Verwilderter Kater, was beachten?

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elenayasmin

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Ich habe heute eine Anfrage bekommen vom Tierschutzverein, bei dem ich aushelfe. In einem Nachbarort streunt ein verwilderter Kater herum, unkastriert natürlich. Er "beglückt" und bekämpft sich mit den anderen Dorfkatzen und soll wohl auch ein ziemlicher Brummer sein.

Heute wurde eine Lebendfalle aufgestellt, wir hoffen also, ihn in den nächsten Tagen zu fassen zu kriegen. Er kommt dann direkt zur Kastration zum Tierarzt.

Jetzt wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ihn dann aufzunehmen, damit er sich an Menschenkontakt gewöhnt.

Nur da bin ich noch unsicher, worauf ich mich einlasse und ob ich das leisten kann. Der Kater würde bei uns in der ersten Etage untergebracht werden, da wir diesen Bereich vom Erdgeschoss abteilen können, so dass kein Kontakt zu unseren eigenen Katzen entsteht. In der ersten Etage haben meine beiden Töchter (18 und 21) ihren Bereich. Wir haben das natürlich vorher besprochen, sie haben Bedenken, dass der Kater aggressiv ist und sie attackiert.

Daher habe ich darum gebeten, ihn erst einmal nach der Kastration in die Auffangstation zu bringen, um ihn die ersten Tage zu beobachten und ihn etwas einschätzen zu können. Also ob er dann eher scheu und ängstlich ist oder ob er tatsächlich aggressiv reagiert. Sollte es dann passen und er "nur" ängstlich sein, könnte er gern zu uns in Pflege umziehen. Gute Idee oder eher nicht?

Habt ihr vielleicht Tipps, worauf ich achten sollte, wenn ich ihn mir ansehe? Irgendwelche Verhaltensweisen, auf die ich achten sollte? Markieren dürfte auch noch so ein Thema sein, frisch kastriert wird das wahrscheinlich noch etwas dauern, bis er das hoffentlich sein lässt.
 
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Ich würde mal ganz gezielt bei @Taskali nachfragen, ich glaube sie kann dir da am Besten helfen.
 
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Hallo,
schön, dass du es überhaupt in Erwägung ziehst!

Verzeih die Frage: "ziemlicher Brummer" klingt nicht gerade nach einem Jungspund. Gibt es einen konkreten Grund, warum er nach der Kastration nicht an eine Futterstelle, vielleicht sogar dort in der Umgebung zurück gesetzt werden kann?

Dass der Kater jemanden attackiert halte ich für unwahrscheinlich (völlig ausschließen kann man es aber natürlich nie) - jedenfalls solange er nicht in die Enge getrieben wird.

Hast du schon ein wenig Erfahrung mit scheuen Katzen?

LG
 
Hallo,
schön, dass du es überhaupt in Erwägung ziehst!

Verzeih die Frage: "ziemlicher Brummer" klingt nicht gerade nach einem Jungspund. Gibt es einen konkreten Grund, warum er nach der Kastration nicht an eine Futterstelle, vielleicht sogar dort in der Umgebung zurück gesetzt werden kann?

Dass der Kater jemanden attackiert halte ich für unwahrscheinlich (völlig ausschließen kann man es aber natürlich nie) - jedenfalls solange er nicht in die Enge getrieben wird.

Hast du schon ein wenig Erfahrung mit scheuen Katzen?

LG
Er soll ca 2 Jahre alt sein, aber recht groß gewachsen. Heute morgen ist er in die Falle gegangen und ist jetzt beim Tierarzt zur Kastration und zum chippen. Ich hole ihn dann mittags ab.

Zurück kann er nicht, weil es dort keine Futterstelle gibt und sich auch niemand bereit erklärt, ihn dort weiter zu füttern. Da er noch recht jung ist, hoffen wir, dass er über kurz oder lang zu knacken ist.

Nein, wirklich Erfahrung mit scheuen oder wilden Katzen habe ich nicht. Ich helfe da erst seit kurzem aus. Der Verein ist noch jung und sehr klein, zum Glück hatten sie über den Winter gar keine Vermittlungstiere. Ich hatte jetzt 2 Monate eine Pflegekatze hier, die aber von Anfang an sehr menschenbezogen und verkuschelt war, meine eigenen sind auch Lämmer, wenn auch Fremden und lauten Geräuschen gegenüber eher ängstlich. Daher frage ich hier ja.

