@ELIA
Nein, ich bin kein Jungjäger mehr, und lasse mich auch nicht von Phrasen von "Alteingesessenen" beeindrucken.
Die Falle wird von anderen Tieren logischerweise durch den Ködergeruch gefunden, bzw. sie steht in der Nähe eines Wildweges. Jedoch laufen ja Hunde auch nicht Quer durchs Unterholz. In der Regel sollten sich diese ja in der Nähe ihres Besitzers aufhalten. Und sollte er doch durch Unterholz laufen, ist jedenfalls der Fangbunker die Hürde, die ihn aufhält.
@Nikita
In unserem Jagdkreis sind so gut wie alle Jäger modern eingestellt und begehen die Jagd nach heutiger Anschauung und mit dem nötigen Pflichten.
Leider gibt es auch andere Genossen in der Jagd, die findet man überall anders auch. In anderen Kreisen scheinen diese, nach deiner Schilderung, die Überhand zu haben. Dass das Amt nicht gegen Vergehen ermittelt kann ich mir nicht, oder nur schwer vorstellen. Allerdings würde ich sofort zur Polizei gehen und eine Anzeige schalten, das darf jeder Bundesbürger. Am Amt kannst du dir das Deutsche Jagdgesetz holen und die Gesetzesauslegung deines Landes. Die sind nur wenige Seiten stark und schnell mal an ein paar Abenden durchgelesen. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Wenn du dann ein Vergehen ausmachst, zeig es an, und ein Gericht wird den Jagdschein der Person einziehen. Jeder Jäger der seine Pflichten und Rechte nicht beachtet, ist bei uns an der falschen Stelle und gehört bestraft.
@Keyla
Das beobachten von Tieren und gezieltes Aussortieren ist vor allem bei Reh, Rot, Dam und Sikawild und Sauen gegeben. Füchse zB haben eine so hohe Vermehrungsrate und Populationsdichte, das mit Abschuss eine Eindämmung fast nicht mehr erreicht werden kann. Deshalb werden die Fallen aufgestellt, die in der Tat, wahllos töten. Bei der Jagd auf Füchse werden, so brutal wie es klingt, in erster Linie Jungfüchse bejagt, da diese auf das Fressen ihrer Elterntiere angewiesen sind. Ist kein Jungfuchs mehr vorhanden, muss der Altfuchs auch nicht mehr für Nahrung sorgen, und der Druck auf die Beutetiere fällt. Zudem ist Jagd auf Elterntiere während der Aufzuchtszeit sowieso verboten.
Übliche Zahlen für Fallen sind je nach Freizeit des Jägers (müssen täglich mehrmals kontrolliert werden) in der Regel 3-8 Stück pro Revier. Ein Revier hat so ca. 600ha, also 6 Mio Quadratmeter.
In einer Falle wird pro Tag nicht ein Tier gefangen. Wenn es gut läuft eventuell 1 bis 1,5 Tiere pro Woche.
@all
Es gibt keine Hobbyjäger. Es gibt nur einen Jagdschein in Deutschland, der einen zum Jäger macht. Diese können dann ein Revier pachten. Welcher Jäger das Revier bekommt entscheidet eine Abstimmung der Jagdgenossen (die Leute, welchen die Grundstücke in dem Revier gehören).
Eine Ausnahme ist Förster, er ist ebenfalls zur Jagd berechtigt. In der Regel sind Förster beim Staat angestellt und betreuen dort den Staatswald oder geben rechtliche und forstwirtschaftliche Hilfestellung für Privatwaldbesitzer. Der Staat ist an einem hohen Einkommen durch seine Wälder interessiert. Daher ist die Jagd im Staatswald durch Förster meist intensiver und gnadenloser wie in privaten Wäldern. Noch dazu hat der Förster, wenn er nicht zur Bejagung eingesetzt wird, gar keine Zeit sein Jagdrecht überhaupt auszuüben. Die Fläche des Staatswaldes beträgt ca. 30%, daher müssen 70% privat bejagt werden.
Fangbunker müssen durch ein Vorhängeschloss gesichert sein, tragen ein Piktogramm "Vorsicht Falle" und evtl ergänzend dazu eine Aufschrift "Vorsicht Falle, Lebensgefahr". Das sollte Kinder, wenn sie die Falle überhaupt finden, abschrecken. Auch das hineinlangen durch Öffnungen ist aus bautechnischen Gründen nicht möglich. Zudem sind mir auch so gut wie keine Fälle bekannt, in denen Personen, mit Ausnahme der Fallensteller selbst, durch eine Falle verletzt worden sind.
Mfg
Parallax