Gedanken über eine vierte Katze- was meint ihr?

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Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken, eine vierte Katze einziehen zu lassen. "Auslöser" ist unser baldiger Umzug ins Eigenheim, wir haben dann mehr Platz (130qm) und einen kleinem Garten, den wir mittelfristig katzensicher einzäunen. Ich hätte gerne noch eine Katze und denke mir, dass es für unsere jüngste Katze schön wäre, noch einen etwa gleichaltrigen Spielpartner zu haben.

Aber vielleicht stelle ich mir das ganze zu idealistisch vor und mit einer weiteren Katze hängt der kätzische Haussegen schief. Dazu habe ich immer im Hinterkopf, dass die zwei Großen zumindest früher Corona-Viren-Ausscheider waren (2018, danach nicht mehr getestet), was für einen Mehrkatzenhaushalt ja schon ungünstig ist.

Daher bitte ich um Einschätzung. Muss dazu sagen, dass mein Mann eh nicht überzeugt ist und ohne sein "Ok" wird es eh nichts...Aber vielleicht muss er mir ja gar nicht den Kopf waschen, sondern ihr übernehmt das :LOL:

Neben uns 2 Zweibeinern wohnen hier drei Katzen (alle weiblich, kastriert, bisher Wohnungshaltung und *aufHolzklopf* ohne chronische/bestehende Vorerkrankungen) Ich beschreibe mal die Eigenschaften der drei, die mir zu dem Thema relevant erscheinen:

Milli, 5 Jahre:
Sie ist diejenige, die von einem weiteren Familienmitglied wohl den geringsten Gewinn hätte (wenn überhaupt). Sie hat ein ruhiges und ängstliches Naturell (ggü Menschen, Veränderungen). Wirkt introvertiert, sodas sie sich auch mal von Mensch und Katz zurückzieht. Zu ausgewählten Anlässen fordert sie aktiv Streicheleinheiten ein. Klebt aber definitiv nicht an uns Menschen. Und ist der Typ Energiesparkatze. Sie ist die Chefin der drei. Manchmal lässt sie sich zum fangen spielen mit den anderen animieren. Als Kitten hat sie sich stark an Polina orientiert. Ihr Band ist auch weiterhin enger als zur Drittkatze

Polina, 5 Jahre und Millis Halbschwester:
Die beiden sind zusammen groß geworden. Polina ist charakterlich sehr anders als ihre Schwester: sehr menschenbezogen, (als Kitten fast schon zu) lebhaft, neugierig und quasi nicht ängstlich. Ist sehr auf mich fixiert und verfolgt generell uns Menschen. Als junge Katze hat sie noch regelmäßig mit Milli fangen gespielt, dass hat von Millia Seite nach und nach abgenommen. Polina versucht Milli auch immer mal wieder zum Raufen zu animieren, was diese aber nicht will und entsprechende Angriffe stoisch ignoriert. Aufgrund der unterschiedlichen Charaktere der Schwestern (und weil ich bekloppte Catlady das wollte) zog letzen Sommer Nr.3 ein.

Finja, im März 1 Jahr geworden:
bei Einzug ca 5 Monate alt. Sie hat ein sehr freundliches Naturell, läuft eig. ständig mit erhobenem Schwanz rum, um fleißig schnurrend Nasenküsschen zu verteilen. Sie ist altersentsprechend recht verspielt und sonst von Aktivität und Ängstlichkeit zwischen den Ausprägungen der Schwestern anzusiedeln. Sie spielt mit beiden Katzen fangen, würde wohl auch gerne mal raufen, worauf beide aber nicht eingehen. Für die zarte Polina ist sie dafür wohl zu wild.

Alle 3 Damen sind meines Empfindens nach sehr gut sozialisiert. Auch wenn es hier keine Stapelkatzen gibt, achten die 3 aufeinander. Die Schwestern sind etwa 4,5 Monate, Finja ca. 4,5-5 Monate in der Cattery in einer größeren Katzengruppe aufgewachsen.

