Lebensveränderung für Alle

  • Themenstarter Kerstin und Felix
  • Beginndatum
  • Stichworte
    alt demenz umzug
K

Kerstin und Felix

Neuer Benutzer
Mitglied seit
9. August 2023
Beiträge
2
Hallo ihr Lieben,

ich wende mich an euch, im Fall einer "Adoption" in der mehrere Probleme bzw Herausforderungen zusammentreffen. Ich versuche mich kurz zu halten, bitte euch aber den ganzen Text zu lesen.

Als ich und mein Ex-Mann uns im letzten Jahr getrennt haben, haben wir schweren Herzens gemeinsam beschlossen, dass mein Kater Felix (ich/wir haben ihn seit 10 Jahren) aufgrund seines Alters, seiner Gesundheit und den Haltungsbedingungen bei ihm im Haus bleibt und ich ausziehe. Wir wollten ihm einfach nicht noch zumuten aus seiner gewohnten (ziemlich optimalen) Umgebung gerissen zu werden. Leider hat er sich das jetzt anders überlegt. Er will ihn definitiv weggeben und wenn ich ihn nicht zu mir nehme, dann ins Tierheim. Also wird er jetzt doch zu mir und meinem neuen Freund (70 km weit weg) ziehen. Das ist erstmal nicht das Problem, da ich ihn eh sehr vermisse.

Herausforderung Nr. 1
Kater Felix ist ein super lieber, schnuckeliger, verschmuster Goldschatz. Eine Katze mit der man schon immer alles machen konnte.
Aber er ist mittlerweile auch
- 18 Jahre alt
- Ist taub, dement, hat eine Schilddrüsenüberfunktion, fast keine Zähne mehr, chronische Magenschleimhautentzündung, Arthrose, das volle Programm im Alter.
-alles ist medikamentös aber gut eingestellt und wird regelmäßig Tierärztlich überwach. Er ist also alt, aber in guter Pflege.
-die größere Herausforderung ist, dass er durch die Demenz und die Taubheit auch das typische ständige laute schreien (wirklich ständig und so laut das es die Nachbarn hören!), Orientierungslosigkeit, Unruhe hauptsächlich in der Nacht etc. mit sich bringt. Das hat ca vor 2 Jahren begonnen und ist mittlerweile sehr massiv.
-Er bekommt Futter von Macs, Animonda Carny und Leonardo und ab und an mal gekochtes Huhn (was er hald vom Magen verträgt)
-diverse mittel wie Zylkene, Feliway, müde spielen, sehr viel kuscheln etc. bringen leider nichts zur Beruhigung.

Also alles schonmal keine guten Voraussetzungen ihm nochmal einen Umzug zuzumuten.

Herausforderung Nr. 2:
Er hat die letzten 10 Jahre in einer ebenerdigen Wohnung, mit Katzenklappe und gesicherten Freigang gelebt. Was natürlich für sein Alter und Zustand optimal ist.
Jetzt soll er in ein völlig unbekanntes dreistöckiges Haus (viele Treppen, also schlecht mit der Arthrose) ziehen. Sehr wahrscheinlich ohne Freigang.
Es gibt zwar einen Garten, der kann aufgrund einer Hanglage aber auch nur mit größerem baulichen Aufwand (einigermaßen anschaulich) gesichert werden. Womit die Vermieter aber nicht einverstanden sind leider. Leider gibt es auch keinen Balkon.
(Bei allen anderen Bekannten und Verwandten die ihn nehmen könnten wäre das leider auch alles so oder ähnlich gewesen)

Herausforderung Nr. 3:
Das Zusammenleben mit meinem Freund.
Mein Freund findet Katzen toll, hatte selbst schon welche und war sofort einverstanden ihn bei uns aufzunehmen.
Er kann sich aber denke ich nicht vorstellen was durch die Krankheiten und die Demenz wirklich auf ihn zukommt. Nächtliches wecken durch schreien alle zwei Std. ab und an mal nicht schnell genug auf Toilette kommen. Verwirrtes, schreiendes rumlaufen am Abend. Permanentes Aufmerksamkeit fordern. Also es wird anstrengender und anspruchsvoller werden als er gewohnt ist. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden und genieße jede Minute mit dem Opa (werde ich zumindest wieder). Aber wenn man das nicht kennt ist das denke ich sehr schwierig sich darauf einzustellen.

Jetzt zu meiner Frage:
Wie in aller Welt gestalte ich den Umzug und vorallem das Einleben/Zusammenleben für alle Beteiligten am besten und stressfreisten?? Also so das der arme Kater nicht zu "traumatisiert" ist und mein Freund auch nicht gleich seine Entscheidung bereut.

