Harngries....und seine unheimlichen Folgen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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AW72

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19. November 2014
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ACHTUNG: es ist ein langer Artikel über einen langen Leidensweg….
fühle mich schrecklich, weil ich nicht in der Lage war, es aufzuhalten. Möchte aber hier einmal erzählen, was mir bzw. unserem "DICKEN" passiert ist.

Es war Anfang diesen Jahres als unser Kater das erste mal und das aus für uns heiterem Himmel, Probleme beim Absetzen von Urin hatte. Er ging gefühlt im Sekundentakt auf die Katzentoilette oder hockte sich einfach hin um einen Tropfen auf den Boden abzusetzen und dies begleitet von jämmerlichem Mauzen und Fauchen. Es war der Horror…. UND auch noch am Wochenende….Nun gut schnell den tierärztlichen Notdienst ermittelt und hin.

Hier bekamen wir die Diagnose: Harngries ! Ohne weitere Untersuchung bekam unser Kater eine Spritze (Antibiotikum und Schmerzmittel) Auf meine Nachfrage ob ich noch irgendetwas beachten müsse bekam ich eine verneinende Antwort. So wie die Probleme aufgetaucht sind….so waren sie am nächsten Tag auch wieder weg. Alles wieder beim Alten – keine Probleme beim Absetzen von Urin.

Es war wie ein schlechter Scherz und so unwirklich. Leider war es nicht von langer Dauer und der TA unseres Vertrauens wusste auch sofort zu reagieren und behielt unseren Kater zur Blasenspülung mit Katheder bei sich in der Praxis. Was für ein Alptraum… und dies nicht nur für uns!

Mein TA gab mir den Tipp mit der Essensumstellung sowie PH-regulierende Mitteln. Nun mit dieser Erkenntnis machte ich mich im Internet auf die Suche nach Erkenntnissen. Endlich einen Hinweis darauf, welche Tabletten man verabreichen kann und was noch viel schöner war, WIR SIND NICHT ALLEIN !!! Die Seiten im Internet machten mir Hoffnung und spendeten auch ein wenig Trost. Pauli (so heißt unser Kater) ging es wieder gut…es war wie immer….außer: das komische Fressen…dies fand er total blöd. Die Tabletten frisst er wie Leckerlis und an die Umstellung des Futters hat er sich mittlerweile auch gewöhnt. All die tollen Tipps schienen zu funktionieren.

So nun haben wir es endlich geschafft! Dachten wir…es dauerte ca. ein halbes Jahr und dann schon wieder. Harnverschluß durch Harngries. Schrecklich, und wieder zum TA. Es muss der absolute Alptraum für Pauli gewesen sein – er tat mir so leid. Dies geschah dann noch einmal im Abstand von zwei Wochen….unser TA nahm Pauli mit der Aussage auf, dass dies der letzte Eingriff sei und wir uns dringend mit einer Penisamputation beschäftigen müssen, da all die Vorschläge (PH-regulierende Tabletten, Diätfutter, viel Trinken, Bewegung) nicht geholfen haben.

SCHOCK…was will der machen? Ok ab ins Internet …ich wühlte mich durch alle möglichen Foren und saugte alles was es zum Thema gab auf…Fazit: die Lebensqualitäten nach so einer Operation sind eigentlich super und es haben schon viele Kater hinter sich…Fakt: so kann es auf gar keinen Fall weiter gehen. Es war sehr schwer für uns, las es sich auf dieser Seite doch so leicht, dass alles ohne OP gut wird. Die Gedanken noch nicht ganz ausgesprochen, klingelte das Telefon und unser TA musste uns zu seinem Bedauern mitteilen, dass Pauli sich schon wieder den angenähten Katheder selber gezogen hat und es unmöglich sei ihm nochmals einen zu legen. Nun kam die Empfehlung der OP und wir mussten uns entscheiden, ob wir einer Operation zustimmen.

