Katze unterfordert wegen Baby :(

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15. Januar 2014
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Guten Morgen,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...es geht um unsere Katze Neroli. Zu allererst, sie scheint Siamesenblut in den Adern zu haben, das wusste ich als sie mir hier übers Forum vermittelt wurde aber nicht.
Sie lebt als Zweitkatze zusammen mit Lilly, einer "normalen" Hauskatze.

Natürlich haben beide so ihre Eigenarten, und bis jetzt konnte ich mit Nerolis auch ganz gut leben, aber seit sieben Wochen gibt es hier menschlichen Nachwuchs, und da gestalten sich folgende "Marotten" unserer Minimietze als nervig, und ehrlich gesagt auch ein bisschen gefährlich.

1. Neroli darf weiterhin mit im Familienbett schlafen, da liegt sie immer ganz brav an meine Kniekehlen gekuschelt. Aber sie geht auf alles was sich unter der Decke bewegt. Für mich kein Problem, ich schlafe wie tot, aber zappelnde Babyfüße und -hände sehen da schon anders aus.
Neroli nutzt zum Spielen auch schon immer Zähne und Krallen so das es blutig wird (und richtig fieß wehtut, ich hatte schon viele Katzen, aber bei keiner hat es sich so angefühlt).
Sie wegsetzen kann man nicht, sie windet sich und verbeißt sich sofort in Arme und Hände.

2. Wenn ich still irgendwo liege, egal ob im Bett oder auf dem Sofa, scharrt Neroli die Decke weg und beißt mir in Beine und Füße.
Das tut sie weil ihr langweilig ist, ich verstehe sie ja, aber mit Baby auf dem Bauch kann ich schlecht mit ihr durch die Wohnung toben.
Meistens hoffe ich dass Katzenangelschwingen ausreicht, aber selbst das ist gefährlich weil sie, um sich besser anpirschen zu können, auf mich und das Baby springt. Mit Krallen.

3. Wenn ich auf dem Sofa sitzend stille lässt Neroli sich von der Sofalehne auf meine Schultern fallen und kratzt und beißt mir in diese, wenn ich versuche aufzustehen rutscht sie runter und malträziert meinen Rücken.

4. Sitzt oder liegt jemand auf dem Boden fällt Neroli in der Nähe um, hakt ihre Krallen in einen, zieht sich ran uns beißt und kratzt.
Baby auf dem Boden ablegen ist undenkbar, was wird wenn es anfängt zu krabbeln...?

Mit Lilly versteht Neroli sich gut, aber Lilly sich nicht mit ihr. Sie raufen und spielen zwar zusammen und fangen an zu jammern und zu rufen wenn die jeweils andere nicht auffindbar ist, gekuschelt wird aber nur vor den Fressnäpfen.

Freigang ist hier aufgrund einer sehr stark befahrenen Straße nicht möglich, natürlich streben wir jetzt eine Wohnung mit Garten an, aber finanziell geht das frühestens in einem Jahr.

Ich liebe Neroli, sie ist verschmust und ein richtiger kleiner Kasper, und allein der Gedanke sie könne nicht mehr oben auf den Hamsterterrarien oder bei mir im Bett schlafen bricht mir praktisch das Herz (na toll, jetzt kommen schon die Tränen), aber dann muss ich wieder schnell das Baby vom Sofa hochreißen weil sie sich an die wackelnden Füße anpirscht, und könnte ebenfalls heulen.

Was können wir tun?

Verzweifelte Grüße,
Lollie

PS: So geht es manchmal allerdings auch...(siehe Bild)
 

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Wie alt ist Neroli denn?
 
Ich würde mal versuchen, ihr konsequent das Beißen und Kratzen zu verbieten. Sobald sie also einen Angriff startet, denk dir ein Abbruchsignal aus (Nein oä). Dann kurz ignorieren. Ist die brav, dann loben. Du musst wirklich jeden Versuch unterbringen. Klappt das Nachts nicht, dann muss sie das Schlafzimmer leider (kurzzeitig) verlassen.
Wenn das nicht funktioniert kannst du auch zusätzlich versuchen, ihr eine Alternative zu bieten zB ein Stofftier. Will sie euch attackieren, dann dieses Ding anbieten.
Sie darf ja weiterhin auch Blödsinn machen usw., aber sie muss eben verstehen, dass bei Menschen keine Zähne und Krallen anzuwenden sind. Ob eure Konstellation mit Lilly auf Dauer funktionieren kann, schwierig. Ihr Verhalten resultiert ja sicherlich auch aus Langeweile heraus.
 
Darf ich fragen was das mit der Rasse zu tun hat? Weil Du das eingangs so betonst dass Neroli Siamblut in sich trägt?
 
Darf ich fragen was das mit der Rasse zu tun hat? Weil Du das eingangs so betonst dass Neroli Siamblut in sich trägt?

Es gibt eben Rassen, die von Natur aus "ruppiger" sind als andere. Oder auch gesprächiger, lebhafter, ruhiger...
 
