Könnte ich Pflegestelle sein?

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Willowsong

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Hallo Ihr Lieben,

wenn ich in diesem Teil des Forums unterwegs bin, schnürt sich mir immer alles zusammen, zu lesen, wieviele Katzten in Not sind.

Ich sehe dann auf meine süßen Mäuschen und krieg Bauchschmerzen, wenn ich an die ganzen Tiere denke, die aufgrund unseren Fehlern in Not geraten sind.

Ich habe meine beiden Katzen aus dem Tierschutz und bin superglücklich mit ihnen und ich würde so gerne etwas zurück geben.

Und so ist die Überlegung gereift, sich als Pflegestelle anzubieten.
Natürlich kommen meinerseits einige Zweifel mit der Überlegung einher, deswegen suche ich hier Rat von erfahrenen Pflegestellen, inwieweit es möglich wäre, meinen Plan in die Tat umzusetzen.

1. Erfahrung: Ich hatte schon immer einige Katzen um mich herum bei Freunden und Familie und habe diese auch im Urlaub versorgt. Ich selber habe seit einem knappen Jahr ein Geschwisterpärchen hier sitzen, die absolut pflegeleicht sind, dazu später mehr.Da ich meinen katzen natürlich ein bestmögliches Leben bieten will, habe ich mich vorher und natürlich auch jetzt im Laufe dieses Jahres ständig über Katzenhaltung weiterinformiert. Meine Erfahrung mit kranken Katzen beschränkt sich (glücklicherweise) darauf, meiner Katze eine Paste gegen Durchfall zu verabreichen, Entwurmungstabletten in Leberwurst zu verabreichen und dem Diabetes-Kater meiner Schwester etwas Blut zum Testen zu entnehmen (der Kleine weilt leider nicht mehr unter uns). ich hatte hier noch nie Pinkelprobleme oder andere Befindlichkeiten, bis auf einmal Durchfall von meiner Lady. Also auf Deutsch, mit der Erfahrung ist es nicht so weit her.

2. Örtliche Gegebenheiten: Ich wohne allein in einer 75qm-Wohnung. Und da ist meiner Meinung nach schon ein Problem. Bis auf Schlafzimmer und Bad habe ich nur Durchgangszimmer. Das Schlafzimmer würde ich meinen beiden nur ungern vorenthalten und das Bad muss ich natürlich mehrmals am Tag betreten...also wäre eine dauerhafte Separierung nicht praktikabel. Die gesamte Wohnung ist für meine Katzen zugänglich, geschlossene Türen gibt es hier nicht. Da ich mitten in der Stadt wohne, möchte ich keinen Freigang ermöglichen.

3. Personelle Situation: Ich bin Mitte 30, ledig, habe einen sicheren, verhältnismäßig gut bezahlten Vollzeitjob, keine Kinder. Die finanzielle Situation ist geklärt. Ich würde als Pflegestelle auch die Versorgungskosten der Pflegekatze als "Spende" übernehmen. Da ich Vollzeit außer Haus arbeite, bin ich den Tag über weg. Damit haben meine beiden keine Probleme. Abends und am Wochenende bin ich natürlich daheim, bis auf mal essen gehen, Kino oder Freunde treffen (ab Mitte 30 ist man ja auch in einem Alter, in dem man nicht mehr jeden Tag auf die Pirsch geht ;)). Die drei- bis viermal, die ich im Jahr über ein Wochenende fort bin, kümmern sich meine Schwester und meine Mutter aufopfernd um die Katzen (beide selber katzenerfahren). ich war jetzt eine Woche in Urlaub, in der Zeit sind die Katzen zweimal am tag gefüttert, bespielt worden (inklusive Katzenkloreinigung). A propos Katzenfutter: Hier gibt es hochwertiges Naßfutter, Trockenfutter nur als Leckerli zum Klickern oder ins Fummelbrett.

