Mobbing - Doch besser trennen?

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16. Mai 2020
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Hallo zusammen,

ich fürchte ich muss ein wenig ausholen: Von meiner Freundin haben wir vor einem Monat zwei EKH-Katzen übernommen, die sie (aufgrund eines Umzugs) ansonsten ins Tierheim hätte geben müssen. Beide sind weiblich, kastriert und drei Jahre alt. Leider kamen sie schon bei meiner Freundin nicht gut miteinander aus, dort haben sie die letzten zwei Jahre auf eher engem Raum zusammengelebt. Bei uns haben sie nun 80m² und einen Balkon, zwei Kratzbäume, zwei Fressstellen, drei Toiletten (von denen aber nur zwei genutzt werden) und jede Menge Spielzeug.

Kurz zur Vorgeschichte: Eine der zwei Katzen (schwarz) wurde aus einem Messi-Haushalt mit 25 weiteren Katzen vom Tierheim gerettet, über die Hintergründe der anderen (weiß) ist leider nichts bekannt, sie kommt ebenfalls aus dem Tierheim.
Auch hier kommen die beiden nicht gut miteinander aus. Die schwarze Katze lauert der weißen auf, verfolgt sie, starrt sie lange an, rennt ihr manchmal auch zum Klo hinterher. Ablenken funktioniert dann überhaupt nicht. Abends kommt es oft zu einem kurzen Kampf (aber immer im Zimmer, in dem wir uns gerade nicht aufhalten), die weiße schreit dann laut und versteckt sich anschließend für eine Weile.

Die weiße Katze scheint sehr friedfertig, versucht mit der schwarzen tagsüber zu „köpfeln“, blinzelt ihr zu usw., das wird jedoch komplett ignoriert. Es wirkt auf mich tatsächlich so, als würde die schwarze Katze diese Verhaltensweisen überhaupt nicht begreifen. Leider hat sie mittlerweile ziemliche Angst vor der schwarzen, läuft oft vor ihr weg, versteckt sich, traut sich nicht zu uns zu kommen, wenn die schwarze Katze da ist, und knurrt aus ihrem Versteck heraus, wenn die schwarze Katze sich nähert. Dann gibt es wieder Momente, in denen sie aneinander schnuppern und aneinander vorbei gehen, ohne dass etwas passiert. Gekuschelt oder gemeinsam gespielt haben sie aber noch nie (auch vorher nicht). Die schwarze Katze scheint sehr eifersüchtig, sobald man die weiße streichelt, kommt sie dazu, maunzt, beobachtet das Ganze und nähert sich – oft läuft die weiße dann weg. Zu uns Menschen ist die schwarze Katze unglaublich lieb, will viel kuscheln, spielt mit Begeisterung, schaut sich neugierig an, was wir machen… Die weiße ist allgemein etwas schüchterner und vorsichtiger.

Gestern kamen wir nachhause und fanden Kampfspuren (Fellbüschel, ein klein wenig Blut) und die weiße Katze hat vor Panik sogar auf den Schlafzimmerboden gekotet. Seitdem sind beide Katzen verstört, bewegen sich nur ganz vorsichtig durch die Wohnung, sobald sie sich sehen gibt’s wieder Gefauche und Geknurre. In getrennten Zimmern lassen sie sich aber streicheln, schnurren auch und verhalten sich normal.

Mit einer Tierpsychologin haben wir bereits gesprochen, die meinte, dass viele Katzen aus solchen Riesen-Katzen-Haushalten sehr dominant sind und manchmal einfach nicht mehr mit anderen Katzen harmonieren. Wir haben es schon mit Feliway versucht, jetzt probieren wir als Nächstes Bachblüten.

Wir sind beide ziemlich verzweifelt und fühlen uns überfordert, denn die zwei liegen uns sehr am Herzen und wir möchten, dass es ihnen so gut wie möglich geht. Nun überlegen wir schon, ob es für die weiße nicht auf Dauer besser wäre, ein neues Zuhause mit (sozialer) Partnerkatze zu suchen, bevor sie hier permanentem Stress ausgesetzt ist. Die Frage ist nur, ob die schwarze dann alleine glücklich wäre (eigentlich sind wir aber gegen Einzelhaltung). Ich stelle es mir nur sehr schwer vor, für sie eine geeignete Partnerin zu finden. Vielleicht wäre auch sie in einem Zuhause als Einzelkatze mit Freigang besser aufgehoben? So richtig Hoffnung, dass die beiden doch noch Freunde werden, habe ich leider nicht...

