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ToniLio
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- Mitglied seit
- 24. August 2025
- Beiträge
- 2
Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und auf der Suche nach Hilfe bei der Zusammenführung. Diese verläuft anders als erwartet und hoffe ihr habt den ein oder anderen Ratschlag, denn ich bin sehr verunsichert 🙁 Bitte entschuldigt, es wird wahrscheinlich lang...
Anfang des Jahres mussten wir überraschend nach nur 3 Jahren meinen geliebten Kater Möhrchen gehen lassen. Zurück blieb unser gleichaltriger Zweitkater Toni, der nach dem Verlust regelrecht depressiv und auch kurz darauf krank wurde (er bekam eine Blasenentzündung und leckte sich auch Fell weg). Auch nach der Genesung blieb das Problem mit dem Fell auslecken und er zeigte sich sehr wesensverändert. Statt aufgeweckt und verspielt, zog er sich zurück und ließ sich kaum motivieren. Nachts und wenn wir arbeiten waren, rief er durchs ganze Haus. Trotz tiefer Trauer, suchten wir also schon bald nach einem geeigneten Gefährten für ihn. So sind wir zu Lio (1 Jahr) gekommen. Er kommt aus dem Auslandstierschutz und lebte in einer größeren Katzengruppe gemischten Alters. Er zeigte sich dort sehr sozial und verspielt, aber bei Konflikten zurückhaltend.
Etwa eine Woche wohnte er in seinem Ankunftszimmer, quasi in Quarantäne falls er nach dem Transport irgendwas ausgebrütet hätte. Als das nicht der Fall war, tauschten wir Gerüche und ließen ihn nach und nach das Haus erkunden. Dabei war Toni immer in einem anderen Raum. Dieser zeigte sich interessiert aber sehr vorsichtig. Lio war von Anfang an total neugierig und offen. Also bauten wir eine Gittertür im Ankunftszimmer ein und moderierten die ersten Sichtkontakte mit Clickertraining und Spielzeug. Das lief gut, Toni war neugierig aber zurückhaltend, Lio immer sehr aufgeregt wenn er Toni sah, ließ sich aber umlenken. Dennoch gab es eine Situation in der Toni ans Gitter kam und Lio sich ihm schnell näherte. Toni fauchte und statt wegzugehen, sprang Lio leider ins Gitter 🙁 Toni floh dann in ein anderes Zimmer. Durch Clickern und gemeinsames Spiel, war die Situation dann aber schnell vergessen. Durch die Haustierkamera konnten wir sehen, dass Toni Lio auch nachts an der Gittertür besuchen kam und die beiden miteinander "redeten". Also tatsächlich Miau- Gurr- und Brabbellaute von sich gaben, kein Fauchen o.ä. Er brachte ihm auch Spielsachen.
Wir entschieden uns daher nach zwei Wochen, die Gittertür zu entfernen und die beiden unter Aufsicht zusammen zu lassen. Ich saß am Anfang dazwischen und interagierte mit beiden, wieder mit Clicker und Spielen im Wechsel. Das lief auch zunächst gut, doch bei zu schneller Annäherung fauchte Toni ab und an. Lio haben wir also relativ häufig umlegenkt, weil wir Sorge hatten, dass sich die Situation wie am Gitter wiederholt. Nun zum Problem: ohne ständige Ablenkung, rennt oder springt Lio direkt auf Toni zu, was dieser nun nicht mehr nur mit Fauchen sondern auch mit Knurren beantwortet. Leider beeindruckt das Lio überhaupt nicht 🙁 Ich vermute dass er unbedingt Kontakt bzw. Spielen und Raufen möchte, Toni will aber dann weg. Dadurch ist es leider nun schon 3x zu einer Jagdszene gekommen. Zwar konnten wir diese abbrechen, doch Toni hat sich entweder auf dem Kühlschrank oder unter dem Bett versteckt und wurde bei künftigen Zusammentreffen verständlicherweise ängstlicher und auch granteliger. Wir haben ihn auch beim Tierarzt durchchecken lassen, da er bisher nie zurückhaltend oder gar ängstlich war. Da ist aber Gott sei Dank alles in bester Ordnung. Seit 3 Tagen bekommt er nun auf Anraten des Tierarztes Zylkene zur Unterstützung.