Danke wenn ihr es bis hier hin geschafft habt!! Ich hoffe ihr versteht meine Sorgen und könnt mir hier weiterhelfen.

LG Kerstin und Felix
 
A

Werbung

Kerstin, Du hast ganz offensichtlich einen tollen Partner.

Ich würde ihm das, was Du uns geschrieben hast ihm genauso sachlich erklären.
Und mit ihm Maßnahmen besprechen falls es ihm zu viel wird. Z.B. Ohropax.
 
Hallo ihr Lieben,

ich wende mich an euch, im Fall einer "Adoption" in der mehrere Probleme bzw Herausforderungen zusammentreffen. Ich versuche mich kurz zu halten, bitte euch aber den ganzen Text zu lesen.

Als ich und mein Ex-Mann uns im letzten Jahr getrennt haben, haben wir schweren Herzens gemeinsam beschlossen, dass mein Kater Felix (ich/wir haben ihn seit 10 Jahren) aufgrund seines Alters, seiner Gesundheit und den Haltungsbedingungen bei ihm im Haus bleibt und ich ausziehe. Wir wollten ihm einfach nicht noch zumuten aus seiner gewohnten (ziemlich optimalen) Umgebung gerissen zu werden. Leider hat er sich das jetzt anders überlegt. Er will ihn definitiv weggeben und wenn ich ihn nicht zu mir nehme, dann ins Tierheim. Also wird er jetzt doch zu mir und meinem neuen Freund (70 km weit weg) ziehen. Das ist erstmal nicht das Problem, da ich ihn eh sehr vermisse.

Herausforderung Nr. 1
Kater Felix ist ein super lieber, schnuckeliger, verschmuster Goldschatz. Eine Katze mit der man schon immer alles machen konnte.
Aber er ist mittlerweile auch
- 18 Jahre alt
- Ist taub, dement, hat eine Schilddrüsenüberfunktion, fast keine Zähne mehr, chronische Magenschleimhautentzündung, Arthrose, das volle Programm im Alter.
-alles ist medikamentös aber gut eingestellt und wird regelmäßig Tierärztlich überwach. Er ist also alt, aber in guter Pflege.
-die größere Herausforderung ist, dass er durch die Demenz und die Taubheit auch das typische ständige laute schreien (wirklich ständig und so laut das es die Nachbarn hören!), Orientierungslosigkeit, Unruhe hauptsächlich in der Nacht etc. mit sich bringt. Das hat ca vor 2 Jahren begonnen und ist mittlerweile sehr massiv.
-Er bekommt Futter von Macs, Animonda Carny und Leonardo und ab und an mal gekochtes Huhn (was er hald vom Magen verträgt)
-diverse mittel wie Zylkene, Feliway, müde spielen, sehr viel kuscheln etc. bringen leider nichts zur Beruhigung.

Also alles schonmal keine guten Voraussetzungen ihm nochmal einen Umzug zuzumuten.

Herausforderung Nr. 2:
Er hat die letzten 10 Jahre in einer ebenerdigen Wohnung, mit Katzenklappe und gesicherten Freigang gelebt. Was natürlich für sein Alter und Zustand optimal ist.
Jetzt soll er in ein völlig unbekanntes dreistöckiges Haus (viele Treppen, also schlecht mit der Arthrose) ziehen. Sehr wahrscheinlich ohne Freigang.
Es gibt zwar einen Garten, der kann aufgrund einer Hanglage aber auch nur mit größerem baulichen Aufwand (einigermaßen anschaulich) gesichert werden. Womit die Vermieter aber nicht einverstanden sind leider. Leider gibt es auch keinen Balkon.
(Bei allen anderen Bekannten und Verwandten die ihn nehmen könnten wäre das leider auch alles so oder ähnlich gewesen)

Herausforderung Nr. 3:
Das Zusammenleben mit meinem Freund.
Mein Freund findet Katzen toll, hatte selbst schon welche und war sofort einverstanden ihn bei uns aufzunehmen.
Er kann sich aber denke ich nicht vorstellen was durch die Krankheiten und die Demenz wirklich auf ihn zukommt. Nächtliches wecken durch schreien alle zwei Std. ab und an mal nicht schnell genug auf Toilette kommen. Verwirrtes, schreiendes rumlaufen am Abend. Permanentes Aufmerksamkeit fordern. Also es wird anstrengender und anspruchsvoller werden als er gewohnt ist. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden und genieße jede Minute mit dem Opa (werde ich zumindest wieder). Aber wenn man das nicht kennt ist das denke ich sehr schwierig sich darauf einzustellen.

