Wann Abschied nehmen?

  • Themenstarter Themenstarter Dany222
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Der Gedanke, wann oder ob es bald zuende sein wird begleitet mich.
Ich möchte euch den Mutmach Thread für chronisch kranke Katzen hier im Forum ans Herz legen, es ist ein wirkliche Unterstützung http://www.katzen-forum.net/sonstig...s-chronisch-kranker-katzen-9.html#post4534580

dann hätte ich eine konkrete, ehrlich Frage:

wie funktioniert den diese "Spritze"?
Muß da zuerst noch eine Vene gesucht werden?
Könnte man es auch Zuhause machen, alleine oder durch einen mobilen Notarzt?
Wie lange dauert "es"?

Ich stimme allem bei, was bislang geschrieben wurde.
Ich würde wegen einer behandelbaren chronischen Krankheit keine Katze wegspritzen. Wenn ich aber sehe, sie quält sich, eines kommt zum anderen, dann ist es vielleicht Zeit.
Das erfordert einen sehr guten TA als Ratgeber. Ich habe gerade diesbezgl. so Einiges Unfähiges erlebt, hier im Forum auch viel Hilfe bekommen. Jetzt kann ich sagen, bin ich und mein Muggel in gutem Händen, dieser TA- Meinung würde ich dann auch vertrauen.
 
A

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Eine sehr interessante Diskussion. Auch wenn meine Maus erst 3 ist, stelle ich mir die Frage schon ab und zu.

Und ich für mich muss feststellen, dass ich diese beiden nachfolgenden Aussagen für richtig halte:


Und wenn das "Hier und Jetzt" noch lebenswert ist, dann gibt es für mich keinen Grund zu erlösen, "nur" weil sich dies in der Zukunft irgendwann mal ändern kann.

So sehe ich es auch, Leben ist kostbar.

Ich gehe sogar (momentan, und natürlich nur in der Theorie mangels Erfahrung bei Tieren) ein Stück weiter: Für mich ist das, was das Tier will, ausschlaggebend. Wenn ein Tier leben will, auch wenn es Schmerzen hat, dann darf es das. Ich habe Menschen gesehen, die trotz gräßlicher Schmerzen nicht sterben wollten. Es war einfach noch nicht so weit in ihren Augen. Dieses Recht gestehe ich auch einem Tier zu. Das ist meiner Meinung nach ein Recht, das jede Seele hat und ich habe es zu respektieren.
 
dann hätte ich eine konkrete, ehrlich Frage:

wie funktioniert den diese "Spritze"?
Muß da zuerst noch eine Vene gesucht werden?
Könnte man es auch Zuhause machen, alleine oder durch einen mobilen Notarzt?

Hab das erst einmal erleben müssen:reallysad:.
Es gibt zunächst eine intramuskuläre oder intravenöse Narkosespritze.
Möglich, dass dem Spätzchen sofort übel wird und es sich noch kurz übergibt....war hier bei meinem Sternchen leider so.

Sobal der Spatz eingeschlummert ist gibt es DIE :stumm: Spritze - in der Regel ins Herz oder in den Bauch. Danach geht alles relativ schnell.
Es gibt mittlerweile viele TÄ, die das auch zu Hause machen.

Wenn Du dann Deinen Spatz über Nacht zu Hause bei Dir auf dem Sofa haben möchstest solltest Du wissen, dass noch biochemische Reaktionen passieren. Es kommt zu Muskelkontraktionen...Wirkungen des Calcium im Körper - ich wusste das bsp.-weise nicht und habe die OBERPANIK!!!!!!!!!:grr: geschoben - DAS WAR RICHTIG SCHLIMM😡. Ausserdem entleert sich Blase und Darm.

Ich würde - wenn die Möglichkeit besteht (und meine TÄ macht das zu Hause) immer und immer wieder den Weg zu Hause wählen.
 
wie funktioniert den diese "Spritze"?
Im Prinzip wie eine Narkose, nur überdosiert

Muß da zuerst noch eine Vene gesucht werden?
Je nachdem, welches Mittel verwendet wird, spritzt der TA davor ein leichtes Narkosemittel, damit das Tier vom eigentlichen Einschläfern nichts mitbekommt. Das geht über die Vene, ja.