4. Meine beiden Mäuschen. Und hier liegen die größten Zweifel. Meine beiden sind jetzt ein Jahr alt, absolut unkompliziert, schmusig, agil, verspielt, totale Traumkatzen. Bruder und Schwester, waren immer zusammen und verstehen sich blendend, putzen sich, beschmusen sich, spielen, schlafen und fressen zusammen. Ich habe die beiden mit elf Wochen von einer Pflegestelle des Tierschutzes übernommen, da die Mutter leider gestorben ist. zu zweit haben sie sich aber super sozialisiert, sind schon immer aufs Klo gegangen und gehen mit mir supersanft um.
Ich hab einfach ein bißchen Angst, dass ich diese tolle Situation hier zerstören könnte, wenn ich jetzt noch Pflegekatzen reinsetze. Wie halten das Eure Katzen aus, dass sie öfter Mal wechselnde "Untermieter" haben? hat sich etwas in Eurer Gruppe dadurch geändert?
Meine beiden hatten in ihrer Pflegestelle auch andere Katzen um sich rum, waren aber von ihnen räumlich getrennt. Ich weiß natürlich nicht, wie sie auf andere Katzen reagieren. Ich hoffe nur, da sie neuem generell recht aufgeschlossen sind und einiges in der Art akzeptieren (als der Kater meiner Schwester gestorben ist, hat sie mich gebeten, Ihren Kratzbaum zu übernehmen...der war bei mir aufgebaut und innerhalb einer Stunde als neuer Lieblingsplatz erkoren, obwohl da eine andere Katze drauf gelegen war), dass eine weitere Katze nicht das Riesenproblem dastellt...und wenn doch?
Was passiert mit einer evtl. Pflegekatze, wenn es bei mir daheim gar nicht klappen sollte? Würde die dann zurückgenommen werden (auch wenn mir bei dieser Vorstellung das Herz blutet...aber meine beiden gehen vor)?

So, dass sind die Fragen, die mich umhertreiben.

Zusätzlich ist da die Frage, ob eine Pflegestelle überhaupt benötigt wird. Ich wohne in Coburg. Vielleicht habe ich ja das Glück, dass hier jemand aus der Gegend unterwegs ist, der mir sagen könnte, ob wir in der Umgebung überhaupt einen Bedarf haben.
Natürlich wäre meine nächste Anlaufstelle das örtliche Tierheim.

ich hoffe, Ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen.

Vielen Dank, Sabine

Edit: Meine beiden sind natürlich kastriert.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

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Mir ging es mal ähnlich wie dir und ich bin auch Pflegestelle geworden. Mit Einschränkungen.

ABER:

Ich habe dazu mein Schlafzimmer zum Separieren genutz, denn meine Wohnsituation ist ähnlich wie deine.

Um das Separieren kommt man meiner Ansicht nach nicht drumrum:

-Infektionsgefahr. Bei vielen Fundtieren weiß man einfach zu wenig. Kitten sind noch nicht geimpft usw.


Selbst wenn du nur für ausgiebig getestete Tiere zur Verfügung stündest - auf Giardien testen wird z.B. ohne Anlass niemand testen, ein vollständiges großes Kotprofil auf gut Glück ist einfach teuer.


Und wenn das Restrisiko minimiert und dir dann auch egal ist (Restrisiko hatte ich ja hier trotz Zwischentür auch), dann bleibt noch


-Stress für deine beiden.


Eine Zusammenführung, wenn gar nicht klar ist, wie lange dein Pflegling eigentlich bleibt. Dann wieder Wechsel zum nächsten Tier.

Bei einer langsamen Zusammenführung brauchst du doch das Schlafzimmer separat (Gittertür).


Es gibt hier Foris, die haben Erfahrung mit häufigem Wechsel und deren Katzengruppen auch. Vielleicht widerlegen die mich.
 
Es gibt hier Foris, die haben Erfahrung mit häufigem Wechsel und deren Katzengruppen auch. Vielleicht widerlegen die mich.
Hier ist schon die erste. :)

Ich habe eine größere Katzengruppe, die aus bewußt übernommenen Tieren besteht, als auch aus ehemaligen Pfleglingen.
Auch ich habe einmal mit nur einer Freigängerkatze angefangen.

Separieren für die erste Zeit (bei mir waren es je nach Lage immer so 1-2 Wochen. Dann habe ich meine Katzingers nach und nach das Zimmer betreten lassen. Wenn der Neue und meine Katzen so 2-3x Kontakt hatten bzw. ihn nicht beachtet haben, habe ich die Tür unter Beobachtung aufgemacht und den Dingen seinen Lauf gelassen. Selbst ein schüchternes Dreibeinchen habe ich in die Gruppe aufgenommen (auch wenn sie immer links liegen gelassen worden war).

Bei mir gab es nie Probleme, ob ich Pflegebabies hatte oder ausgewachsene Katertiere.
 
