Katze hat nach Renovierung vor 2 Jahren immernoch Panik

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Killlerkitty

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27. Dezember 2018
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Hallo an alle Katzeneltern!

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen, vielleicht hat jemand einen Tip für uns:
Wir haben vor knapp 2 Jahren eine neue Küche bekommen. Vorher war viel Action um die alte Küche abzubauen, die alten Bodenfliesen aufzustemmen und Kabel in der Wand umzulegen, wofür Schächte in der Wand ausgestemmt werden mussten.. alles wahnsinnig laut!! Ich hatte mich mit uneren beiden nach oben ins Schlafzimmer verbarrikadiert, mit Katzenklo, Essen u.s.w.. und unsere Kleine hat sich vor Angst unter der Bettdecke verkrochen und ich habe -gegen den gröbsten Lärm- noch Decken und Kissen darüber gelgt (natürlich nicht zu schwer und mit Luftzufur!)..

Dann kam die neue Küche! Und der ganze Lärm und fremde Männer im Haus ging weiter.. 3 Tage lang!!

Seit dem ist sie bei jedem Klingeln oder Klopfen sofort wieder in einem Versteck verschwunden! Wenn Besuch da ist, ist es das Selbe.. bis er wieder weg ist.. manchmal kommt sie zwar mutig nach unten wenn wir mit dem Besuch im Garten sitzen, aber sie ist beim kleinsten Laut wieder nach oben verschwunden..

Auch allgemein ist sie viel panischer geworden.. auch bei Geräuschen von draußen oder Nachbargeräusche..

Hat jemand einen Tip wie ich sie wieder gelassener/mutiger bekomme?

Ganz liebe Grüße an alle Katzenmenschen und vielen Dank vorab..
 
A

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Ich habe hier auch so ein Exemplar sitzen.
Josi war allerdings seit dem ich sie kenne so.
Sie tut mir auch wirklich leid. Sobald die Klingel geht, ist sie im Keller verschwunden.
Ganz schlimm tut sie mir leid, wenn Besuch da ist. Dann hockt sie ewig im Keller und falls der Besuch übernachtet, futtert sie in der Nacht.
Ich habe irgendwann die Situation akzeptiert. Ich habe ihr den Keller, als Rückzugsort gemütlich gemacht und überlasse ihr die Entscheidung mutig zu sein, oder dort Schutz zu suchen.
Ich habe mit ihr geklickert, weil es das Selbstbewusstsein stärkt. Und ein ganz wichtiger Faktor, ist Lilly, die Zweitkatze. Sie ist das ganze Gegenteil und sie liebt neue Menschen. Seit dem Lilly hier ist, lernt Josi viel von ihr und traut sich tatsächlich vorsichtig hoch.
Aber es sind kleine Schritte und man braucht wirklich Geduld und Akzeptanz.
Liebe Grüße
 
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Meine beiden hassen auch die Türklingel und verschwinden dann ganz schnell - entweder durch die Klappe in den Garten oder in ein Versteck. Inzwischen sind sie aber mutiger geworden und kommen nach kurzer Zeit nachsehen was so läuft.
Wenn ich z.b. Niesen muss (kann ich leider nicht leise) - dann läuft Fixy auch panisch davon - der hat wahrscheinlich eine Corona Phobie ;)
 
Vielen Dank, Velvet!

Es tut sehr gut von einer Leidensgenossin zu hören und der Tip "es einfach zu aktzeptieren" ist gar nicht mal so schlecht.. vielleicht gehe ich dann auch entspannter mit der Situation um, da ich selber schon immer ganz kirre werde wenn sich Besuch anmeldet!

Mit Klickern habe ich es auch schon versucht, aber da müsste man wohl "professioneller" ran gehen, wenn man da gezielt etwas mit erreichen müsste.. seufz..

Ich dachte schon an eine Katzenpsychologin.. vielleicht liest hier ja jemand mit, der das schonmal probiert hat?

Viele Grüße
Killerkitty
 
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Hallo Katzenflüsterin!

Muaah.. das mit dem Niesen kenne ich auch! Mein Mann niest so laut, dass wir alle aufschrecken, ich inklusive! :D

Den sesicherten Freigang in unserem Garten habe ich auch schon in Erwägung gezogen.. wahrscheinlich wäre sie sowieso den ganzen Tag dort und würde es gar nicht mitbekommen, wenn wir Besuch haben 😁
 
Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich das zulassen mit dem Freigang. Wenn z.B. meine Eltern zu Besuch sind, kommt Fixy immer erst herein, wenn alle wieder fort sind. Er mag auch Männerstimmen nicht so gern.
Ich habe das so akzeptiert - die Katzen haben damit weniger Stress.
Manchmal sage ich Besuchern auch, sie sollen mich einfach anrufen, wenn sie vor der Tür sehen und nicht anläuten. Das klappt auch ganz gut.
 
