Rasse oder Prägungsphase?

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Hallo ihr Lieben!
Für mich ist eine Frage entstanden die ich mir selber nicht beantworten kann, da ich keine Rassekatze habe.
Was macht Rassekatzen so anders als FWW Katzen? Ich lese sehr oft das es gerade die Persönlichkeit und Menschenbezogenheit ist die viele sagen lässt, einmal Coonie, immer Coonie, Siam, Perser, was weiß ich......

Liegt es wirklich an der Rasse, oder ist es einfach die gute Kinderstube die frühe Prägung auf den Menschen sie so umgänglich macht?

Ich habe (hatte:() ja zwei FWW Katzen, eine vom Bauernhof, einen von der Straße. Sie hatten kaum eine Prägung auf den Menschen. Sie sind meine geliebten Ignoranten.
Macha will inzwischen nur noch zwei Dinge von mir, Türe auf und Futter.:aetschbaetsch2:

Findus war ein alter Beißer den man nur alle 3-4 Tage mal, aber NUR am Kopf streicheln konnte.
Mich stört das nicht, hier darf jeder so sein wie er ist.

Dann kam Nushka. Das glatte Gegenteil. Ich dachte gar nicht das eine Katze auch so sein kann.:eek:
Angstfrei, kuschlig, Schulterkatze, man kann sie immer auf den Arm nehmen, überall anlangen usw.
Sie ist eine Handaufzucht. Also von Anfang an auf den Menschen geprägt.
Da sie aber leider irgendwie keine Reinrassige FWW Katze ist weiß ich jetzt wieder nicht, liegt es an der Prägung, oder an der "Rasse" die mitgespielt hat?

Und jetzt kommt Ihr ins Spiel, Mich interessiert zum Thema alles.
FWW Katze mit schlimmer Vergangenheit.
FWW Katzen mit ungewisser Vergangenheit.
FWW Katzen die ohne den Menschen aufgewachsen sind in den bedeutenden 12 Wochen.
FWW Katzen die Familien nah aufgewachsen sind.
FWW Handaufzuchten.

Rassekatzen vom guten Züchter.
Rassekatzen vom "Verehrer".
Rassekatzen oder Mixe mit "schlechter Kinderstube" Das heißt Straßenkatzen, Tierschutz mir schlechter bzw ungewisser Vergangenheit usw.

Und was vielleicht auch noch eine Rolle spielt, sind sie Freigänger oder Stubentiger?

Ich wäre wirklich sehr glücklich wenn ich bei vielen aus ihrem Erfahrungsschatz schöpfen dürfte!:D
Wie wirkt sich die Kinderstube auf die Nasen aus? Wie die Rasse?
 
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Also,

meine Momo (Hauskatze) ist auf einem Bauernhof groß geworden und kam wegen ungünstiger Umstände schon mit 6 Wochen zu mir. Ich war zu dem Zeitpunkt auch 4 Wochen rund um die Uhr daheim und auch danach war ich sehr oft Zuhause :)
Trotz dieser langen Zeit ist Sie überhaupt nicht anhänglich und lässt sich nur bedingt streicheln. Eigentlich nur, wenn SIE will und auf den Arm nehmen geht gar nicht.

Meine Coonies dagegen sind sehr anhänglich, sehr menschenbezogen... mit ihnen kann man wirklich alles machen :) Und wenn man sitzt hat man gleich ganz viele Samtpfoten um sich :)

Ich seh hier schon einen Charakterunterschied. Und ich denke einfach eine Hauskatze ist nicht immer so anhänglich... während eine Coonie mit ihrem Wesen ja so bereits bekannt ist :) Viele Conniebesitzer beschreiben doch dasselbe Verhalten ... :)
 
Danke für Deine Antwort!:)
Nur zu meinem Verständnis, Deine Coonies kommen alle von einer liebevollen Zucht?
 
Ich glaube, die Menschenbezogenheit hat nichts mit Rasse oder nicht Rasse zu tun, selbst die Prägungsphase scheint keine große Rolle zu spielen. Man sagt ja, die ersten Wochen im Leben eines Kätzchens sind sehr wichtig. Wenn sie da keinen Kontakt zu Menschen haben, bleiben sie scheu.

