Seltsames Verhalten meines neuen Katers

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ender

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4. Oktober 2014
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Hallo liebe Katzenfreunde,

Ich habe mit Katzen nicht so viel Erfahrung, und hoffe darum, dass ihr ein paar Erklärungen und Ratschläge für mich habt.

Ich habe mich bei meinem örtlichen Tierheim als Pflegestelle eintragen lassen, und prompt den Timmy (ein EKH-Mix / ca. 6 Jahre alt) mitbekommen.
Timmy wurde vor ca. 1 Jahr als Fundtier im Tierheim abgegeben, konnte aber ziemlich schnell vermittelt werden. Seine neue Familie hat ihn dann allerdings nach 1/2 Jahr wieder ins Heim zurück gebracht, weil er sich nicht mit den anderen Katzen der Familie verstanden hatte.
Im Tierheim hat er dann ebenfalls den anderen Katzen gegenüber ein äußerst dominantes Verhalten an den Tag gelegt, weswegen er in eine "Einzelzelle" verlegt wurde. Er hat dann begonnen, sich selbst Haare auszureißen und hat deshalb einige - kleinere - kahle stellen. Er erhält ein spezielles Diät-Futter gegen juckende Haut und Kortison-Tabletten. Der Tierpfleger meinte jedoch zu mir, er vermutet stark, dass es sich nicht um ein Physiologisches, sondern um ein psychisches Problem handelt. Er kann wohl nicht alleine sein und kommt mit der "Einzelhaft" und dem Trouble im Tierheim nicht zurecht.
Da Timmy nicht mit anderen Katzen, aber auch nicht alleine sein kann, ist er nun bei mir. Bei mir soll er wieder zur Ruhe kommen und sich "sammeln" :)

So weit zu der Vorgeschichte. Nun zu seinen Auffälligkeiten, bei denen ich nicht so recht weiter weiß:

Der Kater ist mir gegenüber überhaupt nicht aggressiv, sehr süß und anhänglich und total verschmust. Er hat - so glaube ich - nur ein Milchtrittproblem (?) in Verbindung mit seinen Krallen, die er scheinbar nicht so recht unter Kontrolle hat.
Ich habe hier ein größeres, weiches Kissen. Darauf geht er immer und trampelt langsam mit seinen Vorderpfoten abwechseln darauf herum. Und zwar ist das so intensiv, dass sein ganzes Hinterteil dabei zittert. Dabei hat er einen apathischen Blick. Wenn er seine Beine beim trampeln ausstreckt, kommen die Krallen raus. Dieses trampeln macht er aber nicht nur auf dem Kissen, sondern stets und ständig, wenn er sich wohl fühlt. Wenn er auf der Seite oder auf dem Rücken liegt sogar in der Luft. Oder auf mir (!), wenn ich ihn streichele. Das tut natürlich weh. Ich kann ihn also gar nicht auf mir liegen haben und ihn steicheln, weil er dann mit der Trampelei anfängt und dabei immer seine Krallen ausfährt, wenn seine Beine ausgestreckt sind.
Er dreht sich bei meinen Streicheleinheiten auch immer auf den Rücken und will offensichtlich, dass ich seinen Bauch streichele. Er rekelt sich dabei immer hin und her und fährt mit seinem Kopf immer in meine Hand hinein und leckt sie auch. Streichel ich dann aber seinen Bauch, versucht er aber mit seinen 4 Beinen, meine Hand fern zu halten. Dabei immer mit ausgefahrenen Krallen. Das ist irgendwie sehr wiedersprüchlig und verwirrend für mich.
Es ist auch nicht so, dass er mich aggressiv kratzen würde. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass er seine Krallen nicht unter Kontrolle hat, wenn er sich gehen lässt bzw., wenn er sich wohl fühlt.

Habt ihr einen Plan, was der Kater überhaupt will, und/oder was mit ihm los ist?
Kann ich ihm dieses Krallenausfahren irgendwie abgewöhnen?

Liebe Grüße, ender
 
A

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Durch den sogenannten Milchtritt zeigt dein Kater so viel ich weiß höchstes Wohlbefinden an.
Manche Katzen geraten nahezu in Trance dabei, war bei unserer ersten Katze auch so...das konnte sie stundenlang mit Inbrunst und das blieb bis in's hohe Alter.
Das er dich nicht an seinen Bauch lässt ist verständlich, viele Katzen sind dort sehr kitzelig.

