Kastriete Katzen werden Ohren gekapt?

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Ich habe eben beim WDR Tiere suchen ein zu Hause geschaut. Dabei kam ein Beitrag über den Katzenschutz in der Eifel. Leider habe ich nicht alles gesehen, bin mir also nicht sicher ob ich richtig gehört habe. Die haben wilde Katzen eingefangen zum kastrieren. Um die Katzen zu erkennen, die schon kastriert sind haben sie eine Ohrspitze gekapt. Kann das sein? Macht man das so? Ich bin ein wenig entsetzt.:eek:
 
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Ich weiss dass das sehr oft gemacht wird bei Wildfängen, die nach der Kastration wieder ausgesetzt werden. Das Kappen der Ohren ist sichtbar ohne die Katzen wieder einfangen zu müssen. Deshalb ist es sicher in solchen Fällen sinnvoll.
 
Das verwilderten Katzen nach einer Kastration die Ohren gekappt werden ist ein gängiges Verfahren. Dadurch erspart man den Katzen einiges an Stress, erneutes Einfangen, Tierarzt, eventuell eine Narkose plus OP, nur um dann festzustellen, dass die Katze bereits kastriert ist.

Es sieht zwar gewöhnungsbedürftig aus, aber ich denke, den Katzen macht es nichts aus. Ihnen geht es danach auf alle Fälle besser.
 
In USA ist es gängige Praxis - und ich denke, es ist akzeptabel: erstens müssen diese so gekennzeichneten Katzen nicht nochmal eingefangen werden und zweiten entstehen durch das gezieltere Einfangen weniger Kosten.

Kosten sind im Tierschutz ein sehr hoher und wichtiger Faktor, das kann man auf keinen Fall in der Wertigkeit vergessen.

Zugvogel
 
Ich habe eben beim WDR Tiere suchen ein zu Hause geschaut. Dabei kam ein Beitrag über den Katzenschutz in der Eifel. Leider habe ich nicht alles gesehen, bin mir also nicht sicher ob ich richtig gehört habe. Die haben wilde Katzen eingefangen zum kastrieren. Um die Katzen zu erkennen, die schon kastriert sind haben sie eine Ohrspitze gekapt. Kann das sein? Macht man das so? Ich bin ein wenig entsetzt.:eek:

Viele TÄ, die für den TS arbeiten, machen das bei Freigängern so- besonders in südlichen Ländern ist dieses Verfahren üblich.
Es macht auch Sinn, denn auf diese Weise erkennt man auch bei dunklen Katzen auf (kurze) Entfernung, daß sie bereits kastriert sind -und die Schmerzen für die Katze ist auch nicht größer, als beim- meist gleichzeitig gemachten Ohr-Tatoo
 
Danke für eure Antworten. Ich kannte diese Vorgehensweise bisher noch garnicht und war deshalb erstmal sehr verwundert. Aber eure Argumente sind sehr einleuchtend. Wie soll man auch erkennen, ob die Katze kastriert ist oder nicht.
 
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Hat mal jemand einen Link parat, wo ich mir die Ohren ansehen kann?
 
Hallo,

bei Straßenkatzen in Spanien wird das auch sehr oft gemacht. Meine Luna ist z.b. so ein "Exemplar" mit gekapptem Ohr:

b_luna001.jpg


b_luna008.jpg


Liebe Grüße,
Nina
 
Oh danke, Nina, für die Fotos. Jetzt hab ich eine Vorstellung!
 
  • #10
Schön, dass du nochmal Fotos reingestellt hast. Das fällt ja kaum auf. Und sieht auch nicht so brutal aus, wie es sich anhört. Wird die Wunde dann eigendlich genäht? Heilt das gut ab? Die Katzen bleiben wegen der Kastration ja wahrscheinlich sowieso noch ein paar Tage unter Aufsicht. Dann kann man die Wunde ja auch noch weiter beobachten, oder?
 
  • #11
Hallo,

soweit ich weiss, wird da nichts genäht. Das ist ja eine Stelle, an der nicht so große Adern sind und deshalb blutet es auch nicht so schlimm und verheilt recht schnell. Es gibt übrigens auch Tierärzte, die z.b. eine kleine Kerbe ins Ohr machen anstelle die Spitze abzuschneiden, habe ich auch schon bei Katzen aus dem Süden gesehen ;)

Die Methode an sich finde ich auch ganz gut, weil wie gesagt so den Tieren der Stress erspart wird und den Tierschützern die Arbeit erleichtert wird.