Ich denke um eine Separation kommste einfach nicht drumherum.Man weiß nie,was eine Katze mitbringt.

Ich separiere auch nicht dauerhaft,wenn die Infektionsgefahr gebannt ist laufen die Pflegekatzen mit meinen mit.
In meiner Gruppe funktioniert das.Muss man aber ausprobieren.

Vielleicht könntest Du Dein Bad als Seperationsraum nehmen ?
 
Hallo :)

wollte gern eine Frage dazwischenwerfen.
Wie groß sollte so ein separierter Raum denn sein? Badezimmer sind ja meist eher klein gehalten.
Ich trage auch schon lange den Gedanken mit mir herum, Pflegestelle zu werden. Habe aber auch gröstenteils offene Räume.

Lg
 
Hmm, das kommt drauf an wie lange die Katze da drin sein muss,würde ich meinen.Außerdem wie es sich ausstatten lässt.

Wenn man die Möglichkeit hat vielleicht vorrübergehend die Badewanne abzudecken um dort dann Platz zu machen,oder Regalbretter anbringt um eine Art KB zu schaffen sollte es ne Weile gehen,denk ich :)
 
Zusätzlich ist da die Frage, ob eine Pflegestelle überhaupt benötigt wird. Ich wohne in Coburg. Vielleicht habe ich ja das Glück, dass hier jemand aus der Gegend unterwegs ist, der mir sagen könnte, ob wir in der Umgebung überhaupt einen Bedarf haben.

Es gibt Notfellchen, die brauchen dringend einen Platz zum unterkommen erstmal oder länger. Pflegestellen werden immer gebraucht.

Meine beiden Pflegis sind mir mittels Fahrkette über 300 km weit gebracht worden.

Du klingst mir, als könntest du eine prima Pflegestelle sein zb für 1-2 ältere Nasen. Allerdings bräuchtest du auch aus meiner Sicht einen Raum zum Separieren.
 
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Hallo Sabine,

ich arbeite nicht als Pflegestelle, aber ich kenne einige Pflegestellen.

Neben Argumenten der Vorschreiber finde ich persönlich wichtig, dass man sich bewusst macht, wieviel Toleranz man von den eigenen Katzen erwartet.

Wenn man die Pflegekatzen separiert, müssen die eigenen Katzen mit weniger Platz auskommen.

Wenn man die Pflegekatzen nicht separiert, müssen die eigenen Katzen damit klarkommen, dass sie ständig neue Katzen kennenlernen und sich auch von ihnen trennen müssen.
Wenn die eigene Katze mit einer Pflegekatze Freundschaft schließt, muß man entscheiden, ob die Pflegekatzen trotzdem vermittelt oder nicht.


Ich könnte bzw. wollte meinen Katzen den häufigen Wechsel nicht zumuten.
 
Ja,das ist wichtig.Es geht nicht mit jeder Katze(ngruppe).

Ich habe ganz vorsichtig mit einer jungen Katze angefangen, um zu sehen wie es geht.
Wie sie auf die geschlossene Tür reagieren und später auch auf den neuen Hausgenossen.

Was ich auch wichtig finde :
Die Katzen müssen die Möglichkeit haben sich zurückziehen zu können.
 
  • #10
Neben Argumenten der Vorschreiber finde ich persönlich wichtig, dass man sich bewusst macht, wieviel Toleranz man von den eigenen Katzen erwartet.

Wenn man die Pflegekatzen separiert, müssen die eigenen Katzen mit weniger Platz auskommen.

Wenn man die Pflegekatzen nicht separiert, müssen die eigenen Katzen damit klarkommen, dass sie ständig neue Katzen kennenlernen und sich auch von ihnen trennen müssen.
Wenn die eigene Katze mit einer Pflegekatze Freundschaft schließt, muß man entscheiden, ob die Pflegekatzen trotzdem vermittelt oder nicht.
Das ist ein der Tat ein Punkt zu bedenken.
Allerdings finde ich dann die Belastung meiner Gruppe durch ein neues Tier geringer als die Belastung des einzelnen Tieres im Tierheim und/oder der Gruppe im Tierheim.