Da stand ich nun mit meinem Latein…was tun…ich fuhr zu unserem TA und besprach alle weiteren Details und stellte ganz klar, dass ich KEIN weiteres Leid für unseren Pauli zulassen kann und will. Unser TA bestätigte mir die bereits gefasste Meinung aus dem Internet und somit willigte ich schweren Herzens in die OP ein. Es war der Horror…hoffentlich habe ich dies richtig gemacht!!! Es folgte noch ein Anruf unseres TA…seine Kollegin wollte Pauli mit in die Tierklinik nehmen…???...bessere Ausrüstung, mehr Erfahrung, Routineeingriff…..und die Kollegin hatte eh einen OP-Termin in dieser Tierklinik. Mit einem „na gut“ Gefühl stimmte ich zu und hoffte auf den erlösenden Anruf am nächsten Tag….dieser Tag kam mir wie eine Ewigkeit vor und so war es auch, der Anruf kam erst abends um 19.30 Uhr – uff, das kann ja nichts Gutes heißen. Die Nachricht war erschütternd, bei der Penisamputation stellte man fest, dass die Harnröhre schon so verengt war (Pauli muss über lange Zeit Probleme gehabt haben, die man weder gemerkt noch festgestellt hat) dass die Umsetzung der Neuformung des Ausganges nicht möglich war. Man entschied sich (OHNE Absprache mit unserem TA oder mit uns) den Harnleiter umzulegen und einen vergrößerten Ausgang (zum Abgang des Harngrießes bzw. damit sich der Ausgang nicht mehr zusetzen kann) im unteren Drittel des Bauches zu machen. Was für ein Schock….ich war gelähmt vor Traurigkeit, Verzweiflung, Angst und auch Wut. Die Tage des Bangens gingen weiter, das Risiko dieser OP war der Urineintritt in die Bauchhöhle und so kämpfte sich unser kleiner durch die schlimmsten Tage, die er bei all dem Leid schon erlitten hatte. Selbst unser TA war geschockt und voller Zweifel, ob diese OP wirklich sein musste. Die Tierklinik bestätigte jedoch bereits gute Erfolge mit diesem Eingriff erzielt zu haben und das es sonst nur die Möglichkeit des Einschläferns gegeben hätte. Nach einer einwöchigen Intensivbetreuung durch den Tierarzt (mit täglichem Kontakt zu uns) hat es Pauli geschafft.

Er ist wieder zu Hause… und er kann wieder OHNE Schmerzen aufs Katzenklo gehen. Es war ein harter und langer Weg und noch weiß ich nicht wie es WIRKLICH weiter geht, aber wir schauen von Tag zu Tag und wenn ich die Eindrücke der letzten drei Wochen verarbeitet habe, werde ich den weiteren Verlauf noch einstellen. Für heute möchte ich mich schon mal dafür entschuldigen, dass der Artikel so lang geworden ist. Aber es kommt mir vor wie ein riesen großer Alptraum. Danke für eure Geduld beim Lesen und ich hoffe, dass ihr mehr Erfolg und Glück bei der Gries Bekämpfung habt wie ich bzw. wir.
 
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Hallo,

versehe den Text bitte mit Absätzen...so kann man ihn quasi nicht lesen.
 
Würde den Post gerne lesen, da schwimmen mir aber die Zeilen vor den Augen. Kannst Du vielleicht etwas formattieren? Danke.
 
Danke für den Tipp, ich hoffe es ist jetzt besser
 
Wie waren denn die letzten ph-Werte, die du vor der OP gemessen hast? Wie sind die Werte jetzt? Die Tabletten, war/ist das Guardacid? Welches Diätfutter war/ist es? Trockenfutter? Was meinst du mit "komisches Fressen"?
 
Ja es waren diese Tabletten. Der Ph-Wert wurde gar nicht gemessen. Die Blase war voller Gries (festgestellt mit Ultraschall) dieses änderte sich auch nicht mit den Tabletten sowie ausschließlich Nassfutter von Kattovit und Dr. ??? Ich komme nicht auf den Namen (erhält bei Freßnapf) Komisch war für Pauli die Zusammensetzung. Er mag am liebsten Trockenfutter, welches er nun nicht mehr bekommen hatte. Der Ausgang ist jetzt so weit, daß der Gries abfließen kann und somit meint unser TA bräuchten wir nichts mehr beachten. Dies habe ich aber nicht vor. Pauli ist fünf Jahre alt und so was darf nicht normal passieren oder schlimmer noch aus dem Gries entstehen Steine.
 