Zum Glück habe ich die Möglichkeit, ihn in der Auffangstation erstmal zu beobachten und einzuschätzen. Ich weiß zwar noch nicht, wie wir ihn dann wieder in die Transportbox bekommen sollen, falls er dann zu uns kommen soll, aber das sollte mit mehreren Leuten zu schaffen sein.
 
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Hallo,
schön, dass du es überhaupt in Erwägung ziehst!

Verzeih die Frage: "ziemlicher Brummer" klingt nicht gerade nach einem Jungspund. Gibt es einen konkreten Grund, warum er nach der Kastration nicht an eine Futterstelle, vielleicht sogar dort in der Umgebung zurück gesetzt werden kann?

Dass der Kater jemanden attackiert halte ich für unwahrscheinlich (völlig ausschließen kann man es aber natürlich nie) - jedenfalls solange er nicht in die Enge getrieben wird.

Hast du schon ein wenig Erfahrung mit scheuen Katzen?

LG
....wieso soll der Kater denn an eine Futterstelle zurückgesetzt werden, es gibt doch, lt. deiner Hypothese keine "wilden" Katzen!?

Jetzt ist deine jahrelange Erfahrung gefragt!
 
Du hast einen separaten Raum für ihn? Ich würde mir einen großen Käfig leihen und den samt Kater mit Transportbox und Toilette in den Raum stellen. Dann kann er in Ruhe wach werden. Den Käfig erst mal geschlossen halten, nach meiner Erfahrung ziehen sich fast alle scheuen Katzen erst mal zurück. Warum sollte er aggressiv werden wenn du ihn nicht bedrängst. Wenn sonst alles in Ordnung ist, würde ich die Tür vom Käfig nach ein bis zwei Tagen öffnen, der soll ihm dann als Rückzugsort dienen. Der Raum sollte möglichst nicht sehr groß sein und Verstecke bieten, Kartons usw. Er wird dich weiter beobachten aber ganz sicher nicht angreifen. Immer mit ihm reden wenn du im Zimmer bist, später auch mal vorlesen.

Nur Mut, als ich 2011 das erste Mal verwilderte Katzen aufgenommen habe, hatte ich keine Ahnung. Habe es aber später immer so gemacht, nur stand der Käfig bei mir im Wohnzimmer, weil sonst kein Platz. Erst zur Auffangstelle und dann zu dir finde ich unnötigen Stress. Wenn dann sollte eine Box im Quarantänekäfig stehen, die gibt ihnen Sicherheit und sie gehen oft sogar von selbst rein.
 
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Er soll ca 2 Jahre alt sein, aber recht groß gewachsen. Heute morgen ist er in die Falle gegangen und ist jetzt beim Tierarzt zur Kastration und zum chippen. Ich hole ihn dann mittags ab.

Zurück kann er nicht, weil es dort keine Futterstelle gibt und sich auch niemand bereit erklärt, ihn dort weiter zu füttern. Da er noch recht jung ist, hoffen wir, dass er über kurz oder lang zu knacken ist.

Nein, wirklich Erfahrung mit scheuen oder wilden Katzen habe ich nicht. Ich helfe da erst seit kurzem aus. Der Verein ist noch jung und sehr klein, zum Glück hatten sie über den Winter gar keine Vermittlungstiere. Ich hatte jetzt 2 Monate eine Pflegekatze hier, die aber von Anfang an sehr menschenbezogen und verkuschelt war, meine eigenen sind auch Lämmer, wenn auch Fremden und lauten Geräuschen gegenüber eher ängstlich. Daher frage ich hier ja.

Zum Glück habe ich die Möglichkeit, ihn in der Auffangstation erstmal zu beobachten und einzuschätzen. Ich weiß zwar noch nicht, wie wir ihn dann wieder in die Transportbox bekommen sollen, falls er dann zu uns kommen soll, aber das sollte mit mehreren Leuten zu schaffen sein.
Hallo und herzlich Willkommen!
schön, dass du dich im Tierschutz engagierst.