Meine Pflegis kommen entweder aus den berühmt berüchtigten Edelstahlboxen, wo sie lange saßen weil einfach sonst kein Platz war oder sie das Fressen eingestellt haben oder aus dem ganz normalen Katzenhaus, wo sie einfach nicht zahm wurden. Auch da ist eine ständige Fluktuation mit ankommenden und gehenden Tieren.
 
  • #11
An deiner Stelle würde ich mich direkt an eine Katzen-(bzw.Tier-)Hilfe-Orga in deiner Nähe wenden. Im persönlichen Gespräch bekommen die am ehesten einen Eindruck davon, was du bieten bzw. nicht bieten kannst, und können dann die passenden Pflegis vermitteln - oder auch nicht. Manchmal ist es für alle Beteiligten besser, wenn die Notfellchen anderswo aufgenommen werden, aber du kannst immer noch sehr, sehr viel helfen, indem du zB das Futter und Streu spendest, das du sonst für Pflegekatzen verwendet hättest. Es gibt nämlich auch Pflegestellen, die alles bieten können, aber bei denen es an den Verpflegungs-Kosten hapert. ;)
 
  • #12
oder du machst es speziell für Rückläufer ....?
Manchmal kommen Katzen zurück in die Vermittlung, weil das neue Zuhause doch nicht passend war und dann braucht man schnell eine Pflegestelle ...
 
  • #13
Das ist ein der Tat ein Punkt zu bedenken.
Allerdings finde ich dann die Belastung meiner Gruppe durch ein neues Tier geringer als die Belastung des einzelnen Tieres im Tierheim und/oder der Gruppe im Tierheim.

Aber genau das muss man unterscheiden können.

Es steht völlig ausser Frage, dass die Pflegekatzen sofort gewinnen, wenn sie auf eine gute Pflegestelle kommen. Raus aus dem TH, raus aus dem Lärm, der Unruhe, dem Käfig.
Für die Pflegekatzen ist das der erste Schritt ins neue Leben.


die eigenen Katzen müssen mit dem mehr oder weniger häufigen Wechsel klarkommen. Es ist ja nicht so, dass die Katzen sofort vermittelt werden, sondern u.U. auch 6, 10 oder 18 Monate in der Pflegefamilie bleiben.

Meinem Yogi wollte ich so etwas nicht antun, da er sich schnell und eng an die neuen Katzen anschließt. Für ihn wäre es nicht gut, wenn seine neuen Freunde dann wieder gehen müssten.


Das sind meine ganz persönlichen Gedanken.
Natürlich müssen Pflegestellen das anders sehen, weil sie sonst diese Arbeit nicht leisten können.
Deshalb bin ich "nur" Endstelle, weil ich es meinen Katzen nicht zumuten möchte, weil meine Katzen auch schon genug erlebt haben.
 
  • #14
Es gibt "hunderte" Gründe, um Pflegekatze zu sein:
- Mutter mit Kindern
- mutterlose Kinder
- Schoppelbabies
- Katzen, die sich aufgeben und das Fressen einstellen
- scheue Katzen zum Zähmen, damit sie eine bessere Vermittlungschance haben
- behinderte Tiere (Dreibeinchen, blind usw.)
- Katzen in Reha, d. h. damit sie nach komplizierten Brüchen wieder gezielt laufen lernen
- oder einfach, weil im Tierheim kein Platz mehr für weitere Unterbringung ist

Es ist ja nicht so, dass die Katzen sofort vermittelt werden, sondern u.U. auch 6, 10 oder 18 Monate in der Pflegefamilie bleiben.

Meinem Yogi wollte ich so etwas nicht antun, da er sich schnell und eng an die neuen Katzen anschließt. Für ihn wäre es nicht gut, wenn seine neuen Freunde dann wieder gehen müssten.

Jepp.
Ich bin teilweise Pflegestellenversager.
Außerdem leben Pünktchen und Crisette schon über 3 Jahre bei mir, weil sie einfach den letzten Schritt, das Anfassen mit der Hand, nicht erreichen. Alle haben es erreicht, nur die beiden nicht.
Fiona aus Ungarn hat einen inoperablen Blasenpolypen und inaktive (im Moment keine Probleme) Stomatits. Sie klebt an dem alten Valentin. Ich mache jetzt einen Abgabevertrag für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #15
Was sind denn Schoppelbabies ?


Liebe Grüße

Susann
 
  • #16
  • #17
aha , vielen Dank für die Info.

Hatte ich noch nie gehört :)


Liebe Grüße

Susann
 

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