Hilfe! Nächtliches Miauen...

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DavidD

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6. Juli 2014
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Hallo liebe Katzenfreunde,

ich möchte euch um Rat fragen, da ich nicht mehr weiter weiß. Das Problem ist nächtliches Miauen. Ich weiß, dass es im Web darüber unzählige Threads gibt, aber es sind ja immer unterschiedliche Gegebenheiten und Gründe.

Erstmal ein paar Grundinformationen:

Meine Katze (kastriert) wird 12, ich habe sie seit 11 Jahren. Sie wurde sehr früh von ihrer Mutter „getrennt“, da ein Bauer den Wurf ertränkt hat und nur sie überlebt hat. Sie wurde von einer Freundin gerettet. Da meine Katze sich mit der anderen Katze nicht verstand, kam sie zu mir – als Einzelkatze.

Ich habe eine große, sehr katzenfreundliche Wohnung. Meine Katze hat keinen Ausgang (nie gehabt, nicht möglich), aber einen tollen, geschützten Katzenbalkon mit Aussichts-Kratzbaum und ungiftigem Katzenkräutergarten. Da ich zuhause arbeite, ist da auch immer etwas los.

Meine Katze wirkt an sich ausgeglichen und zufrieden. Natürlich ist sie zwangsläufig auf mich fixiert, hängt mir aber nicht laufend am Hosenzipfel. Abends ist Schmusezeit, ansonsten ist sie sehr selbständig. Sie bekommt Aufmerksamkeit, benötigt sie aber nicht laufend. Nicht zu vergessen ist allerdings ihre Eifersucht, wenn ich Besuch habe. Ich wohne alleine.

Nun ist es so: Seit 1-2 Jahren miaut sie, wenn ich im Bett liege. Nachts mehrfach, vielleicht für eine halbe Minute. Häufig kehlig. Sie miaut in der Regel nur im Wohnzimmer, also nicht, wenn sie auch im Schlafzimmer ist. Trotz Ohropax werde ich dann mit Herzrasen aus dem Schlaf gejagt. Ich reagiere dann allerdings nicht.

Futter hat sie genug, an der nachts verschlossenen Balkontür kann es auch nicht liegen, das habe ich getestet. Sonst sind keine Türen verschlossen (s.u.). Abends spielen hilft auch nicht.

Es begann, als meine Katze häufig zum Arzt musste (Arztbesuche sind für meine Katze eine enorme Belastung, sie ist dann völlig außer sich), weil Diabetes festgestellt wurde. Wir haben sie schnell und gut behandelt, meine Katze ist bereits seit einem Jahr in Remission und benötigt kein Insulin mehr. Es war mit dem Miauen dann eine Weile mal besser (oder weg), ist momentan aber wieder voll da.

Ich habe meine Katze vor kurzem erst komplett durchchecken lassen. Ohren, Augen, Zähne, Röntgen, große Blutuntersuchung etc. Bis auf einen minimal erhöhten Kreatininwert (Verdacht auf Niereninsuffizienz, wir machen bereits Diät) alles bestens. Sie dürfte also keine Beschwerden haben.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. In den letzten Tagen muss ich die Schlafzimmertür schließen, um mich selbst zu schützen. Ich bin sonst den ganzen Tag gerädert. Das führt allerdings auch dazu, dass sie dann direkt vor der Schlafzimmertür miaut. Das ist aber noch immer besser als bei geöffneter Tür.

Was kann ich bloß tun?

Viele Grüße
David
 
A

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Es kann sein, dass deine Katze an einer Art seniler Demenz leidet. Katzen aber ca. 10 Jahren können das bekommen und gerade das nächtliche Rufen ist eines der häufigsten Symptome.
Es liegt daran, dass die Katze sich auf einmal `verloren` vorkommt, sie kann sich nicht mehr orientieren und weiß einfach nicht, wo sie ist. Das passiert vor allem nachts. Und das Rufen ist nichts anderes als Unsicherheit und Angst, ein Versuch, Kontakt aufzunehmen, damit sie sich wieder orientieren kann.

Wenn du sie schon beim TA hast durchchecken lassen und sonst alles in Ordnung ist, deutet es in diese Richtung.