Akzeptanz ist wirklich ein wichtiger Faktor. Ich lebe weiter weg von meiner Familie und wenn sie mal zu Besuch kommen, ist das wichtig für mich. Ich kann mich ja auch nicht komplett isolieren, weil Josi sonst flüchtet. Dann würde ich unzufrieden werden. Wenn deine Mietz Rückzugsorte hat, an denen sie sich wohl fühlt, dann ist es, denke ich in Ordnung. Ich sehe es so. Ich respektiere Josis Entscheidung, zu gehen und wir lassen sie in Ruhe. Sie hat ihren Ort und dort wird sie nicht gestört, auch wenn der Besuch sie noch so gerne sehen würde. Es kommt Niemand in den Keller, weil es ihre Schutzzone ist.
Sie kann entscheiden, hoch zu kommen, oder zu warten.
 
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Gesicherter Garten wäre natürlich großartig und ein Gewinn für jede Katze. Nur erfahrungsgemäß, wird sich deine Katze erstmal weiterhin im Haus verflüchtigen, weil es ihr erstes Revier ist und sie sich dort wahrscheinlich viel sicherer fühlt. Josi kann auch in den Garten, aber bei Gefahr, hockt sie im Keller :LOL:
 
Huhu,
Clickertraining kann ihr Selbstbewusstsein stärken. Zudem kannst du Besuch und klingeln via clickern positiv verknüpfen:)
 
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  • #10
Hallo Killerkitty.

Eine Frage: Hatte sie vor dem Umbau auch schon Angst vor fremden Menschen und/oder unbekannten/lauten Dingen?

Meine Irmi hat per se Angst vor Fremden. Besucher sind bei mir oft sehr enttäuscht, dass man Irmi bestenfalls von weitem sieht.
Aus meiner Sicht der Dinge ist das normal für eine Scheumieze. (Auch wenn sie bei mir und meinem Mann eher aufdringlich denn scheu ist. Aber uns kennt sie.)

Wir haben im Frühling unser Bad renoviert. (Ja, Komplett Aushöhlung mit Fliesen rausschremmen und ganz viel Lärm und Dreck). Die Mädels sind den lauten Tätigkeiten (und dem Installatateur) aus dem Weg gegangen, d.h. als Freigängerinnen in den Keller oder raus. Der Fliesenleger war länger da (also mit Gewöhnungseffekt) und für sie leichter einzuschätzen, da hat Irmi nur einen Bogen drum gemacht wenn der im Bad gesungen hat.
Wenn gerade Ruhe war wurde die Baustelle eingehend inspiziert.
Die haben definitiv keinen Schaden dadurch erlitten.

Was ich aber beobachtet hab seit wir eine Türklingel haben: Irmi hat gelernt dass Türklingel bedeutet dass es möglicherweise Besucher gibt. Also ist ihre Reaktion auf Türklingel sicherheitshalber zu verduften.


Kann das auch bei Euch der Effekt sein? Es würde mir sonderbar vorkommen wenn sie einen so langanhaltenden Schaden durch den Umbau erlitten haben soll.
 
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  • #11
Es tut sehr gut von einer Leidensgenossin zu hören und der Tip "es einfach zu aktzeptieren" ist gar nicht mal so schlecht.. vielleicht gehe ich dann auch entspannter mit der Situation um, da ich selber schon immer ganz kirre werde wenn sich Besuch anmeldet

Das hilft wirklich viel. Also nicht so ein Drama daraus zu machen.
Ich führe mal Merles frühere Panik vorm Staubsauger an. Er ging an und die nächsten 30 Minuten hat sie unterm Sofa gelebt. Sie hatte sichtlich Panik und gefühlt wurde es immer schlimmer. Wenn meine Mutter gesaugt hat, hat es ihr auch immer direkt schon leid getan und das Merle auch so vermittelt.
Die Erleuchtung kam dann auch hier im Forum.
Dadurch, dass wir es selbst durch Merles Angst überdramatisiert haben, haben wir Merle in ihrem Verhalten ja noch bestätigt, im Sinne von 'jetzt kommt gleich was GANZ schlimmes'. Besser wurde es dann, als wir das ganze 'wertfrei' angegangen sind und jedes bisschen Mut positiv verstärkt haben.
Also, erst ohne emotionale Wertung angekündigt, dass wir jetzt saugen. Meine Mutter im am weitesten entfernten Raum angefangen, ich besäuselt, gelobt und mit Leckerlis belohnt, wenn sie sich nicht gleich versteckt hat.
Mittlerweile tobt sie mit Mara durch die Gegend, wenn der Sauger an. Wobei sicherlich auch Maras selbstsichere Art da ihren Anteil hat, die legt sich dir nämlich am besten noch mitten in den Weg beim Saugen.
 