Lio möchte weiterhin Kontakt, hat aber anscheinend auch irgendwie Gefallen daran gefunden Toni zu foppen - immerhin ist es überhaupt eine Art von Interaktion die er da bekommt. Er belagert Toni auch wenn wir nicht aufpassen. Wir haben nun große Angst, dass es zum Mobbing kippt oder schon gekippt ist. Wir spielen mit beiden getrennt, Lio versuchen wir auszupowern und Toni mit Clicker und Spiel zu stärken. Das Komische ist, Toni ist ansonsten super gut drauf, er nimmt wieder am Leben teil, schleckt sich nicht mehr das Fell weg und schreit nachts nicht mehr. Wenn Lio ihm nicht zu nahe kommt, beobachtet er ihn interessiert und lässt sich auch manchmal zum Spielen mit einem gemeinsamen Spielzeug (langes Band) ein. Doch bei direkter Interaktion faucht und knurrt er. Wir sind nun überfragt und trauen uns gar nicht, die beiden ohne Person dazwischen interagieren zu lassen. Zwischendurch gibt es gute Momente, wo beide im selben Raum sind und ihr Ding machen (dabei wird Lio aber immer von uns beschäftigt gehalten). Es gab auch schon Nasenstupser ausgehend von Toni, wenn Lio sich ruhig verhielt (ergo festgehalten wurde). Futter gibt es gemeinsam aber mit Abstand von einigen Metern. Dennoch ist es wahnsinnig stressig, aufzupassen wie ein Luchs. Wir möchten weitere Negativerfahrungen für Toni vermeiden, verstehen aber auch dass Lio frustriert ist. Die 3-Punkte-Regel habe ich auch schon versucht umzusetzen, Lio ist aber viiiel zu schnell. Aus diesem Grund trägt er jetzt ein Geschirr mit Leine, weil ich dachte, so kann Toni sehen, dass er ihn nicht immer jagt und Lio kommt nicht mehr zum "Erfolg". Aber ist das zielführend? Wir sind so verunsichert 🙁 Müssen wir zurück auf Anfang?
Vielen Dank für alle die das lesen und uns mit ihren Erfahrungen helfen können. Das ist unsere erste Zusammenführung in der Form, Möhrchen und Toni hatten wir als Kitten ehrlich gesagt einfach "zusammengeschmissen".
Ergänzung: beide sind kastriert und reine Wohnungskater. Seit heute lauert Lio auch und macht so Kecker-Geräusche wenn er Toni sieht 🤐
LG, Marie
ich bin neu hier und auf der Suche nach Hilfe bei der Zusammenführung. Diese verläuft anders als erwartet und hoffe ihr habt den ein oder anderen Ratschlag, denn ich bin sehr verunsichert 🙁 Bitte entschuldigt, es wird wahrscheinlich lang...
Anfang des Jahres mussten wir überraschend nach nur 3 Jahren meinen geliebten Kater Möhrchen gehen lassen. Zurück blieb unser gleichaltriger Zweitkater Toni, der nach dem Verlust regelrecht depressiv und auch kurz darauf krank wurde (er bekam eine Blasenentzündung und leckte sich auch Fell weg). Auch nach der Genesung blieb das Problem mit dem Fell auslecken und er zeigte sich sehr wesensverändert. Statt aufgeweckt und verspielt, zog er sich zurück und ließ sich kaum motivieren. Nachts und wenn wir arbeiten waren, rief er durchs ganze Haus. Trotz tiefer Trauer, suchten wir also schon bald nach einem geeigneten Gefährten für ihn. So sind wir zu Lio (1 Jahr) gekommen. Er kommt aus dem Auslandstierschutz und lebte in einer größeren Katzengruppe gemischten Alters. Er zeigte sich dort sehr sozial und verspielt, aber bei Konflikten zurückhaltend.
Etwa eine Woche wohnte er in seinem Ankunftszimmer, quasi in Quarantäne falls er nach dem Transport irgendwas ausgebrütet hätte. Als das nicht der Fall war, tauschten wir Gerüche und ließen ihn nach und nach das Haus erkunden. Dabei war Toni immer in einem anderen Raum. Dieser zeigte sich interessiert aber sehr vorsichtig. Lio war von Anfang an total neugierig und offen. Also bauten wir eine Gittertür im Ankunftszimmer ein und moderierten die ersten Sichtkontakte mit Clickertraining und Spielzeug. Das lief gut, Toni war neugierig aber zurückhaltend, Lio immer sehr aufgeregt wenn er Toni sah, ließ sich aber umlenken. Dennoch gab es eine Situation in der Toni ans Gitter kam und Lio sich ihm schnell näherte. Toni fauchte und statt wegzugehen, sprang Lio leider ins Gitter 🙁 Toni floh dann in ein anderes Zimmer. Durch Clickern und gemeinsames Spiel, war die Situation dann aber schnell vergessen. Durch die Haustierkamera konnten wir sehen, dass Toni Lio auch nachts an der Gittertür besuchen kam und die beiden miteinander "redeten". Also tatsächlich Miau- Gurr- und Brabbellaute von sich gaben, kein Fauchen o.ä. Er brachte ihm auch Spielsachen.
