Nach 2 Wochen Zusammenleben fangen die Probleme an

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Anton Wunderland

Anton Wunderland

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21. Dezember 2014
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nördliches Harzvorland
Hallo,

wie ich in meiner Vorstellung schon angekündigt habe, muss ich leider gleich mit Fragen starten. Es drängt so...

Wir haben einen 1,5 jährigen kastrierten Kater, leben am Dorfrand, er ist Freigänger und ist täglich mit einer kleinen Katzenclique hier unterwegs. In dieser Katzenclique habe ich seit Monaten eine auffällig gescheckte Katze beobachtet, die uns Menschen und den Hunden gegenüber wenig scheu war. Nun Anfang Dezember kam uns diese Katze aus einem Feld entgegen, maunzte ganz kläglich und hat sich uns angeschlossen. Sie war völlig abgemagert, hatte nur noch schütteres Fell und war völlig erschöpft. Sie ist uns bis nach Hause gefolgt, bekam Futter, was sie heillos verschlang. Abends drängte sie dann ins Haus - unser Kater blieb gelassen. Sie näselten und alles schien gut.
Am nächsten Tag waren wir bei der TÄ: es ist eine 3-6 jährige sehr zarte Katze, nicht gechipt - bis heute konnten wir keine Familie ausfindig machen, die sie vermisst. Piepsi ist ihr vorläufiger Name - sie kann gerne hier bleiben, wenn sie kein Zuhause hat.
In den ersten beiden Wochen ging alles ganz prima: Leo und sie sind zusammen durch's Haus gezogen, haben genäselt, sie hat sich sehr an ihm orientiert. Sie saßen gemeinsam am Fenster, auf seinem Fressplatz (sie hat einen eigenen), sie entschloss sich, im gleichen Zimmer zu schlafen wie er - aber an verschiedenen Stellen.

Alles war harmonisch.

Und nun nach zwei Wochen fliegen die Fetzen. Piepsi darf sich nicht mehr bewegen, ohne dass Leo ihr nachjagt. Er belauert sie beinahe schon. Solange sie still irgendwo sitzt, ist alles gut - geht sie herum, jagt er mit Tempo 180 hin. Sie faucht - er ist beeindruckt. Sie bewegt sich - er jagt hinterher. Sie ist inzwischen nur noch auf der Flucht...

Was mir noch aufgefallen ist - sie rollt sich vor meinen Füßen über die Schulter auf den Rücken und wälzt sich dann herum und genießt die Streicheleinheiten. Sie streicht ekstatisch mit dem Kinn an allem lang und meinem Mann völlig irre um die Beine.
Kann es sein, dass sie rollig ist/wird - jetzt im Dezember? Kann es sein, dass Leo darauf reagiert?

Ich verstehe nicht, warum wir zwei Wochen Gelassenheit hier hatten und nun so sehr Flucht und Verfolgung herrschen. Ich sehe Piepsi, die bisher freudig gefressen hat, auch kaum noch fressen...

Ich bin so traurig und ratlos - kann uns jemand helfen und Erklärungen und einen Rat geben

Claudia mit Leo und Piepsi
 
A

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Hat der Tierarzt nicht geguckt bzw getastet ob sie kastriert ist?
Sie kann natürlich rollig sein!
Geht sie raus? Wenn ja, lass sie bitte so schnell wie möglich kastrieren.
 
Kastration haben wir auf jeden Fall vor - deshalb darf sie noch nicht raus. Aber erst einmal musste sie sich erholen - sie war ja in einem so schlechten Zustand.

Würdest Du /Würdet Ihr es denn für möglich halten, dass sich sein Verhalten wegen einer evt. Rolligkeit so sehr ändert? Ich kann ihn dabei immer aus dem Jagen abrufen - er ist da ganz toll. Aber wenn ich nicht dabei bin, geht das Gerenne los.
 
Ich denke, das kommt gerade alles zusammen.
Nach den 2 Wochen Ruhe beginnt jetzt die eigentliche Zusammenführung und wenn dabei Kastrat und potentes Tier aufeinander treffen, kann das stressig werden.