Könnte man es auch Zuhause machen, alleine oder durch einen mobilen Notarzt?
Alleine nicht 😱 aber die meisten TÄ kommen auch nach Hause

Wie lange dauert "es"?
Auch das ist verschieden, aber es geht sehr schnell. Mein Karli ist schon bei der ersten Spritze eingeschlafen, das hat vielleicht eine halbe Minute gedauert (darüber schreiben bringt diese halbe Minute sofort wieder zurück, dabei ist es 18 Jahre her 😱)
 
Meinem alten Kater wurde direkt eine Spritze in den Bauch gegeben, unser FIP-Kätzchen bekam erst eine Narkose, dann sollte die Spritze in die Nieren gegeben werden. Da sein Bauchraum so voller Flüssigkeit war, haben sie die aber nicht mehr gefunden, also gab's die Spritze direkt ins Herz. :reallysad:

Beide Male war es danach innerhalb von 2 Atemzügen vorbei.
 
Ich gehe sogar (momentan, und natürlich nur in der Theorie mangels Erfahrung bei Tieren) ein Stück weiter: Für mich ist das, was das Tier will, ausschlaggebend. Wenn ein Tier leben will, auch wenn es Schmerzen hat, dann darf es das. Ich habe Menschen gesehen, die trotz gräßlicher Schmerzen nicht sterben wollten. Es war einfach noch nicht so weit in ihren Augen. Dieses Recht gestehe ich auch einem Tier zu. Das ist meiner Meinung nach ein Recht, das jede Seele hat und ich habe es zu respektieren.

Und woher weißt du, ob dein Tier noch leben will?
Ein Tier kann doch keine Entscheidungen treffen, wie ein Mensch es würde. Solange es noch kann, wird es versuchen nicht zu sterben, weil sein Lebenserhaltungstrieb es dazu anhält.
Keine Katze ist dazu in der Lage abzusehen, wie ihr weiteres Leben und Leiden sich gestalten wird, und daher in Voraussicht den Tod zu wünschen.
Die Mäuse mit offenen Wunden und verletztem Rückgrat die mein Kater mir bisher gebracht hat, wollten auch noch leben.
Ein Pferd mit einem nicht operablen offenen Bruch am Bein will auch nicht sterben, aber was hätte es für ein Leben, wenn es nie mehr vernünftig laufen könnte? Die extrem scheue Katze, die wegen ständig nötiger Behandlung alle zwei Wochen zum Tierarzt geschleppt werden muss, wo sie so viel Stress hat, dass sie unter sich macht, möchte auch nicht sterben.
Trotzdem wäre vielleicht für all diese Tiere der Tod das beste.

Ein Tier, das augenscheinlich nicht mehr leben "will", hat sich aufgegeben, weil es keine Kraft mehr hat, nicht aus freien Stücken.
Daher muss der Mensch, der im Gegensatz zum Tier in der Lage ist, zu überblicken, stellvertretend entscheiden.
Ein Tier ist nicht dazu in der Lage zu sagen; ich will nicht noch mehr sinnlose Tierarztbesuche, Injektionen und die Schmerzen, die ich in der Zukunft im Falle eines Weiterlebens erleiden würde, will ich vermeiden.
Das ist zu vermenschlicht gedacht.

Ein Warten auf eine vermeintliche Entscheidung des Tieres schiebt die Verantwortung vom Tierhalter, dem Part in der Beziehung Mensch-Haustier, der derartige Entscheidungen treffen kann, auf ein Tier, dass dies nicht kann.
 
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dann hätte ich eine konkrete, ehrlich Frage:

wie funktioniert den diese "Spritze"?
Muß da zuerst noch eine Vene gesucht werden?
Könnte man es auch Zuhause machen, alleine oder durch einen mobilen Notarzt?
Wie lange dauert "es"?

Wie ich bei den anderen Antworten sehe, kann das wohl unterschiedlich gemacht werden.
Mac bekam zuerst eine Beruhigungsspritze in den Muskel.
Nachdem die Ärztin dann die eigentliche Spritze geholt hatte, wurde ein bißchen sein Vorderlauf rasiert und dann eine Kanüle in die Vene. Darüber wurde dann das eigentliche Mittel verabreicht.
Obwohl das schon eigentlich nicht mehr notwendig war. Da war er schon weg 🙁

ich geh dann mal wieder flennen....
 
