Unfall mit Folge Schwanzbruch....eure Erfahrungen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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moppiic

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17. Mai 2015
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Hallo alle zusammen!
Vor vier Tagen hatte unser Kater (9 Jahre, EHK, Freigänger) einen Autounfall, der offenbar nun täglich für neue Überraschungen sorgt.

Vielleicht hat ja schon jemand ähnliches erlebt und kann mir etwas Hoffnung machen.
Zur Geschichte: Er wurde wie gesagt angefahren, wo er getroffen wurde, konnte der Verursacher uns nicht sagen, war aber wenigstens so nett in der Nachbarschaft herumzufragen, wohin das Tier gehört. So erfuhren wir von dem Vorfall......
Wenig später kam unser Kater dann eigenständig nach Hause.
Eine Pfote blutig, humpelnd und offensichtlich unter Schock.

Diagnose des TA: zwei Krallen rausgerissen. Prellungen im Beckenbereich.
Gab Schmerzmittel, Antibiose und etwas zum Beruhigen per Spritze.

Bei der Nachkontrolle am Folgetag wurde festgestellt, das der Schwanz noch direkt am Ansatz gebrochen war und ca. In der Mitte eine starke Prellung aufwies.
Uns wurde schon mitgeteilt, dass wir evtl. Mit einer Amputation rechnen müssen, so die Nervenbahnen sehr stark geschädigt seien.
Aufgetragen wurde uns Hautkontrolle, ob sich nekrotische Verfärbungen zeigen.
Die Entscheidung soll dann ca. 1 Wo. nach Unfall getroffen werden, ob ab oder nicht.

Ok, wenns sein muss, dann auch das....hauptsache es geht ihm gut und er wird wieder fit.
Grundsätzlich ist er gut drauf, schmust, frisst.

Der Schwanz hängt aktuell und er scheint keinerlei Gefühl darin zu haben. Im Bereich der Prellung und am Schwanzansatz ist die Haut dunkel verfärbt, an den anderen Stellen aber gewohnt rosig.
Durchblutung scheint somit erstmal da zu sein.

Was mich allerdings viel mehr sorgt:
Seit heute ist er inkontinent. Verliert kleine Mengen Urin und putzt sich daher auch ständig. Ich kann nicht sagen, ob er überhaupt schonmal seit dem Vorfall auf dem Katzenklo war.

Hat jemand von euch auch schon soetwas mit der Katze erlebt?
Wie waren eure Erfahrungen mit der Inkontinenz? Ich hoffe ja, dass es nur eine Folge der Beckenprellung ist.....Ist es wieder Verschwunden nach einiger Zeit?

Gibts was homöopathisches womit ich ihn unterstützen könnte? Für die Nervenbahnen zB?


Danke, Claudia
 
A

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Urin- und auch Kotinkontinenz ist nicht ungewöhnlich bei so einer Verletzung.
Der Schwanz ist ein Teil der Wirbelsäule der Katze. Und gerade ganz oben am Schwanz sitzen auch die Nerven, die Blase und Darm steuern.

Diese Inkontinenz ist oft vorübergehend, wenn die Nerven nur gequetscht wurden oder Schwellungen auf die Nerven drücken.

Es ist aber ganz wichtig, dass du genau kontrolliert, ob er Kot und Urin absetzt und wie viel Falls nicht, müssen Darm und Blase vom TA manuell ausgedrückt werden.
Wenn der letzte TA Besuch vor drei Tagen war, sollte das unbedingt schnellstmöglich kontrolliert werden.

Außerdem sollte er unbedingt abschwellende und entzündungshemmende Medikamente bekommen damit die Nerven nicht weiter geschädigt werden.

Sehr gut wäre es auch, wenn er Vitamin B bekommt. Das unterstützt die Regeneration der Nerven.

Natürlich gibt es auch homöopathische Mittel zur Unterstützung aber da solltest du einen erfahrenen TH fragen.
 
