Einen Kumpel für den alten Herrn?

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Kater Charlie

Kater Charlie

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15. Februar 2012
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Lummerland
Liebe Foris,

ich hatte an anderer Stelle schonmal kurz geschrieben, dass wir überlegt hatten, in einem separaten Zimmer zeitweise zwei Katzendamen aufzunehmen, damit diese nicht im Tierheim landen... kurzum, die beiden haben ein schönes Zuhause gefunden und mussten nun doch keinen Umweg über uns machen.

Mich hat der Gedanke aber nicht losgelassen, und nach viel Recherche hier im Forum denke ich immer öfter darüber nach, zu unserem alten Herrn einen Katzenkumpel oder eine Kumpeline zu holen.

Ein paar Informationen zu uns: Mein Freund und ich wohnen in einer ca 80m2 großen Altbauwohnung ohne Balkon, während unserer Anwesenheit sind alle Zimmer offen und zugänglich, nachts und wenn wir weg sind schließen wir lediglich die Küchentür. Wir sind beide selbstständig und ich arbeite oft von Zu Hause aus. Nur für´s Protokoll: wir werden uns in den nächsten Jahren vermutlich mit dem Thema Nachwuchs auseinander setzen - was für uns aber kein Grund wäre, den oder die Fellpopos abzugeben!

Zu unserem alten Herrn: Charlie lebt seit 2 1/2 Jahren bei uns, und wird im Mai stolze 16 Jahre alt. Sein Alter sieht man ihm nicht an, allerdings hat er eine Schilddrüsenüberfunktion und seit kurzem auch eine Herzinsuffizienz, was aber beides problemlos medikamentös behandelt wird. Charlie hatte laut Vorbesitzer ganz früher schonmal eine Katzenfreundin, die aber leider nach nur wenigen Jahren gestorben ist. Die beiden haben sich sehr gut verstanden und er hat sie heiß und innig geliebt. Seitdem wurde er dann aber als Einzelkatze gehalten. Charlie ist ein sehr großer und kräftiger Kater, der laut Vorbesitzer zeitweise auch mal im zweistelligen Kilo-Bereich war, aber bei uns durch gutes Futter und zuletzt leider auch durch Krankheit auf seine jetzt gesunden 5,5 kg gekommen ist
Charlie ist vom Wesen her ein sehr entspannter Kater. Unseren Umzug vor ein paar Wochen hat er nach 2 Tagen ausgiebigen Schnüffelns in allen Ecken und Ritzen problemlos verkraftet und fühlt sich seitdem zuhause. Aufgrund seines Alters schläft er sehr viel; wenn er wach ist, fordert er aber seine Schmuseeinheiten ein, ist auch recht gesprächig und immer gerne mit dabei. Fremde Leute machen ihm nichts aus - im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass er Besuch spannend findet - auch Kinder (er rennt immer als erstes zu Tür, wenn es klingelt, und muss dann ausgiebig alle fremden Schuhe und Taschen beschnüffeln). Wenn er dann genug hat, verkrümelt er sich einfach in ein ruhigeres Zimmer und pennt da weiter. Ich würde ihn also als relativ stressresistent, selbstbewusst, neugierig, gemütlich und verschmust beschreiben.

So, nun zu meinen Fragen:

Über die Zusammenführungen bei sehr jungen und jüngeren Katzen gibt es ja hier wirklich viel zu lesen, aber hat jemand von euch auch schon Erfahrungen bei älteren, bzw. alten Katzen gesammelt?
Was für ein Typ Kater oder Katze wäre der richtige für Charlie? Ich würde natürlich gerne ein etwas jüngeres Tier aufnehmen (vielleicht so ab 5 Jahren?!), wäre aber auch mit einem rüstigen Senior / Seniorin einverstanden. Und woher bekommt man so einen Kumpel / Kumpeline am besten?
Oder meint ihr, die ganze Aktion wäre für einen kranken, alten Kater am Ende doch mehr Stress als Freude? Ich habe unsere Tierärztin zwischen Tür und Angel mal gefragt, was sie davon hält, sie war aber eher abgeneigt.

Theoretisch haben wir genug Platz, einen Neuzugang erstmal zu separieren (mit oder ohne Gittertür), so dass man die Sache langsam angehen könnte.

Was ich auf keinen Fall will, ist, dass unser Katzen-Opi mehr Stress hat, als ihm gut tut. Und natürlich will ich ein lagens hin-und-her mit ungewissem Ende auch einer anderen Katze ersparen....

Ich freue mich auf eure Antworten :smile:

Jul
 
A

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Hallo Jul!

grundsätzlich bin ich immer für eine zweite Katze, aber bei deinem Kater ist es wirklich ein schwierige Entscheidung.

Er ist ja jetzt schon länger keine Katzengesellschaft mehr gewohnt und eine Vergesellschaftung bedeutet immer Stress für die Beteiligten-egal ob nun Mensch oder Tier.

Wenn du dich dazu entscheidest, nimm bitte ein ebenfalls älteres Tier, mit einem ebenfalls sehr ruhigen Charakter und vergesellschafte sanft und langsam mit Gittertür, um den Stress so gering wie möglich zu halten.

Katzen in vercheidenem Alter haben auch unterschiedliche Interessen. Junge wollen toben und spielen und dein Kater könnte dann genervt sein.