Ich habe einige Rassekatzen von seriösen Züchtern, Katzen aus dem Ausland und meinen alten Kater, den ich damals mit ca. 6 Wochen gefunden hab und nehm einfach mal meine Streunerchen als Beispiel. Sie wurden wild in einem Garten geboren, von einer wilden Katze, die schon ca. 12 Jahre dort in den Gärten lebte, die sehr scheu ist und sich nicht anfassen lässt.
Eines Tages sah ich ihre Babies in einem der Gärten, ich kam nur bis auf ca. 10 m an sie ran, dann sahen sie mich auch und liefen panisch davon.
Irgendwann brachte Cindy, die Mamakatze, die ich bei uns im Garten fütterte, dann ihre Kinder mit, mittlerweile waren sie aber schon einige Monate (ca. 6-7) alt, natürlich immer noch sehr scheu.
Sie kamen jeden Tag zum Fressen und gewöhnten sich an mich. Schließlich konnte ich einen nach dem anderen einfangen und zum Kastrieren bringen. Seitdem wurden sie zahmer, ganz langsam kam ich in die Phase, dass ich sie mit den Fingerspitzen anticken konnte. Tja und nun sind es die reinsten Pattexkatzen, sehr sehr anhänglich, SEHR verschmust, ich kann sie hochheben und auf meinen Schoß setzen, es wird wie irre mit mir geschmust. Auch vor anderen Menschen, die des öfteren in unseren Garten kommen, haben sie keine wirkliche Angst mehr, so dass sie panisch davon rennen.

Es scheint alles am Charakter der Katze zu hängen, denn einer der Geschwister ist sehr sehr scheu geblieben und hat sich in seinem Geburtsgarten eingenistet.

Einer meiner Rassekater, gut sozialisiert, fremde Menschen von Baby an bei der Züchterin gewohnt ist bei uns zum Besuchspaniker geworden, uns gegenüber aber sehr verschmust.

Mein alter Kater dagegen ist eigentlich erst mit ca. 10 bis 12 Jahren so richtig anhänglich geworden.
 
Hab auch 2 Coonies aus absolut liebevoller Familienzucht.
Die Große ist nur bedingt eine Schmuserin aber trotzdem sehr angänglich, während der Kleine sich überschlägt mit Kuscheln, Schmusen Frauli beobachten und das Gleiche wieder von vorne. :aetschbaetsch2:

Vor Jahren hatte ich 2 Bauernhofkätzchen, die innerhalb des Familienverbandes der Bauern zur Welt kamen. Als Kitten wollten sie ein bisserl kuscheln - sie wurden dann immer "reservierter" und dann war ich im wahrsten Sinn des Wortes nur mehr "Dosenöffner" mit 5 Minuten streicheln "dürfen". :sad:

Bin jetzt jedenfalls froh um meine Coonies! :pink-heart::pink-heart:
 