Die Zusammenführung bei Finjas Einzug war super unproblematisch. Ich konnte Finja vom ersten Tag mit dem anderen zusammen lassen.
Neben Gefauche/Gebrumme der "Altkatzen" hat Finja nur ein paar kräftige aber krallenlose Ohrfeigen von Milli einstecken müssen, wenn sie ihr anfangs zu nah kam. Nach ca. 2 Wochen schien Finja völlig akzeptiert. Dennoch ist mir klar, dass der Altersunterschied zwischen Finja und den Schwestern nicht ideal war/ist. Ich merke schon, dass Finja insgesamt aktiver ist.

Wenn eine vierte Katze einziehen sollte, so sollte sie mE folgende Eigenschaften mitbringen:
- ca. 1-2 Jahre alt, um einen passenden Spielpartner für Finja abzugeben
- weiblich, um Katze-Kater-Unstimmigkeiten zu vermeiden. Wobei ich denke, ein "Mädchenkater" könnte auch passen, zur Risikominimierung würde ich aber lieber beim weiblichem Geschlecht bleiben
- selbstbewusst genug, um sich als Neue in der Gruppe behaupten zu können, aber gleichzeitig nicht zu dominant, um nicht an Millis Chefstuhl zu sägen und Polina nicht unterzubuttern (Polina tut zwar immer auf dicke Hose, ist aber die rangniedrigste und ist den anderen körperlich unterlegen)
- verspielt
- gut sozialisiert

Mir ist klar, dass es auch anders laufen kann und eine Katze mit besagten Eigenschaften am Ende doch nicht mit Finja spielt. Letztlich sollte die Katze such nicht nur deswegen einziehen. Schön wäre es aber. Für den Worstcase müsste ich mit dem Vorbesitzer vorab abklären, ob der Neuling wieder zurück und weiter vermittelt werden könnte, was ich für alle Beteiligten nach Möglichkeit vermeiden will.

Was meint ihr? Sonstige Gedanken dazu, die ich vielleicht noch nicht berücksichtigt habe?

Danke schon mal an alle :)
 
A

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Ich denke schon, dass es sinnvoll sein könnte, aber wenn Ihr es in Erwägung zieht, solltet Ihr wirklich genau überlegen, welche Katze passen könnte und dann ganz in Ruhe ohne Eile auf die Suche gehen.

Bei uns war die Konstellation ne Weile ähnlich: Bonnie und Lucy sind Schwestern, vom Charakter her aber total unterschiedlich. Bonnie distanziert, ein bisschen faul, braucht definitiv Distanz zu Katzen (außer zu Lucy, das ist der Unterschied) und Menschen. Lucy ist trotz ihrer 9 Jahre noch sehr verspielt, sehr verschmust, allen zugewandt, aber ganz besonders auf mich fixiert.

Dann haben wir Dolly, die zwar auch schon 7 Jahre alt ist aber ein komplett anderes Energielevel hat als die beiden großen. Sie hatte eine beste Freundin, die aber leider verstarb, und nach einer Weile hatten wir das Gefühl, dass Dolly ein bisschen außen vor ist. Gekuschelt haben die beiden Großen nur miteinander, gespielt hat eigentlich jede für sich.

Wir hatten dann eine Zusammenführung, die daran scheiterte, dass die neue Katze die alten Katzen gemobbt hatte. Vor allem Lucy hat extrem gelitten, daher mussten wir die neue Katze wieder zurückgeben. Das war einfach Pech, zum Teil auch Corona geschuldet, aber im Nachhinein denke ich auch, dass wir zu wenig über die neue Katze und ihren Charakter wussten.

Das Thema blieb aber ungewollt im Hinterkopf, und wir starteten irgendwann einen neuen Versuch. Dolly war zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt, war aber lebhaft wie ne Jugendliche, daher wagten wir es mit einer 7 Monate alten Katze, die auf ihrer PS bereits mit älteren Katzen zusammenlebte. Diesmal gab es viel Geschreibe und Gefrage im Voraus, weil ich nicht noch ein Drama wollte, und es hat dann wirklich perfekt gepasst, auch wenn es altersmäßig nicht ideal klingt.

Ich würde die drei genau beobachten: Wer könnte eine Freundin wirklich brauchen, wie muss sie sein, damit alle drei mit ihr zurecht kommen, etc?
 