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  • #12
Zum Umgang mit der Angst von Scheumiezen: Ich finde, man sollte es Akzeptieren und gleichzeitig Katz die Möglichkeit lassen sich in Sicherheit zu bringen.

Also übertragen auf die Türklingel: Irmi soll selbst entscheiden was sie tun will. Wenn sie sitzenbleibt freue ich mich. Wenn sie an ihren Safeplace will ist das auch in Ordnung.
Wenn der Besuch sehr ruhig ist und Irmi nicht anfassen will oder hinterher rennt kann es sogar sein dass sie dann für ein paar Leckerli vorbei kommt. wenn nicht ist das auch in Ordnung.

Oder an Sylvester müssen die Katzen hier zwar drinnen bleiben, aber weil ich weiß dass Irmi da lieber im Keller sitzen will darf sie selbstverständlich in den Keller wenn sie das will.
 
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  • #13
@Irmi_ genauso sehe ich es auch. Es ist die Entscheidung der Katze und die wird respektiert.
Besuch darf nicht in ihre Schutzzone und wenn der Besuch sie nicht zu sehen bekommt, ist es halt so. Wenn sie von selbst kommt, sage ich zu dem Besuch immer: Bitte einfach die Josi ignorieren und ganz normal weiter reden, bloß nicht auf die Katze achten. Denn sobald Josi bemerkt, dass sie bemerkt wird, ist sie wieder weg.
 
  • #14
Nachtrag: Ich finde es auch falsch von "Leidensgenossen" zu sprechen. Für mich (überzeugte Scheumiezenhalterin) ist das einfach nur normal.

Für mich ist es eher sonderbar, dass sich Besucher beschweren dass sie meine Katzen nicht anfassen können. Hallooo? Das sind Lebenwesen und keine Stofftiere die man nach Belieben betatschen kann.
 
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  • #15
Vielen Dank für eure ganzen Antworten zu meinem Anliegen! Also die Türklingel mögen unsere beiden auch nicht so gerne, aber es geht.. ist ja auch ziemlich laut das Ding! Da fliegt sogar mir die Teetasse aus der Hand! Aber jetzt haben wir ein "Vogelgezwitscher" eingestellt an der neuen Klingel, aber auch das erschreckt sie.. weil es ungewohnt ist..
Einen Keller haben wir nicht und einfach so akzeptieren, dass sie sich zurückzieht und es nicht als "Leid" zu betrachten ist einfach gesagt.. denn sie zieht sich nicht einfach nur zurück, sondern reagiert RICHTIG übertrieben panisch und hat so fürchterliche Angst, dass sie total "durch" ist, nachhaltig!! Sie hat ein kleineres Herzproblem, daher wäre es mir schon lieber, wenn sie gelassener werden könnte und ich kann mir vorstellen, dass es da Tricks gibt..

Nein, vor der Renovierung hatte sie keine Angst vor Besucht, sie war nur vorsichtig hat sich aber immer streicheln lassen nach einer Weile..

Das mit dem Klickern werde ich nochmal genauer ins Auge fassen.. vielleicht hole ich mir da Tipps von einer Katzenpsychologin, weil ich nicht genau weißt, wie ich Besuch und Klickern zusammenbringen soll, da sie bei dem ersten Wort der Besucher schon weg ist 🙄
Oft ist sie nur noch eine kleine "Beule" unter dem Sofaüberzug und das tut mir einfach schrecklich Leid.. ich gehe aber nicht allzu sehr darauf ein, versuche nur ihr mitzuteilen, wenn die Luft wieder rein ist, was auch ganz gut klappt..
Aber wenn der Besuch ein paar Stunden hier ist, geht ihr Herzchen sicher ein paar Stunden auf Hochtouren und das ist mir einfach zu heftig..

Übrigens steht bei uns in naher Zukunft wieder eine größere Sache im Haus an und ich brauche unbedingt einen Rat, wie ich damit umgehen kann! Was, wenn alles noch viel schlimmer wird? Sie hat jetzt schon so kleine "Macken" wie Kreiseln & Co., wer weiß, was dann noch kommen mag??
 