Ansonsten zeigt er dir das er spielen möchte. Also sooo ungewöhnlich finde ich sein Verhalten jetzt nicht.
Es gibt hier aber jede Menge Katzenexberten (zu denen ich mich nun nicht zähle), welche dir bestimmt noch genauer/besser antworten können.
Wie gesagt ich, nach meinen Erfahrungswert sehe das verhalten jetzt nicht so dramatisch.
 
Das mit dem Kissen könnte auch sexuell motiviert sein, klingt zumindest so und gibt es ja auch bei kastrierten Katern.
Zum anderen treteln manche Katzen bei Entspannung sehr extrem und auch mit den Krallen, manche sabbern dabei sogar. Milchtritt bleibt ja auch bei vielen Tieren, die zu früh getrennt werden vom Muttertier, ein Leben lang erhalten.

Die Situation mit auf den Rücken schmeißen und dann deine Hand "bekrallen" bewerte ich anders, das klingt für mich eher nach Spiel oder vielleicht auch noch Unsicherheit, die er haben könnte. Der Bauch ist ja dann doch eine sehr empfindliche Stelle. Ich kenne aber auch einige Katzen, die "präsentieren" ihren Bauch, aber wehe man will ihn anfassen, dann setzen sie die Krallen ein oder beißen sogar (nicht bösartig, sondern m.e. eher als Spiel). So ist es ja auch bei Katzen, wenn man sie untereinander beobachtet legt sich eine häufiger auf den Rücken und fordert somit die andere zum Spiel auf. Da dein Kater so reagiert schätze ich hier, dass er dich eben gerade nicht zum Streicheln auffordern will, sondern du das nur falsch interpretiert hast.

Im Übrigen sind Katzen aber sehr lernfähig. Ich habe meine Kitten immer dahingehend erzogen, dass sie mir gegenüber keine Krallen benutzen. Da der Kater bei dir nicht sonderlickh ängstlich erscheint kannst du ihm deutlich machen, dass dir das wehtut. Denk dir ein Codewort aus - zB "Aua"- und immer wenn er die Krallen benutzt sagst du das in entsprechender Lautstärke und Betonung und entziehst dich aus der Situation. Kurz ignorieren und dann ganz normal weitermachen.
Katzen sind in der Regel sehr schlau und kapieren sowas schnell.
 
Achso vergessen: du kannst seine Krallen für den Anfang ja auch etwas kürzen und die Spitze etwas feilen, dann ists nicht ganz so schmerzhaft.
Bei den meisten Wohnungskatzen muss man das sowieso machen, weil sie oft zu wenig kratzen an ihren Bäumen usw. und die Krallen dann so oder so zu lang werden.
Wenn du nicht weißt wie das geht, lass es dir von einem Tierarzt kurz zeigen.
 
Vielen Dank für eure aufklärenden Antworten!

Nein, dramatisch ist das Problem nicht. Ich habe mich nur gefragt, ob das Verhalten normal ist, oder ob Timmy irgendwie "einen Knacks weg hat". Ich würde ihm das Treteln mit Krallen trotzdem gerne abgewöhnen. Denn, ich würde ihn schon gerne bei mir haben und ihn streicheln, ohne schmerzen dabei zu haben. Das macht die Kuschelei dann auch für uns beide angenehm ;) Dafür danke für die Tipps, doppelpack.

Zu der Bauchgeschichte: Es ist ja nicht so, dass er gut gelaunt durch die Wohnung läuft und sich dann plötzlich vor mir auf den Rücken schmeißt. Das hätte ich dann sehr wohl als Aufforderung zum spielen erkannt.
Beispiel: Wenn ich auf der Couch liege kommt er mit einem Buckel und aufgerichtetem Schwanz zu mir - für mich ein Zeichen dafür, dass er sich auf die Streicheleinheiten freut, und diese genießen will (?) - Dann streichel ich ihn und er fängt an zu schnurren und langsam zu treteln. Dann legt er sich langsam auf die Seite und dann auf den Rücken. Und schnurrt und tretelt dabei. Gestern hat er sich vor mir flach auf den Rücken gelegt, und alle Viere von sich gestreckt (die Hinterbeine dabei nach hinten, nicht nach oben). Auch der Kopf war nach hinten gestreckt. Ein Bild für die Götter :pink-heart::grin:
Das habe ich als Aufforderung zum Bauchstreicheln verstanden.

