Katze wird nicht zutraulicher

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Hallo zusammen.
Ich habe seit ca. 3 bis 4 Monaten ein Kastriertes Maine Coon Weibchen. Kastriert wurde sie kurz bevor ich sie geholt habe. Sie heisst Diana. Diana ist jetzt 2 Jahre alt und ein wunderschönes Mädchen. Das einzige Problem ist, dass sie wahrscheinlich nie richtig sozialisiert wurde. Beschrieben wurde sie als verschmust und zutraulich. Sie ist aber das pure gegenteil. Sie lässt sich nicht gerne streicheln und schon gar nicht hoch nehmen. Sie zieht sich immer gleich zusammen und zieht die Ohren ein. Ich halte auch immer zuerst meine Hand hin, damit sie daran riechen kann, bevor ich sie streichle. Und heute Nachmittag habe ich sie wieder in den arm genommen, (oder wie man das schreibt :) ) und dann fiel etwas auf den Boden. Sie erschreckte so, dass sie sich an mir festkrallte (Autsch). Ich liess sie wieder runter. Jetzt versteckt sie sich unter einem Gestell ganz hinten im Ecken. Ich bringe sie nur nach vorne wenn es leckerlies oder Fressen gibt. Sonst versteckt sie sich immer irgendwo. Auch mein Freund kommt nicht an sie ran. Es gibt mal Momente, an denen sie das streicheln ein bisschen geniesst. Aber dann auch nur wenn man ganz langsam und leise auf sie zu geht.
Leider hatte ich so einen extremen Fall noch nie und weiss nicht, was ich machen soll. Kann man dieses Verhalten ändern? Wie soll ich Vorgehen? Hat jemand Erfahrungen mit dieser Situation?

Liebe Grüsse
 
A

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Hallo,

wie ist denn die Vorgeschichte von Diana? Also wo kommt sie her etc.?
Lebt sie bei Euch als Einzelkatze?

Eins vorweg: drei bis vier Monate sind bei einem Scheuchen (und danach klingt es mir) überhaupt keine Zeit. Ich kuschel hier jeden Abend mit einem Kater, bei dem das 1, 5 Jahre gedauert hat.

Was ich auf jeden Fall lassen würde, wäre sie auf den Arm zu nehmen und übermäßige Versuche, sie aus irgendeiner Ecke hervor zu locken - je mehr sie Art und Intensität des Kontakts mit Euch bestimmen kann, desto eher kann sie Sicherheit entwickeln.
 
Diana kommt aus einer Zucht. Da sie keine Babys aufnimmt, haben sie sie weg gegeben. Andere Katzen kennt sie also sehr gut. Diana lebt zusammen mit 4 anderen Katzen bei mir. Sie ist Katzen gegenüber sehr unkompliziert.
okay, dass das so lange dauern kann wusste ich nicht. Also soll ich sie einfach in Ruhe lassen? Auch nicht streicheln? Sie ist eben so. Wenn es mal leckerlies gibt kommt sie, schnurrt und streicht um meine Beine und an meine Hand. Dann kann ich sie super gut streicheln und sie geniesst es. Und dann, ein paar Sekunden später wenn die leckerlies wieder versorgt sind zieht sie sich zusammen und hat Angst.
 
Also soll ich sie einfach in Ruhe lassen? Auch nicht streicheln? Sie ist eben so. Wenn es mal leckerlies gibt kommt sie, schnurrt und streicht um meine Beine und an meine Hand. Dann kann ich sie super gut streicheln und sie geniesst es. Und dann, ein paar Sekunden später wenn die leckerlies wieder versorgt sind zieht sie sich zusammen und hat Angst.

Genau, lass sie einfach so sein und wenn sie Dir deutlich zeigt, dass sie gestreichelt werden möchte, dann ok, klar, aber sonst würde ich sie komplett lassen.

Ich glaube auch, dass Katzen spüren, ob man etwas von Ihnen will und unser Kater hat sich dann nach und nach sehr entwickelt, nachdem ich einfach aufgehört habe, ihn aus der Reserve locken zu wollen.
 
Okay gut. Danke. Dann mach ich das ab jetzt so. Und meinem Freund sage ich, dass er sie auch lassen soll. ;)
 
Hallo,

deine Diana ist kein extremer Fall,da kann ich dich beruhigen..

Sie ist aber offensichtlich eine Katze,über deren Grenzen du latschst,wenn du merkst, sie will nicht hochgenommen werden und tust es dennoch.
Angstklappöhrchen zeigen eigentlich deutlich,dass sie noch gar nicht bereit für solch intensiven Körperkontakt ist.Vielleicht mag sie das nie und du müsstest das respektieren lernen.Findest du es denn schlimm,leise und langsam auf deine Katze zuzugehen?

Ich würde ehrlich in mich gehen und meine Erwartungen und Wünsche an mein Tier überprüfen,denn es klingt für mich so,als würdest du einfach zu schnell und zu viel von ihr wollen.
Damit kann man viel zerstören,was bei behutsamen ritualisierten Annäherungen und Gewöhnungsschritten innerhalb ihrer Grenzen lernbar wäre.