Ich schließe mich meinen Vorrednern an, du solltest dich an die Userin Taskali wenden, denn sie hat einen reichen Erfahrungsschatz mit der Zähmung von wilden Katzen!

Viel Erfolg mit dem Kater😊

LG PusCat
 
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Wir haben es jetzt erstmal so gemacht, dass er in die Auffangstation gekommen ist. Er ist dann irgendwann auch aus der Box (war schon wach und ziemlich munter, als ich ihn vom Tierarzt abgeholt habe). Allerdings hatte er dann wohl doch Angst vor seiner eigenen Courage und ist panisch an Fenstern und Türen hoch gesprungen. Wir haben ihn jetzt erst einmal in dem Raum alleine gelassen, damit er seine Narkose richtig ausschlafen kann und sich etwas akklimatisieren kann. Heute Abend geht jemand hin und füttert ihn.

Ich habe einerseits schon die Möglichkeit, ihm genug Raum zu bieten. Oben bei meinen Töchtern ist auch eine Küche, die für ihn erstmal Hauptrückzugsort werden könnte, da sie von ihnen kaum genutzt wird. Aber sie leben ja auch oben und da waren wir uns unsicher, ob er nicht in seiner Panik, jetzt eingesperrt zu sein, versucht sie zu attackieren (weil er anderen Katzen gegenüber auch sehr aggressiv war). Er muss sowieso irgendwann nochmal zum Tierarzt, geimpft ist er noch nicht. Wenn es dann soweit schon geht, kann er zu mir auf die Pflegestelle umziehen.
 
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Ich hab erst vor kurzem einen ähnlichen Fall gehabt wie Du nun. Unkastrierter junger Kater der alles verdroschen hat was Pfoten hatte.
Er fasste nach vielen Wochen füttern Vertrauen zu mir und ich konnte ihn eintüten und kastrieren lassen. Er zog zu meinem Ex-Freund. Ruhige Gegend, Garten, wenig Katzen in der unmittelbaren Umgebung.
Ich hatte keine Ahnung wie der Kater sich entwickeln würde, ob er bei meinem Ex zum Streuner mutiert und nur zum Fressen vorbeikommt oder doch zahm wird.
Nunja....viele Wochen später hat mein Ex einen ganz normalen Hauskater der keine Minute die Klappe halten kann wenn er seinen Menschen sieht, super verschmust ist und sich derweil selber einen Kumpel organisiert hat der mit ihm ins Haus gezogen ist.:grin: Und mit dem Kumpel wird gespielt und gerauft und keinerlei Aggression mehr wie vorm kastrieren.
Also. Dein zukünftiger Pflegekater kann sich ganz genauso entwickeln mit Zeit und Ruhe. Bedränge ihn nicht, lass ihm alle Zeit der Welt und erwarte nichts - dann wirds was. 😉
Nur weil Kater aggressiv gegenüber anderen Katern/Katzen ist, bedeutet das nicht automatisch dass er generell aggressiv ist und Menschen ohne Grund und Vorwarnung angreift.
Seine Aggressionen werden wahrscheinlich eh weniger wenn die Hormone abgebaut sind. Er muss ja nicht mehr auf Teufel komm raus Nachwuchs produzieren und sieht andere Kater nicht mehr als Gegner.
 