Bei meinem Pü-Spatz ist das anders.
Du darfst dich gerne im Pü-Fred überzeugen.
Ich bin unfassbar froh, dass ich letztes Jahr im August auf mein Gefühl und nicht auf die TÄ gehört habe!!!

Sicher hat Pü das eine oder andere Zipperlein - was wir aktuell gut im Griff haben - ...und er leidet nicht.

Wir haben soeben wieder infundiert...das ging ruckzuck und ohne großen Zirkus. Danach wollte er SOFORT etwas zu essen😀.
Ich glaube dir das, du bist der Tierhalter und kennst dein Tier am besten.
Solange es ihm augenscheinlich gut geht, würde ich es auch in keinem Fall euthanisieren lassen.
 
Und woher weißt du, ob dein Tier noch leben will?
Ein Tier kann doch keine Entscheidungen treffen, wie ein Mensch es würde.

Das sehe ich nicht so, und ich denke schon, dass Tiere Entscheidungen treffen können. Natürlich nicht wie Menschen, sie sind keine. Ihnen aber deswegen die Entscheidungsfähigkeit absprechen ist für mich nicht logisch. Nicht, seitdem ich meine Katze kenne. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Die Beispiele, die Du aufführst, sind für mich persönlich (ich schreibe immer von mir, ich kann eben nicht für andere sprechen) nicht alle schlüssig. Der Mensch und seine einseitige Sicht ist aus meiner Sicht nicht Maß aller Dinge, auch wenn wir das oft gerne so hätten.
 
Die Beispiele, die Du aufführst, sind für mich persönlich (ich schreibe immer von mir, ich kann eben nicht für andere sprechen) nicht alle schlüssig. Der Mensch und seine einseitige Sicht ist aus meiner Sicht nicht Maß aller Dinge, auch wenn wir das oft gerne so hätten.

Kannst du mir sagen, warum du sie nicht schlüssig findest?
Würdest du deine Katze, wenn z.B. durch einen Verkehrsunfall ihre Wirbelsäule geschädigt ist, und sie nie mehr laufen könnte und inkontinent würde, am leben lassen, weil sie dir nicht klar signalisiert, dass sie sich aufgibt?

Ich frage noch einmal: woran erkennst du, dass ein Tier nicht mehr leben "will"?
 
Es hatte vor nicht allzu langer Zeit z.B. einen Thread hier, wo eine Katze im kalten Regen einfach nur 2 Tage lang am Straßenrand saß. Es stellte sich heraus, dass sie alt, krank und blind ausgesetzt worden war. Die hatte sich aufgegeben. Das wäre, nur als Beispiel, ein Zeichen. Wobei dieses Tier eingesammelt und behandelt wurde und überlebte, wenn ich das richtig weiß.

Deine Beispiele sind für mich da nicht schlüssig, wo es um akut verletzte Tiere geht. Das ist eine Notsituation, und in einer solchen reagieren fast alle Lebewesen gleich, indem sie aus Instinkt versuchen, zu überleben. Das ist aber bei Menschen nach einer Katastrophe genau so. Was Pferde anbetrifft, das ist ein ganz anderes Kapitel. Pferde werden auch in Deutschland hauptsächlich als Nutztiere/Sportgeräte gehalten. Da wird ein Tier auch mal gern verwurstet, nur weil es nicht mehr geritten werden kann. Das heißt aber nicht, dass das Tier keine Lebensqualität mehr gehabt hätte - nur der Reiter eben nicht.
 