Versuche es mal in Tierheimen, die mit Pfelgestellen zusammenarbeiten. Diese kennen die Tiere viel besser, als das in einem Tierheim möglich ist. Im Normalfall, verhalten sie die Katzen in privater Haltung auch anders, als im Tierheim, wo sie nur wenig menschliche Zuneigung erhalten.

Du kennst deinen Kater am besten und kannst somit auch als einzige einschätzen, wie krank er ist und wieviel Stress er aushalten kann.

Lass dir Zeit mit der Entscheidung und mit der Wahl des Neuzugangs!
 
Genau das ist ja meine Sorge...

ich habe mich auch nochmal mit dem Vorbesitzer kurzgeschlossen - Charlies alte Katzenkumpeline war die jenige, die dazu kam und sich untergeordnet hat. Allen anderen Katzen, die er später kennen gelernt hat (Pflege im Urlaub, ect.) war er immer relativ entspannt aber dominant gegenüber - genauso würde ich ihn immernoch einschätzen.

Ich muss vielleicht noch sagen, dass man ihm seine Krankheiten ebenso wie sein Alter nicht anmerkt oder ansieht. Er hat nach wie vor regelmäßig "seine 5 Minuten", in denen er wie eine gesengte Sau über Tisch und Stuhl fegt, und in denen ich mich oft frage, ob er vielleicht nicht nur so tut, als ob er krank sei :verschmitzt:
 
Hmmm, ein schwieriger Fall. Traust du ihm zu, dass er ein wenig Stress aushält?

Von der Bescreibung her, würde ich zu einem ebenfalls älteren Herren raten, der bereit ist, sich unter zu ordnen, damit Charly weiterhin der Chef ist. Das wäre dann auch wohl der geringste Stress für ihn!

Dann gaaaanz langsam Vergesellschaften-eine Garantie, dass es funktionieren wird, kann dir hier auch leider keiner geben!
 
Hui... wir überlegen immernoch hin und her... Manchmal habe ich das Gefühl, dass Charlie irgendetwas fehlt, in letzter Zeit ist er tagsüber öfters wach, wenn ich zu Hause bin, aber schmusen, spiele, fressen, trinken - alles hilft nur wenige Minuten, und zufriedener scheint er danach nicht zu sein. Könnte aber auch sein, dass ich mich täusche, und er einfach nur seinen Balkon vermisst (von dem er nichtmal etwas sehen konnte, in unserer neuen Wohnung hingegen hat er endlich schön breite Fensterbretter zu, rausschauen).

Ich habe mal ein wenig auf der Internetseite des Tierheims gestöbert und plötzlich einen großen Schreck bekommen - erlaubt sich da jemand einen schlechten Scherz?! :eek:

http://www.tierschutz-berlin.de/tie...]=7732&cHash=2f0b6731a5447dc75abcba0fd03632c4

Der Kater sieht exakt so aus, wie unser Charlie! Natürlich sehen sich getigerte Katzen ähnlich, aber die Augen, der Blick, die Zeichnung... und dann noch die Schilddrüsenerkrankung und das Durchdrehen ab und an, blos dass er sich anders schreibt und ein wenig jünger ist!

Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass Charlie noch da ist, haben wir lachend auf dem Boden gelegen - da das Thema "Zweitkatze" ja immernoch im Raum steht, war die Vorstellung schon ziemlich lustig, zwei gleichaussehende Katzen mit den gleichen Namen zu haben :muhaha:
Vielleicht schauen wir uns den kleinen Kerl mal an - allerdings könnten wir ihm keinen Freigang bieten :sad:


Aaaach ma, mal bin ich total dafür, mal doch ein wenig dagegen. Ich weiß auch nicht, ob wir einfach mal so ins Tierheim fahren sollten oder Kontakt zu Pfelgestellen aufnehemn sollten, ohne uns wirklich sicher zu sein, und vielleicht mit den Mitarbeitern, bzw. Pflegeeltern zu klären, ob es passt oder nicht, und dann einfach kurzen Prozess zu machen... Charlie ist derzeit echt fit und freut sich guter Gesundheit, auch mit dem Stress des Umzugs kam er sehr gut zurecht - nach zwei Nächten aufgeregtem Herumschnüffeln war alles seins (schon immer gewesen ;) ).

Ich weiß, die Entscheidung kann mir/ uns niemand abnehmen, aber vielleicht hilft es ja einfach, andere Einschätzungen zu hören und sich auszutauschen... :verschmitzt:

Jul
 
Wie lange lebt er denn jetzt ohne partner?
 
Wie lange lebt er denn jetzt ohne partner?

Über Charlies erstes Lebensjahr wissen wir nicht viel, nur dass es wohl nicht sehr schön war. Als der Vorbesitzer ihn aufgenommen hat, hat Charlie gleich eine kleine Kumpeline dazu bekommen, mit der wurde in den ersten Nächten die Rangordnung geklärt, und ab da waren die beiden ein Herz und eine Seele. Allerdings wurde nach ca 1 1/2 Jahren die kleine Maus im Keller eingeschlossen... :sad: ab da war Charlie wieder alleine und hat wohl auch sehr getrauert. Der damalige Besitzer konnte sich nicht durchringen, wieder einen neuen Kumpel für Charlie zu holen, also war er ab da bis jetzt alleine - das sind gut 12 Jahre...

Jul
 
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