Ich bin generell der Auffassung, dass ein Erziehen von Katzen schwierig, bis unmöglich ist. Besser funktioniert immer ein umstellen der Umstände und Arbeit an den Ursachen. Es stellt sich also die Frage, was man gegen die Langweile tun könnte.
Familienbett für das Baby soll erhalten bleiben? Weil sonst könnte man "technisch" schützen.
 
Es gibt eben Rassen, die von Natur aus "ruppiger" sind als andere. Oder auch gesprächiger, lebhafter, ruhiger...
Klar gibt es die, aber ich seh grad nicht inwiefern das Verhalten von Neroli typisch für Siam wäre.
 
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Klar gibt es die, aber ich seh grad nicht inwiefern das Verhalten von Neroli typisch für Siam wäre.

Ja und? Dann ist es halt untypisch. Die TE hat trotzdem "die Kacke am dampfen".

Liebe TE, ich wünschte, ich könnte Dir da gute Ratschläge geben. Aber ich lese hier mit, weil ich auch so ein Krallenmonstrum habe und hoffe, auch was lernen zu können.
 
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs :).
Als frische Mutter aendert sich plötzlich vieles, anderer Rhythmus, wenig Schlaf etc,., bitte bedenke aber das es für die Katzen noch plötzlicher kam ;).
Vielleicht kannst du zumindest tagsüber im Kinderzimmer stillen damit du deine Ruhe dabei hast und die Katzen sich anderweitig beschäftigen müssen.
Nachts ist natürlich schwierig, aber wir hatten z. B. eine Wiege am Bett und kein festes Kinderbett welches einer Katze zu wackelig war. Verbot für das Kinderbett, Laufgitter müsst ihr konsequent verbieten.
Vielleicht Ablenkung mit einem Fummelbrett, Rascheltunnel etc. ?
Wie sah sonst euer Alltag aus? Habt ihr Abwechslung durch einen Balkon oder Fenstersicherung?
 
  • #10
Mit Lilly versteht Neroli sich gut, aber Lilly sich nicht mit ihr.)

Dieser Satz hat mich stutzig gemacht, was meinst Du genau?

Ja und? Dann ist es halt untypisch. Die TE hat trotzdem "die Kacke am dampfen".

Ist aber trotzdem nicht ganz unwichtig, darauf hinzuweisen, dass Siamkatzen/OKH normalerweise eher nicht so sind und Vorurteilen bei Mitlesen entgegenzuwirken.

Mich würde ebenfalls interessieren, wie alt Neroli ist, wie lange sie schon bei Euch ist, und ob Du auf diese Angriffe hin früher mit ihr gespielt hast (und eben wie lange das schon so lief - wenn es seit ein paar Jahren antrainiert ist, wird es dementsprechend wahrscheinlich schwieriger, wieder abzutrainieren).

Dann kann man Dir besser raten.
 
  • #11
Mit "Siamesenblut" ist ganz sicher gemeint, dass Neroli etwas lebhafter ist und somit auch mehr Beschäftigung braucht, als beispielsweise die Zweitkatze. :)
 
  • #12
Ja und? Dann ist es halt untypisch. Die TE hat trotzdem "die Kacke am dampfen".
Ganz klar hat sie ein ziemliches Problem - aber ist das rassespezfisch für Siam dass sie so agieren? Ich kenne Siam anders... Und drum hab ich nachgefragt, rein interessehalber.
 
  • #13
Erstmal danke für die zahlreichen Rückmeldungen!

Und nun genauer zu den Mietzen: Lilly ist vier Jahre alt, und hat die ersten drei als unkastrierte Vermehrerkatze verbracht. Sie hatte wohl zwei Würfe von denen der letzte nur Todgeburten beinhaltete.
Weg musste sie weil sie sich mit den anderen (unkastrierten) Katzen nicht vertragen hat.
Neroli ist ebenfalls vier Jahre alt und eine ehemalige rumänische Straßenkatze. Ich habe sie von einer Pflegestelle übernommen.

Neroli ist sehr sozial, ich habe sie noch nie fauchen oder knurren gehört. Lilly ist ihren Artgenossen gegenüber eher skeptisch veranlagt, fordert Neroli aber öfters zum Fangenspielen auf. Kuscheln oder sich gegenseitig putzen tun sie nie, das allerhöchste der Gefühle ist ein Nasenküsschen.

Kinderzimmer gibt es keins, wir leben in einer 2-Raumwohnung.
Und ja, das Baby soll möglichst noch eine ganze Weile mit in unserem Bett schlafen.
Neroli aussperren ist schwierig, sie versucht die Tür aufzuklinken und setzt ihre durchdringende Stimme ein. An schlafen ist dann nicht mehr zu denken.

Die meiste Zeit des Tages ist sie aber sehr brav! Momentan sonnt sie sich auf unserem vernetzten Balkon.