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Das Thema gehen lassen ist immer schwierig. Ich bin da auch eher bei LarandBruno. Wenn man es bei einem Tier - in den Augen lesen kann- dann geht es ihm so elendig schlecht, dass man den Zeitpunkt eigentlich schon verpasst hat. Oft habe ich über Tierhalter gelesen, dass sie jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer als Zeichen gesehen haben. Nach geplatzten Tumoren das 1. Fressen am 3. Tag noch als Zeichen für Lebensmut gesehen haben und das Leiden über 2-3 Wochen hingezogen haben. Das ist für mich die andere Seite von nicht loslassen können. Nicht, das ich das nicht verstehen kann, wenn mein ein geliebtes Tier nicht verlieren will. Wobei es dann wieder Geschichten gibt wie von abraka, die Lise. Eigentlich war es hoffnungslos und nun hat sie wieder sehr viel Freude am Leben.
Elin.Es hatte vor nicht allzu langer Zeit z.B. einen Thread hier, wo eine Katze im kalten Regen einfach nur 2 Tage lang am Straßenrand saß. Es stellte sich heraus, dass sie alt, krank und blind ausgesetzt worden war. Die hatte sich aufgegeben. Das wäre, nur als Beispiel, ein Zeichen. Wobei dieses Tier eingesammelt und behandelt wurde und überlebte, wenn ich das richtig weiß.
In dem Fall hatte die Mieze die Hoffnung verloren jemals ein schönes Leben zu haben. Da würde ich auch nicht aufgeben, aber das ist auch kein gutes Beispiel.
Oft werden Tiere im besten Wissen und Gewissen gerettet, wo klar ist, das ihr Leben so was von eingeschränkt sein wird nach evtl. Ops. Wo evtl. ein selbstständiger Toilettengang nicht mehr möglich ist oder was auch immer. Da empfinde ich es oft als Vermessen solche Fälle am Leben zu erhalten, nur weil wir meinen : du musst leben. Da wird da schnurren und jeder aufmerksame Blick als Zeichen für Leben gedeutet, aber oft kann es einfach nicht im Sinne des Tieres sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@LarandBruno, eine verletzte Maus befindet sich akut im Schockzustand und hatte noch keine Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. Während ein krankes Tier imho schon spüren kann, wenn es zuende geht. Es geht auch gar nicht so sehr ums passive Abwarten, sondern um die genaue Beobachtung und Kommunikation des Tieres. Ein Tier, das nicht mehr mag, beginnt z.B. sich zurückzuziehen, schlecht zu fressen und körpersprachlich zu zeigen, dass es ihm nicht gutgeht.
Trotzdem ist es oft schwierig zu entscheiden, wann ein Tier todkrank ist. Du hast damit aber noch keine Erfahrung, oder doch?

Eine Maus, die mein Kater verletzt hatte, hielt sich noch zwei Tage mit einer massiven Wunde am Rücken Störungen des Bewegungsapparades in meiner Küche auf und ließ sich partout nicht fangen. Wollte sie also noch leben? Nach den beiden Tagen fand ich sie verendet vor. Ist sie gestorben, weil sie sich dazu entschlossen hat? Nein.
Ihre grauenhaften Verletzungen haben sie langsam dahingerafft. Hätte ich sie erwischt, hätte ich sie, trotz ihres Lebenswillens getötet, um ihr dieses Schicksal zu ersparen.
Wenn sie im Schockzustand gewesen wäre; hätte ich in dem Fall mit dem Erlösen warten sollen, bis dieser vorbei ist, damit sie hätte selbst die Entscheidung treffen können? Wie hätte ich gesehen, dass sie sterben will, bevor sie sich aktiv im Vorgang des Sterbens befindet.

Ich hatte schon todkranke Tiere, die ich habe erlösen lassen und ich habe bei meiner Katze, die Tumoren im ganzen Körper hatte zu lange gewartet, weil wir auf ein Zeichen gewartet haben. Ein Zeichen, dass es ihr nicht mehr gut geht und sie leidet.
Es kam nicht.
Stattdessen lag sie eines morgens auf der Seite und röchelte in Panik, weil sie keine Luft mehr bekam. Der Tierarzt hatte uns vorher schon geraten, sie einschläfern zu lassen, aber es ging ihr noch gut: sie fraß, beobachtete die Vögel und war eigentlich wie immer. Also warteten wir.

Und hätten wir auf den Tierarzt gehört, hätten wir ihr diese Panik, die anhielt bis sie beim Tierarzt die Spritze bekam vermeiden können.
Aber aus purem Egoismus und falsch verstandener Tierliebe haben wir sie noch leben lassen.
Sie hätte nichts verloren, wenn wir sie hätten ein paar Tage früher einschläfern lassen, sondern hätte friedlich einschlafen können. Stattdessen war das letzte was meine Katze, die meine Familie solange begleitet hatte, fühlte Todesangst.
Ich will das für meine jetzigen Tiere nicht. Nicht so.

Hätte ich diese Katze nicht einschläfern lassen sollen? Reicht panisches um Luft schnappen als Hinweis dafür, dass ein Tier nicht mehr leben will?