Wir entschieden uns daher nach zwei Wochen, die Gittertür zu entfernen und die beiden unter Aufsicht zusammen zu lassen. Ich saß am Anfang dazwischen und interagierte mit beiden, wieder mit Clicker und Spielen im Wechsel. Das lief auch zunächst gut, doch bei zu schneller Annäherung fauchte Toni ab und an. Lio haben wir also relativ häufig umlegenkt, weil wir Sorge hatten, dass sich die Situation wie am Gitter wiederholt. Nun zum Problem: ohne ständige Ablenkung, rennt oder springt Lio direkt auf Toni zu, was dieser nun nicht mehr nur mit Fauchen sondern auch mit Knurren beantwortet. Leider beeindruckt das Lio überhaupt nicht 🙁 Ich vermute dass er unbedingt Kontakt bzw. Spielen und Raufen möchte, Toni will aber dann weg. Dadurch ist es leider nun schon 3x zu einer Jagdszene gekommen. Zwar konnten wir diese abbrechen, doch Toni hat sich entweder auf dem Kühlschrank oder unter dem Bett versteckt und wurde bei künftigen Zusammentreffen verständlicherweise ängstlicher und auch granteliger. Wir haben ihn auch beim Tierarzt durchchecken lassen, da er bisher nie zurückhaltend oder gar ängstlich war. Da ist aber Gott sei Dank alles in bester Ordnung. Seit 3 Tagen bekommt er nun auf Anraten des Tierarztes Zylkene zur Unterstützung.
Lio möchte weiterhin Kontakt, hat aber anscheinend auch irgendwie Gefallen daran gefunden Toni zu foppen - immerhin ist es überhaupt eine Art von Interaktion die er da bekommt. Er belagert Toni auch wenn wir nicht aufpassen. Wir haben nun große Angst, dass es zum Mobbing kippt oder schon gekippt ist. Wir spielen mit beiden getrennt, Lio versuchen wir auszupowern und Toni mit Clicker und Spiel zu stärken. Das Komische ist, Toni ist ansonsten super gut drauf, er nimmt wieder am Leben teil, schleckt sich nicht mehr das Fell weg und schreit nachts nicht mehr. Wenn Lio ihm nicht zu nahe kommt, beobachtet er ihn interessiert und lässt sich auch manchmal zum Spielen mit einem gemeinsamen Spielzeug (langes Band) ein. Doch bei direkter Interaktion faucht und knurrt er. Wir sind nun überfragt und trauen uns gar nicht, die beiden ohne Person dazwischen interagieren zu lassen. Zwischendurch gibt es gute Momente, wo beide im selben Raum sind und ihr Ding machen (dabei wird Lio aber immer von uns beschäftigt gehalten). Es gab auch schon Nasenstupser ausgehend von Toni, wenn Lio sich ruhig verhielt (ergo festgehalten wurde). Futter gibt es gemeinsam aber mit Abstand von einigen Metern. Dennoch ist es wahnsinnig stressig, aufzupassen wie ein Luchs. Wir möchten weitere Negativerfahrungen für Toni vermeiden, verstehen aber auch dass Lio frustriert ist. Die 3-Punkte-Regel habe ich auch schon versucht umzusetzen, Lio ist aber viiiel zu schnell. Aus diesem Grund trägt er jetzt ein Geschirr mit Leine, weil ich dachte, so kann Toni sehen, dass er ihn nicht immer jagt und Lio kommt nicht mehr zum "Erfolg". Aber ist das zielführend? Wir sind so verunsichert 🙁 Müssen wir zurück auf Anfang?
Vielen Dank für alle die das lesen und uns mit ihren Erfahrungen helfen können. Das ist unsere erste Zusammenführung in der Form, Möhrchen und Toni hatten wir als Kitten ehrlich gesagt einfach "zusammengeschmissen".
Ergänzung: beide sind kastriert und reine Wohnungskater. Seit heute lauert Lio auch und macht so Kecker-Geräusche wenn er Toni sieht 🤐
LG, Marie
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