Da liegst du genau richtig! Durch ständigen Steinabgang und ständiger Steinreizung in der Blase kommt es immer wieder zur Blasenentzündung und Harnwegsinfektionen. Nur durch konsequente pH Überprüfung und Griesauflösende Mittel/Futter bekommt ihr das GrießProblen in den Griff und dann heißt es erst vorbeugendes Futter wie das Kattovit oder bei mir war es RC S/O Index und alles was es nebenbei gibt auf niedriger Magnesium Basis (oder einfach nichts nebenbei außer dem Futter).
Zudem es jetzt immer durch low Magnesium aber leider reich an Calciumfutter darauf zu achten das sich jetzt keine Oxalate bilden...

Lass dich drücken ich kenne den Blasenkampf zu gut nur hatte ich eine Tierärztin die sich aus kannte/kennt wodurch bei den Katern meiner Schwester und Brüdern meiner Lia zum Glück nie eine Amputation nötig war und ist.

Ach und vielleicht als noch kleine Hilfe schau hier:
http://haustiger.info/katzenproblem-harnsteine-struvit-und-oxalat/
Zudem findest du hier im Forum sicher liebe User die dir auch diesbezüglich weiterhelfen können (Teil oder voll Barfen)
 
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Ja es waren diese Tabletten. Der Ph-Wert wurde gar nicht gemessen. Die Blase war voller Gries (festgestellt mit Ultraschall) dieses änderte sich auch nicht mit den Tabletten sowie ausschließlich Nassfutter von Kattovit und Dr. ??? Ich komme nicht auf den Namen (erhält bei Freßnapf)

[...]
Pauli ist fünf Jahre alt und so was darf nicht normal passieren oder schlimmer noch aus dem Gries entstehen Steine.

Du kannst nicht ohne Überprüfung einfach irgendwie den Urin ansäuern. Besonders wenn du Urinary Futter + zusätzlich noch Guardacid verabreichst. Im schlimmsten Fall entstehen dir so Oxalatsteine in der Blase, weil der Urin viel zu sauer wird.

Wir haben auch einen Struvit-Kater mit amputiertem Penis und füttern normales, hochwertiges Nassfutter. Trockenfutter gibt es gar nicht für ihn. Aktuell bin ich dabei eine PH-Mess-Routine hinzubekommen.. das ist leichter gesagt als getan.
Vorher würde ich aber weder mit Urinary Futter noch mit Guardacid rumexperimentieren!

Nichtsdestotrotz natürlich dir und deinem Kater alles Gute!
 
Du kannst nicht ohne Überprüfung einfach irgendwie den Urin ansäuern. Besonders wenn du Urinary Futter + zusätzlich noch Guardacid verabreichst. Im schlimmsten Fall entstehen dir so Oxalatsteine in der Blase, weil der Urin viel zu sauer wird.

Diese Aussage möchte ich noch mal hervorheben! Unter Umständen hätte es vielleicht gar nicht zu der Penisamputation kommen müssen. Außerdem vermute ich, dass man gar nicht danach geschaut hat, welche Art von Grieß es war bzw. ist, oder?

Mein TA gab mir den Tipp mit der Essensumstellung sowie PH-regulierende Mitteln

Wenn er nicht auf die Messungen hingewiesen hat, hätte ich an deiner Stelle mit diesem TA noch ein Hühnchen zu rupfen.....:mad:. Im Übrigen würde mich interessieren, welche Seiten du im Netz gefunden hast, die anscheinend ebenfalls die ph-Wert-Messung nicht erwähnen....
 