Es passiert an dauernd, dass Tiere zu früh eingeschläfert werden, aber das Gegenteil, das für das Tier sehr viel schlimmere Konsequenzen mit sich bringt passiert vermutlich noch öfter. Ich habe von meiner Freundin und ihrem Hund erzählt; er hatte vermutlich (ich war nicht dabei) einen noch schlimmeren und schmerzhafteren Tod als meine Kamie.
Aber gewünscht hat er sich den mit Sicherheit nicht.


"Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben."
Cicely Saunders
 
Zuletzt bearbeitet:
Luchen, stimmt, mein Beispiel war schlecht.

Larandbruno: ich will auch keinen verurteilen, das Recht habe ich nicht. Ich habe in meinem Leben schon dass Gegenteil gesehen, nämlich den entsetzten und panischen Blick von einem Tier, dem klar war, dass es gleich nicht mehr leben würde, und der verlässt mich nie mehr.

Vielleicht sehe ich das in einigen Jahren anders, aber grundsätzlich finde ich Leben zu kostbar, um es zu beenden, wenn es dem Tier gut geht. Bei Menschen würde man das ja auch nicht vorschlagen.

Ach, was weiß ich ... alles nicht so einfach. *seufz*
 
Es hatte vor nicht allzu langer Zeit z.B. einen Thread hier, wo eine Katze im kalten Regen einfach nur 2 Tage lang am Straßenrand saß. Es stellte sich heraus, dass sie alt, krank und blind ausgesetzt worden war. Die hatte sich aufgegeben. Das wäre, nur als Beispiel, ein Zeichen. Wobei dieses Tier eingesammelt und behandelt wurde und überlebte, wenn ich das richtig weiß.

Deine Beispiele sind für mich da nicht schlüssig, wo es um akut verletzte Tiere geht. Das ist eine Notsituation, und in einer solchen reagieren fast alle Lebewesen gleich, indem sie aus Instinkt versuchen, zu überleben. Das ist aber bei Menschen nach einer Katastrophe genau so. Was Pferde anbetrifft, das ist ein ganz anderes Kapitel. Pferde werden auch in Deutschland hauptsächlich als Nutztiere/Sportgeräte gehalten. Da wird ein Tier auch mal gern verwurstet, nur weil es nicht mehr geritten werden kann. Das heißt aber nicht, dass das Tier keine Lebensqualität mehr gehabt hätte - nur der Reiter eben nicht.
Und diese erste Katze hättest du also einschläfern lassen?
Du schreibst ja, ein Tier hat einen freien Willen und den soll man ihm lassen. Offenbar ist die Katze aber wieder gesund, es gab keinen Grund für eine Einschläferung. Vielleicht war sie einfach orientierungslos, erschöpft und ausgehungert. Das als Lebensunwillen zu interpretieren, nur weil sie teilnahmslos herumsitzt, finde ich wieder sehr gewagt.

Pferde sind Fluchttiere und wenn sie ihrem Drang zu laufen nicht mehr nachgeben können, leben sie in Dauerstress.
Ein Pferd, dass sich nur noch humpelnd fortbewegen kann, gehört eingeschläfert - das große Gewicht, das Pferde mit sich herumtragen setzt den verbliebenen, voll funktionsfähigen Beinen zusätzlich zu und nach kurzer Zeit sind auch dort massive Probleme und Schmerzen zu erwarten.
Der Bewegungsapparat ist für Pferde quasi lebensnotwendig.
Sehr gut sichtbar wird das zum Beispiel an der berühmten Ruffian, einem Rennpferd, welches sich während eines Rennens gegen Foolish Pleasure das Bein mehrfach gebrochen hatte und direkt notoperiert wurde.
Als das Tier aus der Narkose erwachte verfiel es in Panik, und machte die gesamte Operation (nach der das Pferd trotzdem nicht mehr hätte vernünftig laufen können) zunichte, so dass sie eingeschläfert werden musste.

Ein Pferd, dass nicht mehr richtig laufen kann, bzw. ständig Schmerzen davbei hat, lebt meiner Meinung nach keine lebenswürdiges Leben mehr.
Zum Glück sind die meisten Tierärzte da auf meiner Seite und versuchen nicht, z.B. dreibeinige Pferde usw. noch zwanghaft am Leben zu erhalten.
 
