Was ist davon zu halten?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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31. Oktober 2009
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Hallo!

Ich möchte euch hier gerne schildern was mir mit meinem neuen TA betreffend meines Katers Chili passiert ist. Eure Meinung dazu würde mich interessieren.

Aber erst mal die ganze Geschichte. Vor etwa drei Wochen ist mir aufgefallen, dass Chili offensichtlich ein Problem im Mäulchen hat, da er so komisch gefressen hat und auch weniger als sonst. Er ist 6 Jahre alt und ein eher zierlicherer BKH Kater.
Also Blick ins Mäulchen und erst mal war nicht viel zu sehen. Erst als ich ganz hinten rein geschaut habe entdeckte ich einen angebrochnenen Zahn und Blut drum herum.

Natürlich am nächsten Tag gleich zum TA. Muss dazu sagen, dass er seit etwa zwei Jahren eine kleine Klinik betreibt die einen enormen Zulauf hat.
Der TA guckte ins Mäulchen und hat mit einer Zange einen abgebrochenen Teil des Zahnes entfernt.
Auf mein Ersuchen hin wurde noch Blut für ein geriatrisches Blutbild abgenommen, ich bekam Onisor für Chili mit und einen Termin etwa eine Woche später. Dann sollte der betroffenen Zahn rausgenommen werden. Wir vereinbarten noch, dass der Kater wenn er in Narkose ist dental geröntgt wird, da ich FORL ausschließen wollte.
So weit so gut.
Am Tag der Zahn- OP brachte ich den Kater am Vormittag in die Klinik, um die Mittagszeit war die OP geplant. Ich war dann im Dienst und habe natürlich auf Nadeln gesessen.
Da rief mich der TA an, teilte mir mit, dass der Kater in Narkose sei und er eben seine inneren Organe schallen würde. Dabei habe er eine tumoröse Veränderung der Milz festgestellt und wolle nun von mir die Erlaubnis zur OP, also zur Entfernung der Milz, einholen.
Ich war natürlich erst mal komplett perplex, zumal ich mit so etwas ja gar nicht gerechnet hatte.
Ich fragte natürlich nach den Alternativen da das bis dato für mich ein absolut unbekanntes Terrain war. Nachdem der TA mir versicherte, dass es für den Kater für sein weiteres Leben unerlässlich sei und er auch ohne Milz gut leben könne gab ich schließlich mein Einverständnis dazu.

Nach Dienstende bin ich sofort in die Klinik. Der Kater lag noch in Narkose und war natürlich noch nicht zum mitnehmen. Der Bauch kahl rasiert und eine relativ lange Naht.
Der TA erwartete mich bereits und wirkte etwas zerknischt. Er erzählte mir, dass er Chilis Milz mehrfach geschallt hat und den Kater dabei auch bewegt und gedreht hat um sicher zu gehen.
Bei der OP wurde dann aber festgestelllt, dass die Milz völlig normal ist, auch die anderen Organe. Der TA konnte sich das überhaupt nicht erklären. Er sagte noch er habe kurz zuvor drei Hunde mit Milztumor operiert, da war der Ultraschall gleich.
Jedenfalls wurde der Kater unverrichteter Dinge wieder zugenäht. Dann wurde noch der Zahn und ein weiterer gezogen- kein FORL. Abends habe ich ihn dann abgeholt und noch ein AB und Onisor mitbekommen.

Ne Woche später bin ich mit Chili noch mal hin zur Wundkontrolle und nochmaligem Ultraschall. Alles ok.

Verrechnet wurde die Bauch OP nicht. Ich bin ja auf der einen Seite froh dass kein Milztumor gefunden wurde, die Prognosen dabei sind ja nicht gerade rosig. Der Kater hat das ganze auch gut weggesteckt.

Ich kann mir aber nicht ganz erklären wie man so eine Diagnose fälschlicherweise stellen kann. Irgend wo bin ich ja froh, dass der TA Eigeninitiative gezeigt hat und den Kater in Narkose auch gleich noch geschallt hat was ja zuvor eigentlich nicht vereinbart war. Oder ist das Usus?

Trotzdem bin ich mir jetzt auch etwas unsicher.......

Wie seht ihr das? Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

......sorry für den langen Text.....:oops:
 
A

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Mmmh... das ist eine schwierige Sitation. Ich denke in erster Linie, Fehler passieren leider jedem, auch einem Tierarzt. Er hat den Fehler zugegeben, hat sich entschuldigt, nichts berechnet und dein Kater hat das Ganze anscheinend gut weg gesteckt. Andere hätten das Ganze vielleicht vertuscht.

Mein Vertrauen wäre sicherlich angekratzt, aber als Quacksalber würde ich ihn jetzt nicht unbedingt abstempeln. Allerdings hab ich auch Gott sei Dank mit Tumoren etc. keine Erfahrung. Inwieweit man sich da beim Schallen täuschen kann, kann ich also nicht beurteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh das ist heftig! :eek:
Zum Glück ist alles gut gegangen!

