Kater kastrieren ohne Narkose?

[Sabrina1506]

Huhu ihr lieben, ich habe ein Anliegen.

Wir haben unseren Bengalkater zum kastrieren gebracht, wurden aber schnell informiert, dass Sie ihn nicht in Narkose setzen, weil Sie unruhige Herztöne hört. Also haben wir in der Klinik einen Herzultraschall machen lassen. Dabei stellte sich raus, dass eine Seite vom Herzen tatsächlich "verdickt" ist und daher das Blut weniger gut durchgepumpt wird. Das hat so keine Auswirkung und kann auch nicht behandelt werden, aber Sie empfehlen auf keinen Fall eine Narkose weil die Warscheinlichkeit groß ist, dass er nicht mehr aufwacht.

Allerdings haben wir jetzt wirklich das Problem, dass er geschlechtsreif ist, markiert und eben soweit wäre, dass man Ihn kastriert. Wir würden Ihn da auch gerne unterstützen und ihm da von seinem Leid "befreien".

Jetzt zu meiner Frage: Gibt es eine Möglichkeit das ohne Vollnarkose zu machen? Tabletten zum Beispiel? Habt ihr da Erfahrungen machen können?

Liebe Grüße, Sabrina

 

[bohemian muse]

Hallo Sabrina,

habt ihr mit der Klinik nicht absprechen können, welche Optionen es für euch gibt?
Das wäre meines Erachtens in diesem Fall sinnvoller als hier im Forum zu fragen.

Eine nicht invasive Lösung, die ohne Narkose möglich ist, wäre z.B. die chemische Kastration: Chemische Kastration Kater | AniCura Deutschland

Hierüber solltet ihr aber am besten auch direkt mit der behandelnden Tierklinik sprechen.

 

[little-cat]

Ich wurde aber auch gleich der Züchter hierüber informieren.

 

[Wildflower]

Was sagt den der Tierarzt dazu?
Pferde werden auch nicht unter Vollnarkose kastriert, sie bekommen eine Sedierung. Ist das bei Katzen nicht möglich?

 

[Sabrina1506]

Unsere Züchterin weiß bescheid, Sie meint es gibt Tabletten. Aber ich habe darüber nichts gefunden.
In der Tierklinik selbst wurde das nicht Thematisiert, die waren recht kurz angebunden leider. Den Termin beim Tierarzt haben wir schon vereinbart, ich wollte mich dennoch im vornherein informieren.
Zur Sedierung werde ich mal informieren, danke!

 

[Gigaset85]

Dann würde ich mir einen anderen TA oder Klinik aussuchen, die euch besser betreut. Mit dem "Trauma", dass bei einer Kastra ohne Narkose u.ä. passiert wäre ich vorsichtig. Aber eine örtliche Betäubung sollte doch machbar sein !? in dem Fall.

 

[Wildflower]

Selbstverständlich mit örtlicher Betäubung!Klang es so, als meinte ich ausschließlich sedieren? Nein, so meinte ich es natürlich nicht!

 

[Celistine]

Aber "nur" örtliche Betäubung, das würde ja nur gehen, wenn der Kater freiwillig still hält....
ich kann mir nicht vorstellen, daß das geht und wenn man ihn mit Gewalt fixiert, das bekäme er ja mit
und ich stelle mir das furchtbar traumatisch vor.....was auch ja wiederrum schädlich für das angegriffene Herz wäre.

 

[Sabrina1506]

Danke für eure ganzen Tipps! Ich denke wir warten einfach den Termin ab. Für uns kommt es auf keinen Fall in Frage ohne Betäubung ect.. Ich hatte einfach gehofft, dass hier schon mal jemand den Fall hatte und mir fix eine Lösung nennen kann. Aber ich denke der Tierarzt wird schon eine Lösung dafür finden können.

 

[Wildflower]

Aber "nur" örtliche Betäubung, das würde ja nur gehen, wenn der Kater freiwillig still hält....
ich kann mir nicht vorstellen, daß das geht und wenn man ihn mit Gewalt fixiert, das bekäme er ja mit
und ich stelle mir das furchtbar traumatisch vor.....was auch ja wiederrum schädlich für das angegriffene Herz wäre.

Desshalb ja die Sedierung, damit er still hält. Die örtliche Betäubung, damit es nicht weh tut.

 

[yodetta]

Hallo!

Heutzutage sind die Narkose.- und Überwachungsmöglichkeiten (Monitoring) doch enorm.
Es kommt also zum Kastrieren auch keine Inhalationsnarkose in Frage?
Diese ist doch super zu dosieren. Klar muss sie auch per Injektionsnarkose eingeleitet werden, aber dazu kann dann eine Minidosis ausreichen.

Zur Info:
Tierarztpraxis Diegel - Narkosearten

Liebe Grüße
Melanie

 

[teufeline]

Unsere Züchterin weiß bescheid, Sie meint es gibt Tabletten. Aber ich habe darüber nichts gefunden.
In der Tierklinik selbst wurde das nicht Thematisiert, die waren recht kurz angebunden leider. Den Termin beim Tierarzt haben wir schon vereinbart, ich wollte mich dennoch im vornherein informieren.
Zur Sedierung werde ich mal informieren, danke!