Hm, ich denke es liegt schon an der Kinderstube und weniger an der Rasse. Wir haben ja eine Katze aus dem Tierheim, sie wurde als baby im TH abgegeben und ist auch dort großgezogen wurden. Dann kam sie zu einem neuen Besitzer wurde von ihm zurückgegeben und dann kam sie zu uns. Und sie ist rechtanhänglich und verschmust und kommt von allein kuscheln. Ich denke also sie wurde von den TH Mitarbeitern dort gut umsorgt und vielleicht auch privat von einer dort aufgezogen.
Unsere drei großen Coonies haben wir ja nun vom Züchter und sie sind alle sehr unterschiedlich.
Kylie lässt sich gern streicheln und ist auch sehr anhänglich und schmusebedürftig. Sie war damals das Lieblingskitten aus dem Wurf vom Züchter und er hat sich gut um die Kleinen gekümmert.
Leyla ist von einer anderen Zucht, sie wuchs mit vielen Geschwistern aus verschiedenen Würfen auf und mit 14 erwachsenen Katzen (an die 30 Tiere waren zu der Zeit dort im Haus:eek:). Sie ist nicht sehr verschmust, in den 2 Jahren die sie nun bei uns ist hat sie nur 3 mal geschnurrt, sie kommt ganz selten von allein schmusen. Leyla geht eher ihren Weg, sie ist auch oft aggressiv zu den anderen und das erste halbe Jahr wo sie bei uns war, hat sie sich nicht mal anfassen lassen ohne wegzulaufen und hochnehmen ging nur mit kratzen und beissen.
Idefix ist dagegen auch ein ganz lieber, er wurde von seiner Züchterin lieb umsorgt, allerdings nicht so intensiv wie Kylie, da er zwar auch schmusig ist, aber eher weniger und nur wenn er will. Dagegen schnurrt Kylie immer bei jedem Streicheln.
Ich denke, es hängt hier auch stark davon ab, wie intensiv sich um jedes Kitten gekümmert wurde und ob sie eher in getrennten Räumen oder mit dem Menschen zusammen aufwachsen dürfen. Ich sehe auch, dass es etwas vom Charakter insgesamt beeinflusst ist. Wir kümmern uns ja nun um jedes Kitten gleich intensiv, aber bisher konnte ich feststellen, dass unsere weiblichen Kitten eher mal etwas zickig sind und sich ihre Kuscheleinheiten selbst aussuchen. Aber insgesamt sind sie alle sehr menschenbezogen und lieb und verschmust, wir hören bisher nur gutes von den neuen Besitzern.
Unsere Bailey haben wir ja aus dem letzten Wurf und auch selbst großgezogen. Ich merke da schon einen Unterschied zu meinen gekauften Katzen und ihr, sie kann ja gar nicht mal allein sein und folgt einem sogar aufs Klo. Sie ist dann auch früh die erste im Bett :) Sie ist auch viel geduldiger als meine großen und akzeptiert auch die kleinen Kitten neben sich, kuschelt mit denen etc. was Leyla z.B. nie machen würde.
Möglicherweise spielt neben der menschlichen Prägung auch die Fürsorge und Prägung der Mutter eine Rolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, jede Katze egal welcher Rasse hat einen eigenen Charakter.

Meine Momo hat einfach evtl. den Charakter nicht so menschenbezogen zu sein. Und sicherlich gibt es da auch andere Beispiele.

Meine Coonies, kommen aus einer liebevollen kleinen Zucht (mittlerweile hat Sie aufgehört zu züchten) wo die Kastraten auch in der Gruppe bleiben durften, sowie der Zuchtkater. Sie sind Menschen, Hunde gewöhnt.
Zu mir sind alle meine Coonies sehr bezogen, bei Besuch sieht es dann auch schon mal anders aus.

Allerdings ist das auch eine ganz andere Situation. Ich denke hier geht es nur um die Beziehung "Samtpfote zu Dosenöffner".

Wie gesagt, ich sehe einfach einen Unterschied. Und das ist meiner Meinung nicht auch nur von Katze zu Katze unterschiedlich sondern auch von Rasse zu Rasse. Natürlich spielt aber das äußere Umfeld auch eine Rolle.
 
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Ach ja, was vielleicht auch noch eine Rolle spielt, sind die Katzen Freigänger oder Stubentiger?
 
Hallo,

Rassekatzen wurden über Jahrzehnte teilweise Jahrhunderte z.Teil auch wegen des Charakters ausgewählt, ich denke aber dass der größte Teil des Grundstocks für das Verhalten bei der Aufzucht gelegt wird und auch von den Elterntieren weitergegeben wird.

Sie wissen dass der Mensch zur Gruppe gehört, dass anfassen und knuddeln ok ist und wozu ein Kratzbaum da ist.
Trotzdem haben sie einen eigenen Charakter.
Alisee läßt sich sehr ungerne festhalten, sie versucht dann zu flüchten, aber völlig gewaltlos und leidet sehr wenn ich ihr einen Knoten aus dem Fell schneiden muss. Das ist dann aber sofort vergessen wenn ich fertig bin, dann will sie getreichelt werden ohne Ende.
 
  • #10
Nun unsere Katzen sind ja alle Stubentiger, aber meinen Kater den ich als Kind hatte, unser Strolch war vom Charakter fast so wie meine Bailey jetzt, total lieb, menschenbezogen (allerdings nur auf uns und nicht auf fremde) und nur am schmusen. Und er war ein Freigänger, Mix aus 3/4 Hauskatze und 1/4 Perser. Er wurde aber auch ganz lieb aufgezogen und durfte 12 Wochen bei der Mama bleiben.
 