Wenn ihr nicht wisst, ob er seit dem Unfall, Urin und Kot abgesetzt hat, solltet ihr so schnell wie möglich mit ihm in die TK fahren.
Dass er tröpfchenweise Urin verliert könnte ein Hinweis auf eine Überlaufblase sein.
D.h. er ist nicht mehr in der Lage eigenständig Urin zu lassen und die Blase dadurch übervoll, erst wenn sie kurz vor dem Platzen ist, verliert der Kater Urin.
Dieses Krankheitsbild würde zu dem Unfallgeschehen passen.
Ausserdem sollte er unbedingt, wegen der Nervenschädigung medikamentös, behandelt werden.
Tut also bitte eurem Kater den Gefallen und bringt ihn heute noch in die Tierklinik, er hat sicher starke Schmerzen.
 
Hallo alle zusammen!
So, nach dem Stress der letzten Stunden nun ein Update von uns:
ich war am So noch mit ihm bei unserem Tierarzt, es ist eine Kleintierklinik.
Der tippte auch auf die Überlaufblase und hat sie erstmal geleert.
Das tat er dann auch heute morgen nochmal, nachdem übernacht das Katzemklo nicht genutzt wurde. Jetzt sollen wir abwarten. Der Kater soll auch für sein seelisches Wohlbefinden wieder rausgehen.
Wg des Kotabsetztens sorgte sich der TA nicht, wäre noch ok. Sollen wir aber beobachten.

Fazit ist nun, der Kater wirkt sehr entspannt. Wäre das hängende Schwänzchen nicht, würde man ihm den Unfall nicht ansehen!

Vit. B hat er übrigens bei jeder Kontrolle beim TA gespritzt bekommen, ebenso Antibiose und Entzündungshemmer.
Ich gebe ihm noch aus unserer homöopathischen Hausapotheke Arnica und Hypericum in C30 bzw. D12.
Schmerzmittel haben wir als Saft bekommen.
Schwanz ist wohl auch noch komplett durchblutet, aber im oberen Bereich recht kalt.
Müssen wir schauen....

Hat jemand Erfahrung mit dem Heilungsverlauf der Überlaufblase?

Gruß, Claudia und Kater Kasi
 
Gut, dass ihr noch beim TA gewesen seid.

Das mit der Blase kann Tage dauern, Wochen oder aber auch viele Monate.
Das kommt darauf an ob die Nerven dauerhaft geschädigt sind.

Leider gibt es auch Fälle, in denen es gar nicht mehr heilt.
Aber davon wollen wir ja jetzt erst mal nicht ausgehen.
 
Hallo in die Runde!

Lange haben wir uns nicht gemeldet, aber es ist auch eine Menge geschehen.
Nachdem nach knapp 2Wochen eine Sepsis im gebrochenen Schwanz unseres Katers einsetzte und es ihm daraufhin rapide schlechter ging, standen wir zum ersten Mal vor der Enscheidung, ob wir ihm die schwierige OP mit einer Hammernarkose zumuten wollten.
Die Stelle des Bruchs war einfach so blöd, das uns ein Erfolg, also keine weitere Schädigung der Nerven in dem Bereich garantiert werden konnte.
Wir haben dann einfach auf Risiko gesetzt und wollten unserem Katerchen die Chance geben. Er hat sich schon durch so vieles durchgekämpft, da wollten wir es wenigstens versucht haben.
Also Schwänzchen ab....er sieht jetzt total komisch aus, aber ihn scheint es am wenigsten zu stören :).
Blieb nur noch das Problem der Inkontinenz / Überlaufblase. Zwischenzeitlich wurde dem Kater ein Katheder gelegt, den wir dann 3-4x täglich öffnen sollten. Das ging ca 1 Woche gut, nicht schön für ihn und uns, aber wir haben uns alle irgendwie damit arrangiert. Nach ein paar Malen hat er sich dann schon freiwillig hingelegt und ist so lange ausgetröpfelt, bis der Verschluss wieder aufgedreht wurde. Tapferes Katerchen!