Ich würde bis zur endgültigen Abklärung (Einstellung mit Herzmedikamenten) einen Suprelorin-Chip setzen lassen, bevor euch euer Kater die Bude komplett vollmarkiert.
Der Chip ist zwar horrorteuer, aber so habt ihr wenigstens einen Zeitpuffer. Mit irgendwelchen merkwürdigen Narkoseformen würde ich gerade ein herzkrankes Tier nicht kastrieren lassen, weil die Gefahr besteht, dass er vor Aufregung einen Herzstillstand bekommt.

 

[yodetta]

Mit irgendwelchen merkwürdigen Narkoseformen

Meinst Du damit die Inhalationsnarkose?

 

[teufeline]

Meinst Du damit die Inhalationsnarkose?

Nein, die örtliche Betäubung.

 

[yodetta]

Nein, die örtliche Betäubung.

Ja, diese Idee erschien mir auch abenteuerlich.
Also sedieren und dann örtlich betäuben. Zumindest habe ich das so noch nie gehört (was ja aber nichts heißen muss).

 

[verKATert]

Ich denke doch, dass man oft auch mit HCM (und so klingt es) eine gut überwachte Inhalationsnarkose machen kann.
Andererseits gehen Katerkastrationen meist zu schnell für eine Inhalation mit Minitoring, so dass meist doch die Injektionsnarkose durchgeführt wird.

Aber evtl kann man das ja klären und doch auf Inhalation gehen, immerhin minimiert sie die Risiken.

Edit: RS korrigiert

 

[jasmine]

Also mein Sternenkater Eddi hatte eine angeborene HCM und mit ca. 11 Jahren stand dann eine Zahnsanierung an. Vor der OP natürlich die normalen Untersuchungen wie ein geriatrische Blutbild und dann auch ein Herzultraschall von meiner Kardiologin. Sie hat dann mit meiner Tierärztin alles besprochen. Seine Medikation wurde für eine kurz Zeit vor der OP und nach der OP verändert, danach wieder normal. Es lief alles wunderbar ab und das war jetzt keine einfach OP.

 

[PaenX]

Ich denke doch, dass man oft auch mit HCM (und so klingt es) eine gut überwachte Inhalationsnarkose machen kann.
Andererseits gehen Katerkastrationen meist zu schnell für eine Inhalation mit Minitoring, so dass meist doch die Injektionsnarkose durchgeführt wird.

Aber evtl kann man das ja klären und doch auf Inhalation gehen, immerhin minimiert sie die Risiken.

Edit: RS korrigiert

Ich befürchte, dass das unnötig ist. Für die Einleitung der Inhalationsnarkose muss meines Wissens eh eine Injektionsnarkose gegeben werden, sonst bekommt man den Tubus nicht in die Katze. Da wäre die Kastration eher vorbei, als dass auf Inhalation umgestiegen wäre.
Ein gewisses Maß an Monitoring sollte aber auch bei Injektionsnarkose gehen.

@TE: Vielleicht überweist euch euer TA auch an einen Kollegen, der in dem Bereich "Herzprobleme und Narkose" erfahrener ist? Das wurde bei uns so gemacht. Ansonsten bzw. wenn es noch etwas dauert würde ich es mit der chemischen Kastra versuchen, wie @teufeline nannte.

 

[yodetta]

Ich befürchte, dass das unnötig ist. Für die Einleitung der Inhalationsnarkose muss meines Wissens eh eine Injektionsnarkose gegeben werden, sonst bekommt man den Tubus nicht in die Katze. Da wäre die Kastration eher vorbei, als dass auf Inhalation umgestiegen wäre.

Ich glaube nicht, dass das unnötig wäre.
Ich habe erst kürzlich in einem anderen Forum gelesen, dass ein Kater bei einer Kastration, an einer Überdosierung der Injektionsnarkose verstorben ist. :-(
Die Injektionsnarkose muss für eine Inhalationsnarkose ja nur minimal dosiert werden, die dann wesentlich besser gesteuert werden kann.

 

[PaenX]

Ich glaube nicht, dass das unnötig wäre.
Ich habe erst kürzlich in einem anderen Forum gelesen, dass ein Kater bei einer Kastration, an einer Überdosierung der Injektionsnarkose verstorben ist. :-(
Die Injektionsnarkose muss für eine Inhalationsnarkose ja nur minimal dosiert werden, die dann wesentlich besser gesteuert werden kann.

Das ist sehr traurig...

Aber ich meine, dass die Zeit, bis ein Tubus platziert wurde und die Inhalationsnarkose vollständig wirkt und die Zeit, bis der Kater kastriert ist, sich wohl kaum etwas nehmen. In sofern müsste die Narkose für die Kastra ebenfalls gut steuerbar dosiert werden. Oder irre ich mich? (Meine Katzen kamen bereits kastriert zu mir... Aber bei der Zahn-OP wollte die erste TA-Praxis das genauso machen: Kleinere, leicht steuerbare Dosen an Narkose. Bei Hinas Herzschall wurde allerdings ein Herzfehler diagnostiziert, sodass wir an die TK überwiesen wurden mit Inhalationsnarkose. An sich dauert die Zahn-OP aber auch länger als 10 Minuten Kater-Kastra.)