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  • #10
Ich hab erst vor kurzem einen ähnlichen Fall gehabt wie Du nun. Unkastrierter junger Kater der alles verdroschen hat was Pfoten hatte.
Er fasste nach vielen Wochen füttern Vertrauen zu mir und ich konnte ihn eintüten und kastrieren lassen. Er zog zu meinem Ex-Freund. Ruhige Gegend, Garten, wenig Katzen in der unmittelbaren Umgebung.
Ich hatte keine Ahnung wie der Kater sich entwickeln würde, ob er bei meinem Ex zum Streuner mutiert und nur zum Fressen vorbeikommt oder doch zahm wird.
Nunja....viele Wochen später hat mein Ex einen ganz normalen Hauskater der keine Minute die Klappe halten kann wenn er seinen Menschen sieht, super verschmust ist und sich derweil selber einen Kumpel organisiert hat der mit ihm ins Haus gezogen ist.:grin: Und mit dem Kumpel wird gespielt und gerauft und keinerlei Aggression mehr wie vorm kastrieren.
Also. Dein zukünftiger Pflegekater kann sich ganz genauso entwickeln mit Zeit und Ruhe. Bedränge ihn nicht, lass ihm alle Zeit der Welt und erwarte nichts - dann wirds was. 😉
Nur weil Kater aggressiv gegenüber anderen Katern/Katzen ist, bedeutet das nicht automatisch dass er generell aggressiv ist und Menschen ohne Grund und Vorwarnung angreift.
Seine Aggressionen werden wahrscheinlich eh weniger wenn die Hormone abgebaut sind. Er muss ja nicht mehr auf Teufel komm raus Nachwuchs produzieren und sieht andere Kater nicht mehr als Gegner.
Du machst mir gerade echt Mut! Ich denke auch, wenn der Hormonpegel erstmal etwas sinkt, er sich ans Drinnensein gewöhnt hat und regelmäßig gefüttert wird, wird das schon. Aber jetzt wird er diese erste Zeit erstmal in der Auffangstation verbringen (wo es ihm nicht schlecht geht, er hat da alle Spiel- und Klettermöglichkeiten, ist aber halt viel allein), bis er eingetütet und geimpft werden kann. Dann hoffe ich, dass wir ihn soweit haben, dass er in Pflege umziehen kann. Zu wünschen wäre es ihm, er ist ein hübscher, pechschwarzer Kerl, der sicher mal sehr stattlich wird, wenn er regelmäßig gutes Futter bekommt.
 
  • #11
Ich habe einerseits schon die Möglichkeit, ihm genug Raum zu bieten. Oben bei meinen Töchtern ist auch eine Küche, die für ihn erstmal Hauptrückzugsort werden könnte, da sie von ihnen kaum genutzt wird. Aber sie leben ja auch oben und da waren wir uns unsicher, ob er nicht in seiner Panik, jetzt eingesperrt zu sein, versucht sie zu attackieren (weil er anderen Katzen gegenüber auch sehr aggressiv war). Er muss sowieso irgendwann nochmal zum Tierarzt, geimpft ist er noch nicht. Wenn es dann soweit schon geht, kann er zu mir auf die Pflegestelle umziehen.
Das heißt paar Wochen und dann kommt er zu euch, ja?
An sich würde ich es sinnvoller finden, wenn er direkt zu euch kommen würde, aber ich kann die Bedenken schon verstehen. Wenn so eine scheue Katze nicht gerade die Transportbox als Rückzugsort nutzt, ist es wirklich schwer sie nochmal "einzutüten".

Die Räumlichkeiten klingen aber nach einer guten Voraussetzung!
Ich bin auch der Meinung, dass sich mit der Kastration sein Verhalten anderen Katzen gegenüber rasch bessern wird. Langfristig wäre es sogar sehr hilfreich, wenn er mit anderen Katzen vergesellschaftet werden würde. Katzen lernen viel voneinander und mit zwei Jahren ist er ja noch ein Jungspund.
Für das "zutraulich machen" wäre eine zweite Katze die nicht ganz so scheu ist am sinnvollsten, aber im Zweifelsfall ist jede Katze (bzw. im Idealfall Kater) besser als nix.
Wobei eine Vergesellschaftung natürlich nur Sinn macht, wenn er über einen längeren Zeitraum irgendwo bleibt - er soll ja nicht alle paar Wochen neu vergesellschaftet werden.
Plus natürlich die Frage, ob das für euch überhaupt umsetzbar ist - sei es mit euren eigenen Katzen oder mit einem weiteren Pflegling.

Dann jetzt einmal die Zeit nutzen um ein paar praktische Rückzugsorte zu konstruieren und einen guten Vorrat an deinen Lieblingsbüchern anzulegen. ;)
 
  • #12
Das heißt paar Wochen und dann kommt er zu euch, ja?
An sich würde ich es sinnvoller finden, wenn er direkt zu euch kommen würde, aber ich kann die Bedenken schon verstehen. Wenn so eine scheue Katze nicht gerade die Transportbox als Rückzugsort nutzt, ist es wirklich schwer sie nochmal "einzutüten".

