Masterfoods läßt per einstweiliger Verfügung "Schwarzbuch Katzenfutter" verbieten!

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Masterfoods läßt per einstweiliger Verfügung "Schwarzbuch Katzenfutter" verbieten!

Hallo,

einige von euch interessiert das Thema ja so sehr wie mich. Deshalb habe ich mir trotz geringer zu erwartender Resonanz gerne die Mühe gemacht, einen Artikel aus dem heutigen Handelsblatt abzutippen.

Ein Schelm, der böses dabei denkt, wenn Masterfoods (Whiskas, Sheba) ein Buch über die Produktion von Katzenfutter verbietet... ;) ;) ;)

Der Autor Hans-Ulrich Grimm hat übrigens auch das von mir hier bereits erwähnte Buch "Die Suppe lügt" verfaßt. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

So, ich hoffe die Zsolnay-Anwälte zwingen Masterfoods in die Knie!!!! Zumal Masterfoods garantiert nicht der einzige Hersteller ist, der sich vor diesem Buch fürchten muss...


Handelsblatt, Montag, 05.03.07

Der Tierfutterkonzern Masterfoods geht gegen den Zsolnay Verlag vor

Kampf ums Schwarzbuch


„Katzen würden Mäuse kaufen“ – das ist natürlich Blödsinn, denn Katzen kaufen bekanntlich Whiskas. Wenn sie denn könnten. Davon ist zumindest Masterfoods überzeugt, Deutschlands größter Tierfutter-Hersteller, der nicht nur Whiskas sondern auch Marken wie Pedigree, Chappi, Sheba oder Frolic vertreibt. Und weil dem so ist, zieht das Unternehmen nun andere Saiten auf und gegen den Zsolnay Verlag zu Felde.

Die Österreicher hatten in diesen Tagen „Katzen würden Mäuse kaufen. Schwarzbuch Tierfutter“ auf den Markt bringen wollen, aus der Feder des Publizisten und ehemaligen „Spiegel“-Redakteurs Hans-Ulrich Grimm. Nun aber wurden ausgelieferte Exemplare der ersten 6000-er Auflage zurückbeordert, jegliche Werbung gestoppt. Der Grund: Masterfoods hat die Kampagne per einstweiliger Verfügung verhindert.

Tatsächlich will Grimm in seinem Buch mit der Vorstellung aufräumen, für Deutschlands Haustiere sei das beste gerade gut genug. Aus Schlachtabfällen und Kadavern werde in Tierkörperbeseitigungsanlagen Tiermehl gewonnen, als Rohstoff für die großen Hersteller von Heimtiernahrung. Erst Aromen, Geschmacksverstärker, Konservierungs- und Farbstoffe sowie andere Zutaten aus der Kunstnahrungshexenküche machten daraus ein Menü für Haus- und Nutztiere. Schockierende Fakten, recherchiert bis ins Detail: die „kriminellen Machenschaften“ der „Tierfutter-Mafia“, ihre „fetten Gewinne“ und die „Verlierer“: „Tier und Mensch“ – das ist der Tenor, mit dem Zsolnay Lesern das Schmökern schmackhaft machen wollte. Der Verlag steht zu den Enthüllungen: „Hunde und Katzen bekommen Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs, Schweine haben Darmprobleme, und unter Rindern breiten sich gefährliche Bakterien aus, die auch den Menschen befallen können.“

208 Seiten umfasst das Schwarzbuch Tierfutter, dessen Cover mit einer lilafarbenen Bordüre an einen Whiskas-Napf erinnert, - offenbar 208 Seiten zu viel für den Futterhersteller Masterfoods, dem schon die paar Sätze aus der Werbung reichten. Die Aussagen seien falsch und geschäftsschädigend heißt es in der Verdener Firmenzentrale. Man verarbeite ausschließlich „Materialien von gesunden Schlachttieren, die laut amtlicher Fleischbeschau für die menschliche Ernährung tauglich sind.“

Die Heimtierbranche boomt; in etwa jedem dritten Haushalt lebt ein Tier. Rund 2,1 Mrd. Euro geben Deutschlands Tierfreunde jährlich für industriell hergestelltes Futter aus. Gleichzeitig verschärfen zunehmend No-Name-Produkte den Kampf um den Kunden. Das spürt auch der zum Mars-Konzern gehörende Branchenprimus Masterfoods, der bereits eine Umstrukturierung samt Stellenabbau hinter sich hat. Ist die Empfindlichkeit deshalb gewachsen? „Nein“, sagt Masterfoods-Sprecherin Margrit Kolbe-Hopp. „Wir behalten uns grundsätzlich vor, gegen verleumderische Behauptungen vorzugehen. Bei uns ist Qualität oberstes Gebot“.