Liebe Grüße,
Nina
 
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  • #12
Ich habe eben beim WDR Tiere suchen ein zu Hause geschaut. Dabei kam ein Beitrag über den Katzenschutz in der Eifel. Leider habe ich nicht alles gesehen, bin mir also nicht sicher ob ich richtig gehört habe. Die haben wilde Katzen eingefangen zum kastrieren. Um die Katzen zu erkennen, die schon kastriert sind haben sie eine Ohrspitze gekapt. Kann das sein? Macht man das so? Ich bin ein wenig entsetzt.:eek:

Gehen die mit den gefangenen Katzen zum Dorfmetzger? Kann mir nicht vorstellen, dass ein Tierarzt solche Verstümmelungen vornimmt:mad:
 
  • #13
Diese Verstümmelungen machen absolut keinen Sinn. Eine Katze kann draussen auch durch eine Verletzung ein Stück Ohr verlieren oder es entsteht eine Kerbe, z.B. durch Stacheldraht etc.

Am Ohr sind jede Menge Nerven, das tut weh und es blutet "wie Sau". Eine Tätowierung ist kostenmässig absolut Peanuts, somit sind die Kosten definitiv kein Argument. Aber es gibt leider Tierärzte, die schlicht zu bequem sind, mit Tätozange + Farbe zu arbeiten und eine Ohrspitze abschneiden oder einschneiden geht halt schneller - traurig !

Wir lehnen dies absolut ab und ich kenne viele Vereine, die dies ebenfalls nicht machen würden. GsD.

Ich habe vor Jahren mal einen TA angezeigt, der den Katzen das halbe Ohr weggeschnitten hat, er bekam vom Vet.-Amt eine Er-/Abmahnung und durfte dies nicht mehr machen.
 
  • #14
Verstümmelung finde ich etwas übertrieben ;) Man kappt ja nicht gleich wichtige Organe wie Pfoten oder Schwanz, es ist ja "nur" die Ohrspitze und die braucht Katze ja nun wirklich zu gar nichts. Zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass meine Luna ihre Ohrspitze irgendwie vermisst :D Ich denke wirklich, dass ständig erneutes Einfangen und zum TA schleppen mehr Stress für die Katzen ist, als ein einmalig gekapptes Ohr, das recht schnell verheilt.

LG,
Nina
 
  • #15
Diese Verstümmelungen machen absolut keinen Sinn. Eine Katze kann draussen auch durch eine Verletzung ein Stück Ohr verlieren oder es entsteht eine Kerbe, z.B. durch Stacheldraht etc.

Am Ohr sind jede Menge Nerven, das tut weh und es blutet "wie Sau". Eine Tätowierung ist kostenmässig absolut Peanuts, somit sind die Kosten definitiv kein Argument. Aber es gibt leider Tierärzte, die schlicht zu bequem sind, mit Tätozange + Farbe zu arbeiten und eine Ohrspitze abschneiden oder einschneiden geht halt schneller - traurig !
üblicherweise wird BEIDES gleichzeitig gemacht, wenn die Katze wegen der Kastra ohnehin schläft- bis sie wach ist, blutet da nichts mehr
 
  • #16
Bei den Katzen, die ich auch persönlich gesehen habe, war die Hälfte des Ohrs weggeschnitten und das Vet.-Amt hat meine Auffassung geteilt, dass dies unter unnötige Verstümmelung bzw. unnötiges Amputieren fällt.

Wie oben bereits geschrieben ist eine fehlende Ohrspitze eben kein klares Indiz dafür, dass die Katze kastriert ist. Wir haben vor 3 Wochen noch eine Katze aufschneiden lassen müssen, die eine Ohrkerbe hatte. Und dann feststellen müssen, die Katze war kastriert.

Eine Tätowierung ist ein eindeutiges Indiz. Dafür ist eine Vollnarkose notwendig. Und die Katze kann über die Tätowierung zugeordnet werden, identifiziert werden - auch ein sehr wichtiger Punkt.

Es ist absolut schwachsinnig, eine Katze mit etwas zu markieren, was nicht eindeutig ist (ob durch Skalpell oder Stacheldraht oder Kampf oder oder) und wo in keinster Form eine Registrierung / Identifizierung gegeben ist.