Die Räumlichkeiten klingen aber nach einer guten Voraussetzung!
Ich bin auch der Meinung, dass sich mit der Kastration sein Verhalten anderen Katzen gegenüber rasch bessern wird. Langfristig wäre es sogar sehr hilfreich, wenn er mit anderen Katzen vergesellschaftet werden würde. Katzen lernen viel voneinander und mit zwei Jahren ist er ja noch ein Jungspund.
Für das "zutraulich machen" wäre eine zweite Katze die nicht ganz so scheu ist am sinnvollsten, aber im Zweifelsfall ist jede Katze (bzw. im Idealfall Kater) besser als nix.
Wobei eine Vergesellschaftung natürlich nur Sinn macht, wenn er über einen längeren Zeitraum irgendwo bleibt - er soll ja nicht alle paar Wochen neu vergesellschaftet werden.
Plus natürlich die Frage, ob das für euch überhaupt umsetzbar ist - sei es mit euren eigenen Katzen oder mit einem weiteren Pflegling.

Dann jetzt einmal die Zeit nutzen um ein paar praktische Rückzugsorte zu konstruieren und einen guten Vorrat an deinen Lieblingsbüchern anzulegen. ;)
Ja, so ist der Plan. Je nachdem, wie schnell es geht, kommt er über kurz oder lang zu uns, damit er sich an den normalen Alltag gewöhnen kann. Ist halt doch nochmal anders, ob 2 - 3 x am Tag nur jemand zum Füttern und etwas Bespaßen kommt, oder ob 24/ 7 jemand da ist, Geräusche gemacht werden, Türen auf und zu gehen etc. Solange er nicht geimpft ist, brauche ich über eine Vergesellschaftung mit meinen Katzen gar nicht nachzudenken. Ich weiß auch nicht, ob sie mit so einem wilden Jungspund nicht überfordert wären, sie sind 9 und eher ruhig und gemütlich. Unser Treppenhaus wird in der Zeit die "Schleuse" sein, wo weder unsere Katzen noch er Zugang zu haben. Oben ist die Wohnungstür aber mit einer Glasscheibe versehen, so dass wir für einen vorsichtigen Test erst einmal auch eine unserer Katzen zu ihm hoch lassen könnten, mal gucken, wie er überhaupt reagiert (oder wäre das eher doof?). Rückzugsorte wird er oben genug haben, wir sind vom letzten Pflegling noch gut ausgestattet mit Kratztonne, Höhlen, Kissen etc. und auch in Küche, Flur und Bad gibt es reichlich Möglichkeiten, sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Wenn er dann nicht mehr so scheu ist, würden meine Töchter natürlich auch ihre Zimmer für ihn zugänglich machen, wo Sofa, Bett, Teppich und andere nette Plätze zur Verfügung stehen, insgesamt hätte er dann oben ca. 70 qm. Aber dafür muss man ihn erst einmal einschätzen können.

Da ich seit über einem Jahr im Homeoffice bin, werde ich mich dann verstärkt auch mal oben in die Küche setzen und dort meine Arbeit machen. Für mich ist das egal und wenn er merkt, dass jemand da ist, hilft ihm das sicherlich, Vertrauen zu fassen und zugänglicher zu werden.
 
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  • #13
Ja, neben der Impfung müsste auch alles andere ansteckende erstmal abgeklärt und erledigt sein, bevor man über eine Vergesellschaftung nachdenkt (also sowas wie Würmer, Milben, FeLV usw.).
Eure Trennung klingt auch erstmal sehr gut, denke ich würde dann einfach mal abwarten, wie der Kater sich so bei euch einlebt.
Den Altersunterschied sehe ich nicht als KO-Kriterium.

Dass die Katzen im ersten Moment nicht mega begeistert voneinander sind wäre aber in jedem Fall normal. Daher ist "mal an der Tür austesten" leider wenig aussagekräftig.

Ansonsten: Ich persönlich würde darauf achten, dass er bei so vielen Rückzugsmöglichkeiten dann doch noch "auffindbar" bleibt. Also er sollte sich zB nicht hinter Schränke oder in andere Enge Zwischenräume quetschen können.
Ideal finde ich Plätze, die einerseits geschützt sind, andererseits aber auch die Sicht auf die Umgebung ermöglichen.
Sprich: Ich finde es besser, wenn es zB ein Karton mit zwei Gucklöchern an der Seite ist, als wenn sich der Kater unter einem Schrank verkriecht wo er von der Welt um sich herum überhaupt nichts mehr mitbekommt.