  • #11
Ich hab zwei halbjährige FWW-Katzen hier, die in liebevollem Haus aufwuchsen auf einer Pflegestelle. Sie sind so unheimlich anhänglich und verschmust, sind immer da, wo ich auch bin und wenn ich länger weg bin liegen sie im Flur und warten auf mich. Man kann sie immer und überall anfassen und schnurren den halben Tag wie die Weltmeister. Ich weiß natürlich nicht, wie es sich entwickeln wird, sie sind ja erst ein halbes Jahr, aber ich hoffe, es bleibt so.. :pink-heart:
 
  • #12
Ich habe alles :D

Mein FFW-Kater Lucky, wild geboren und mit drei Wochen auf der Baustelle gefunden, mit der Hand aufgezogen: er ist anhänglich, "braucht" seinen Menschen, aber auch seine Freiheit. Er ist nicht besonders sozial - obwohl noch andere Katzen im Haushalt waren, die die Erziehung mit übernommen haben.

Coonie-Mix Laxi, vom Bauernhof aus dem Kälberstall, mit ca. 8 Wochen zu uns gekommen, da drei seiner Geschwister bereits verhungert waren :(: er ist ein totaler Schmusekater, hängt wie eine Klette an mir und ist mit allen Katzen hier gut Freund, obwohl er diese ersten Wochen kaum Menschenkontakt hatte.
Er hat eigentlich all die Eigenschaften, die einen Coonie so ausmachen. Ein Ideal-Kater, sozusagen...:D

Skyla, reinrassige Maine Coon, aus einer Zuchträumung: Sie ist eigentlich die eigenbrötlerischste Katze, die hier wohnt. Sie hat gerne ihre Ruhe und vertraut nur "ihren" Menschen. Da sie im Käfig geboren und aufgewachsen ist :mad:, weiß ich nicht, ob sie generell so wäre, wie sie ist oder ob ihre Eigenart bedingt ist durch die "Aufzucht".

Die Pattex-Babys sind vom Züchter, gut sozialisiert, dem Menschen zugewandt und freundlich mit all den anderen. Sie haben all die coonie-typischen Eigenschaften, die ich durch Laxi kennen- und liebengelernt habe.

Inwieweit sich mein persönlicher Querschnitt woanders wiederspiegelt, kann ich nicht beurteilen...
 
  • #13
Hallo,

Rassekatzen wurden über Jahrzehnte teilweise Jahrhunderte z.Teil auch wegen des Charakters ausgewählt, ich denke aber dass der größte Teil des Grundstocks für das Verhalten bei der Aufzucht gelegt wird und auch von den Elterntieren weitergegeben wird.

Sie wissen dass der Mensch zur Gruppe gehört, dass anfassen und knuddeln ok ist und wozu ein Kratzbaum da ist.
Trotzdem haben sie einen eigenen Charakter.
Alisee läßt sich sehr ungerne festhalten, sie versucht dann zu flüchten, aber völlig gewaltlos und leidet sehr wenn ich ihr einen Knoten aus dem Fell schneiden muss. Das ist dann aber sofort vergessen wenn ich fertig bin, dann will sie getreichelt werden ohne Ende.

Du hast sicherlich Recht mit dem was Du sagst. Mich würde es aber doch brennend interessieren was passiert mit einem Coonie der auf der Straße geboren wird von einer scheuen Mutter?
Ob sich die Typischen Charakterlichen Merkmale doch durchsetzen? Oder nicht?
Gibt es jemanden Mit einem Coonie aus schlechter Zucht, der ihn gerettet hat oder so?

Gibt es jemanden mit einer FWW Katze die liebevoll aufgezogen wurde?
 
  • #14
Hi Mafi,

ich denke, daß ein großer Teil die Kittenstube ausmacht. Wenn die Katze als Kitten viele gute Erfahrungen gemacht hat, sind die Weichen für ein gutes Sozialverhalten (gegenüber Mensch und Tier) gegeben.