Und leider ja, wenn sie "handgreiflich" wurde haben wir zur Ablenkung mit ihr gespielt...laute Geräusche und Alternativbeute in Form von Kuscheltieren sind ihr egal, das einzige was hilft ist sie mit einem Kissen wegzuschieben.

Ich gebs zu, ich gucke jeden Tag nach einer größeren Wohnung, für den Fall dass DIE Wohnung dabei ist hätten wir eine Notfallreserve die wir angreifen könnten; ich denke mehr Platz würde schon einen Teil des Problems lösen.

Ich tippe dann weiter, das Baby fängt an zu nörgeln.
 
  • #14
Ich bin generell der Auffassung, dass ein Erziehen von Katzen schwierig, bis unmöglich ist. Besser funktioniert immer ein umstellen der Umstände und Arbeit an den Ursachen. Es stellt sich also die Frage, was man gegen die Langweile tun könnte.
Familienbett für das Baby soll erhalten bleiben? Weil sonst könnte man "technisch" schützen.

Ich behaupte, dieser Katze wurde aber anerzogen, dass Kratzen und Beißen okay ist. Folglich bringt es hier nichts, nur die Langeweile abzuschaffen. Sie wird zu großer Wahrscheinlichkeit immer wieder auf dieser Verhalten zurückgreifen, weil es bisher ja auch "okay" war. Die Katze selbst sieht darin also gar nichts Falsches mehr.
Allerdings möchte ich da insgesamt widersprechen, meine Katzen haben das alle anerzogen bekommen, dass der Mensch dahingehend tabu ist.
Klar, ich habe es nie so weit kommen lassen, aber vom Grundprinzip...
 
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  • #15
Ich gebs zu, ich gucke jeden Tag nach einer größeren Wohnung, für den Fall dass DIE Wohnung dabei ist hätten wir eine Notfallreserve die wir angreifen könnten; ich denke mehr Platz würde schon einen Teil des Problems lösen.
Sehe ich auch so.
Eine lebhafte, ehemalige Straßenkatze, eingesperrt in eine Zweiraumwohnung- wo soll die hin mit ihrer ganzen Energie? Und dann hat sie auch noch gelernt, dass ihr rüpelhaftes Verhalten gegenüber euch zum Erfolg führt.
 
  • #16
Wenn ihr sowieso nach einer anderen Wohnung Ausschau haltet, wie wäre es dann, wenn ihr eine Wohnung sucht, in deren Umgebung auch Freigang für deine zwei Luder wäre? Ich denke, das würde euer Problem zumindest zum Teil lösen. Dann können die beiden sich austoben und dann müsst ihr "nur" noch die Sache mit der Grobheit in den Griff kriegen. Aus persönlicher Erfahrung (mit einem Kater, also nicht repräsentativ) kann ich sagen, dass mein Freigänger sehr viel lieber und ausgeglichener ist, wenn er nach einem anstrengenden Tag im Wald zurückkommt. Jetzt war er knapp zwei Wochen wegen Umzug eingesperrt und da hat er ebenfalls ziemlich grob gespielt, Füße gefangen, mehr oder weniger genau das, was Deine Neroli so an Unfug treibt. Wenn er raus darf, will er abends zuhause nur noch sein Futter, gekrault werden und ein Nickerchen machen.
 
  • #17
DIE Wohnung muss natürlich gesicherten Freigang haben, keine Frage. Ich habe ja schon eine Freigängerkatze, musste diese aber bei meinen Eltern auf dem Dorf zurücklassen, und wenn ich sehe wie sie sich im Garten in der Sonne räkelt...allein der Gedanke dass Lilly z.B. noch nie Gras unter ihren Pfoten gespürt hat, das macht mich sehr sehr traurig.

Und sowohl mein Freund als auch ich wollen ja zurück ins ländliche, das würde schon passen.

Ich habe Neroli trotz der (von uns verursachten!) Probleme ganz dolle lieb, sie ist ja an erster Stelle meine Katze, ich kann nirgends hingehen ohne dass sie mir schnurrend an den Hacken klebt, sie schläft nur bei mir, und wenn ich traurig bin krabbelt sie auf meinen Schoß und versucht mich zu trösten.
Lilly guckt mich dagegen mit dem A*** nicht an. Reines Papakind.

Ihr Verhalten hat sich aber schon verbessert, sie lässt jetzt immerhin unseren menschlichen Besuch in Ruhe und sie würde (im Gegensatz zu Lilly) niemals auf die Idee kommen uns Essen zu mopsen.
Und sie benutzt ganz vorbildlich das Katzenklo.

Sie ist ja nicht 24/7 nervig, erst hat sie dem Baby beim Stillen Köpfchen gegeben und und später ihren Kopf so zwischen die Babyfingerchen gesteckt das diese sie mehr oder weniger gekrault haben.

Klickern möchte ich mit ihr auch gern nochmal probieren, sie ist sehr sehr intelligent, bis jetzt ist es leider immer an der verfräßigen Lilly gescheitert die Neroli immer abgelenkt hat. Aber die kann ich ja nun kurz mal auf den Balkon ausquatieren.
 

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