Hände sind böse

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Grizzler

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1. Januar 2021
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Moin.

Ich habe vor gut 2 Monaten eine ~5-6 Monate alte Katze aus dem Tierheim adoptiert. Sie war als Spielgefährtin für meine vorhandene Katze (damals ~10-11 Monate) gedacht. Ich hatte schon länger beim Tierheim auschau nach einer geeigneten Zweitkatze als ausschau gehalten. Die Katzen im passenden Alter hatten aber alle schon jemanden mit dem die zusammen vermittelt werden sollten.

Letztendlich haben wir uns dann dazu entschieden, eine der "Wilden" aufzunehmen. Also eine bei denen das Tierheim davon ausgeht, dass die bisher noch keinen oder wenig Kontakt zum Menschen hatten. Das das eine Herausforderung ist war uns natürlich klar.

Die ersten Tage musste man noch ne halbe Stunde still im Raum sitzen bevor die Neue aus ihrer Kiste gekommen ist. Das wurde dann aber mit jedem Tag besser. Nach 2-3 Wochen hat sie sich die Leckerlies schon vom Schoß abgeholt. Wichtig war nur, dass ihr keine Hand zu nahe kommt. Hände wurden immer mit vollem Kralleneinsatz vertrieben. Gestreichelt wurde sie am Anfang erst mit einem langen Stock und dann mit einem Wedel, was Sie auch sehr genießt.

Nach 4 Wochen hatte sie die Scheu mir gegenüber schon so gut wie abgelegt. Sie läuft mir hinterher, schnurt um die Beine und springt auch gerne auf meinen Schoß um zu dösen. Der Wedel wird auch immer kürzer angefasst.

Die Zusammenfürung war auch nicht einfach. Wobei hier unsere vorhandene Katze das Problem war/ist. Mittlerweile spielen die draußen miteinander. Die vorhandene geht im Haus der neuen eher aus dem Weg, wärend die neue den Kontakt sucht. Das führt dann schonmal dazu, dass die vorhandene äußerst genervt ist. Was wiederum dazu führt, dass die neue den Kontakt zu mir sucht.

Das Problem dabei ist nur, dass Hände für die neu immer noch der Feind sind. Wenn ich vorsichtig bin und auf ihre Reaktion achte, dann kann ich sie schonmal mit der Hand streicheln. Wenn sie das bemerkt, dann guckt sie böse und wenn man dann nicht aufhören würde, dann wäre die Hand ab. Nur kann man halt nicht immer auf die Katze achten. Grade weil Sie ansonsten sehr zutraulich geworden ist und ständig um die Beine rumwuselt oder auf dem Schoß sitzt. Wenn die Hand dann zu nahe ist, dann wird mit vollem Körper- und Kralleneinsatz zugeschlagen. Dabei ist halt auch egal, ob die Hand ihr, oder sie der Hand zu nahe kommt.

Was kann man da machen?

Weiter auf Zeit spielen und hoffen, dass die sich an Hände gewöhnt?
Handschuhe an und draufhauen lassen?
Wasserpistole/Sprühflasche?
 
A

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Auf keinen Fall ansprühen ! Denn sonst ist das gewonnene Zutrauen gleich wieder weg.
Handschuhe würd ich auch nicht anziehen, da das Aussehen dann fremd ist.
Lieber Zähne zusammenbeissen und ruhig auch mal kratzen lassen, ohne wegzuziehen. Dann merkt sie, dass das häkeln 1. nix bringt und 2. auch nix böses mit der Hand passiert.

Ich würde auf Zeit spielen und erst mal mit dem Wedel weiter machen. Vielleicht kannst du den Stab nach und nach mal ein bisschen kürzer halten, sodass die Hand näher dran ist. Lass ihr Zeit und hab Geduld....das wird noch
 
Ich würde sie nur noch aus der Hand füttern
 
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Manche Dinge brauchen halt sehr lange bis es sich berappelt, Geduld heißt das Zauberwort.
 
auf zeit spielen ist super :)

und eventuell tatsächlich erst einmal mit einem wedel o. ä. streicheln. da zieht man nicht so arg schnell weg und es macht kein aua.

btw, das wird. du musst die katz tatsächlich sehr genau beobachten. manchmal verändern sich nur minimal ohrhaltung, pupillengröße, haltung der schnurrhaare. dann zeigt sie, dass sie nicht mehr mag, aber das erkennt mensch oft erst mit viel übung und vor allem dann, wenn er die katze besser kennt.

wie auch immer, das wird
 
Was kann man da machen?

