Ich war übrigens das erste Kind von meiner Mutter für das sie keine Windeln mehr waschen mußte.
Aber ich denke auch wenn früher die Hausarbeit wesentlich anspruchsvoller war ( man bedenke nur das Kohlenschleppen selbst für Warmwasser an der Tagesordnung war), war die Kindererziehung doch wesentlich anspruchsloser.
Die Kinde rhatten gute Klamotten für die Schule, zu Hause gab es alte Klamotten, die auch nach spielenden Kindern aussehen durften. Jedes Kind hatte nur 1-2 Spielzeuge, Playmobil und Co gab es nicht und meistens auch nur ein Kinderzimmer. Kinder wurden nicht bespaßt sondenr liefen nebenher und spielten mit dem was gerade an Hausarbeit angesagt war...:Wäscheklammern, Töpfe, Knöpfe.....
Also wenn ich das hier so lese muss ich wohl auf einem anderen Planeten aufgewachsen sein...
Ja OK - es gab keine noch Pampers (und somit auch deutlich mehr zu waschen), Gläschen wohl auch noch nicht (kann ich nicht genau sagen, meine Mutter gehörte schon immer zu den "Selbermachern" bei sowas), es gab aber fliessend Warmwasser, Zentralheizung und all sowas. Wir hatten zwar auch "Dreckel-Klamotten" aber im Alltag gab's keine Unterschiede zwischen Schule und Zuhause, lediglich für entsprechene Anlässe gab's natürlich besondere Kleidung (das ist aber ja heute auch noch so, wenn's auch heute nimmer ganz so krass ist und man auch mit Jeans in die Oper darf oder ohne Krawatte zu Familienfesten).
Dass nicht jedes Kind von Anfang an ein eigenes Zimmer hat ist heute doch auch noch so, oder nicht?
Wir haben sicher auch mit Wäscheklammern, Knöpfen und anderen Alltagsgegenständen gespielt und auch sehr viel selbst gebastelt, aber es gab auch Lego und Fischertechnik (Playmobil glaub'ich noch nicht) und wir hatten sowieso das totale Spieleparadies auf dem Dachboden. Bei uns war nicht alles nagelneu, ich glaub das "Mensch ärgere Dich nicht"-Spiel war auch schon 'ne Generation alt, genauso wie Monopoli und ähnliche Spiele, unsere Kinderbücher waren in großen Teilen noch in altdeutscher Schrift gedruckt (dass ich das lesen konnte hat damals schon viele Lehrer total beeindruckt, heute scheint man damit ein halbes Wunder zu sein).
Meine Eltern waren übrigens beide in Vollzeit berufstätig, wir hatten aber zugegebenermaßen eine Haushaltshilfe.
Wir wurden aber durchaus "bespaßt", wenn auch nicht in der Form dass täglich stundenlang mit uns gespielt wurde, wir mussten uns schon häufig selbst beschäftigen bzw. eben mit anderen Kindern.
Ich denke auch dass es vor allem die Ansprüche an einen selbst sind die junge Mütter so überfordern.
Und ich denke auch dass diese Konsumeinstellung alles sofort haben zu wollen und nach Gebrauch zu entsorgen ziemlich extrem geworden ist.
Heute scheint es normal zu sein dass man mit 18 von zuhause auszuieht und glaubt dann sofort Anspruch auf 'ne eigene 2-Zimmer-Wohnung zu haben. Früher hat man damit gewartet bis man seine Ausbildung durch hatte und entsprechendes Geld verdient hat. Vorher gab's natürlich auch keine eigenen Haustiere, schon aus finanziellen Gründen nicht.
Ich würde jeder 15jährigen DRINGEND davon abraten sich mal eben 6 Katzen zuzulegen - und ganz ehrlich auch jeder 21jährigen schon Kinder zu kriegen, selbst wenn sie finanziell wirklich gut dastehen. Man wird mich lynchen wollen, aber ich denke man sollte auch erstmal ein bisschen wild leben dürfen und Erfahrungen sammeln vorher. Die häufige Überforderung bei jungen Müttern kommt ja teilweise auch daher weil eben auch häufig ein Mindestmaß an Lebenserfahrung fehlt.
Wenn man gerade erst die erste eigene Wohnung bezogen hat und sich gerade erst dran gewöhnt hat wie man einen Haushalt einigermaßen vernünftig organisiert (da hab ich auch 'ne Weile gebraucht bis das wirklich geklappt hat, obwohl ich in der ersten eigenen Wohnung schon deutlich älter war). Wer nicht weiss wie man ein Karottenbreichen mal eben selbst kochen kann verzweifelt vielleicht schon daran... Und Gläschen sind nun mal teuer.
Wenn's garnicht geht halte ich es dann aber auch für sinnvoller die Tiere abzugeben.
Wobei mir auch das Verständnis fehlt wie man überhaupt so viele Menschen und Tiere auf so wenig Wohnfläche packen kann. Gerade wenn's am Geld hängt und man sich nichts größeres leisten kann. Da würde ich dann erst Recht die Familienplanung noch verschieben.
Für mich klingt in einem der Fälle aber auch deutlich durch dass die Katzen schon vor Geburt des Babys Probleme gemacht haben - was mich auch nicht wundert bei beengten Verhältnissen. Ich will jetzt nicht behaupten dass unsere Katzen nur deshalb so unfassbar (LANGWEILIG!!!) brav sind weil sie sehr viel Platz im Haus haben UND unbegrenzten Freigang, aber sicherlich ist das für sie deutlich angenehmer und die Bäume da draußen sind einfach spannender zum Bekratzen und Beklettern...
Ich wünsch den Katzen auf jeden Fall dass sie ein schönes Zuhause bekommen - viel mehr bleibt einem ja nicht dazu zu sagen.
Mehr Ehrlichkeit wäre mir bei sowas dann aber doch lieber - man kann auch dazu stehen wenn's Probleme gibt. Wenn man offen sagt dass man überfordert ist gibt's vielleicht weniger Gegenwind und mit etwas Glück vielleicht sogar handfeste Hilfe.