Eine tätowierte, auch ganz scheue / wilde Katze muss erst gar nicht zum Tierarzt geschleppt werden, da reicht ein Leuchten mit der Taschenlampe in die Ohren und dann kann die Katze sofort wieder laufen. Im Gegensatz zu einer Katze, die irgendeine Kerbe oder fehlende Spitze hat, die muss zum TA und in Narkose und - wenn weiblich - sogar noch aufgeschnitten werden - UMSONST. Das ist Stress und Quälerei für ein solches Tier und für den TSV absolut unnötig verplemperte Zeit, Sprit- und TA-Kosten.

Dies zum Thema "erleichtert Tierschützern die Arbeit" - das ist Mumpitz. Es ist allerhöchstens für einen bequemen TA der Punkt, dass er nicht mit Zange und Tätowierfarbe hantieren muss, aber ein TA, der es mit Leib und Seele macht, hat damit kein Problem.

Wir sind weder in Hinteranatolien noch im Steinzeitalter - eine Tätowierzange kostet 60 Euro - als Rüstzeug für den TA. Wo ist das Argument, einer Katze stattdessen ein Stück Ohr abzuschneiden und ihr neben dem Stress, der Volnarkose und der notwendigen OP eine weitere Wunde zuzufügen ?

Wenn Deine Katze die Ohrspitze weder braucht noch vermisst, dann lass ihr doch die andere einfach auch noch abschneiden, denn das wäre zumindest ein etwas deutlicheres Indiz, denn durch einen Unfall verliert eine Katze selten BEIDE Ohrspitzen...

Sorry, aber so etwas macht mich echt wütend. Es gibt übrigens auch in Spanien genügend TÄ und TSV, die tätowieren lassen, weil alles andere keinerlei Sinn macht.
 
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  • #17
Ich bin generell auch nicht für Kupieren, und im Grunde ist das Wegnehmen einer Ohrspitze ein solcher Eingriff.

Aber man muß auch praktisch UND wirtschaftlich denken, und so ist eine kleine fehlende Ohrspitze ein Kompromis, denn wie sonst könnte man auch vom Angucken ohne Einfangen erkennen, wer noch Kastrakandidat ist?

Es ist mit Sicherheit nicht auszuschließen, daß die Ohrspitze auch durch einen Unfall verlustig geht, doch ich denke, diese Fälle lassen sich übers Jahr an einer Hand abzählen. Richtig als Argument gegen diese Kupiermaßnahme ist es nicht einzusetzen.
Wenn Tierärzte aus Nachlässigkeit das halbe Ohr abschneiden, ist das nicht tragbar.

Zugvogel
 
  • #18
Zitat von Katzenschutz
Diese Verstümmelungen machen absolut keinen Sinn. Eine Katze kann draussen auch durch eine Verletzung ein Stück Ohr verlieren oder es entsteht eine Kerbe, z.B. durch Stacheldraht etc.
Das gekappte Ohr macht durchaus Sinn!
Ich kann bei einer scheuen Katze bei der ich nicht näher als 2 Meter rankomme eine Ohrtätowierung nicht erkennen. Dafür erkenne ich eine gekappte/ gekerbte Ohrwatschel !
Eine Verletzung durch Stacheldraht ist meistens etwas ausgefranster und hat keinen glatten Schnitt.
Natürlich finde ich es auch nicht gerade berauschend, Katzen die Ohren zu kappen, aber was gibt es für sinnvolle Alternativen die man eindeutig erkennen kann?
Eine Tätowierung ist nicht die Lösung, den schon bei normalen Hauskatzen sind schlecht gemachte Tätowierungen nach einigen Jahren nicht mehr zu erkennen!
 
  • #19
üblicherweise wird BEIDES gleichzeitig gemacht, wenn die Katze wegen der Kastra ohnehin schläft- bis sie wach ist, blutet da nichts mehr


Falsch. Üblicherweise wird von Katzenhilfen, Katzenschutzbünden und auch Tierheimen TÄTOWIERT. Es gibt leider noch einige wenige, die vorsintflutlich arbeiten und STATT Tätowierung kerben oder kappen.

Wie z.B. das Tierheim Krefeld, was vermutlich die Katze, die wir aufschneiden lassen mussten, weil sie nur eine komische Kerbe hatte, auch kastriert hat. Diese Katze hatte keinerlei Tätowierung. Und mir wurde bestätigt, dass sie nur kerben, ohne Täto.