Die Hand muss für die Kleine absolut positiv besetzt werden, also bitte nicht so vorgehen:

Handschuhe an und draufhauen lassen?
Wasserpistole/Sprühflasche?


Lieber vorsichtig die Hand hinhalten, immer wieder Futter/Leckerli damit anbieten und die Hand solange etwas "passives" sein lassen bis die Katze keine Angst mehr davor hat. Das kann bei einer scheuen Katze schon ein wenig dauern, also Geduld haben und verständnisvoll dranbleiben ohne zu bedrängen.

Eine Menschenhand die nach ihr greift ist für eine scheue Katze ein bisschen wie ein "Raubvogel" der sie anfällt vom "Gefühl" her, sie muss erst mal lernen dass von der Hand keine Gefahr ausgeht, sie nicht bedrohlich ist.

Das kann man auch auf die "harte Tour" (also Zwangsanfassen) machen, würde ich aber nicht empfehlen. Vor allem wenn man keine Erfahrung damit hat. Die Gefahr dass Du es auf die Art nur noch verschlimmerst ist einfach zu groß.

Und nicht von vorn nach der Katze greifen, von vorn die Hand nur ruhig hinhalten.
 
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Moin.

Danke für eure Antworten und sorry, dass ich mich erst jetzt zurückmelde. Bin aktuell selten am PC und am Handy schreibe ich ungern längere Texte ;-)

Hatte mich letztendlich an die Meisten eurer Empfehlungen gehalten. Auf Zeit gespielt und so gut wie nur noch aus der Hand gefüttert.

"Lieber Zähne zusammenbeissen und ruhig auch mal kratzen lassen, ohne wegzuziehen." war nicht wirklich eine Option. Die Krallen sind verdammt scharf und die Schläge verdammt kräftig. Obwohl ich die immer direkt desinfiziert hatte hatten sich einige Kratzer richtig schön entzündet. Keine schöne Sache.

Seit einigen Wochen kann ich sie jetzt in den meisten Situationen normal streicheln. Auch das Leckerlie mit den Fingern geben funktioniert schon :)

Fehlt nur noch, dass sie sich auf den Arm nehmen lässt. Aber das hat noch Zeit.
 
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Fehlt nur noch, dass sie sich auf den Arm nehmen lässt. Aber das hat noch Zeit.

Das lässt sich auch trainieren. Ich habe es so gemacht, dass ich da ganz "kleinteilig" vorgegangen bin.

Am Anfang habe ich sie immer nur kurz vor dem Füttern (da ist sie eh immer um mich rum gestreift) ganz minimal "angelupft", also erst gestreichelt, dann unter ihren Bauch gefasst und nur ganz kurz so einen Zentimeter in die Luft gehoben. Und das habe ich dann nach und nach gesteigert. Und immer direkt danach belohnt. Bei Füttern bzw. vor dem Füttern war das frische/neue Futter die Belohnung. Als sie es dann nicht mehr ganz so gruselig fand und ich es häufiger trainiert habe gab es immer ein Leckerli hinterher.

Wichtig ist sehr genau auf die Signale zu achten die sie Dir gibt und wenn es zuviel wird sofort wieder runter setzen. Am Besten noch bevor sie es "deutlich" zeigt, also sich zu wehren anfängt. Und immer gut "sichern", also so, dass die Pfoten gut Halt haben, wenn sie hochgenommen wird. Am Arm, am Körper, auf der Schulter...es muss gefühlt immer "Boden" unter den Pfoten sein für sie.

Und ich würde mir damit auch Zeit lassen bis sie vor der Hand soweit normalerweise keine Angst mehr hat.
 
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