Denke euer Plan einen Raum nach dem anderen zugänglich zu machen ist auch sehr gut!
Und die Küche als Arbeitsraum zu nutzen klingt ebenfalls ziemlich ideal. (y)
 
  • #14
Ja, neben der Impfung müsste auch alles andere ansteckende erstmal abgeklärt und erledigt sein, bevor man über eine Vergesellschaftung nachdenkt (also sowas wie Würmer, Milben, FeLV usw.).
Eure Trennung klingt auch erstmal sehr gut, denke ich würde dann einfach mal abwarten, wie der Kater sich so bei euch einlebt.
Den Altersunterschied sehe ich nicht als KO-Kriterium.

Dass die Katzen im ersten Moment nicht mega begeistert voneinander sind wäre aber in jedem Fall normal. Daher ist "mal an der Tür austesten" leider wenig aussagekräftig.

Ansonsten: Ich persönlich würde darauf achten, dass er bei so vielen Rückzugsmöglichkeiten dann doch noch "auffindbar" bleibt. Also er sollte sich zB nicht hinter Schränke oder in andere Enge Zwischenräume quetschen können.
Ideal finde ich Plätze, die einerseits geschützt sind, andererseits aber auch die Sicht auf die Umgebung ermöglichen.
Sprich: Ich finde es besser, wenn es zB ein Karton mit zwei Gucklöchern an der Seite ist, als wenn sich der Kater unter einem Schrank verkriecht wo er von der Welt um sich herum überhaupt nichts mehr mitbekommt.

Denke euer Plan einen Raum nach dem anderen zugänglich zu machen ist auch sehr gut!
Und die Küche als Arbeitsraum zu nutzen klingt ebenfalls ziemlich ideal. (y)
Ja, alles an Parasiten muss erstmal behandelt werden. Die Tierärztin hat heute schon mal geguckt, zumindest hat er keine Flöhe, Haarlinge etc. Das ist ja schon mal gut. Naja, zwischen nicht mega begeistert und knurrend und fauchend nen Buckel machen, sehe ich schon einen kleinen Unterschied. Ist ja nur, um eine Tendenz zu sehen. Es ging mir auch nicht um den Altersunterschied sondern um die unterschiedlichen Charaktere, junger agiler halbwilder Kater gegen zwei verwöhnte Wohnungskatzen im gesetzten Alter. Unsere wären damit wahrscheinlich heillos überfordert.

In der Küche müssen wir noch die Sockelleisten anbringen, damit er sich nicht darunter verkriechen kann. Ansonsten ist da nichts, wo er drunter oder hinter kriechen kann. Im Flur ist nur ein offenes Regal, da kann er sich rein oder drauf legen, aber nicht dahinter kriechen. Und sonst steht nur noch im Bad eine Kommode, die auch tatsächlich etwas von der Wand weg steht (weil da ein Rohr etwas höher als das Bodenniveau verkleidet werden musste), aber den Zugang könnte man noch zu machen. Wenn er unbedingt auf die Küchenschränke springen will, soll er das von mir aus machen, das stört mich nicht groß und er hat da einen guten Blick auf alles. Erstmal abwarten, wie er sich jetzt macht die nächsten Tage. Kartons sind sowieso immer eine gute Idee, da gucke ich jetzt schon immer mal, dass ich einen oder zwei passende finde.
 