  • #16
Nachtrag: Ich finde es auch falsch von "Leidensgenossen" zu sprechen. Für mich (überzeugte Scheumiezenhalterin) ist das einfach nur normal.

Für mich ist es eher sonderbar, dass sich Besucher beschweren dass sie meine Katzen nicht anfassen können. Hallooo? Das sind Lebenwesen und keine Stofftiere die man nach Belieben betatschen kann.
Ich denke, dass es bei unserer Kleinen einfach was Anderes ist als bei deinen Scheumiezen, weil sie sehr sehr heftig reagiert und das nachhaltig! Und weil sie wirklich auch "Macken" (Stresssymptome?) entwickelt hat! "Normal" ist das leider überhaupt nicht 😑
 
  • #17
Es hängt viel davon ab wie oft und wieviel dieser Stressmomente im Leben der Katze vorkommen.

Alle 2 Wochen, einmal unterm Bett verschwinden ,oder ob, jeden zweiten Tag Angst... das wäre mir zuviel Angst im Leben der Katzen.

Ich würde bei solchen Katzen mit Desensibilisierung (wenn es nur die Türklingel ist) arbeiten z.B. Klingelton aufnehmen und erstmal so leise abspielen wie es ihr überhaupt keine Angst macht abspielen... belohnen, dann einen Müh lauter usw. (nie die Lautstärke höher drehen als die es gut aushält) und parallel das Selbstbewusstsein mit Clickertraining aufbauen. In feine Dosierungen kann man auch das Stesssystem beeinflussen. Evt. noch ein klassisch konditioniertes Wohlfühlkommando aufbauen (das ist aber langwierig).

Ich muss sicher nicht jedes zurückgezogene Verhalten bearbeiten, aber wenn eine Katze sehr oft und sehr viel Ängste erlebt, ist das doch echt für sie schlimm.
 
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  • #18
Hast du es schon mal mit Zylkene versucht? Falls sie Trockenfutter annimmt kann man auch mal für kurze Zeit probieren mit dem Royal Canin Calm. Bei meinen funktioniert das im Sommer mit der Gewitterpanik recht gut.
 
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  • #19
Es hängt viel davon ab wie oft und wieviel dieser Stressmomente im Leben der Katze vorkommen.

Alle 2 Wochen, einmal unterm Bett verschwinden ,oder ob, jeden zweiten Tag Angst... das wäre mir zuviel Angst im Leben der Katzen.

Ich würde bei solchen Katzen mit Desensibilisierung (wenn es nur die Türklingel ist) arbeiten z.B. Klingelton aufnehmen und erstmal so leise abspielen wie es ihr überhaupt keine Angst macht abspielen... belohnen, dann einen Müh lauter usw. (nie die Lautstärke höher drehen als die es gut aushält) und parallel das Selbstbewusstsein mit Clickertraining aufbauen. In feine Dosierungen kann man auch das Stesssystem beeinflussen. Evt. noch ein klassisch konditioniertes Wohlfühlkommando aufbauen (das ist aber langwierig).

Ich muss sicher nicht jedes zurückgezogene Verhalten bearbeiten, aber wenn eine Katze sehr oft und sehr viel Ängste erlebt, ist das doch echt für sie schlimm.
Hallo! Das mit der Klingel ist eine Idee.. allerding habe ich das schon mit Silvesterknallen probiert.. da gibt es extra so eine Aufname bei Youtube, welche nach und nach lauter wird.. das habe ich lange vorher angefangen, hat aber nichts gebracht! Als es losging, war die Angst genauso groß..
Allerding habe ich die Belohnung dazu nicht gemacht, vielleicht ist das der ausschlaggebende Punkt bei der Desensilibisierung?

Was genau ist "konditioniertes Wohlfühlkommando aufbauen"? Sie auf ein bestimmtes "Wort" mit Belohnungen fokussieren?
 
  • #20
Hast du es schon mal mit Zylkene versucht? Falls sie Trockenfutter annimmt kann man auch mal für kurze Zeit probieren mit dem Royal Canin Calm. Bei meinen funktioniert das im Sommer mit der Gewitterpanik recht gut.
Das ist interessant! Davon habe noch nicht gewusst! Ich werde meine Tierärztin mal danach fragen und es in jedem Fall ausprobieren!
Aber das sind ja riesige Kapseln! Wie verabreicht man das denn? Du schreibst was von Trockenfutter, aber wie mache ich das ins Trockenfutter?
 

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