Ich fange seit über 20 Jahren Katzen ein und bringe sie zur Kastration. In dieser Zeit habe ich den einen erwähnten Fall gehabt, wo halbe Ohren abgeschnitten waren und die Dame, die die Katzen gefüttert hat, uns dann anrief, nachdem die ersten kastrierten Katzen (hatte eine Katzenhilfe eingefangen) SO wiederkamen, weil sie das nicht nochmal sehen wollte. Sie erzählte mir auch, dass diese Katzen beide Ohren total dick mit Pflastern zugeklebt hatten und so freigelassen wurden. So kamen wir dann zu dieser Fangstelle, weil sie darüber entsetzt war. Das ist bestimmt 10 Jahre her.

Das zweite Mal, war jetzt diese Katze in Viersen letzten Monat, die eine Kerbe hatte. Ich habe eine Rundmail gestartet, um herauszufinden, ob es tatsächlich in Deutschland noch TSV gibt, die so vorsintflutlich arbeiten und erhielt einzig vom TH Krefeld (was in machbarer Nähe von Viersen ist, wo die Katze herumlief) die Rückmeldung, sie würden freilebende Katzen kerben lassen.

Somit werden wir auch leider nie erfahren, wo die Katze herstammt, wer sie eingefangen hat. Wir hätten der Katze eine Vollnarkose + einen Bauchschnitt ersparen können und uns die Kosten, die exakt die einer regulären Kastration sind, auch wenn nicht kastriert werden muss. Die Katze ist selbstverständlich jetzt tätowiert - und registriert bei uns.


PS : Wir kastrieren und tätowieren jährlich eine dreistellige Zahl an freilebenden Katzen und ich denke, es fehlt mir nicht an der notwendigen Praxis, um beurteilen zu können, was Sinn macht und was nicht.

Sicherlich können Zangentätos verblassen / schlecht lesbar werden, deshalb machen wir unsere Tätos mit einem Stift. Unsere Tätos kann man prima auch aus weit mehr als 2 m Entfernung sehen (wenn's nicht gerade eine schwarze Katze mit vielen Fellpuscheln in den Ohren ist). Das Entscheidende bleibt aber auch bei einer Zangentäto : die Katze IST tätowiert.

Vielleicht für Diejenigen, die hier scheinbar alle so viel Erfahrung mit dem Einfangen von Streunern haben, mal etwas aus der (unserer) Praxis :

Die Katzen, die wir einfangen, werden von den Leuten, die uns um Hilfe bitten, gefüttert. Diese Leute wissen eigentlich immer, wieviele Katzen dort futtern kommen und wir fragen die notwendigen Infos natürlich ab, bevor wir "blind und wild einfangen". Wenn wir die Katzen einfangen, werden sie immer zusätzlich zur Täto am Schwanz gekennzeichnet durch Ausrasur eines Stückchen Fells, so können wir wunderbar auch aus 20 m Entfernung erkennen, dass diese Katze bereits von uns kastriert wurde und sie muss nicht nochmal in die Falle, die wir im Übrigen nur dann zuziehen, wenn die Katze drinsitzt, die wir haben wollen.

Das Fell wächst je nach Jahreszeit erst nach etlichen Wochen wieder nach. Bis dahin haben wir alle Katzen, die dort rumlaufen, längst kastriert. Und die Leute, die die Tiere versorgen und auch kennen, sehen sehr gut, wenn dann ein neues (entsprechend meistens junges oder abgemagertes und untätowiertes) Katzentier dazukommt. Und rufen uns dann wieder an - und wir fangen gezielt diese Katze dann aus der Gruppe heraus.

Aber Ihr habt gewiss Alle schon viele und grosse Katzengruppen eingefangen und könnt mir gewiss da Nachhilfe geben, was Sinn macht und was nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Hallo,
bei uns im EN Kreis wird aus demOhr ganz oben, ein winziges Dreieck
amputiert. Denn, nur so kann man an den Futterstellen gleich erkennen, wer neu ist!! Der muß dann auch....

Tätowierungen verblassen mit der Zeit und erkennen kann man sie auch nicht so rasch.

Privat mag ich Tatoos in Katzenohren überhaupt nicht.

LG
 

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