Wobei leider aber nicht nur dreibeinige Pferde eingeschläfert werden, sondern auch Pferde, die zu alt sind, um geritten zu werden und daher nicht mehr "rentabel" für den Reiter sind.
Das ist einfach nur zum Kotzen :massaker:
 
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Ich frage noch einmal: woran erkennst du, dass ein Tier nicht mehr leben "will"?

Ich glaube, dass es einen Unterschied macht, ob man ein verletztes Tier vor sich hat oder eines, das schon lange gegen eine Krankheit ankämpft, vielleicht auch noch ein gewisses Alter erreicht hat. Wie wir auch werden auch Tiere müde, und ein langer Kampf ermüdet einfach. Der vielzitierte "Blick" ist mM nach nicht die Bitte um den Tod sondern mehr oder weniger der Erschöpfung geschuldet. Ein verletztes Tier ist voll Adrenalin, das ist nicht erschöpft.

Was Pferde anbetrifft, das ist ein ganz anderes Kapitel. Pferde werden auch in Deutschland hauptsächlich als Nutztiere/Sportgeräte gehalten. Da wird ein Tier auch mal gern verwurstet, nur weil es nicht mehr geritten werden kann. Das heißt aber nicht, dass das Tier keine Lebensqualität mehr gehabt hätte - nur der Reiter eben nicht.

Ja, das stimmt sicher so. Aber natürlich gibt es auch Pferdeleute, die nicht so denken. (Ich hab ja selbst ein Pferd mit 30+ Jahren) Und es gibt auch Pferdehalter, die es nicht schaffen, loszulassen. Ich hab so ein Beispiel erst vor kurzem erlebt, das Pferd hat sich monatelang auf drei Beinen herumgequält weil die Besitzerin einfach nicht die Kraft gefunden hat, es gehen zu lassen.

Ein Pferd, dass nicht mehr richtig laufen kann, bzw. ständig Schmerzen davbei hat, lebt meiner Meinung nach keine lebenswürdiges Leben mehr.

Sehe ich prinzipiell auch so, wobei man das "Humpeln" ja noch unterteilen kann. Aber wie ist das mit Katzen? Welche Fähigkeiten müssen sie verlieren, damit man von einem katzenunwürdigem Leben sprechen kann? Ich bin da etwas unschlüssig, weil ich spontan auch an Laufen und Klettern denke, anderseits hab ich schon genug Ataxiekatzen gesehen und auch welche mit Geh-Hilfen, die gut zurecht gekommen sind. Aber ob das für jeden als "würdiges" und lebenswertes Leben angesehen wird, weiß ich nicht.
 
Larandbruno: nein, ich hätte die Katze nicht eingeschläfert, ich schrieb ja schon, das war ein schlechtes Beispiel. Bei Pferden kenne ich mich nicht aus, aber warum muss jedes Pferd, dass humpelt, Schmerzen haben? Wenn es “nur“ humpelt, sollte es meiner Meinung nach leben dürfen.

Balu: schön, dass Du Deinen Pferd einen schönen Lebensabend gönnst.
 
Bei Pferden kenne ich mich nicht aus, aber warum muss jedes Pferd, dass humpelt, Schmerzen haben? Wenn es “nur“ humpelt, sollte es meiner Meinung nach leben dürfen.
Es kommt drauf an, wie sehr es humpelt. Pferde sind ja Herdentiere und ein Pferd, das nicht mehr mit der Herde mit kann, leidet. Es hat Angst, weil es alleine und daher schutzlos ist. Außerdem hat es ja keine Möglichkeit, das Bein komplett zu entlasten, es muss sich ja bewegen.


Balu: schön, dass Du Deinen Pferd einen schönen Lebensabend gönnst.

Ich hab sie ja schon 23 Jahre, da wächst man schon ganz ordentlich zusammen 🙂
 
@LarandBruno
Das "Problem" ist, dass wir immer Beispiele finden werden - und Du übst Dich ja auch erfolgreich darin - bei denen Tiere zu spät eingeschläfert wurden. Nämlich dann, wenn letztendlich ein qualvoller Tod das Leben beendete oder ein OP-Versuch eben nicht erfolgreich war. Damit bist Du immer auf der sicheren Seite. Denn Du wirst niemals erfahren, wenn Du ein Tier zu früh "erlöst" hast...Alles hat seinen Preis. Auch dieses Gefühl der Sicherheit.
 

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