Tatsächlich ist das Schwarzbuch für die Branche starker Tobak und Autor Grimm nicht irgendwer. Seit Jahren nimmt er Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelproduktion publizistisch aufs Korn, von Bio bis zu den Zusatzstoffen. Seine Bücher wurden Bestseller. Deutschlands wohl berühmtester Gastrokritiker Wolfgang Siebeck („Die Zeit“) urteilte: „Grimm ist ein Journalist von der investigativen Sorte, und was er gründlich untersucht, das sind die Produkte der Nahrungsmittelindustrie, über die wir uns alle och viel zu viele Illusionen machen.“ Ob dieser Ritterschlag hilft?

Auch der Verlag Zsolnay hat inzwischen Juristen eingeschaltet. „Wir gehen davon aus“, heißt es in der Wiener Zentrale, „dass das, was in Grimms Buch steht, stimmt.“ Erscheinungstag offen.
 
A

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Liebe Kai ,

ich danke Dir für Deine Mühe und bin sehhrrr gespannt auif die weitere Entwicklung , denn ich habe auch das Gefühl das es stimmt was in den Buch steht und täte es sehr gerne lesen ...

Die Futterindustrie bestärkt es ja mit den Verhalten gegenüber den Buch , denn wer ein reines Gewissen HÄTTE , bräuchte sich ja keine Sorgen um das Buch machen :D :D
 
Morgen Kai,

das ist ja interessant. Danke fürs Abtippen. Ich wusste gar nicht, dass so ein Buch existiert bzw. vertrieben werden soll. Das würde ich ja mal super gerne lesen :cool: :cool: :cool:

Danke schön für die Info,

LG
Claudi
 
Liebe Kai,
danke vielmals für Deine Mühe und für die Info!
Ich bin sehr sehr gespannt, ob es langsam aber sicher, sobald es ans Aufdecken der Mafia Machenschaften geht, eine Verhaltensänderung passiert.
Wenn ich könnte, würde ich nur noch barfen, leider ist das bei meinen zwecklos - alle Versuche scheitern!
Nochmals danke - ich sage es auch weiter an Alle, die es hören wollen und an die,die es nicht hören wollen sowieso....
Heidi
 
Schockierende Fakten, recherchiert bis ins Detail: die „kriminellen Machenschaften“ der „Tierfutter-Mafia“, ihre „fetten Gewinne“ und die „Verlierer“: „Tier und Mensch“ – das ist der Tenor, mit dem Zsolnay Lesern das Schmökern schmackhaft machen wollte. Der Verlag steht zu den Enthüllungen: „Hunde und Katzen bekommen Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs, Schweine haben Darmprobleme, und unter Rindern breiten sich gefährliche Bakterien aus, die auch den Menschen befallen können.“
Hm... für mich klingt das ein wenig wie die Organisation PETA. Wenn dem tatsächlich so wäre und Firmen wie Masterfoods Kadaver aus Tierköperbeseitigungsanstalten verarbeiten würden, dann wäre das ein Fall für den Staatsanwalt und nicht Stoff für ein Enthüllungsbuch, da so etwas lt. Futtermittelverordnung strengstens untersagt ist. Also ich halte solche Begriffe nicht gerade für seriöse Äusserungen.

Das es Zeit ist das man sich allgemein mehr mit den Inhaltsstoffen von Katzenfutter beschäftigt steht wohl ausser Zweifel. Aber ich glaube nicht das es mit solchen Anschuldigungen gelingt.
 
Hm... für mich klingt das ein wenig wie die Organisation PETA. Wenn dem tatsächlich so wäre und Firmen wie Masterfoods Kadaver aus Tierköperbeseitigungsanstalten verarbeiten würden, dann wäre das ein Fall für den Staatsanwalt und nicht Stoff für ein Enthüllungsbuch, da so etwas lt. Futtermittelverordnung strengstens untersagt ist. Also ich halte solche Begriffe nicht gerade für seriöse Äusserungen.

Das es Zeit ist das man sich allgemein mehr mit den Inhaltsstoffen von Katzenfutter beschäftigt steht wohl ausser Zweifel. Aber ich glaube nicht das es mit solchen Anschuldigungen gelingt.


