unheilbarer Darmkrebs, den richtigen Zeitpunkt finden?

  • Themenstarter Casar
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Ja. gut geschrieben und auf den Punkt gebracht, bzw. auf die Punkte.

Und Jasmine, hattest du im Nachhinein das Gefühl, dass es zu spät war, dass du Gismo hast zu lange leiden lassen?
 
A

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  • #22
Ich habe einmal gesehen, dass ich zu spät war.
Mein Kater bekam nach dem Einschläfern so starke Muskelzuckungen, dass er fast vom Tisch hüpfte. Meine Tierärztin erklärte das so, dass die letzte Spritze wegen dem schon reduzierten Zellstoffwechsel nicht mehr so schnell wirken kann. War für mich nachvollziehbar, habe ich mir auch verziehen, denn die erste, sedierende Spritze kam noch gut an.

Vorgeschichte waren zwei klapprige Katersenioren und eine unaufschiebbare Op für mich.
Bei meiner Entlassung waren beide in schlechtem Zustand, die Entwicklung hätte ich mit meiner Anwesenheit auch nicht verhindern können.
Ich bat meine Tierärztin, beide nochmal zu stabilisieren, um zu sehen, ob Nummer 2 sich noch bekrabbelt. Und auch nur, wenn Nummer 1 sich nicht quält.
Hat sie gemacht. In den folgenden Stunden konnte ich sehen, dass auch Nummer 2 gehen wird, haben wir dann am nächsten Tag gemacht.
Der zweite ließ sich auch ohne weitere "Nebenwirkungen" einschläfern, da waren wir rechtzeitig.

Danach ergab es sich so, dass ich nur Oldies hier hatte, einen Miezensenioren- und -pflegestift führte, also einige Katzen gehen lassen musste.
Das habe ich nie wieder gesehen, rückblickendend aber auch keinen mehr "so lange warten lassen".
 
  • #23
Ich habe einmal eigentlich zu lange gewartet.

Die Geschichte dazu:
Meine Mutter hatte 2 Katzen, die sie ein paar Jahre zuvor von mir übernommen hatte, da ich aus beruflichen Gründen ins Ausland ging und die Katzen unmöglich mitnehmen konnte.
Als die Katzen 14 waren, passierte es im jährlichen 3-wöchigen Urlaub meiner Mutter.
Meine Großmutter sittete die Katzen. Sie ging auf die 80 zu und war der Grundtyp Hysterikerin. (Das meine ich nicht böse!!!)
Am Ende der 1. Woche rief mich Großmutter an und berichtete sehr verzweifelt, dass sie den Kater nie sehen würde. Er käme auch nicht zum Fressen.
Ich erklärte ihr und mir das damit, dass der Kater sie nie besonders gemocht hatte. Er würde schon hervorkommen und fressen, wenn sie wieder weg sei.
In der 2. Urlaubswoche häuften sich die Anrufe meiner Großmutter. Der Tenor wurde immer verzweifelter, der Kater ward kaum gesehen.
Ende der 2. Woche war klar, dass ich etwas tun musste, wenngleich ich immer noch dachte, mehr meiner Großmutter als dem Kater helfen zu müssen.
Ich hatte ihn 1 Monat zuvor noch gesehen und da wirkte er fit und kraftstrotzend wie eh und je.

Ich schaffte es, 1 Woche ungeplanten Urlaub zu bekommen und flog nach Hause.

Als ich die Wohnung meiner Mutter betrat, war Großmutter da und berichtete, dass der Kater gerade vor 5 Minuten das erste Mal (!) wieder aus seinem Versteck gekommen war.
Und dann sah ich ihn!
Er war ein Schatten seiner selbst. Nur mehr die Hälfte von dem, was er vor einem Monat gewesen war. Mir war sofort alles klar.

Er konnte sich nur mehr grade so dahinschleppen, Fressen wollte er gar nix mehr.
Früh am nächsten Morgen war ich mit ihm beim TA. Diagnose: Massiver Lebertumor, der bereits in den ganzen Bauchraum gestreut hatte. Empfehlung: Sofort erlösen.

