Trinkverhalten nach akutem Nierenschaden

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Laraklara

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3. März 2022
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Hallo ihr lieben,

ich habe mich jetzt neu im Katzenforum hier angemeldet, weil ich mal ein paar Rückmeldungen zum Trinkverhalten meiner kleinen Maus nach akutem Nierenschaden bräuchte.
Die Geschichte:
Sie ist jetzt ca. 6 oder 7 Monate alt und ist hier mit ihrem Brüderchen (gleicher Wurf) bei uns eingezogen. Wir haben sie aus dem Tierheim und beide waren wohl ein Wildfang.
Nachdem sie schon kurz nach ihrem Einzug mit einem böse entzündeten Auge zu kämpfen hatte (damals V. a. chronischen Katzenschnupfen trotz Impfung, evtl. von der Mutter), das Gott sei Dank NUR das Auge betraf und sonst nichts systemisches, haben wir die beiden relativ früh Mitte Januar zusammen kastrieren lassen. Der Tierarzt meinte, das ginge jetzt schon und so könnten wir auf jeden Fall ungewollten Nachwuchs vermeiden.

Nachdem sie die ersten Tage super weggesteckt hat, wurde sie ca. 8-9 Tage nach der Kastration schlapp, hat nicht mehr so gut gefressen und kaum gespielt. In der Zeit fing sie auch an, sehr viel zu trinken und war eig. ständig für längere Zeit am Wassernapf. Ich hab sie dann erst mal beobachtet und als es immer schlechter wurde und sie irgendwann gar nicht mehr spielte oder fraß, hab ich die kleine Maus geschnappt und bin direkt in die Tierklinik gefahren (ich hatte da irgendwie so ein Bauchgefühl...).

Dort wurde sofort ein Blutbild gemacht und die Nierenwerte waren sehr schlecht. Fieber hatte sie auch und allgemein ging es ihr einfach nicht gut.
Sie blieb dann stationär, bekam Infusionen. Zuerst stand V.a. Leukose im Raum, da ihre Nieren wohl "komisch" aussahen und grenzwertig groß, gerade dafür, dass sie sehr klein und zart ist, dies konnte aber Gott sei Dank mit einem negativen Titer ausgeschlossen werden. Nur FIP war leicht erhöht, was aber laut Tierarzt erstmal kein unmittelbarer Grund zur Sorge ist. Bei vielen heilt das ja aus ohne den tödlichen Verlauf als normales Darmvirus aus. Es fiel aber auf, dass sie einen sehr großen, gekammerten "Erguss" (wohl ein Serom) neben der Kastrationswunde hatte. Die Wunde selbst war reizlos. Daraufhin haben sie ihr auf Verdacht einen ordentlichen Schub Antibiotika gegeben und Gott sei Dank gingen damit das Serom weg, die Entzündung legte sich und ich konnte die Kleine 4 Tage später putzmunter und aufgepäppelt aus der Tierklinik abholen. Das war Anfang Februar.
Seitdem ist sie das blühende Leben, frisst, spielt, streunert rum und hat schon ordentlich zugelegt, ist gewachsen und das Fell sieht auch wieder super aus. Eine Nierenkontrolle ist relativ gut ausgefallen (Krea im oberen Normbereich, Harnstoff noch leicht erhöht). Der Funktionswert SDMA wurde einmalig an dem Tag gemacht, an dem ich sie abgeholt habe, und war nur leicht erniedrigt. Letztendlich war es wohl eine dicke Infektion, die die Maus weggesteckt hat, bis es nicht mehr ging, und die sich dann leider auch auf die Niere geschlagen hat. Die Tierärzte sind aber zuversichtlich, dass sich die Niere wieder ganz erholt und ich soll im April nochmal zur Kontrolle.

Nun zu meiner Frage: Das einzige, was mir noch ein bisschen Bauchweh bereitet, ist, dass sie immer noch sehr viel trinkt. Wir haben uns einen schönen Katzenbrunnen mit Filter zugelegt und sie geht da wirklich mind. 1x die Stunde dran und trinkt dann auch länger.
Wie lange hat es bei euren Katzen gedauert, bis sich das Trinkverhalten und die Nierenwerte wieder so ganz erholt haben nach so einem akuten Schaden?
Wir füttern fast ausnahmslos hochwertiges Futter von Macs, Brekkies nur ausnahmsweise als Leckerchen oder eine Miniportion über die Nacht.
Dauert das einfach so lange? Hatte von euch jemand mal was vergleichbares?

LG :)
 
A

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Kannst du Mal das Blutbild einstellen

Wurde mal der Urin und 3 Tage Sammelprobe Kot durch ein Fremdlabor untersucht ?