Ich freue mich über eure Meinungen und Tipps!
 
A

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Hallo und willkommen im Forum :)

Erstmal ... es tut mir echt leid, dass ihr solche Sorgen habt - es liest sich in der Tat sehr unschön :(

Solltet ihr die Katzen trennen, dann würde ich die Weiße behalten und nach einer gewissen Erholungszeit eine soziale Katze in ähnlichem Alter dazu holen.

Für die Schwarze sollte ein Zuhause am Besten mit Freigang gefunden werden. Oder bei einem Menschen, der extrem viel Zuhause ist. Beides zusammen wäre natürlich ideal. Wenn jemand Erfahrung hat kann der auch versuchen, eine Zweitkatze dazuzuholen, die muss aber sehr souverän sein und ein extrem gesundes Selbstvertrauen haben und sich auch wehren, wenn ein bestimmter Punkt überschritten ist.

Das wäre ehrlich gesagt mein Vorgehen.

Was ihr jetzt akut machen könnt, ist erstmal Sedarom bestellen, das macht Katzen ein wenig gelassener (ist ein Nahrungsergänzungsmittel). Und dann MÜSST ihr moderieren. Definitiv! Wenn sich eine Katze nicht mehr ablenken lässt, müsst ihr körperlich dazwischen gehen und die Situation auflösen. Wenn die Zeit zu kurz ist, müsst ihr was mit euch rumtragen, was ihr auf die Schwarze werfen könnt, ohne sie zu verletzen (z.B. Päckchen Tempo, zusammengeknüllte Socken) oder einen Schlüsselbund in die NÄHE (nicht auf die Katze, aber ich denke, das ist klar). Immer zusammen mit dem Namen, scharf ansprochen! Auf jeden Fall muss die Weiße geschützt werden - ich würde auch darüber nachdenken, tagsüber und nachts eine Gittertüre einzubauen, wo beide Katzen sich zwar sehen, die Weiße aber nicht attackiert werden kann.

Ich wünsche euch viel Glück bzw. den Katzen. Leider glaube auch ich nicht daran, dass aus den Beiden nochmal ein harmonisches Paar wird. Aber sie sind noch so jung und sollten beide Freude im Leben und nicht Angst haben. Deshalb würde ich sie trennen und für eine von beiden ein gutes neues Zuhause suchen. Es tut mir echt leid, ich hätte euch gerne etwas Positiveres geschrieben :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieben Dank für deine schnelle Antwort und deine ehrliche Einschätzung! :)

Das mit dem Moderieren probieren wir momentan schon, die schwarze Katze ist tatsächlich auch ein bisschen schreckhaft und wenn wir dann auf sie zugehen oder ihr einfach nur „zufällig“ den Weg abschneiden, klappt das meist fürs Erste. Das Problem ist, dass sie danach nicht locker lässt. Für ein paar Sekunden läuft sie dann vielleicht in ein anderes Zimmer, aber kurze Zeit später geht sie wieder schauen, was die weiße denn gerade so macht. Im Moment sind wir recht viel zuhause, aber wenn wir dann doch mal unterwegs sind und sie allein lassen müssen, mach ich mir ziemliche Sorgen, die Kämpfe finden ja auch meist statt, wenn wir nicht im Raum sind.