Nun war ich in der Zwickmühle. Denn ich wollte die Entscheidung nicht über den Kopf meiner Mutter hinweg treffen. Ich wollte sie aber auch nicht im Urlaub anrufen, weil ich wusste, dass sie dann die restlichen Tage nur mehr geheult hätte.

Also beschloss ich in Absprache mit dem TA zu versuchen, ihn mit Schmerzmitteln, Cortison und Päppelpaste über die nächsten Tage zu bringen.
Doch schon am nächsten Tag wurde sonnenklar, dass das so nicht gehen würde. Der Kater hätte die Tage wahrscheinlich noch überlebt. Aber um welchen Preis?
Den Tag darauf habe ich ihn einschläfern lassen.

Etliche Tage (und davon die letzten 3 Tage, in denen ich anwesend war) zu spät, denke ich.
Ich mache mir zwar keine Vorwürfe, aber ich wäre froh, wenn ich das früher für ihn tun hätte können.
Schließlich war er mein Herzenskater und ich weine heute noch um ihn.
 
  • #24
Diese Nicht hat er zum ersten Mal erbrochen und hechelte danach lange, er wirkte zum ersten Mal so richtig schwach. Heute morgen war es aber wieder wie die letzten Tage, er war aufmerksam und interessiert, musste zum Mini-Fressen überredet werden, alles wie gehabt. Aber heute Nachmittag wirkte er sehr schwach und dann fing er wieder das Hecheln an und konnte sich kaum bewegen. Dann haben wir den TA gerufen. Wir haben Ihn gerade beerdigt.
 
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  • #25
Mein herzliches Beileid euch!

Run free, kleiner großer Kater!
 
  • #26
Ihr habt eurem Süßen den letzten Liebesdienst erwiesen. Auch wenn es furchtbar traurig macht, Trauer kann nur dort sein, wo vorher ganz viel Liebe war.
Er hatte es so schön bei euch, er hatte ein Katzenleben, was viele Katzen auf der Welt niemals kennenlernen werden - er ging sicher voller Dankbarkeit.
Ich hoffe und wünsche, ihr könnt angemessen trauern und euch irgendwann auch mit einem Lächeln an die schönen Zeiten erinnern.
Bis dahin viel Kraft ... tröstet euch gegenseitig.

Stille Grüsse
Quilla
 
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  • #27
Mein Gismo hatte auch einen Darmtumor und fraß am Schluss nur noch die Soße vom Katzenfutter. Damals habe ich mir auch viele Gedanken darüber gemacht, wann der richtige Zeitpunkt ist. Vielleicht ist das jetzt vermenschlicht, aber irgendwann hat er sich verkrochen kam nicht mehr aus seinem Versteck und sein Blick sagte mir, das es Zeit wird.
Darf ich fragen, was du dann gemacht hast? Unser Aragorn hat Metastasen im Bauch und frisst nicht mehr - wenn dann auch nur noch die Soße und trinkt Wasser...er baut ab...das sieht man...
 
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  • #28
Darf ich fragen, was du dann gemacht hast? Unser Aragorn hat Metastasen im Bauch und frisst nicht mehr - wenn dann auch nur noch die Soße und trinkt Wasser...er baut ab...das sieht man...


Gismo hat am Schluss auch nur noch die Soße geschleckt und dann hat er gar nicht mehr gefressen, sich nur noch verkrochen. Ich habe schweren Herzens das gemacht was ich noch für Ihn tun konnte mit Ihm gemeinsam sein letzten Weg gegangen und Ihn erlösen lassen. Auch bei seinem Bruder Eddie war es drei Jahre später genauso. Ich wusste es, das es jetzt Zeit war für mich war nur noch wichtig, das beide Tiere auf den Weg auf die andere Seite in Ruhe gehen konnten und ich hatte das Glück das beide Tiere damals sanft eingeschlafen sind bevor die letzte Spritze kam, Sie bekamen es nicht mehr mit und sind in meinen Armen über die Regenborgen gegangen.

Ich wünsche Euch und Aragorn alles Gute
 

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