@Geisterkatze
Wie genau die Situation im Tierheim war, kann ich Dir nicht sagen. Es ist das Tierheim Berlin und entsprechend groß. Ich glaube nicht, dass die Pfleger selber genaue Antworten auf Deine Fragen wissen. ^^
Kannst Du bzw. Könnt ihr ein gutes Buch zum Verhalten von Katzen empfehlen?
 
Das hät ich vermutlcih frühr auch als Aufforderung zum Bauchkrabbeln verstanden ^^ es heißt aber schlicht "das ist schön hier, ich fühl mich von dir nicht bedroht, deshalb kann mich beruhigt ausstrecken und dir meine verletzlichsten Stellen zeigen." :) Viele Katzen darf man dann ruhig am Kopf kraulen oder an der Seite oder wo man sonst noch rankommt, wo eben kein Bauch ist. *g*

Behältst du den Kater eigentlcih nun? Oder soll er nur auf Pflege bleiben?

Ich würd auf jeden Fall nach der Eingewöhnungszeit einen zweiten Kater, gleiches alter und gleiches Gemüt, langsam hinzuvergesellschaften. Ich bin mir eigentlich zu 100% sicher, dass das mit Verstand angegangen (dazu hat im Tierheim ja garniemand Raum oder Zeit...) und mit ruhiger Umgebung ganz toll funktionieren wird.

Dann kann der Kater auch auf Katerart raufen und vllt bringt ihn das schon davon ab, das mit dir tun zu wollen. ;)

Francis tut das mit dem Treteln übrigens auch.. ich hab immr eine Decke hier auf dem Sofa liegen und wenn er anfängt zupf ich die schnell zurecht und schieb ihn vorsichtig ein paar cm zur Seite auf die Decke.. dann tut das nichtmehr weh, er kann weiter sein Wohlbefinden und Vertrauen kundtun und alle sind zufrieden. ;)
 
Der Kater scheint sich regelrecht in Trance zu treteln - das macht mein Bruno auch. Er stellt sich auf die Decke und fängt an zu treteln und schnurrt dabei, Augen halb geschlossen und dabei bewegt er noch sein Hinterteil in ich sag mal eher zweideutiger Weise auf und ab. Er lässt sich dabei auch von nichts und niemanden stören.

Und mein Tino schmust immer mit mir indem er die Vorderbeine ausstreckt und quasi um meinen Hals legt und dabei tretelt, dabei zerkratzt er mir den Hals. Ich versuche immer eine Decke oder einen Pulli dazwischenzuschieben, während er schnurrt und sabbert.

Und mein Hipo tretelt sogar in der Luft oder wenn es was zu fressen gibt.
Er liegt auf dem Rücken, schnurrt, die Beine in der Luft und er tretelt. Sehr niedlich :)
 
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Behältst du den Kater eigentlcih nun? Oder soll er nur auf Pflege bleiben?

Das weiß ich noch nicht. Hab ihn erst seit 5 Tagen.Eigentlich würd ich gerne mehreren Katzen helfen; darum auch die Pflegestelle und kein Kauf einer Katze. Aber mal sehen. Sollte ich ihn behalten, werd ich ihm auf jeden Fall eine zweite Katze hinzugesellschaften (geiles Wort *gg*)


Vielen Dank für eure Berichte und Empfehlungen. Dann bin ich ja beruhigt, dass mit ihm in der Hinsicht alles OK ist :)
 
Du hast mich bei dem geilen Wort aber um eine Silbe betrogen. :D

Wäre schön, wenn er auch als Pflegekater Gesellschaft bekommt. Es gibt ja siche rin dem Tierheim noch mehr Vermittlungstiere in dem Alter. UNd dann können sie gemeinsam in ein endgültiges Heim ziehen.
 

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