tag aufs neue k.......! Die Katzen können verrecken hauptsache hier werden wieder ein paar Hunde aus dem Ausland geholt denn: an den Hunden wird was verdient, Katzen sind ein Verlust Geschäft!

Ich hab gar nichts gegen Tierhilfe im Ausland, die armen können nichts für das Land in dem sie geboren sind aber nur wenn hier alles im grünen Bereich ist!
 
  • #13
tja.. den "wir haben kein Problem mit streunenden Katzen"... wers glaubt wird seelig.. fragt mal bei happylein an was da momentan los ist.. und kein Verein nimmt ein einziges Tier...

Danke Mia, wir haben hier das gleiche Spiel. Immerhin haben sich hier nun einige zusammen getan um gemeinsam zu helfen. Das ist ein super Erfolg für den Tierschutz. Man unterstützt sich gegenseitig wo man kann.......nur das Tierheim ist für gar nichts zuständig...
 
  • #14
Danke Mia, wir haben hier das gleiche Spiel. Immerhin haben sich hier nun einige zusammen getan um gemeinsam zu helfen. Das ist ein super Erfolg für den Tierschutz. Man unterstützt sich gegenseitig wo man kann.......nur das Tierheim ist für gar nichts zuständig...

es gibt da einfach kein Tierheim was was nimmt... wir haben jetz 15 Tiere da! 8 wirklich zahme Tiere, Maikatzen... die setzen wir einfach so wieder ruas nach der Kastra.. weil keiner weiß wohin damit.. die Besitzerin ist schwer krank und stirbt... und wohin dann mti den Tieren?
Es sind wirklich nur noch reine Kastraaktionen... leider....

Hunde sind nicht das Problem... aber in Katzen ertrinken wir fast...
 
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  • #15
Das Tierheime allgemein von nichts leben ist nicht der normalzustand. Vor ein paar Jahren hatte ich in einem Zeitungartikel folgendes gelesen:
Die Tierheime bekommen eine pro Kopf Steuer, was bedeutet das alle vertraglich sich verpflichtenden Gemeinden eine Steuer pro Einwohner dem Tierheim geben, meist nichr zu knapp. Dann kommt je nach Vertrag noch eine pro Tier Vergütung dazu. Im günstigsten Fall also knapp 200 E für eine Katze, plus für 4 Wochen eine Tagessatz von (unterschiedlich) 6 E.
Das stand in dem Artikel.
Je nach Vertrag und Gemeinde ist das unterschiedlich, aber in einem direkt genannten Fall bekam das Tierheim für eine Katze 350 E von der Gemeinde in der es gefunden wurde, und für einen Hund ca 500 E.
Unnsere Gemeinde sagt deswegen jedem Bürger, egal ob er von einer Katze oder einem Fundhund spricht und in welchem Zustand es ist: setzen sie das Tier wieder da hin wo sie es gefunden haben
Das hatten sie sogar mit einem 4 Wochen alten Katzenbaby versucht, weil sie die Rechnung vom Tierheim nicht bezahlen wollten, obwohl sie vertraglich verpflichtet sind.
Nun frag ich mich nur noch , warum ist das nicht einheitlich geregelt wird.
 
  • #16
Das muss eine etwas wohlhabendere Gemeinde sein als Berlin, oder sie hängen da in ganz alten Verpflichtungen dran. Berlins größtes Tierheim finanziert sich größtenteils aus Nachlässen, Spenden und Mitgliedsbeiträgen des Tierschutzvereins.
Siehe: http://www.tierschutz-berlin.de/spenden-und-helfen.html

Von 7 Mio im Jahr zahlt das Land Berkin 670 00 Euro. Würde das Land Berlin nicht zahlen, ginge wohl jede Einflussnahme flöten - und man will ja ab und zu mal Gesetze verabscheiden dürfen, die sich eben auch auf die Aussetzungs-/abschaffungsquote auswirken... (Hundegesetze, Mietregelungen, etc pp).
 
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