Ich würde dem TA jetzt keine böse Absicht unterstellen. Dann hätte er die sinnlose OP sicher berechnet und die Intention dahinter (Geld) wäre klar gewesen.
Es war ein Fehler. Sowas sollte nicht passieren, ganz klar, aber es ist menschlich...

Ähneln sich denn die Bilder von Tumoren in Hundemilz und normaler Katzenmilz? Der Doktor scheint sehr sensibel auf dieses Organ zu achten, vielleicht ist ihm da was durcheinander gegangen?

Im Endeffekt ist es richtig doof gelaufen, aber es war gut gemeint und geschah nicht, um dir mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Und ein TA, der einen Fehler zugeben und so ehrlich damit umgehen kann, ist auch (leider) nicht selbstverständlich.

Du musst jetzt natürlich entscheiden, ob du noch genug vertrauen hast, oder lieber wechseln willst.
 
Ich hab dann ja natürlich im Internet recherchiert zum Thema Milztumor. Das wäre eine wirklich üble Sache gewesen.
Tritt bei Hunden wohl häufiger auf und ist bei Katzen eher selten.

Der TA meinte zu mir, dass er so absolut sicher gewesen sei, und bei so einem Ultraschallergebnis auf alle Fälle aufgemacht hätte.
Wenn da wirklich einer gewesen wäre, wäre ich natürlich froh über sein Handeln gewesen.

Ich mache mir natürlich jetzt schon einige Gedanken. Ich möchte ihm aber auch nicht mein Vertrauen absprechen, da er sonst sehr bemüht ist.
Ich habe da schon ganz andere Erfahrungen mit TÄ gemacht...
 
Eigentlich ist es sehr umsichtig, den Patienten einmal komplett zu röntgen/schallen, wenn er schon da ist und für eine OP bereit.
Im Sinne des Tieres ist es auf jeden Fall, wenn der gesamte Körper auf eventuelle weitere Baustellen untersucht und ggf dann in nur einem Eingriff behandelt wird.


und ganz leise angemerkt: ich könnte mir bei mindesens einem TA-Pfuscher, den ich schon kennen lernen durfte, sehr gut vorstellen, dass die Milz dann entweder zum Vertuschen des Fehlers oder gleich von Anfang an vorsätzlich entfernt worden wäre...
 
Ich finde das Verhalten des TAs sehr serioes, dass er den Fehler zugegeben hat. Es waere doch ein Leichtes gewesen, Dich anzuluegen und dabei noch Geld zu machen.
Dass solch Fehler passieren kann, kann ich durchaus nachvollziehen. Im Zweifelsfall besser auf Nummer Sicher gehen, ich finde es nicht verwerflich und wuerde dem TA auch keine fachliche Inkompetenz unterstellen.

Deinem Kater alles Gute.
 
Natürlich ist das doof gelaufen. Aber auch TA sind Menschen, denen Fehler unterlaufen.
Es zeugt aber von Größe, so etwas zuzugeben. Das hätten einige sicher nicht gemacht. Genau so etwas würde mich aber im Vertrauen bestärken. Er ist ehrlich, das ist viel wert.
Und Du kannst Dir sicher sein, dass er gerade nach dieser Nummer in Zukunft bei Dir mehr als 100 % gucken wird.
LG
 
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Ich bin sehr froh, dass ihr das eigentlich auch so seht wie ich. Besser einmal zu viel geschaut als einmal zu wenig. Und es stimmt auch dass er den "Fehler" sofort zugegeben hat.

Er möchte jedenfalls diesen Fall bei seiner nächsten Fachtagung im Frühling vorstellen.

Also werde ich mit gutem Gewissen mit meinen drei Monstern bei ihm bleiben!

Ach ja für die Allgemeinuntersuchung, das geriatrische Blutbild (alle Werte super), das Dentalröntgen, die zwei mal Ultraschall, die Zahn-OP mit Entfernung von zwei Zähnen und Entfernung von Zahnstein und die Medis habe ich letztendlich € 290,- bezahlt. Ich denke das ist auch mehr als ok so?

Dem Patienten geht es mittlerweile wieder sehr gut, er hat das ganze gut weggesteckt!:)
 
Ach ja für die Allgemeinuntersuchung, das geriatrische Blutbild (alle Werte super), das Dentalröntgen, die zwei mal Ultraschall, die Zahn-OP mit Entfernung von zwei Zähnen und Entfernung von Zahnstein und die Medis habe ich letztendlich € 290,- bezahlt. Ich denke das ist auch mehr als ok so?

Das ist nicht nur mehr als okay, das ist ein Preis, der mir die Tränen in die Augen treibt, wenn ich an unsere Zahnarztrechnungen denke.

Was ich allerdings nicht so okay finde: Er hat die inneren Organe geschallt, ohne das vorher mit Dir abzusprechen? So was würde mir schon ziemlich sauer aufstoßen.
 
  • #10
Das ist nicht nur mehr als okay, das ist ein Preis, der mir die Tränen in die Augen treibt, wenn ich an unsere Zahnarztrechnungen denke.