Ganz falsch ist dann leider deine bisherige Reaktion. Manchmal reicht ein kurzes Rufen, die Katze hört deine Stimme, kommt zu dir, kann sich wieder orientieren und schläft ruhig weiter.
Sie auszusperren, ist in der Situation grundverkehrt und hilft ihr nicht.

Leider ist das mit alten Katzen nicht viel anders als mit alten Menschen.

Gerade am Wochenende habe ich ein gutes Buch von einer Tierärztin über alte Katzen gelesen, die von dem Phänomen berichtet, dass die senile Demenz bei Katzen zunimmt. Sie erklärt es sehr anschaulich und gibt auch noch weitergehende Tipps.
http://www.amazon.de/Lauter-reizend...&keywords=sabine+schroll+lauter+reizende+alte
 
Hallo doublecat,

vielen Dank für deine Antwort.

Davon habe ich auch schon gelesen... ich dachte trotzdem eher, dass es eine Aufmerksamkeitsgeschichte ist und da sagt man ja, dass man nicht reagieren sollte... so habe ich das zumindest gelesen. Allerdings ist auch richtig, dass ein Antworten meinerseits kurzfristig für Ruhe sorgt.

Ich weiß, dass das Schließen der Schlafzimmertür in den letzten Tagen nicht richtig ist, aber ich schaffe es nicht anders im Moment...

Aber ich frage mich: Wenn Sie ein Orientierungsproblem hat, warum miaut sie dann genau vor meiner Schlafzimmertür, wenn diese geschlossen ist? Sie müsste dann ja eigentlich wissen, wo sie ist... Ich dachte daher eher, dass ihr langweilig ist...

Was mir auch noch aufgefallen ist: In problematischen Nächten scheint sie unruhig und schläft nicht bei mir.

Danke für den Buchtipp, schaue ich mir mal an.

Viele Grüße
David
 
Hallo zusammen,

ich habe heute einiges über Altersdemenz bei Katzen gelesen... bis auf das Miauen trifft eigentlich nichts zu, wirkliche Verhaltensänderungen habe ich auch nicht bemerkt... aber das Miauen passt schon sehr. Vielleicht ist es im Anfangsstadium.

Da meine Katze immer nur im Wohnzimmer miaut, wenn ich im Schlafzimmer liege, werde ich einmal ausprobieren, was passiert, wenn die Tür zum Wohnzimmer zu ist in der Nacht. Also wenn alles offen ist, inkl. Schlafzimmer, sie aber nicht ins Wohnzimmer kommt.

Viele Grüße
David
 
Ähnlich wie Doublecat habe ich auch direkt an Altersdemenz gedacht. Auch wenn viele der Symptome dir nicht zu stimmen scheinen, oft ist - gerade bei Beginn - das nächtliche Maunzen das deutlichste Symptom.

Daher bin ich auch bei dieser Maßnahme unsicher, ob das klug ist:


Da meine Katze immer nur im Wohnzimmer miaut, wenn ich im Schlafzimmer liege, werde ich einmal ausprobieren, was passiert, wenn die Tür zum Wohnzimmer zu ist in der Nacht. Also wenn alles offen ist, inkl. Schlafzimmer, sie aber nicht ins Wohnzimmer kommt.

Das bedeutet eine Veränderung des bekannten Umfeldes und somit eine weitere Verunsicherung, eine zusätzliche Desorientierung.

Kannst du mal schildern, was üblicherweise passiert, wenn du zu Bett gehst? Vielleicht lässt sich daraus ein Ritual ablesen oder ableiten, dass ihr mehr Sicherheit gibt?

Ich weiß nicht, wie empfindlich dein Schlaf ist. Könntest du dir vorstellen, mit einem mechanischen (sprich: tickenden) Wecker zu schlafen, der ihr ein Geräuschsignal vermittelt: "dort, wo es tickt, ist mein Mensch"?

Wie heißt die Herzdame überhaupt?
 
Ich finde das Schließen der Wohnzimmertür auch keine gute Idee, weil ich, wie mrs. filch, denke, dass das deine Katze noch mehr verunsichert.

In dem Buch steht, dass es manchen Katzen hilft, wenn der Katzenschlafplatz ein Licht hat, also evtl. ein Nachtlicht für Kinder in die Steckdose stecken. Manchen Katzen hilft es auch, wenn in der Nacht leise das Radio läuft.

Da muss man sicher gucken, was da genau für deine Miezen hilfreich sein könnte. Aber wenn sie es so gewohnt ist, würde ich auf jeden Fall alle Türen auflassen.

