Col: Danke, daß du mich aufmuntern wolltest - ich wollte dich nicht vor den Kopf stoßen - sorry
Mohya: Weißt du - ich habe an sich kein Problem mit Verantwortung - ich habe mein Leben lang immer viel Verantwortung tragen müßen und tue es auch z.B. hier auf Arbeit. Ich arbeite mit hohen Werten - ein Fehler kann Millionenschäden verursachen - ich bin das gewohnt. Daraus resultiert aber auch die Gefahr, daß man sich zuviel aufhalst, da man relaxter damit umgeht -nicht fahrlässiger, aber eben einfach ruhiger als andere, weil man es gewohnt ist. Man neigt dann dazu sich in die Ecke drängen zu lassen und mehr zu übernehmen als man eigentlich wollte und auch schaffen kann, weil man eben etwas kann, was andere scheinbar nicht können (oder nicht können wollen). Und das war der erste Fehler, der dem zweiten richtigen Fehler vorausging. Denn wenn man aber dann einen Fehler macht sind diese um so folgenreicher.
Das ist der Punkt an dem ich mir ganz klar an die eigene Nase fassen muß und wo ich mich selbst hinterfragen muß - auch was mich selbst und mein eigenes Leben betrifft.
Der Tunnel nähert sich dem Ende - und damit beginnt für mich das hinterfragen, was für eine Lehre und Konsequenz ich daraus ziehen kann , will und muß. Denn es einfach nur als "dummer-Fehler-kann-ja-mal-passieren" abtun und so weitermachen wie bisher wäre der nächste Fehler - denn dann würde sich das oder ähnliches in absehbarer Zeit wiederholen.
Und damit kommen wir zu Holger:
Gerade in letzter Zeit melden sich wieder diverse Adoptanten von Ex-Pflegis von mir und berichten, wie toll sich ihre Mietz entwickelt hat. Und Schicksale wie Maschas Monty zeigen mir wieder, wie sehr meine Art von Katzenhilfe gebraucht wird. Zwischendurch war ich mir sicher: ich höre auf. Ich kann und will das nicht mehr. Ich habe deshalb allen gesagt, daß ich es mir offen halten will. 100% sicher bin ich mir auch noch nicht, aber wahrscheinlich werde ich nach der Pause dann weitermachen. Aber dann anders als bisher. Langsamer, weniger - wirklich nur noch die speziellen Fälle, die sich sonst niemand zutraut. Fälle wie eben Monty es gewesen wären. Dieses "schneller-weiter-höher-mehr" - das ist nicht meins. Kleine süße BabyKittykittys, zahme hübsche "ach die nehme ich schnell zwischen, die kriegt man doch schnell wieder los" Katzen - das wird es nicht mehr geben. Ein, zwei Einzelfälle - Fälle wie Lani oder Piri oder die Käfigkatzen - erwachsene Wilde, gestörte, traumatisierte - Tiere, die nirgends sonst unterkommen können - damit hatte ich begonnen und nur darum soll es dann auch wieder weiter gehen.
Es freut mich sehr, daß mein Ziel und mei Wunsch für die Scheuen und Wildchen eine Lanze zu brechen so erfolgreich war und ist - aber der Erfolg hat mich jetzt überholt und ich denke nun wird es Zeit wieder runterzufahren, denn ansonsten verliert sich eben genau dieses Ziel aus den Augen - wenn ich mich mit Katzen zuschütte und es nur noch um Erfolgs- und Vermittlungsquoten geht, dann bin ich am Ziel vorbeigeschoßen. Lieber werde ich dann noch andere Wege gehen um das ursprüngliche Ziel zu verfolgen und auf die "Niemandskatzen" wie Mascha sie so schön genannt hatte aufmeksam zu machen....
Ich hatte es in anderen Foren schon erwähnt: ich habe begonnen alles, was ich in diesen 4 Jahren die ich das jetzt gemacht hab so erlebt habe aufzuschreiben. Es wird ein Buch über diese Geschichten geben - um so vielleicht auch die Menschen außerhalb der Foren auf diese Mietzen aufmerksam zu machen und sie vielleicht für die Scheumietzen zu begeistern...
Das ist dann sehr viel näher an dem dran, was ich eigentlich wollte, als wenn ich mich in Vermittlungskatzen einbuddle....
So - das war mein Wort zum Mittwoch