Und warum lassen sich Menschen, die ebenso in den gefährdeten Gebieten leben wie ihre Haustiere, nicht auch vorsorglich impfen? 😕
Weil wir Menschen in der Regel nicht durchs Unterholz im Wald schleichen, und schon gar nicht nachts und damit so gut wie keinen Kontakt mit Füchsen haben.
Und wenn wir mal einen sehen, genau wissen, wie wir uns zu verhalten haben im Gegensatz zu unseren Katzen.
Gleiches bei Fledermäusen. Normalerweise machen wir nicht gezielt Jagd auf sie wie unsere Katzen und wenn wir mal eine finden, fassen wir sie nicht ungeschützt an, eben weil wir wissen, wie wir uns zu verhalten haben, Katzen aber nicht.
Ich schätze die Wahrscheinlichkeit, daß ein Haustier oder ein Mensch von einer infizierten Fledermaus erwischt wird, etwa gleich hoch ein (ausgenommen die Leute, die sich intensiver mit Fledermäusen befassen oder in deren Gebiet tätig sind).
Selbst wenn wir einer Fledermaus genauso oft begegnen wie unsere Katzen (was ich nicht glaube, weil Freigang, Nacht, unwegsames Gelände und so...), wir
wissen dann, dass wir sie tunlichst nicht anfassen sollten, Katze nicht. Also ist die Katze wesentlich gefährdeter als wir.
Zudem macht, im Gegensatz zu uns, die Katze auch noch gezielt Jagd auf die interessanten Flugobjekte. Es ist tatsächlich unsinnig, von gleicher Gefährdung bei Mensch und Freigängerkatze zu sprechen.
Also sollten Freigängerkatzen geimpft werden, der Mensch sollte sich dagegen vernünftig verhalten, dann wird ihm nichts passieren. Es sei denn, er wird von einer tollwutinfizierten Katze/Kater gebissen, womit er heutzutage halt nicht mehr rechnet.
Nie wieder würde ich eine Tollwutimpfung machen!
Viel eher solltest du nie wieder eine Tollwutimpfung bereits mit 12 Wochen verabreichen und schon gar nicht in Kombi mit anderen Impfungen.
Ich habe in den letzten Jahren sehr viele Kitten durch die Grundimmunisierung gebracht, alle hatten einen schlechten Start und einige "Wehwehchen" mitgebracht.
Ich splitte die Impfungen grundsätzlich auf und Tollwut wird immer erst kurz vor dem Freigang geimpft, also frühestens mit 6-8 Monaten, und immer einzeln. Ich hatte in all den Jahren nie eine einzige Reaktion auf die Impfung.
Es macht irgendwie auch überhaupt keinen Sinn, Tollwut bereits mit 12 Wochen zu impfen, wenn man das Kitten erst frühestens mit 6-8 Monaten rauslässt.
Meiner Ansicht nach war die extreme Reaktion deines Katers eine Reaktion auf die Vielfachimpfung und die sehr frühe Tollwutimpfung.
Es gab in den letzten Jahren keine einzige Katze mehr in Deutschland, die bekanntermassen Tollwut hatte! Die Wahrscheinlichkeit, Tollwut zu bekommen ist also unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto!
Dank Impfung haben wir die Tollwut im Griff. Sie kann aber jederzeit wieder eingeschleppt werden bzw. können Wildtiere aus benachbarten Gegenden sie über die Grenze bringen. Für Freigänger ist die (korrekt ausgeführte) Tollwutimpfung meiner Meinung nach ein Muss, ohne Wenn und Aber.
Und auch vor den anderen Impfungen (Katzenschnupfen und Leukose) habe ich nun Angst und werde mich genau informieren, bevor ich es wieder tue!
Auch hier, am besten die Impfungen splitten, nicht zuviel auf einmal impfen, das Tier muss zum Impfzeitpunkt topfit sein. Nach der Grundimmunisierung kann man auf Mehr-Jahresrhythmen umstellen, je nach Gefährdungspotential.