Vielleicht hilft es dir ja auch schon, besser mit der Situation umgehen zu können, wenn du weißt, woran es liegen könnte. Ganz bestimmt will dich deine Katze nicht `ärgern`, sondern sie ist wahrscheinlich in echter Not, wenn sie nachts ruft.

Und wenn du bereit bist, auf sie einzugehen und ihr zu helfen, dann werdet ihr sicher eine gute Lösung finden.
 
Hallo zusammen!

Das bedeutet eine Veränderung des bekannten Umfeldes und somit eine weitere Verunsicherung, eine zusätzliche Desorientierung.

Ich bin ja noch kein Demenz-Experte, aber ich habe heute sowohl gelesen, dass Veränderungen schlecht sind, als auch, dass man den Raum einschränken kann - zumindest nachts. Damit die Katze sich nicht mehr so leicht "verliert".

Wenn ich im Schlafzimmer liege, miaut Geanie nur im Wohnzimmer (da bin ich mir ziemlich sicher), das ist räumlich am weitesten weg - sie miaut nicht in den anderen Räumen um das Schlafzimmer herum. Wenn sie nicht ins Wohnzimmer kommt, dürfte sie eigentlich nicht mehr miauen..? Eigentlich würde ich es ganz gerne mal ein paar Stunden ausprobieren...

Kannst du mal schildern, was üblicherweise passiert, wenn du zu Bett gehst? Vielleicht lässt sich daraus ein Ritual ablesen oder ableiten, dass ihr mehr Sicherheit gibt?

Hmm, ich gehe mal kurz in die Küche, dann ins Bad, dann sage ich ihr gute Nacht, lege mich ins Bett und knipse von da mit der Fernbedienung alle Lampen aus.

Nun wird es aber unterschiedlich, vielleicht ist das aufschlussreich:

Normalerweise geht Geanie nochmal kurz etwas fressen, kommt dann ins Bett und wird noch etwas gestreichelt, bis sie einschläft. Das wäre dann eine ruhige Nacht ohne oder mit wenig Miauen.

Im Sommer jedoch ist es ihr im Bett meist zu warm, dann kommt sie gar nicht erst ins Bett. Momentan ist es jedoch nicht so heiß.

Momentan ist es eher so: Sie legt sich wie sonst auch mit hin, steht dann aber wieder auf und ist verschwunden. Oder sie läuft mehrfach über mich drüber, legt sich aber nicht hin. Da weiß ich dann quasi schon, dass es eine eher unruhige Nacht wird.

Geanie ist schon immer sehr sensibel und eifersüchtig und braucht abends Aufmerksamkeit. Kann sie nachts aber nicht bekommen, wenn sie sich nicht mit hinlegt. Ich habe mich auch schon gefragt, ob mein unruhiger Schlaf vielleicht ein Problem sein kann...

Wecker ginge, ja...

In dem Buch steht, dass es manchen Katzen hilft, wenn der Katzenschlafplatz ein Licht hat, also evtl. ein Nachtlicht für Kinder in die Steckdose stecken. Manchen Katzen hilft es auch, wenn in der Nacht leise das Radio läuft.

Probiere ich aus...

Ganz bestimmt will dich deine Katze nicht `ärgern`, sondern sie ist wahrscheinlich in echter Not, wenn sie nachts ruft.

Ich weiß. Leider ist es (vermutlich seit einem versuchten Einbruch) so, dass ich, wenn ich nachts ungewöhnliche Geräusche höre, mit einem Adrenalinstoß und Herzrasen aus dem Schlaf schrecke. Das müsst ihr euch mehrmals pro Nacht vorstellen...

VG
David
 
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Geanie ist schon immer sehr sensibel und eifersüchtig und braucht abends Aufmerksamkeit. Kann sie nachts aber nicht bekommen, wenn sie sich nicht mit hinlegt. Ich habe mich auch schon gefragt, ob mein unruhiger Schlaf vielleicht ein Problem sein kann...

xxxxxxx

Ich weiß. Leider ist es (vermutlich seit einem versuchten Einbruch) so, dass ich, wenn ich nachts ungewöhnliche Geräusche höre, mit einem Adrenalinstoß und Herzrasen aus dem Schlaf schrecke. Das müsst ihr euch mehrmals pro Nacht vorstellen...