Später kommen noch die vielen Erfahrungen hinzu, Erfahrungen mit Mensch und Tier.

Ferner ist zu berücksichtigen, wie gut das "Nervenkostüm" der Katze ist, wie sehr sie seelisch belastbar ist. Hat sie einen wesensfesten Charakter (ob durch Zucht oder durch FWW-Katzenmutter vererbt ), dann ist sie nicht schnell aus der Ruhe zu bringen, hat sie viele Ängstlichkeiten, weil sie eine unsichere Katze ist, ist sie sehr schnell zu verunsichern und kann diverse Verhaltensauffälligkeiten zeigen.


Meine Lady hat mehrfach das Zuhause verloren, sie muß als Jungkatze mit einem alten Kater vergesellschaftet worden sein, sie hat zum Schluß bei einer älteren schwerkranken Frau gelebt...und Lady ist ein Beispiel für ein "seelisches Wrack". Sie hat ein sehr schwieriges Verhalten und ist innerlich zerbrochen.


Cari, gleiches Alter, vermutlich Ex-Straßenkatze, Ori-Mix, hat die letzten 3 Jahre in einer spanischen Auffangstation gelebt, hat ein absolut sonniges Wesen. Sie ist eine kleine lustige Katze, mit viel Dummheiten im kleinen Köpfchen. Sie hat sicher einen schwierigen Start ins Leben und einen schwierigeren Lebensverlauf als Lady und hat ihre Unbekümmertheit nicht verloren.


Ich denke, daß es zum einen von der Kittenstube abhängt, zum anderen vom weiteren Verlauf und auch in welcher Gesellschaft (ob nun Mensch und Tier) das Tier lebt.

Sicher kommen die ein oder anderen Rassemerkmale dazu, aber ich denke der Schwerpunkt liegt bei o.g.
 
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  • #15
Code:
Möglicherweise spielt neben der menschlichen Prägung auch die Fürsorge und Prägung der Mutter eine Rolle.

Würde ich absolut unterstreichen. Wir nehmen oft Katzenbabies von draussen auf und es ist sehr gut zu erkennen, wie gross der Einfluss der Mutter ist. Je scheuer und vorsichtiger sie im Umgang mit Menschen ist, umso schwieriger ist es, ihre Kinder an den Menschen zu gewöhnen - und umso früher muss man leider die Kinder von der Mutter trennen, damit sie nicht zu sehr von ihr geprägt werden. Was ihnen dann einerseits schadet insofern, dass es eigentlich besser wäre, sie lange bei der Mutter zu lassen, was wir auch nicht gerne tun, andererseits ist es ihre einzige Chance auf ein gutes Leben.

Ich habe schon mehrfach sehr kleine Katzenkinder mit der Flasche aufgezogen, wo die Mutter verunfallt / verschwunden war. Auch bei diesen Winzlingen war eindeutig ein Unterschied erkennbar, ob sie von einer zugänglichen Katze stammten oder nicht.


Mit Rassekatzen kenne ich mich nicht aus. Kann also nur für die Hauskatzen "beurteilen" und da würde ich klar sagen, es gibt zum Einen eine "erbliche" Komponente, also wie scheu / zahm die Eltern sind und eine weitere Komponente der Prägung. Je früher die Katzenkinder an den Menschen gewöhnt werden, je mehr mit ihnen im Kleinstalter positiv umgegangen wird - umso schmusiger sind sie.

Sprich, Flaschenkinder sind sehr oft extrem schmusig und auf den Menschen fixiert - was die Abgabe wirklich schwer macht. Und - damit nicht der Eindruck pro Flaschenkind entsteht - viele Babies bezahlen es mit ihrem Leben, wenn sie ganz früh die Mutter verlieren und somit sollte es nur im absoluten Notfall, wenn es durch Tod der Mutter nicht anders geht, Flaschenaufzuchten geben.

Ich bekomme immer wieder Anrufe "haben Sie keine Flaschenbabies, ich möchte so gerne mal ein Katzenbaby mit der Flasche aufziehen". Bei manchen Gesprächen wurde ich sogar, wenn Mutter mit Babies aufgenommen wurden, gebeten, doch eins der Babies haben zu dürfen, es der Mutter wegzunehmen, damit man "mal mit der Flasche aufziehen" kann.