  • #10
Diese Aussage möchte ich noch mal hervorheben! Unter Umständen hätte es vielleicht gar nicht zu der Penisamputation kommen müssen. Außerdem vermute ich, dass man gar nicht danach geschaut hat, welche Art von Grieß es war bzw. ist, oder?

Wie oben bereits erwähnt, bin ich ja schon mehr als mit den Nerven fertig und heilfroh, dass unser Kater die OP überstanden hat. Die Aussage, dass ich im Vorfeld was FALSCH gemacht habe oder übersehen habe und somit all das Leid hätte man verhindern können, finde ich an dieser Stelle unangebracht.

Habe mich hier an dieses Forum gewendet um Rat zu erfragen. Das unser Tierartz und auch die Tierklinik nicht umfassend sowie genügend Fachkenntnis an mich weiter gegeben haben, habe ich bereits selber bemerkt.

Es ist leider nun zu all dem gekommen (und nicht NUR zu einer Penisamputation - unser Kater hat nun einfach ein Loch im Bauch) und ich versuche hier einen Weg zu finden, dass es nicht so weiter geht bzw. noch weitere aufzuhaltende Dinge passieren.

Ph-Messung ist bereits aufgenommen und hochwertiges Futter wird bereits gefüttert (in Kombi mit Kattovit). Dieses werde ich aber natürlich durch die Messung überprüfen !!!!!!!

Mein Anliegen ist es ja, dass ich Aussagen meines TA in Frage stelle (was ich leider im Vorfeld zu wenig getan habe) und auf der Suche nach Erfahrungen und Tipps bin.
 
  • #11
Das ging aus deinen bisherigen Posts nicht hervor, dass du jetzt den PH Wert prüfst und nicht mehr nur pauschal Urinary Futter + Guardacid fütterst! Sonst hätten ich dir das doch nicht noch extra geschrieben. ;-)
Es ist nunmal echt gefährlich das so zu machen, auch jetzt noch nach der Penis-OP. Daher lieber einmal zu viel hingewiesen als dass es dann nochmal zu spät ist, oder? Entschuldige, wenn du den Beitrag als schroff empfindest, so war er sicherlich nicht gemeint.

Ein dickes Fell ist hier im Forum übrigens wirklich nützlich. :smile:
 
  • #12
Die Aussage, dass ich im Vorfeld was FALSCH gemacht habe oder übersehen habe und somit all das Leid hätte man verhindern können, finde ich an dieser Stelle unangebracht.

Wenn, dann hat sehr wahrscheinlich dein TA und/oder die TK einen Fehler gemacht.

Habe mich hier an dieses Forum gewendet um Rat zu erfragen.

Den hast du bekommen.

Das unser Tierartz und auch die Tierklinik nicht umfassend sowie genügend Fachkenntnis an mich weiter gegeben haben, habe ich bereits selber bemerkt.

Demnach: Nicht dein Fehler.

Ph-Messung ist bereits aufgenommen und hochwertiges Futter wird bereits gefüttert (in Kombi mit Kattovit). Dieses werde ich aber natürlich durch die Messung überprüfen !!!!!!!
Gut, dass du jetzt mit den Messungen begonnen hast.

Mein Anliegen ist es ja, dass ich Aussagen meines TA in Frage stelle (was ich leider im Vorfeld zu wenig getan habe) und auf der Suche nach Erfahrungen und Tipps bin.

Wie bereits erwähnt: Wenn man dich nicht auf notwendigen Messungen hingewiesen haben sollte, würde ich den TA und die TK aufsuchen und fragen, wie so etwas sein kann.

Nun mit dieser Erkenntnis machte ich mich im Internet auf die Suche nach Erkenntnissen. Endlich einen Hinweis darauf, welche Tabletten man verabreichen kann und was noch viel schöner war, WIR SIND NICHT ALLEIN !!! Die Seiten im Internet machten mir Hoffnung und spendeten auch ein wenig Trost.

Magst du sagen, welche Seiten das sind? Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass man dort die fehlenden Informationen bzgl. der ph-Wert Messung ergänzen kann.
 
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