VG
David

Vielleicht ist ja auch das die Ursache des Problems? Eine sensible Katze, die auf deine Verhaltensänderung nach einem Einbruchsversuch reagiert? Gibt es da einen zeitlichen Zusammenhang?

Zunächst würde ich aber versuchen, ein Ritual des gemeinsamen Einschlafens einzuführen. Wenn ihr derzeit das Bett zu warm ist, kannst du ihr einen Schlafplatz neben dem Bett einrichten, wo du sie noch bekuscheln kannst? Ein Hocker mit einem Kissen kann da ja schon reichen...
 
Nächtliches Miauen Anzeichen von Demenz?

Mein Blacky macht auch jede Nacht Miauterror, wenn er rein und raus will.
Aber auch manchmal wenn er draußen ist und ich auch.
Wenn ich dann rufe, hört er auf.
Ich weiß dann oft nicht, was er mit mit diesem lauten Miauen sagen will?
Und auch zwischendurch kann er gut jammern.
Er ist generell sehr gesprächig.
Ich hoffe ich muss mir keine Sorgen machen?
So war er laut meiner Cousine schon immer.
Als Kitten lebte er leider alleine (nur mit Hund).
 
  • #10
Hallo zusammen,

ich habe es in der letzten Nacht doch mal getestet und die Tür zum Wohnzimmer verschlossen. Geanie hat nicht im Bett geschlafen (ist wieder aufgestanden, dann einmal drüber gelaufen, hat sich letztendlich in ihr gepolstertes Papphaus im Schlafzimmer gelegt) - aber sie hat tatsächlich nicht miaut. Was das nun bedeutet, ist natürlich nicht ganz klar.

Vielleicht ist ja auch das die Ursache des Problems? Eine sensible Katze, die auf deine Verhaltensänderung nach einem Einbruchsversuch reagiert? Gibt es da einen zeitlichen Zusammenhang?

Nein, passt nicht. Ich habe auch erst gemerkt, wie ich reagiere, als es mit dem nächtlichen Miauen losging.

Das Miauen fing ja mit ihrem Diabetes an. Es muss ihr wirklich dreckig gegangen sein (BZ 550), sie musste oft zum Arzt (sehr belastend für sie, sie wird dann zum Tier), einmal auch ambulant in die Klinik, ich musste zweimal täglich am Ohr Zucker messen und ihr Insulin in die Flanken spritzen. Das war eine sehr schwierige Zeit, und da ging es los. Psychisch wäre das passender. Allerdings hat sich das Miauen mit der Remission dann wieder gelegt, es kam aber wieder.

Er ist generell sehr gesprächig.
Ich hoffe ich muss mir keine Sorgen machen?

Geanie war auch schon immer gesprächig... oder kommunikativ, besser ausgedrückt. Sie miaut auch schon mal, wenn sie etwas will - aber sie führt normalerweise keine Selbstgespräche... wie jetzt nachts?

Daher frage ich mich, ob sie mich nachts ruft, nach dem Motto, "Hier ist nix los im Wohnzimmer, langweilig, steh auf und mach mal was!" Sicher bin ich mir halt nicht.

LG
David
 
  • #11
Hallo zusammen,

wir haben eine mögliche Ursache gefunden. Ich habe ihr Urin noch testen lassen (sonst wurde wie gesagt alles bereits untersucht): Struvitkristalle im Urin, also schmerzhafte Blasenprobleme. Wird jetzt behandelt, dauert aber.

Als sie so schlimm Diabetes hatte, hat sie nachts miaut, dann plötzlich wieder, jetzt vermutlich wegen den Harnsteinen.

Die Tür zum Wohnzimmer lassen wir nachts weiterhin verschlossen. So läuft sie nachts nicht miauend (und mit Schmerzen) durchs Wohnzimmer, sondern schläft ruhig bei mir.

In Sachen möglicher Altersdemenz kann ich nicht wirklich Anzeichen feststellen...

Viele Grüße
David
 
  • #12
Gut, dass du sie hast untersuchen lassen - Struvit kann wirklich arge Schmerzen verursachen!

Und, nimm´s positiv: Keine Altersdemenz, das ist eine gute Nachricht! Struvit ist behandelbar, und offenbar geht es bei euch ja jetzt besser und ruhiger zu :)
 

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