Das finde ich ziemlich daneben...
 
  • #16
Meine Coonies sind überwiegend Stubentiger, haben aber auch ein Freigehge, welches Ihnen im Sommer auch täglich zur Verfügung steht.
 
  • #17
Katzenkinder der Mutter wegzunehmen um sie ganz mit der Flasche aufzuziehen ist voll daneben. Was einige Züchter machen ist zufüttern. Z.B. nach dem wiegen, zwei drei Schluck nehmen lassen und dann wieder zur Mutter.

Elmo ist bei meiner Züchterin in dem ersten Wurf aufgewachsen wo sie anfing ruhig mit dem Babys im Zimmer staubzusaugen. Ihm macht der Staubsauger wenig aus, währen meine anderen beiden in Panik verfallen. Die Babys, die gleich von Anfang an an den Sauger gewöhnt wurden, setzen sich sorar gerne drauf und mann muss sie beiseite heben wenn man mit dem Sauger ankommt.
Nur mal ne Anekdote zur Prägephase. ;)
 
  • #18
hallöchen!

meine erster Kater war vom Bauernhof, die ersten Wochen mit familärer Bindung aufgewachsen. Er war sehr anhänglich und verschmust und ging sgar bei Fuß wie ein Hund. Unser Zweiter Kater war ein "Straßenfindling" also ohne familäre Bindung. Er erzählte viel, war aber unberechenbar. Er ließ sich streicheln (Bauch und Schwänzchen waren aber tabu, sonst Haue).

Lina und Filou kommen von einer Vermehrerin. Die Dame hat einfach nicht gewußt, wie schnell Katzen aufnehmen können und hatte plötzlich Nachwuchs. Als wir die beiden da rausgeholt haben, war die Mutterkatze aber bereits kastriert. Also eine ungewollte und durch Unwissenheit geworden Vermehrerin. :grummel:
Sie haben aber eine super Kinderstube erhalten. Sind super sozialisiert.

Smeagol wurde ebenfalls an der Straße gefunden und bei einer lieben Pflegestelle aufgepeppelt. Dort gab es aber keine anderen Katzen, sondern Meeris und ein Hund, so dass seine Kinderstube ehr bescheiden war. Er ging und geht teilweise immer noch über Tisch und Bänke. Seine Grenzen werden ihm von Lina und Filou aufgezeigt. Das klappt ganz gut. Er hat sich super eingelebt. Gefremdelt hat er überhaupt gar nicht.

Ich denke, irgendwie spielt alles eine Rolle. Herkunft, Aufzucht mit oder ohne Menschen, aber eine Garantie, dass eine Katze so wird, dass sie keine "Macken" hat, kann glaube keiner geben. Die Chance, dass es eine gut sozialisierte Katze ist, wenn sie vom Züchter ist, ist aber sehr groß.
 
  • #19
Gibt es jemanden Mit einem Coonie aus schlechter Zucht, der ihn gerettet hat oder so?

Gibt es jemanden mit einer FWW Katze die liebevoll aufgezogen wurde?

Nun wie ich schon geschrieben habe, meine FFW Katze aus dem TH wurde anscheinend recht liebevoll aufgezogen da sie sehr anhänglich und verschmust ist, trotz des Schlechten was sie vom Menschen erfahren hat (als Baby ausgesetzt und dann als junge Katze wieder zurückgegeben ins TH).
Dagegen ist unsere Leyla zwar aus seriöser Zucht, aber nicht sehr sozial erzogen, da viel zu viele Kitten da waren und Leyla mit 9 anderen Katzen in einem kleinen Raum leben musste. Sie war anfangs sehr ängstlich und ist auch heute noch nicht zur Schmusekatze mutiert. Sie ist zwar menschenbezogen, aber geht doch lieber ihren Weg und kuschelt auch nie oder schmust.
 
  • #20
Gibt es jemanden Mit einem Coonie aus schlechter Zucht, der ihn gerettet hat oder so?

Gibt es jemanden mit einer FWW Katze die liebevoll aufgezogen wurde?

Guckst du mein Post :D

... wie gesagt, ich habe (fast) alles :D :D :D
 

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