Hallo Frank,
kein Mensch hätte gedacht, dass sooooooo viele schware Schafe in der Nahrungsmittelindustrie am Werk sind und sie nicht einmal kontrolliert werden!
Ich finde es nicht übertrieben von Mafia etc. zu sprechen, da in Europa und somit auch in Deutschland nur noch und zwar fast ausschließlich das Geld regiert und da wo am meisten rausspringt, das wird auch getan! Das beweisen täglich aufliegende Skandale doch zur Genüge.
lg Heidi
 
Sehr interessant.

Ich wusste übrigens auch nicht, dass so ein Buch überhaupt in der "Mache" ist und hoffe, dass es doch noch irgendwann zur Veröffentlichung kommt.

Gruß, Isabel
 
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Liebe Kai,
auch ich sag "Danke schön" und hoffe, dass durch diese Sache, egal, wie es weitergeht, zumindest der Futtermittelherstellung endlich auf die Finger geschaut wird.
 
Oh ja prima, das interessiert mich nun aber auch ...

Vielen Dank fürs Einstellen :)
 
  • #10
Wenn dem tatsächlich so wäre und Firmen wie Masterfoods Kadaver aus Tierköperbeseitigungsanstalten verarbeiten würden, dann wäre das ein Fall für den Staatsanwalt und nicht Stoff für ein Enthüllungsbuch, da so etwas lt. Futtermittelverordnung strengstens untersagt ist.

Nein Frank. Es ist eben nicht verboten, es ist legal! Siehe meinen Thread von gestern mit der Erklärung von Foodwatch. Sollen sich die Tiernahrungshersteller doch endlich zu ihren Machenschaften bekennen und mit offenen Karten spielen! Aber nein, es immer nur die Rede von besten Zutaten...
 
  • #12
Hallo Andrea,

die zu erwartende Antwort der Lobby. Natürlich wird Herr Grimm von denen jetzt lauthals der Lüge bezichtigt. Man läßt doch nicht ohne Schreierei zu, dass dieser "Nestbeschmutzer" die Tierhalter aufklärt...
 
  • #13
@Kai

ich habe mir das Ganze jetzt 2 x durchgelesen und glaube denen ehrlich gesagt kein Wort :mad: :mad:
 
  • #14
Ich auch nicht, Andrea. Zumal Schlachtmüll der Kategorie 3 (Abdecker) ja wirklich ins Katzenfutter darf. Aber die gehen scheinbar davon aus, dass wir alle einfach komplett doof sind :mad:!
 
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  • #15
Hallo Ihr Lieben,

eine mir sehr liebe I-Net Bekannte ist für mich der absolute King in Sachen Katzenernährung und sie hat in ihrem Forum ein paar Geschichten aus dem Buch geschrieben und ich muss sagen, dass es mich schon gar nicht mehr schockiert. Nachdem was über Fleisch für den menschlichen Verzehr so alles bekannt geworden ist, wundert mich nix mehr.

Da man das Buch nun auch bei Amazon aus dem Handel genommen hat, sieht man mal wie groß und mächtig die Lobby wirklich ist. Für mich ist das ein echtes Schuldeingeständnis.

Wenn meine beiden Mädels nicht bald auch auf BARF umgestellt werden können, dann springe ich aus der Hose....:mad:
 
  • #16
Wenn meine beiden Mädels nicht bald auch auf BARF umgestellt werden können, dann springe ich aus der Hose....:mad:

Ich hoffe ja nicht das es so weit kommen muss ;) ;)

@KAI

tja, wir sind ja "nur" die doofen , tierlieben Käufer für die :mad: :mad:
 
  • #17
Liebe Kai, danke fürs Einstellen!

Liebe Mignon, hat deine Bekannte denn das Buch? Vielleicht könnte man es scannen und bei Bedarf per Mail versenden? In dem Falle finde ich Inhalte wichtiger als das Recht am geistigen Eigentum...
 
  • #18
Hallo Andrea,

ja meine Bekannte hat das Buch... - ich denke aber nicht, dass sie das machen würde :confused: denn sie hat in ihrem Forum ja schon über das Buch und den Inhalt geschrieben.
 
  • #19
War nur eine Idee, son könnte man es "an Masterfood vorbei" mehr Leuten zugänglich machen. Kannst du einen Link zu ihrer HP einstellen? Würde da sehr gerne mal gucken.

@Kai: Darf ich deinen Beitrag in einem anderen Forum zitieren?
 
  • #20
Liebe Mignon, hat deine Bekannte denn das Buch? Vielleicht könnte man es scannen und bei Bedarf per Mail versenden? In dem Falle finde ich Inhalte wichtiger als das Recht am geistigen Eigentum...

Ja Andrea, die Idee finde ich auch gut! Wobei ich dachte, das Buch wäre noch nicht erschienen?
 

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