Jetzt zu meiner Frage:
Wie in aller Welt gestalte ich den Umzug und vorallem das Einleben/Zusammenleben für alle Beteiligten am besten und stressfreisten?? Also so das der arme Kater nicht zu "traumatisiert" ist und mein Freund auch nicht gleich seine Entscheidung bereut.

Danke wenn ihr es bis hier hin geschafft habt!! Ich hoffe ihr versteht meine Sorgen und könnt mir hier weiterhelfen.

LG Kerstin und Felix
Evtl kann man ihn noch besser einstellen, Nachtlicht wenn er nachts viel ruft.
Könnt ihr zu eurem Übergang Haus/Garten ein Gehege bauen für ihn so daß er zumindest etwas frische Luft hat ?
Den kann man auch schön mit Pflanzen errichten so das kaum auffällt

Bezüglich Treppen evtl würden angebrachte Rampen helfen ?

Ansonsten Ohropax, mehrere Toiletten falls Kater es nicht immer schafft.

Evtl würde es dem Kater helfen das Haus Raum für Raum zu erkunden anstatt direkt das ganze.

Vielleicht hilft es Kater/Freund zb zusammen zu spielen, zu clickern
 
Ich denke auch, ein separater Ankunftsraum, voll ausgestattet wäre vielleicht zunächst gut. Wie weit ist denn die Fahrt und wie gut fährt er Auto?
 
Woran scheitert es denn, dass der alte Herr in seiner vertrauten Umgebung bleiben kann - ist es die Lautstärke oder sind es eher die Tierarztkosten? Letztere könntest ggf. Du übernehmen. Wegen der Unsauberkeit könnten mehrere Toiletten Abhilfe schaffen bzw. solche mit niedrigerem Einstieg.

Die Lebensqualität würde mit Wegfall des gesicherten Freigangs schon sehr eingeschränkt werden, zumal solch gravierende Veränderungen in dem Alter wohl auch eher zur Verunsicherung führen werden, was wiederum die Schreierei steigern könnte.

Natürlich wäre es aber auch möglich, dass Felix durch den Umzug den Garten und die Selbstständigkeit nimmer so sehr vermissen würde - man könnte an ein oder zwei Fenster sog. Katzenbalkone bauen, so dass er da schöne Aussichtsplätze hat, wo er sich den Wind um die Nase wehen lassen kann.

Was die Schreierei und neuen Partner angeht - ich könnte mir vorstellen, dass man sich als nicht-Katzen-Halter da etwas schwer tut im Vorfeld zu erahnen, was auf ihn zukommt. In einem Mietshaus, wo die Nachbarn enger wohnen, könnte die Schreierei auch zu weiteren Problemen führen.
 
  • Like
Reaktionen: basco09
Herzlich willkommen und ich bin schon jetzt verliebt in deinen Schatz und irgendwie finde ich es auch schön, dass ihr wieder beisammen seid.

Was wir gemacht haben und euch vielleicht helfen könnte:
Ich weiß ja nicht, was ihr schon probiert habt, deswegen zähl ich einfach mal auf.
Nachtlicht, wurde ja schon angesprochen, hat was gebracht.

Radio leise laufen lassen, hat nicht funktioniert.

Klo mit Einstieg, große, sehr flache Toilette auf Wickelunterlage gestellt und davon in jedem Raum eins, sehr hilfreich.

Und so gemein das auch klingt, aber nachts den Raum zu begrenzen, alles in erreichbarer Nähe und Nachtlicht war toll.
Vorher hat Tamino etwa 10 mal in der Nacht gerufen, ist rumgerannt und wirkte verloren, nachts im voll ausgestatteten Zimmer, etwa 3 mal.
Ich bin dann zu ihm und alles war gut.

Ich wünsch euch, dass er den Umzug gut verpackt, ich glaube nicht, dass es ein Problem wird, weil dich kennt er ja.
Und ob er, wenn er bei euch ist überhaupt noch nach draußen zieht, kann sein, muss aber nicht. Das würde ich erstmal entspannt angehen, und mir Gedanken machen, wenn es soweit ist.
 
Ich kann @Wasabikitten Tipps nur unterstützen.