Sie lernt,da kommt wieder der furchteinflößende Mensch,der mein Nein(Angstklappöhrchen,verkrampfte steife Haltung,angelegte Schnurrbarthaare usw völlig ignoriert..und was bleibt ihr dann noch,als sich zu entziehen.
Hochheben üben kannst du nur, wenn dir dein Tier vertraut und ihr eine gute Bindung habt und nochmal: es gibt Katzen,die wollen nicht hochgehoben werden und auf den Arm.


Ich würde dir empfehlen,bei Null anzufangen,damit Diana sich sicher fühlen lernt.
Nicht anfassen,nicht angucken,schon gar nicht hochheben -denn wenn du ihr den Boden,auf dem sie nunmal lebt,entziehst,ist das eine für sie extrem beängstigende Situation.

In so einer Situation wäre eigentlich zuerst deine Körpersprache und die Art und Weise wie du(und dein Freund)Raum nehmt(euch in der Wohnung bewegt usw) zu analysieren,weil vielen Menschen(auch die, die bislang schon etliche unkomplizierte Katzen hatten;) ) nicht bewußt ist,was sie mit ihrer Körpersprache unbewußt auf kätzisch demonstrieren,denn von Kommunikation kann man kaum sprechen,da die Signale einer Katze nicht empfangen,bzw verstanden werden.



Lass sie im Versteck in Ruhe.Jedes Tier,das in einer Wohnung lebt,sollte dort wenigstens einen sicheren Ort haben.Der sollte für euch(und für Besuch) tabu sein und zwar immer.Allerdings ist ein Platz unter der Couch schlecht geeignet,denn sie sollte vor dir schon etwas mehr sehen als nur die Füße,denn du musst ihr von nun an zeigen,dass du nett bist.

Das heißt also,du lässt sie erst einmal in ihrem Versteck und lässt sie in Ruhe.
Danach machst du dich berechenbar um das Vertrauen zu gewinnen.
Plane eine feste Lesezeit ein.Täglich zur selben Zeit setzt du dich beiläufig und mit angewandten Körper in ihre Nähe,aber nicht so nah,dass sie angespannt wird und liest ihr mit leiser freundlicher Stimme etwas vor.


Wie hast du bisher mit ihr gespielt und womit?


Ich würde eher Bodenarbeit machen:mich auf den Boden setzen und daran arbeiten,dass meine Katze sich entspannt in meiner Gegenwart aufhalten kann oder an mir vorbeigehen.
Und später würde ich zuerst mit einem Federwedel spielen und sie anschließend mit dem Wedel kurz berühren.Erst an die Berührung gewöhnen und diese sachte nach und nach bis zu einem Streicheln weiterentwickeln.

Für manche(ängstliche ) Katzen ist es besser,wenn man sie die Menschenhand nicht frontal(dein Körper ist dabei wie eine Wand,die den Weg versperrt )kennen lernen lässt, sondern du neben ihr bist und die Hand sich seitlich an den Kopf annähert.Das nimmt den Druck raus,da deine Katze dann nach vorne ausweichen kann, wenn sie will.


Meine verstorbene Katze Mona war eine nicht sozialisierte ängstliche Katze. Sie hat im Garten gelernt, das Hochheben ihr Sicherheit gibt.Aber das war nicht geplant: Mona vertraute mir da bereits genug,um auf Ruf zu mir kommen zu wollen,fürchtete sich aber vor den Nachbarn und Nachbarkatzen,die im Weg waren.
Ich habe sie hochgehoben und Baum gespielt,in den sie auch ihre Krallen spitzen durfte und sie "gerettet"=hereingetragen.
Von da an war Hochheben=retten positiv belegt, aber ich habe es nur in bestimmten Situationen genutzt,wenn es einen Grund gab, den sie ebenfalls erkannte.
Ich hätte es nie gemacht,um Körperkontakt zu ihr zu haben und wenn ich sie gestreichelt habe,war es eine ganze Weile nur,damit sie lernt, berührt zu werden und damit ich lerne,wie s i e es gerne mag.

Das ganze Annähern und Distanz belassen diente zwar meinem Zweck( meine Katze muss sich von mir anfassen lassen,egal wie lange es dauern wird und wenn es Jahre sind.Wenn ich sie im Krankheitsfall behandeln muss oder eine Nacktschnecke zu einem steinharten Klumpen im Fell eintrocknet, muss das sein.
Aber ich hab mich dabei ausschließlich an ihr orientiert.Und das wurde belohnt.Mit Vertrauen und Bindung und ja,auch mit Körperkontakt.:) Sie krabbelte z.B. zu mir unter die Decke und legte sich an mich ran und ließ sich gerne auf der Küchentheke ein Kopfküsschen geben.

Nun möchte ich auch noch ein Gegenbeispiel anführen,denn eine ängstliche oder nur unsichere Katze nebenbei laufen zu lassen,bis sie von selbst auftaut,ändert oft nichts.
Mein Nachbar hat seinen Schüchterling 2 Jahre im Hintergrund belassen und sich statt dessen nur dem zutraulichen Katerbruder gewidmet.Ergebnis=Null.

Heute lässt sich der Schüchterling streicheln und geht mit mir im Garten spazieren.


Liebe Grüße:
Schwarzfell
 
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