Haben die Brekkies einen hohen Salzgehalt ? Ich würde die ganz weglassen.
 
Ich wurde die Nieren unterstützen mit SUC
mehr hier: SUC-Therapie von Heel Vet für Katzen. Mehr Infos auf Vetepedia
Dosierung SUC-Therapie

Aber die Dosierung dürfte bei Dir anders sein, da ein CNI nicht im Raum steht. Sprich mit Deiner TA oder rufe bei HEEL an. Bei HEEL habe ich immer TÄ in der Leitung.

Bitte bis auf weiteres kein TF oder Trockenfleisch - da muss die Miez viel trinken. Ich wurde mit ein Stücken Hühnerherz belohnen sofern sie sowas mögen.
 
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Hallo,

vergrößerte Niere sprechen für eine sogenannte akute Niereninsuffizienz( ANI). Dies kann passieren durch unterschiedliche Ursachen wie auch Vergiftung (Pflanzen, Blumenwasser etc.). Da sind als Erstmaßnahmen Infusionen und Antibiotikum wichtig. Bei einer ANI kann eine CNI, eine chrinische Niereninsuffizienz zurückbleiben. Das Tier ist noch sehr jung, es könnte sich alles regulieren. Doch kann viel trinken weiterhin bestehen bleiben, auch bei Gabe von TrFu natürlich (wurde schon erwähnt). Mit SUC bei so einem jungen Tier wäre ich zurückhaltend, zumal das Kreatinin jetzt wohl in der Referenz ist? Den SDMA kannste in die Tonne kloppen bei Katzen. Er sagt nichts ausser, es passiert etwas im Körper, wenn er erhöht ist. Das Kreatinin ist aussagebedeutender.
Die Aufforderung zur Kotprobe kann ich nicht so ganz nachvollziehen. FIP - der Erreger womit eine sehr hohe Anzhl von Katzen in Berührung kommen bleibt, ist aber nur gefährlich wenn das Virus mutiert. Eine Titerbestimmung ist also nur als zusätzliche Info interessant wenn tatsächlicher Verdacht auf FIP besteht und dann auf jeden Fall eine Elektrophorese gemacht werden sollte (ein spezieller Proteinnachweis). Dürfte hier nicht notwendig sein.
Warte ab was die Nachuntersuchung zeigen wird. Evtl. besteht auch gerade Zahnwechsel? Könnte das sein? Denn dann könnte mehr Trinken auch eine Ursache sein.
VG
 
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Hallo an alle,

vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen! Ich stelle mal das Blutbild hier rein.
Ich habe auf der Packung nix zum Salzgehalt gefunden, es sind die Lilys Kitchen Fish Brekkies. Ansonsten gibt es manchmal noch diese Cosma Snackies getrocknet. Dann werde ich die erstmal reduzieren. Hühnerherzen haben wir TK, das ist eine gute Idee.
Gerade jetzt, wo ich gestern den Post erstellt hab, macht mir die Maus heute etwas Sorgen... Heute morgen hat sie noch normal gefressen, jetzt liegt sie in der Ecke, hat vorher ein wenig Speichel erbrochen und ist ganz schön platt. Da bin ich natürlich ein gebranntes Kind und bei mir klingeln alle Alarmglocken. Ich hoffe, sie hat sich nur etwas den Magen verdorben... Ich werde es beobachten und sonst wird es wohl der Notdienst übers Wochenende :(
Ich habe jetzt auch alle Pflanzen, die nicht katzensicher sind, entfernt. Sie geht zwar eig. nicht an die Blumen, aber es war halt auch eine Begonie dabei und ich habe da mittlerweile einfach Bauchweh, nicht dass sie doch mal drangeht. Jetzt gibt es nur noch Katzengras und Kräuter in der Wohnung.

Das erste ist das große Blutbild vom ersten Tag. Was den Tierarzt etwas irritiert hat, war wohl der erhöhte Phosphatwert. Er meinte, das deutet eher darauf hin, dass sie damit schon ein Weilchen gekämpft hat.
Das Zweite ist das Blutbild am Entlasstag und das dritte die Kontrolle von vor zwei Wochen, wo man nochmal schön den Werteverlauf sieht.

Edit: @Lillyrose nein, Urin und Kot wurden merkwürdigerweise nicht untersucht. Ich denke, da vielleicht eher der Verdacht auf die Entzündung von der Wunde kam?
 