Ich würde daher die Katration so schnell wie möglich in Angriff nehmen und bis dahin die Katzen räumlich trennen.
Nach der kastra geht die Zusammenführung unter den neuen Bedingungen (beide Kastraten) ohnehin noch einmal los.
 
Aha - das ist eine ganz neue Welt für mich. Wir haben ja noch nicht so lange Katzen, bei unseren Hunden war es immer egal, ob kastriert oder intakt. Wir haben immer gute Erfahrungen gemacht.

Warum ist das für Leo denn so ein Stress, eine intakte Katze bei sich zu haben? Je munterer sie wird, desto mehr dreht er auf. Dabei ist sie keineswegs frech oder aufdringlich. Ich finde sie eher sehr vorsichtig.

Vielen Dank für Deine Antwort!

Claudia
 
Hallo,

zuerst mal: Toll das die "Kleine" bei Euch bleiben darf. Sie ist 3-6 Jahre alt und NICHT kastriert? Dann ist sie heimatlos und eventuell auch bereits gedeckt ... oder wirkt sie so, als ob sie gerade Junge abgesetzt hat? Ich drücke mal die Daumen, das da nichts im Busch ist und sie eben NICHT schon gedeckt ist.

Dann, ist schwer zu sagen... eigentlich klingt es so, als ob Euer Kater spielen möchte. Sie reagiert ängstlich. Das sollte sich wieder geben, vor allem, wenn
die "Kleine" kastriert ist und wieder raus darf. Wenn sie ein ängstlicher Charakter ist (so liest es sich) tut sie sich mit der Einschränkung auf Wohnfläche schwer. Sie kennt kein Spielen, sie kennt nur Futterneid, aufdringliche Kater und Überlebensstrategien. Ein Kastrat der spielen möchte? Was ist das denn? Das kennt sie von "draußen" wohl eher nicht. Sie wird es lernen, so hoffe ich zumindest :)

LG
Anke
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Anke,

ich kenne mich noch nicht so sehr mit Katzen aus - aber auf mich wirkt sie nicht so als ob sie schon öfter Junge gehabt hätte. Das Gesäuge sieht für mich unauffällig aus...

Um ihre Familie zu finden habe ich hier viel umhertelefoniert. Sie ist eine so herzige und kuschelige, dass ich mir sicher bin, dass sie bei jemanden gelebt haben muss. Die Bauern, die in der Nähe der Fundstelle leben, meinten, dass es dort öfter vorkäme, dass ein Auto hielte, Kofferraumklappe auf, Tier raus und ab die Post... Vielleicht war es ja so - ich weiß es nicht.

"eigentlich klingt es so, als ob Euer Kater spielen möchte."

hmmm - das habe ich auch schon überlegt. Er sieht nicht aggressiv aus dabei, eher sehr sehr neugierig und tatendurstig. Und er ist wie gesagt immer sehr beeindruckt, wenn sie ihn anknurrt (sagt man das bei Katzen so?). Und wenn sie ihm mit der Pfote einen Hieb verpasst, wird er ganz klein. Ebenso hält er die Blickduelle mit ihr nicht aus - er blickt immer als erster weg. Und trotzdem muss sie flüchten...

Noch eine ganz naive Frage: Woran erkenne ich denn, dass sie trächtig ist?

Liebe Grüße

Claudia
 
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Was bedeutet es z.B., wenn Leo Piepsi mit der Pfote anstupst - für mich macht das den Eindruck eines zaghaften Kontaktversuchs - sie reagiert jedoch mit Fauchen. Also: Er sitzt neben ihr oder vor ihr und hebt die Pfote und geht damit ganz langsam in ihre Richtung - das kann sie überhaupt nicht tolerieren.

Und, was mir noch durch den Kopf geht: Sollte ich mit Leo verstärkt üben, dass er nicht auf die zustürzt oder ist es wichtiger, dass Piepsi ihn besser aushält?