Nach dem Ziehen des Katheders stellte sich ständiges Tröpfeln ein. Jedoch habe ich wenige Male beobachten können, dass er auch auf die Katzentoilette ging und dort ganz kleine Mengen pinkelte. Das war dann für unseren Tierarzt ausschlaggebend zum Weitermachen!


Momentan ist er jetzt in der Tierklinik zur Beobachtung. Hier hat er auch endlich nach fast 2 Wochen mal sein großes Geschäft gemacht. Und zwar allein!
Inzwischen ist er trocken! Zwar muss seine Blase noch mehrmals täglich angedrückt werden, aber dann pinkelt er allein. Und es soll minimaler Druck reichen!

Hat hier noch jemand Erfahrungen mit Überlaufblasen in diesem Stadium? Bestehen da reelle Chancn, dass er wieder komplett gesundet? Mit entsprechender Zeit?

Danke für eure Antworten!
Gruß, Claudia und Kater Kasi
 
Super, dass er die OP so gut überstanden hat.
Das war die richtige Entscheidung.

Ja, es gibt reelle Chancen.

Ich hatte selbst mal einen verunfallten Pflegekater aufgenommen, der nach Becken- und Schwanzbruch dasselbe Problem hatte. Bei ihm hat es etwa vier Monate gedauert.

Ich habe viel mit behinderten Katzen zu tun und kenne dadurch viele Fälle, in denen das ähnlich war.

Außerdem gibt es auch eine klinische Studie einer Uniklinik, die das bestätigt. De Genesungsprozess dauert danach bis zu neun Monate.

Und eure Geschichte hört sich sehr vielversprechend an. Das wesentliche ist, dass die Nerven nicht irreparabel geschädigt sind und das ist bei euch definitiv nicht der Fall denn er setzt ja gezielt Urin ab.

Ein Katheder sollte übrigens immer nur eine Notfalllösung sein weil der Körper, sprich die Nerven und die Muskulatur aktiv arbeiten müssen um sich zu regenerieren. Ganz platt gesagt, warum sollen sie sich anstrengen wenn man ihnen die Arbeit abnimmt.

Ich würde unbedingt weiter Vitamin B geben.

Es kann auch sehr hilfreich sei, einen Physiotherapeuten hinzuzuziehen.
Er kann euch spezielle Übungen zeigen, wie man die Heilung und den Nerven- und Muskelaufbau unterstützt.
Das könnt ihr dann gut selbst zuhause machen, wenn ihr wisst, wie es geht.

Ich finde es übrigens super, wie ihr ihn unterstützt.

Ich drücke ganz fest die Daumen.
 
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Es wird besser....

Guten Abend!

Kleine Neuigkeiten von unserem Kasi: nun sitzt er ja schon 2 Wochen beim TA unter Beobachtung.
Vorgestern habe ich mal wieder telefonisch Bericht abgefragt. Kotabsatz ist nun eigenständig, täglich und ohne medikamentiertes Nachhelfen. Ich denke, das Problem ist vom Tisch :).
Urinabsatz ging wohl noch nicht eigenständig, musste weiter angedrückt werden. Sonst ist er aber immernoch völlig trocken.
Er hat wohl am Vortage ein Medikament gespritzt bekommen, dass auf die Blase wirkt. Fragt mich bitte nicht nach dem Namen, den hab ich in der Aufregung nicht erfragt. Danach hat er wohl in den Käfig gepieselt. Soll aber sehr platziert gewesen sein, dass man nicht von unkontrolliertem Urinieren ausging. Sprich, er hat sich dabei auch nicht "vollgekleckert".

Ich hoffe nun, dass es weiter vorangeht. Dass die Nerven doch auf nem guten Weg sind....

Grüsse, Claudia und Kasi
 

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