Bei Katzen, von denen man weiß, sie reagieren bei lauten Geräuschen panisch, würde ich einige Wochen vorher Zylkene geben.
"Panisch" ist aber etwas anderes als "Angst". Angst ist etwas, mit dem jede Katze gut ferig wird, wenn sie denn Rückzugsorte hat, in denen sie sich sicher fühlt.
Kauert sie dort zitternd und traut sich länger nicht heraus, auch wenns längst vorbei ist, würde ich ihr dann im nächsten Jahr lieber vorher Zylkene geben. Verzieht sie sich ängstlich, kommt aber wenn alles etwas ruhiger ist, etwas verwirrt wieder hervor, ist es ok.
"Angst verstärken" geschieht gerade dann wenn man es gut meint, die Böllerei kommentiert, sie hochnimmt, tröstet, leise auf sie einredet, zu sich holt (womöglich noch aus dem Versteck holt), so erfährt sie zwar Schutz, es kommt aber die Botschaft an "wenn Dosi mich beschützt, muss ja Gefahr in der Luft liegen" und so wird sie in die falsche Richtung konditioniert.
Aber wenn sie die Erfahrung macht, dass sie zwar Angst hat, sich aber jederzeit in einen sicheren Ort zurückziehen kann (wenn sie sich verkriecht nicht hervorlocken) und dann der Lärm auch bald wieder aufhört, dann wird sie im nächsten Jahr auch etwas cooler reagieren
Hier reagieren die Kater unterschiedlich.
Carlos (11) ignoriert die vereinzelten Böller, ist ganz cool, wie immer
(auch schon als Kitten). Aber wenn es dann richtig losgeht, geballt um 12, bekommt er Angst und verzieht sich lieber.
Leo (7) hat sich als Kitten panisch verkrochen, wurde aber mit jedem Jahr gelassener. Letztes Jahr ging er recht gelassen (nach dem Motto "nicht schon wieder
" ) in seine Versteckhöhle und hat geschlafen.
Chico (3) läuft aufgeregt durch die Wohnung, wenn es böllert, und wenn es um 12 dann richtig losgeht beobachtet er ganz selig die bunten Lichter am Himmel
Orlando (3) ist insgesamt ein eher schreckhafter Kater, aber Silvesterböller sind ok für ihn. Er mag diese Knallerei nicht, das merkt man, aber er verkriecht sich nicht, sondern setzt sich wo hin, wo er sich sicher fühlt, Fensterbank oder Sofa und schaut...