Gerade sitzt sie auf meinem Schoß und bearbeitet mich mit Milchtritten - sie ist eine so süße Maus, total verkuschelt und nähebedürftig

Liebe Grüße

Claudia
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde umgehend!! beim TA anrufen, morgen am besten und fragen ob dieses Jahr noch ein Termin für eine Kastration möglich ist.

Sie kann rollig sein, das würde einiges erklären.
Sie kann schon wieder trächtig sein, auch das würde so ein Verhalten erklären. Wichtig wäre sie umgehend zu kastrieren damit sie nicht den Streß von Kitten hat, das würde eure Sitation nicht verbessern!!
Deshalb vorsichtshalber bald.

Und nein, du siehtst nicht ob sie mehrfach Kitten hatte.

Es kann auch sein daß sie nun Gewicht und Mut und Kraft zulegt und sich gegen das aufdringliche Verhalten eures Katers wehrt.
Denn dauernd hinterher laufen ist Mobbing, mit der Pfote antitschen kann aufforderung zum Spiel sein, kann aber auch ärgern sein.

So wie bei Kindern, anstubsen und sehen wie schnell der andere sich ärgert.

Kauf mal Feliway, das kann helfen.
Tausch Liegedecken aus, rubbel beide gegenseitig mit einem Handtuch ab, das kann auch helfen.
Fauchen ist normal und nicht tragisch.
Wenn aber einer sich nicht mehr normal durch das Haus bewegen kann oder sein Klo in Ruhe benutzen kann muß man einschreiten.
 
  • #10
Hallo Petra (Danke für Deine Antwort!) und Ihr anderen,

So wir waren gleich heute um 8:00 Uhr beim TA - Piepsi wurde unterwärts rasiert, abgetastet und untersucht: Sie ist tatsächlich nicht kastriert.... Und eine Rolligkeit ist absolut wahrscheinlich laut TÄ.

Kommenden Montag wird sie kastriert, wie auch eine andere Katze, die aktuell rollig ist. Vorher geht in unserer Praxis nicht, weil unsere TÄ über Weihnachten weg fährt und sie für den Notfall nicht zur Verfügung steht. Da sie aber grundsätzlich über Silvester da ist, operiert sie also nächsten Montag und könnte dann einen Notfall auffangen.

Bis dahin müssen wir trennen und aufpassen, dass Piepsi nicht entwischt - eines ihrer Hauptanliegen momentan.

Feliway steckt von Anfang an. Ich habe gestern mit Rescue-Globuli angefangen beide zu behandeln - sozusagen als 1. Zusatzmaßnahme, überlege gerade ein hom. Mittel bei Piepsi gegen traumatische Belastungen einzusetzen. Klar - nicht zu viel auf einmal.

Zum Glück ist es so, dass Piepsi z.B. in Ruhe auf Klo gehen kann - dann sitzt Leo da und wendet den Kopf ab - sodass wirklich Ruhe herrscht. Sie hat inzwischen den Dachboden für sich entdeckt, den Leo nie nutzt. Er ist ein Katzenkletterparadies, warm weil gedämmt und ich freue mich total, dass sie sich dort zurück ziehen kann. Dorthin folgt ihr Leo auch nicht. Er bleibt vor der Tür stehen. Also gewissen Grenzen überschreitet er offensichtlich nicht. Heute morgen wollte sie mit ihm zusammen raus und setzte sich direkt neben ihn an die Terrassentür - auch da war die Situation einfach nur entspannt - beide hatten das gleiche Ziel: raus. Was nur leider für Piepsi gerade nicht angesagt ist.

Das mit dem gegenseitigen Abrubbeln ist eine gute Idee - das werde ich noch machen und auch die Schlafdeckchen austauschen.

Danke für die vielen Tipps und Erklärungen - ich bin einfach überrumpelt von der Entwicklung. Wäre da was geplant gewesen, hätte ich vorher herumfragen und mich einlesen können.

Liebe Grüße

Claudia, die weiterberichten wird, wie es läuft
 

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