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Hallo,
Phosphat darf bei Jungkatzen höher liegen, sie sind im wachstum und benötigen es z.B. für den Knochenaufbau, das sollte ein TA eigentlich wissen. Es liegt nur wenig über der Referenz für adulte Tiere. Auffällig und für eine ANI sprechend ist, dass die Leukos nicht erhöht sind, jedoch z.B. die Neutrophilen und der Monozyten im Zusammenhang mit den vergrößerten Nieren. Der Harnstoff steigt auch ein wenig bei Aufregung.
Wenn es ihr heute nicht so gut geht, kannst du Fieber messen? Ihr scheint übel zu sein wenn sie erbrochen hat.
Um eine bessere Beurteilung des Blutbildes zu bekommen könntest du dich hier anmelden: https://groups.io/g/siebenkatzenleben
Mag sie denn trinken? Weisst du noch welches Antibiotikum sie bekommen hatte?
VG
 
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Hallo ferufe,
das ist mit dem Phosphat ist ja gut zu wissen, vielen Dank!
Ich mache mir halt Sorgen wegen der Übelkeit - nicht, dass die Nierenwerte wieder akut schlechter geworden sind und ihr deshalb übel ist. Sie meidet auch jedes Futter gerade. Ich kann mal versuchen Fieber zu messen, leider mag sie das gar nicht (aber welche Katze mag das schon). Ich werde es versuchen! Beim letzten Mal haben ihre Ohren fast geglüht, das ist jetzt zumindest schon mal nicht der Fall.

Heute hat sie komischerweise noch nicht so viel getrunken wie sonst, zumindest nicht, dass ich es mitbekommen hätte.
Sie ist halt auch Freigängerin und geht gerne an alle möglichen Grasbüschel, und momentan blühen bei uns schon lauter Krokusse und Osterglocken :(
Sie hat Synulox bekommen, ich meine 40/10, 3x pro Tag eine halbe Tablette, und auch relativ lange, dazu einmal initial über die Vene, da das Serom so groß war.
Als Schmerzmittel nach Kastration hat sie übrigens Metacam vom Tierarzt bekommen. Mein Haustierarzt meinte zwar, dass das nicht von einer Überdosis in so kurzer Zeit kommen könnte, aber ich bin trotzdem skeptisch, ob es nicht zumindest in Kombi mit der Entzündung zur ANI beigetragen hat. Man liest ja so alle möglichen Horrorgeschichten...
 
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Hallo ferufe,
das ist mit dem Phosphat ist ja gut zu wissen, vielen Dank!
Ich mache mir halt Sorgen wegen der Übelkeit - nicht, dass die Nierenwerte wieder akut schlechter geworden sind und ihr deshalb übel ist. Sie meidet auch jedes Futter gerade. Ich kann mal versuchen Fieber zu messen, leider mag sie das gar nicht (aber welche Katze mag das schon). Ich werde es versuchen! Beim letzten Mal haben ihre Ohren fast geglüht, das ist jetzt zumindest schon mal nicht der Fall.

Heute hat sie komischerweise noch nicht so viel getrunken wie sonst, zumindest nicht, dass ich es mitbekommen hätte.
Sie ist halt auch Freigängerin und geht gerne an alle möglichen Grasbüschel, und momentan blühen bei uns schon lauter Krokusse und Osterglocken :(
Sie hat Synulox bekommen, ich meine 40/10, 3x pro Tag eine halbe Tablette, und auch relativ lange, dazu einmal initial über die Vene, da das Serom so groß war.
Als Schmerzmittel nach Kastration hat sie übrigens Metacam vom Tierarzt bekommen. Mein Haustierarzt meinte zwar, dass das nicht von einer Überdosis in so kurzer Zeit kommen könnte, aber ich bin trotzdem skeptisch, ob es nicht zumindest in Kombi mit der Entzündung zur ANI beigetragen hat. Man liest ja so alle möglichen Horrorgeschichten...
Hallo,
mit der Übelkeit, jeder Katzenhaushalt sollte SEB, die echte amerikanische Ulmenrinde im Haus haben. Das bekommst du auch im Fressnapf, von Aniforte. Das kleidet, insbesondere als Schleim, die Magenwände aus und hilft dieser sich zu regenerieren und damit gegen Übelkeit. Mit dem Antibiotikum müsste dann ok sein, ich würde aber mal ins Mäulchen schauen ob da irgendetwas rot ist. Vielleicht doch Zahnwechselprobleme?
Tja, mit dem Metacam ist es so eine Sache. Man kann es nicht sagen, vielleicht ist sie tatsächlich darauf empfindlich. Ich tendiere dazu es sowenig wie möglich einzusetzen und wenn notwendig sowenig wie notwendig. Ich habe die langjährige Erfahrung gemacht, dass ganz häufig die unterste Dosierung ausreichend ist. Nun, es ist ja jetzt nicht mehr zu ändern und die Blumen draussen könnten es schon gewesen sein, wobei die Leberwerte nichts zeigten. Vermutlich also eher unwahrscheinlich.
VG
 
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