üblicherweise wird BEIDES gleichzeitig gemacht, wenn die Katze wegen der Kastra ohnehin schläft- bis sie wach ist, blutet da nichts mehr
Falsch. Üblicherweise wird von Katzenhilfen, Katzenschutzbünden und auch Tierheimen TÄTOWIERT. Es gibt leider noch einige wenige, die vorsintflutlich arbeiten und STATT Tätowierung kerben oder kappen.
Wie z.B. das Tierheim Krefeld, was vermutlich die Katze, die wir aufschneiden lassen mussten, weil sie nur eine komische Kerbe hatte, auch kastriert hat. Diese Katze hatte keinerlei Tätowierung. Und mir wurde bestätigt, dass sie nur kerben, ohne Täto.
Ich fange seit über 20 Jahren Katzen ein und bringe sie zur Kastration. In dieser Zeit habe ich den einen erwähnten Fall gehabt, wo halbe Ohren abgeschnitten waren und die Dame, die die Katzen gefüttert hat, uns dann anrief, nachdem die ersten kastrierten Katzen (hatte eine Katzenhilfe eingefangen) SO wiederkamen, weil sie das nicht nochmal sehen wollte. Sie erzählte mir auch, dass diese Katzen beide Ohren total dick mit Pflastern zugeklebt hatten und so freigelassen wurden. So kamen wir dann zu dieser Fangstelle, weil sie darüber entsetzt war. Das ist bestimmt 10 Jahre her.
Das zweite Mal, war jetzt diese Katze in Viersen letzten Monat, die eine Kerbe hatte. Ich habe eine Rundmail gestartet, um herauszufinden, ob es tatsächlich in Deutschland noch TSV gibt, die so vorsintflutlich arbeiten und erhielt einzig vom TH Krefeld (was in machbarer Nähe von Viersen ist, wo die Katze herumlief) die Rückmeldung, sie würden freilebende Katzen kerben lassen.
Somit werden wir auch leider nie erfahren, wo die Katze herstammt, wer sie eingefangen hat. Wir hätten der Katze eine Vollnarkose + einen Bauchschnitt ersparen können und uns die Kosten, die exakt die einer regulären Kastration sind, auch wenn nicht kastriert werden muss. Die Katze ist selbstverständlich jetzt tätowiert - und registriert bei uns.
PS : Wir kastrieren und tätowieren jährlich eine dreistellige Zahl an freilebenden Katzen und ich denke, es fehlt mir nicht an der notwendigen Praxis, um beurteilen zu können, was Sinn macht und was nicht.
Sicherlich können Zangentätos verblassen / schlecht lesbar werden, deshalb machen wir unsere Tätos mit einem Stift. Unsere Tätos kann man prima auch aus weit mehr als 2 m Entfernung sehen (wenn's nicht gerade eine schwarze Katze mit vielen Fellpuscheln in den Ohren ist). Das Entscheidende bleibt aber auch bei einer Zangentäto : die Katze IST tätowiert.
Vielleicht für Diejenigen, die hier scheinbar alle so viel Erfahrung mit dem Einfangen von Streunern haben, mal etwas aus der (unserer) Praxis :
Die Katzen, die wir einfangen, werden von den Leuten, die uns um Hilfe bitten, gefüttert. Diese Leute wissen eigentlich immer, wieviele Katzen dort futtern kommen und wir fragen die notwendigen Infos natürlich ab, bevor wir "blind und wild einfangen". Wenn wir die Katzen einfangen, werden sie immer zusätzlich zur Täto am Schwanz gekennzeichnet durch Ausrasur eines Stückchen Fells, so können wir wunderbar auch aus 20 m Entfernung erkennen, dass diese Katze bereits von uns kastriert wurde und sie muss nicht nochmal in die Falle, die wir im Übrigen nur dann zuziehen, wenn die Katze drinsitzt, die wir haben wollen.
Das Fell wächst je nach Jahreszeit erst nach etlichen Wochen wieder nach. Bis dahin haben wir alle Katzen, die dort rumlaufen, längst kastriert. Und die Leute, die die Tiere versorgen und auch kennen, sehen sehr gut, wenn dann ein neues (entsprechend meistens junges oder abgemagertes und untätowiertes) Katzentier dazukommt. Und rufen uns dann wieder an - und wir fangen gezielt diese Katze dann aus der Gruppe heraus.
Aber Ihr habt gewiss Alle schon viele und grosse Katzengruppen eingefangen und könnt mir gewiss da Nachhilfe geben, was Sinn macht und was nicht.