Was ich allerdings nicht so okay finde: Er hat die inneren Organe geschallt, ohne das vorher mit Dir abzusprechen? So was würde mir schon ziemlich sauer aufstoßen.

Das ist mir ja auch seltsam vorgekommen und so noch bei keinem anderen TA passiert. Offensichtlich ist das aber so üblich bei ihm wenn ein Tier schon mal in Narkose ist.
Habs auch gar nicht mehr hinterfragt dann, war nur froh, dass sich das mit dem Tumor nicht bestätigt hat.
Wenn sich der Tumor bestätigt hätte wäre ich aber sicher auch froh gewesen, dass er das von sich aus gemacht hat und man dadurch ev. früher draufgekommen wäre.....
 
  • #11
Ich gehe jetzt einfach davon aus, dass das für ihn zur op Vorbereitung gehört wie das abhören und Temperatur messen vor ner Impfung. War der Schall auf der Rechnung?
 
  • #12
Ich gehe jetzt einfach davon aus, dass das für ihn zur op Vorbereitung gehört wie das abhören und Temperatur messen vor ner Impfung. War der Schall auf der Rechnung?

Ja, der wurde mir schon verrechnet. Auch der zweite bei der Nachkontrolle.
 
  • #13
Mmh... Dann hätte er das zumindest erwähnen sollen...
Beim nächsten mal würde ich im Vorfeld eine genaue Auflistung verlangen...
 
  • #14
Das ist mir ja auch seltsam vorgekommen und so noch bei keinem anderen TA passiert. Offensichtlich ist das aber so üblich bei ihm wenn ein Tier schon mal in Narkose ist.

Das Problem dabei ist, dass ein Schall des Bauchraumes normalerweise relativ lange dauert, wenn es richtig gemacht wird und ein US-Spezialist am Werk ist. Das macht man nicht einfach so nebenbei.

Das aber verlängert wiederum die Narkose-Zeit und ist daher als "normale OP-Vorbereitung" in meinen Augen eher kritisch zu sehen. Wenn da aber "ganz fix noch ein Schall" gemacht wurde, könnte das die Fehldiagnose erklären.

Wir hatten hier mittlerweile schon vier Zahnoperationen, aber so was wurde nie gemacht. Normal ist das also nicht.
 
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  • #15
Gut zu wissen!
Ich werde das Thema beim nächsten Besuch sicher noch mal anschneiden.

Vor allem möchte ich auch nicht mehr so aus allen Wolken fallen wie dieses Mal.:mad:
Ich hab ja, bevor ich erfahren habe dass doch nix ist, das Thema Milztumor gegoogelt und hatte dementsprechend schon nen echten Horror davor!
 
  • #16
Mmh... Dann hätte er das zumindest erwähnen sollen...
Beim nächsten mal würde ich im Vorfeld eine genaue Auflistung verlangen...

Vor allem hatten wir ja vor der OP, beim ersten Termin schon, genau besprochen was gemacht werden soll. Da habe ich zb auch das Röntgen verlangt. Und genau das ist es ja auch was mich schon etwas stutzig gemacht hat. Darauf hätte er mich vorher zumindest aufmerksam machen sollen. :confused:

Passiert mir sicher nicht mehr.
 
  • #17
Nachfragen würde ich auf jeden Fall.
Denn eigentlich mal so umgelegt, hast ja nen Zündkerzen Wechsel vereinbart und keine Inspektion...
 
  • #18
Ich bin anfangs davon ausgegangen, dass er im Rahmen der op Vorbereitung den Schall quasi zum drüber gucken macht, um unliebsame überraschungen (welcher Art auch immer) auszuschließen.
Aber ungefragt zu schallen und dann noch ne Rechnung zu schreiben finde ich persönlich Bauernfaengerei.
Ich arbeite selbst im Krankenhaus und es ist nicht üblich, ohne Einwilligung des Patienten eine Untersuchung durchzuführen. Es sei denn, es besteht ein begründeter Verdacht und der Patient kann die Einwilligung nicht geben oder akute Lebensgefahr.
Das ganze geht hier sogar soweit, dass alle erforderlichen Unterschriften für eine Op min. Einen Tag vorher erfolgen müssen, eher länger. Ist juristisch so festgelegt. Bei akuten Notfällen natürlich nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #19
Ich persönlich wäre wegen des Schalls, wenn der nicht vorher besprochen ist, absolut stinksauer.
Bei einem Schall wird der komplette Bauch rasiert. Meine Katzen sind Freigänger. Da laß ich sowas jetzt im Winter nur machen, wenn es wirklich nötig ist. Wenn möglich, weich ich da auch auf Röntgen aus, und wenn irgendwie machbar, verschieb ich einen Schall auf den Frühling.

Es dauert doch recht lange, bis das Fell nachgewachsen ist, und ich möchte keine Katze den ganzen Winter mit nackigem Bauch draußen haben.

Für mich wäre der Tierarzt dadurch schon gestorben.
 

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