Jetzt gerade sind beide wieder in der Wohnung unterwegs, vorhin haben sie auch recht ruhig aneinander geschnüffelt, aber kurz darauf (den Auslöser konnte ich trotz intensivem Beobachten nicht erkennen) war es der weißen dann wieder „zu nah“ und sie hat gefaucht, obwohl die schwarze recht friedlich wirkte. Danach ist die schwarze weggegangen – das kommt auch manchmal vor, dann habe ich fast das Gefühl, sie fühlt sich missverstanden und wollte in dem Moment wirklich nur „gucken“. Wenn sie friedlich zusammen sind gibt’s auch oft Leckerchen und ich lobe die ganze Zeit, trotzdem scheinen die zwei einfach nicht füreinander gemacht. :(

Ich habe ein bisschen Sorge, dass die schwarze nicht so gut vermittelbar ist. In meinem Bekanntenkreis gibt es bisher leider auch niemanden, der sich für eine Katze erwärmen könnte. Und uns würde es natürlich auch sehr schwer fallen, uns von einer zu trennen, obwohl sie erst so kurz bei uns sind. Aber vielleicht ist es wirklich das Beste… Einen Aufenthalt im Tierheim möchte ich beiden eigentlich nicht antun, das ist ja auch wieder viel Stress. Das mit den Anxitanen merk ich mir auf jeden Fall und dann schauen wir auch mal, was die Bachblüten bringen.
 
Ihr könnt es weiter versuchen, aber im Moment würde ich in der Zeit, wo ihr nicht Zuhause seid, wirklich eine Gittertüre einbauen. Wenn eine Katze vor Angst kotet, ist "Holland in Not", dann muss dem Tier zuliebe reagiert werden - und eine Gittertüre schützt und ist eine sehr gute Reaktion im Moment :)

Wenn ihr es weiter versucht, dann solltet ihr ab jetzt immer ein Auge drauf haben. Ich weiß, wie schwierig das ist, ich hatte eine ähnliche Situation, aber nicht so dermaßen schlimm. Das ist anstrengend und dauert unter Umständen länger. Aber vielleicht lohnt es sich ja, denn wenn die Schwarze auch einfach nur weggeht, dann ist das schon recht gut.

Ggf. fehlt der Schwarzen auch schlicht und einfach nur ein adäquater Spielpartner - auch das würde zu eurer Situation passen. Wäre denn eine 3. Katze eine Option für euch? Die Chancen, dass es damit gut wird, sind nicht schlecht, aber ich müsst wirklich dann nur nach dem Charakter suchen, Aussehen darf euch nicht wichtig sein, denn hier wird ein Puzzleteilchen gesucht.
 
Tiha hat wieder mal in allem recht.
Allerdings, ich habe leider die Erfahrung gemacht, das ein passender Spielpartner nur hilft, wenn das mobben erst seit kurzer Zeit besteht. Wenn sich das schon eingeschlichen hat, hilft das oft nicht mehr.
Allerdings, einen Versuch wäre es wert. Evtl. harmonieren dann 2 Katzen gut miteinander, und ihr könnt besser sehen, für welche Katze ihr ein neues Zuhause suchen solltet.

Wie alt sind denn die beiden Katzen?

Ich würd nach einer Kätzin in ähnlichem Alter suchen, die zwar sozial ist und vielleicht auch die Freundschaftsangebote der Weißen annimm, aber eben auch gerne spielt und damit vielleicht die schwarze ablenkt und auspowert. Und wichtig, sie muß ziemlich selbstbewußt sein, damit sie nicht das Mobbingopfer Nr. 2 wird.

Ach ja, wenn die Schwarze nach der Weißen sucht, um zu stänkern, schickt sie aus dem Zimmer. Und sie muß 10 Min. draußen bleiben. Konsequent, immer, wenn ihr mitbekommt, das das Benehmen nicht wie gewünscht ist.

Und ich würde die beiden auch trennen, so hat die weiße Katze wirklich ständig enormen Stress.
 
Bitte auch unbedingt beide (!) Katzen beim Tierarzt vorstellen und gründlich durchleuchten lassen. Es können zum Beispiel e-coli Bakterien im Darm sein, oder ebenso Zahnschmerzen sein, die erst durch Zahnröntgen sichtbar wird.

Dazu muß ich sagen, daß ich zwei Scheue, dabei ein ehemaliges Mobbingopfer (Carla) mit ihrer besten Freundin (Tamara Spitzname Schachtelteufel) die ein halbes Jahr krank war (e-coli) erst die Freundschaft aufbauten, als Tamara gesund war.

Deshalb komme ich auf diesen Punkt zu sprechen. Und immer zu Beginn die Gittertüre, damit einige Stunden Ruhe und Entspannung herrscht.
 