Meine Katzenomi war ebenfalls dement, taub, arthrosegeplagt, nierenkrank usw.
Nachtlichter, Katzenklos mit niedrigen Einstieg und davor Wickelunterlagen/Welpentrainingsmatten, phasenweise begrenzter Raum für die Nacht haben uns hier gut weitergeholfen. Außerdem war Feliway zwischendurch im Einsatz.

Aufstiegshilfen auf die Couch oder das Bett wären noch hilfreich und Inkontinenzauflagen, mit denen man ggf. Polstermöbel schützen kann. Treppensteigen (Maisonettewohnung, Schlafzimmer oben) konnte meine Katzenomi tatsächlich noch sehr lange. Ich habe aber Stufenmatten angebracht, damit sie besseren Halt hatte.

Evtl. könntet ihr einen Teil der Terrasse oder des Gartens für ihn absichern, damit ihm zumindest ein kleines Außengehege zur Verfügung steht oder es reicht vielleicht aus, wenn ihr ihn im Garten nur beaufsichtigt herumlaufen lasst. Je nachdem wie schnell euer Opi noch unterwegs ist und wie viel Freiheitsdrang er noch hat.

Toll, dass dein Partner das alles mittragen möchte! Ich würde ihn in die "seniorengerechte" Umgestaltung mit einbeziehen, damit er ein Gefühl dafür bekommt, worauf zu achten ist und er sich besser vorstellen, wie allein das räumliche Zusammenleben aussehen wird.
Alles andere kann er bestimmt hinnehmen und sich damit arrangieren, wenn euer Katzenopi erst einmal da ist und ihn mit dem unvergleichglichen Charme, den Katzensenioren so an sich haben, bezirzt. Ich liebe ja die Ausstrahlung von alten Katzen.
 
  • Like
Reaktionen: basco09 und Wasabikitten
Werbung:
Ich habe für meine schreiende Ü18 Seniorin an strategisch wichtigen Stellen mobile Nachtlichter stehen. An verschiedenen Stellen stehen Nachts Futternäpfe. Lily macht leider auch öfters vors Katzenklo, die inzwischen flache Klos sind. Ich habe darunter Babywickelunterlagen liegen, so brauche ich morgens und abends nur das Tuch austauschen. Ich würde auch an den bevorzugten Stellen mehrere Klos aufstellen.
Wurde mal der Blutdruck des Katers kontrolliert? Lily hat Bluthochdruck und das falsche Medikament bekommen. Das hatte dich Anfang des Jahres mit einem extremen Schreikonzert, durchgehend Tag und Nacht, gezeigt. Nachdem Lily auf ein anderes Medikament eingestellt wurde, und der BD sich reguliert hatte, wurde wieder "für Lily" normal geschrieen.
 
  • Like
Reaktionen: Wasabikitten
Ihr Lieben, ich sag schon jetzt vielen vielen Dank für eure Antworten.

@basco09 Autofahren ist für ihn kein Problem (zum Glück) und nur etwa 30 min und @Wasabikitten, ich werde einen Tag vorher schon seinen Kratzbaum, Lieblingsdecke, Lieblingssessel etc. holen und ihm ein eigenes separates Zimmer im Keller (ist aber in unserem Einfamilienhaus als Wohnraum ausgebaut mit Fußbodenheizung und kein nasses Kellerloch) einrichten und es ihm da gemütlich machen. Dann kann er erstmal ankommen und von dort aus nach und nach das Haus erkunden. Dies wird auch der Raum für den "Notfall" sein, falls es Nachts mal ganz schlimm ist mit dem schreien und ihn kurzzeitig auf diesen Raum zu begrenzen.

Danke in dem Fall auch an alle für den Tip mit dem Nachtlicht! Da bekommt er auf jeden Fall noch extra eins.
Mehrere Toiletten habe ich schon gekauft. Vorsichtshalber :)

Wie es mal sein wird mit Freigang werde ich dann sehen wenn er sich eingelebt hat. Und wir Gelegenheit hatten das mit dem Gehege oder so mal zu planen. Die Fensterbalkone finde ich aber schonmal eine schöne Option. Danke dafür.
 
  • Like
Reaktionen: Poldi, basco09 und Wasabikitten

Ähnliche Themen

Casali
Antworten
7
Aufrufe
1K
Casali
Casali
B
Antworten
0
Aufrufe
651
Brinaaa
B
K
Antworten
13
Aufrufe
651
Taskali
Taskali
J
Antworten
7
Aufrufe
860
Alma und Hatschi
Alma und Hatschi
Kater Charlie
Antworten
6
Aufrufe
1K
Kater Charlie
Kater Charlie

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben