Übertragungsrisiko Klamotten / Schuhe?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
JeKiMa

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4. November 2021
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Ich bin zur Zeit im Urlaub und verbringe immer wieder ein paar Stunden in einem Cat Sanctuary und schmuse mit den Katzen dort. Die haben alles von Schnupfen über Felv bis Fip.

Wie groß ist das Risiko einer Ansteckung für meine Wohnungskatzen bei meiner Heimkehr via Klamotten oder Schuhe?

Ich würde mich freuen, wenn jemand dazu Wissen / Erfahrung mit mir teilt.
 
A

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Also das hier hab ich gefunden:

"In der Außenwelt sind FeLV-Viren nur wenige Minuten überlebensfähig, das heißt, eine Übertragung des Virus über Vektoren wie Kleidung oder Schuhe ist sehr unwahrscheinlich. Für Menschen ist das Virus nicht gefährlich."
Quelle: Google

Aber:

"FIP ist eine ansteckende Krankheit, die nicht nur von Katze zu Katze weitergegeben wird, sondern auch über Futternapf, Katzentoilette oder andere Gegenstände, mit denen ein erkranktes Tier in Kontakt gekommen ist. Infizierte Katzen scheiden das Virus über Speichel und Kot aus. Eine Übertragung durch Kleidung, an der Sekrete von erkrankten Katzen haften, ist ebenfalls möglich."
Quelle

und:

"Die Erreger werden über Schmier- und Tröpfcheninfektion von erkrankten Katzen übertragen. Allerdings tragen Katzenbesitzer die Erreger auch manchmal über Schuhe oder Kleidung mit in die Wohnung, wenn sie zu kranken Katzen Kontakt hatten."
Quelle: Google
 
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Danke dir @Kyano! Kleidung kann man ja gut waschen (ob da 40 Grad ausreichen?)

Und bei den Schuhen habe ich überlegt, sie ein paar Wochen in den Keller zu stellen. In der Hoffnung, dass das ausreicht 🤔
 
Danke dir @Kyano! Kleidung kann man ja gut waschen (ob da 40 Grad ausreichen?)

Und bei den Schuhen habe ich überlegt, sie ein paar Wochen in den Keller zu stellen. In der Hoffnung, dass das ausreicht 🤔
Mit FIP-Erregern kenne ich mich nicht aus, aber bei Kleidermotten wird doch beispielsweise empfohlen, die Kleidung heiß und mit Dampf längere Zeit zu bügeln oder für mehrere Tage einzufrieren, um die Eier und Larven abzutöten - wenn sie nicht heiß gewaschen werden darf. Vielleicht könnte das auch hier weiterhelfen.
Schuhe müsste man doch einfach desinfizieren und dann gut auslüften lassen können :unsure:
 
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FIP an sich ist nicht ansteckend. Der Virus, der WENN er mutiert, ist ansteckend. Und diesen Virus tragen mindestens 80% aller Katzen in sich und ist recht ansteckend, das heißt aber in den wenigsten Fällen dass FIP ausbricht.
Das einzig ansteckende an FIP ist die Bauchflüssigkeit, wenn eine Katze punktiert wurde, Reste noch im Fell haften und die zweite Katze sie ableckt. Aber sonst ist es nicht ansteckend ☺️

Bei FIV, falls du das meintest kenne ich mich leider nicht aus
 
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Idealerweise würde ich das nur machen wollen, wenn es notwendig ist.

So viel wie nötig, so wenig wie nötig und so ☺️
 
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Für FIP gilt das Gleiche wie für die neuen humanen Corona-Viren: waschen und gut ist es.
Was in einem Hochrisikobereich gilt: Klamotten tauschen, auf jeden Fall, denn Pilze und Parvo-Viren sind viel schlimmer und resistenter als alles andere.
 
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Im Auffangheim im Ausland hatte ich ja bei jedem Einsatz so zwischen 30 und 85 zu betreuen, alle krank oder verletzt, das volle Spektrum. Manche waren noch nicht mal gegen TW geimpft (war TW-Gebiet).
Bei den Kastra-Aktionen waren es dann um oder über 300 frisch gefangene Streuner, alles von gesund bis verfloht, verzeckt, verwurmt bis hin zu richtig schlimm krank.
Wenn ich nach Hause kam, hab ich die Schuhe so platziert, daß die weder in die Wohnung kamen noch die Katzen daran konnten. Ausgezogen, Sachen in die WaMa, ich unter die Dusche samt Haare waschen, und gut war.
Zu der Zeit hatte ich bis zu 5 eigene Katzen und es war nie was passiert.

In D im TH hab ich es lockerer gehalten, Schuhe im Keller gewechselt, Klamotten bis auf Unterwäsche ebenso, geduscht.
Ernster hab ich es nur genommen, wenn eine Infektion ausgebrochen war.
 
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Danke, hier würde ich es auch eher als volles Spektrum einordnen und werde es dann ebenso machen. Für die Schuhe kann ich ja dann sicherlich ein Desinfektionsspray kaufen - oder haben die Bakterien (?), Viren (?) eine gewisse maximale Überlebensdauer, die man aussitzen könnte? So genau wird das hier aber wohl auch keiner wissen. :)
 
  • #10
Danke, hier würde ich es auch eher als volles Spektrum einordnen und werde es dann ebenso machen. Für die Schuhe kann ich ja dann sicherlich ein Desinfektionsspray kaufen - oder haben die Bakterien (?), Viren (?) eine gewisse maximale Überlebensdauer, die man aussitzen könnte? So genau wird das hier aber wohl auch keiner wissen. :)
Manche Bakterien und auch Viren sind an der (trockenen) Luft sehr kurzlebig, das Parvo-Virus (Katzenseuche) kann monatelang überleben.
Ich hänge Dir mal was an, ist recht informativ. :)

Hintergrundinformationen Die wichtigsten Katzenkrankheite | Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
 
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  • #11
Danke dir!

(Verbrennt einfach ihren kompletten Reiserucksack.) 🙀
 
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  • #13
@Rickie, da du ja da Erfahrung hast, darf ich dir da noch eine Anschlussfrage stellen?

Das Cat Sanctuary wird komplett von Ehrenamtlichen betrieben, die sich sehr engagiert kümmern. Es ist ein Outdoor Garten mit circa 70 freilebenden Katzen, die sie versorgen - auch medizinisch. Wie gesagt sind da alle Krankheiten vertreten und es werden auch keine Katzen separiert oder eingesperrt. Also bis auf eine Mutter mit ihrem Wurf, die allerdings auch nur in einer Voliere sind, Nasenküsschen gehen da trotzdem.

Wir hatten leider eine Sprachbarriere, so dass ich nicht alles, was mich interessiert hat in Erfahrung bringen konnte. Sie vermitteln dort auch Katzen und ich frage mich, ob sie in diesem Szenario überhaupt irgendwie sicher stellen können, dass diese Katzen dann nicht alles mögliche mitbringen.

Wie gesagt, sie versorgen sie auch medizinisch und alle bekommen täglich Lysin etc. - es ist nur meine erste Begegnung dieser Art und ich versuche, diese Arbeit besser zu verstehen. (Ich würde gerne nächstes Jahr länger hinfahren und mithelfen, wenn das geht.)

Ist das mit den Auffangheimen, die du kennst, vergleichbar?
 
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  • #14
@Rickie, da du ja da Erfahrung hast, darf ich dir da noch eine Anschlussfrage stellen?

Meistens versuche ich eigentlich immer so gut es geht zu antworten. :)

Das Cat Sanctuary wird komplett von Ehrenamtlichen betrieben, die sich sehr engagiert kümmern. Es ist ein Outdoor Garten mit circa 70 freilebenden Katzen, die sie versorgen - auch medizinisch. Wie gesagt sind da alle Krankheiten vertreten und es werden auch keine Katzen separiert oder eingesperrt. Also bis auf eine Mutter mit ihrem Wurf, die allerdings auch nur in einer Voliere sind, Nasenküsschen gehen da trotzdem.

Wir hatten leider eine Sprachbarriere, so dass ich nicht alles, was mich interessiert hat in Erfahrung bringen konnte. Sie vermitteln dort auch Katzen und ich frage mich, ob sie in diesem Szenario überhaupt irgendwie sicher stellen können, dass diese Katzen dann nicht alles mögliche mitbringen.

Wie gesagt, sie versorgen sie auch medizinisch und alle bekommen täglich Lysin etc. - es ist nur meine erste Begegnung dieser Art und ich versuche, diese Arbeit besser zu verstehen. (Ich würde gerne nächstes Jahr länger hinfahren und mithelfen, wenn das geht.)

Ist das mit den Auffangheimen, die du kennst, vergleichbar?
Nein, das ist nicht mit dem Auffangheim, das ich kenne, vergleichbar, aber ich denke, mit dem, das @Pitufa kennt.
Und in Kalifornien ist eins mit über 1000 Katzen, das auch nur von Ehrenamtlichen und Spenden lebt, das mit Deinem vergleichbar sein könnte. Das suche ich nachher mal und verlinke es Dir. Jedenfalls leben da die Katzen in einem Haus mit Zugang zu einem mehrere Hektar großen Gelände.

Ich gehe davon aus, daß die Katzen bei Dir, also in dem Heim, untersucht, behandelt und geimpft werden, denn anders ist das ja nicht händelbar. Und ich nehme auch an, daß es Quarantäne gibt für Neuzugänge, noch dazu, wenn sie krank sind.

Bei geimpften und getesteten Katzen hätte ich persönlich keine Bauchschmerzen, die zu adoptieren (Bitte die Einfuhrbestimmungen beachten, falls Du das möchtest, da könnte ich ggf. weiterhelfen). Die Katzen würde ich dann nach Ankunft in DE sofort beim TA untersuchen und nochmals testen lassen (FeLV und FIV, falls nicht, ansonsten Flöhe, Würmer, Milben, Hautpilz, Kotprofil). Bei Matschaugen oder Rotz Abstriche. Dann zu Hause Quarantäne, auch, wenn alles OK sein sollte. 2 Wochen würde ich da doch gut finden.

Bei uns gab es Käfige für die Kranken, viele wurden davon wieder ausgesetzt, nachdem sie gesund und kastriert waren. Die Katzen, die vermittelt werden konnten, waren in Zimmern, also im Prinzip wie eine Wohnung. Dort waren sie dann auch auf engeren Raum zusammen. Quarantänekäfige bieten auch keinen 100 %-igen Schutz, da hatten wir bei einigen Sachen (Hautpilz z.B.) noch mal extra mit Glas abgeschottete Miniräume.

Wie gesagt, außer den Bruno ;) hab ich von dort nie etwas mitgebracht.

Ich finde es unglaublich lieb von Dir, daß Du so eine Beziehung zu dem Heim hast, denn es ist ein harter Job, vor allem schlaucht er emotional richtig schlimm, wenn man so viel Elend sieht. Auf der anderen Seite...weiß man, daß man genau denen hilft, die die schwächste Lobby haben und die niemandem etwas Arges wollen. :)
 
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  • #16
Wenn ich könnte, hätte ich dort direkt einen Sack voll mitgenommen. Aber das steht bei uns nicht zur Debatte.

Ich finde es nur so wahnsinnig berührend, wie sich dort um die Tiere gekümmert wird und fühle mich dort genau am richtigen Platz, auch wenn es emotional ganz schön tief geht, wie du auch sagst.

Das Konzept ist eher ein anderes. Es ist wie eine große Streunerkolonie, alle kommen und gehen und nur die, die wirklich dolle krank sind kommen mal in einen Käfig. Alle anderen laufen mit Matscheauge und Schniefnase und FIP durcheinander. (Das mit FIP weiß ich nur weil ich explizit nach einem jungen Katerchen gefragt habe, der schon halb erblindet ist und kaum Luft bekommt. Er soll nächste Woche kastriert und dann nochmal getestet werden und wenn es wieder positiv ist, wird er dort frei leben dürfen solange es geht.)

Ich finde es einerseits total schön, andererseits fehlt mir das Wissen was das für die anderen Katzen bedeutet. Aber ich denke, es wird eher alternativlos sein. Sie können das Streunerproblem nicht lösen und versuchen mit CNR und einer liebevollen Betreuung ein gutes Leben zu ermöglichen.
 
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  • #17
Ja, das Problem mit den vielen Streunern ist ein unlösbares. :(
Wobei Impfen, Pflegen und CNR schon viel hilft, vor allem, wenn man rigoros und kontinuierlich vorgeht. In meiner alten Heimatstadt hab ich im Verlauf einiger Jahre einen großen Unterschied bemerkt.
 
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