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  • #15
Leider zeigt sich Balou, wie wir den großen hübschen Kerl genannt haben, sehr ängstlich. Er ist jetzt seit gut einer Woche in der Auffangstation und wenn jemand kommt, sitzt er immer nur wie erstarrt auf der Fensterbank, in einer Höhle oder auf einem Brett an der Wand. Kontaktaufnahme ist fast nicht möglich, eine Helferin war etwas unvorsichtig und wurde von ihm gebissen. Die Spielangel interessiert ihn nicht. Er hat im Laufe der Woche mehrere richtig voll gesaugte Zecken verloren (ich frage mich, warum die Tierärztin da nicht mal nach geguckt hat, als er in Narkose lag, die Biester sind ja nicht gerade angenehm und auch nicht ganz ungefährlich). Wir wechseln und mit der Fütterung etc. ab, dreimal täglich kommt jemand und versorgt ihn. Die meisten setzen sich dann auch noch zu ihm in den Raum und sprechen mit ihm, tagsüber läuft auch das Radio. So ist es momentan nicht möglich, ihn zum impfen zum Tierarzt zu bringen. Entwurmt ist er aber inzwischen zumindest.

@Taskali vielleicht hast du hier noch einen Tipp, wie wir ihm helfen können.
 
  • #16
Zeit und Geduld. Zeit und Geduld. Zeit und Geduld ;)
Wenn ihr reingeht Leckerlies mitnehmen und zu ihm hinwerfen. Radio halte ich für kontraproduktiv in der ersten Zeit, da er dann keine Atempause ohne jede menschliche Bedrängnis hat in der er durchschnaufen und sich neu sortieren kann. Dafür bei den Sessions nicht nur rede, sondern vorlesen. Beim reden ist man mit dem Blick bzw. der Aufmerksamkeit auf dem Mietz - beim Vorlesen im Buch - und damit fühlt sich das Mietz weniger bedrängt.
 
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  • #17
Ja, das machen wir. Immerhin werden Leckerlies, die man in seine Nähe legt, auch gefressen, also scheint er dann so gestresst doch nicht zu sein. Dann nehme ich das nächste Mal ein Buch oder eine Zeitung mit :). Ich hoffe, er taut noch auf, momentan sieht er nicht besonders glücklich aus, da er ja auch allein dort ist.
 
  • #18
Sie sehen in dieser Zeit nie glücklich aus - sind es auch nicht - wären wir auch nicht, wenn man uns aus unserem gewohnten Leben reißt und einfach irgendwo hinstopft, wo wir nichts und niemand kennen. Aber nur so haben sie eine Chance und deshalb darf man sich da nicht von mitreißen lassen und aus Mitleid sie dann wieder raussetzen. Das Leid jetzt ist nicht schön, aber geht vorüber und dann wird es gut und er kann dann noch viele schöne Jahre haben - ohne Überlebenskampf draußen. Das muß man sich immer vor Augen halten
 
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  • #19
Sie sehen in dieser Zeit nie glücklich aus - sind es auch nicht - wären wir auch nicht, wenn man uns aus unserem gewohnten Leben reißt und einfach irgendwo hinstopft, wo wir nichts und niemand kennen. Aber nur so haben sie eine Chance und deshalb darf man sich da nicht von mitreißen lassen und aus Mitleid sie dann wieder raussetzen. Das Leid jetzt ist nicht schön, aber geht vorüber und dann wird es gut und er kann dann noch viele schöne Jahre haben - ohne Überlebenskampf draußen. Das muß man sich immer vor Augen halten
Ja, da hast du Recht. In unserer Whatsapp Gruppe wurden nämlich schon Stimmen laut, dass er ja so unglücklich sei und vielleicht doch besser draußen aufgehoben wäre. Nach etwas über einer Woche finde ich das viel zu früh. Ich denke auch, er ist noch so jung, da kann er sich noch an den Menschen gewöhnen. Und wenn alle Stricke reißen und sich auch nach längerer Suche niemand für ihn findet, kann er an der Auffangstation raus gelassen werden. Dann bekommt er dort eine Katzenklappe hin und wird weiter gefüttert. Aber das ist nur die absolute Notlösung, obwohl er dort sicher gut aufgehoben wäre. Ist etwas außerhalb, weit und breit kein Verkehr bis auf die Mitarbeiter der Wasseraufbereitung.
 
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  • #20
du hast ja schon ne menge guter tipps bekommen. und ich finde die voraussetzungen bei euch auch gut und geeignet.

wenn sich der kater zeigt und nicht direkt versteckt ist das eher positiv. sogar das fauchen ist ja eine kommunikation, die man als positiv ansehen kann. noch zeigt er unmut, aber er zeigt es MENSCHEN. nur mut!
 

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