Ach ja, wenn die Schwarze nach der Weißen sucht, um zu stänkern, schickt sie aus dem Zimmer. Und sie muß 10 Min. draußen bleiben. Konsequent, immer, wenn ihr mitbekommt, das das Benehmen nicht wie gewünscht ist.

Damit wäre ich sehr vorsichtig, weil es zu weiterem Frustaufbau führen kann und dazu, dass die schwarze Katze nur auf eine Gelegenheit wartet, wo sie dann alleine sind. Besser unauffällig und nicht so offensichtlich durch Euch gerichtet handeln... Gerade, wenn das Tier eh schon zu Eifersucht neigt.

Vielleicht auch noch mal schauen, ob beide genug Aufmerksamkeit bekommen (genug im Sinne der Katze, die können da ja ganz andere Vorstellungen haben als wir ^^)
 
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Damit wäre ich sehr vorsichtig, weil es zu weiterem Frustaufbau führen kann und dazu, dass die schwarze Katze nur auf eine Gelegenheit wartet, wo sie dann alleine sind. Besser unauffällig und nicht so offensichtlich durch Euch gerichtet handeln... Gerade, wenn das Tier eh schon zu Eifersucht neigt.

Vielleicht auch noch mal schauen, ob beide genug Aufmerksamkeit bekommen (genug im Sinne der Katze, die können da ja ganz andere Vorstellungen haben als wir ^^)

Ich sehe und halte das genau wie Starfairy und das bringt sehr viel. Die Mobber lernen nämlich ganz fix, dass ihr Verhalten nicht erwünscht und sanktioniert wird und dann reicht es mit der Zeit sogar, nur noch scharf ihren Namen zu sagen und sie brechen ihr unerwünschtes Verhalten ab. Und gleichzeitig lernt das Opfer, dass es geschützt wird und das Selbstvertrauen wächst dadurch.
 
Ich sehe und halte das genau wie Starfairy und das bringt sehr viel. Die Mobber lernen nämlich ganz fix, dass ihr Verhalten nicht erwünscht und sanktioniert wird und dann reicht es mit der Zeit sogar, nur noch scharf ihren Namen zu sagen und sie brechen ihr unerwünschtes Verhalten ab. Und gleichzeitig lernt das Opfer, dass es geschützt wird und das Selbstvertrauen wächst dadurch.

Unterschiedliche Auffassungen und Erfahrungen :). Ich halte das gerade bei noch nicht sicher an die Menschen gebundenen Katzen für keinen guten Plan. Es kann und das habe ich auch schon erlebt, dazu führen, dass die Attacken durchgeführt werden, sobald mensch nicht da ist und es gibt auch Katzen, die nehmen auch "negative" Aufmerksamkeit gerne....
 
  • #10
Bitte auch unbedingt beide (!) Katzen beim Tierarzt vorstellen und gründlich durchleuchten lassen. Es können zum Beispiel e-coli Bakterien im Darm sein, oder ebenso Zahnschmerzen sein, die erst durch Zahnröntgen sichtbar wird.

Dazu muß ich sagen, daß ich zwei Scheue, dabei ein ehemaliges Mobbingopfer (Carla) mit ihrer besten Freundin (Tamara Spitzname Schachtelteufel) die ein halbes Jahr krank war (e-coli) erst die Freundschaft aufbauten, als Tamara gesund war.

Deshalb komme ich auf diesen Punkt zu sprechen.

Dem kann ich nur zustimmen. Vor einiger Zeit hat eine Kundin mir ihr Leid geklagt das ihre Katzen sich plötzlich überhaupt nicht mehr verstehen. Die eine Katze hat der anderen so zu gesetzt das ich mich dazu verstiegen habe ihr zu sagen das meiner Meinung nach dringend was passieren muß und das Mobbingopfer nicht mehr tierschutzgerecht lebt.

Vor ein paar Tagen war sie da. Hat mir gesagt meine Worte hätten ihr zu denken gegeben. Sie hat den Tierarzt gewechselt, der hat Ohrmilben festgestellt, behandelt und seitdem: Friede auf allen Ebenen.
 

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