Also ich habe das Upgrade von 3 auf 4 vor etwas über einem Jahr gemacht, mit einer ähnlichen Konstellation wie bei euch, und es nicht bereut.

Ich zitiert mal aus meinem Faden dazu:
Es fing alles ganz harmlos an.
Mit einem einzelnen Katzerich aus dem Tierheim.
Mein damaliger Freund, mittlerweile Ehemann, war viel im Ausland, ich noch am studieren und ich suchte jemanden der mir Gesellschaft leisten mochte.
Und da saß er: Bildschön, riesengroß, unverträglich mit anderen, herzkrank, nicht mehr alle Zähnchen und eine Lebenserwartung, über die man lieber nicht spekulieren wollte.

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Klingt doch perfekt.
So haben wir uns kennengelernt, mein geliebter Philosoph und ich.
Und es war Liebe auf den ersten Blick.

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Und so hätte mit einer Katze eigentlich Schluss sein können.
Aber mich hat das Gefühl nicht losgelassen, dass die vermeintliche Unverträglichkeit mit anderen Katzen vielleicht gar nicht so in Stein gemeißelt sein könnte wie es erst hieß.

Und so bekam der Philosoph eine Freundin: Cake.
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Der Unverträgliche entpuppte sich als tatsächlich gar nicht so unverträglich und die zwei wurden unzertrennlich.
Der sanfmütige, nachdenkliche Stoiker und das kleine, raufige Törtchen haben richtig viel zusammen erlebt.
Die Geschichte der beiden habe ich damals schon hier dokumentiert.

Durchs Studium, den ersten Job, einen Umzug...
Bis uns irgendwann das Leben dazwischen gekommen ist und keine Puste mehr zum erzählen da war.
Gleich ein paar Jahre waren wir deshalb abgetaucht.

In der Zwischenzeit ist viel passiert.
Unter anderem zwei Umzüge, ein Jobwechsel, eine Hochzeit, ein Hauskauf.
Leider auch eine neue Diagnose in des Philosophen Sammlung: Die Nieren sind jetzt auch kaputt.
Wir haben das natürlich auch gemeistert und dem Philosophen geht es gut.

Aber ruhiger ist er geworden und so sehr wir uns bemühen dem entgegen zu wirken...ein bisschen abgebaut hat er auch.
Und weil Cake und der Philosoph so unzertrennlich sind und Cake zwar zu Hause gerne große Töne spukt und uns alle auf Trab hält, aber eigentlich ein kleiner Angsthase ist wenn etwas neu oder anders ist und er ihr großer, kuschliger Fels in einer Welt ist, die manchmal gruselig sein kann, hat uns das zusätzlich Sorgen bereitet.

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Würde Cake gerne mehr spielen als er gerade möchte? Ist sie einsam oder gelangweilt weil der Große durch seine Medikamente und das neue Futter so viel schläft?
Was wenn sein Zustand sich verschlechtert?
Was wenn das Unmögliche passiert und er irgendwann vielleicht sogar wirklich stirbt? Wie vergesellschaften wir eine trauernde Katze, die nie jemand anders kannte?

Wir wollten gerüstet sein und den beiden jemanden an die Hand geben, der jetzt schon mitspielen und Quatsch machen kann und uns allen ein bisschen Sicherheit gibt.
Und so entschlossen wir uns dazu Lemon aufzunehmen.
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Lemon ist genauso stoisch wie der Philosoph.
Nichteinmal die gefürchtete, katzenfressende Saugmaschine, die hier regelmäßig Streifzüge durch das Haus macht, kann ihr Angst machen.
Lemon ist die Erste die gucken geht und ist nie zu müde zum spielen.
Ausserdem findet sie Treppe rauf und runter jagen und unter Türen durchpfoteln super.

Und ab dann hatte der Philosoph zwei Tigerinnen zur Seite und aus dem Ein-Katzen-nein-doch-zwei-Katzen-Haushalt war schon ein Drei-Katzen-Haushalt geworden.
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Da hätte eigentlich Schluss sein können.
Sollte auch.
Zwei Menschen, drei Katzen.
Die waren da schon in der Überzahl.
Aber so 100%ig rund war die Sache noch nicht.

Dem Philosophen ist seit eh und je alles recht, solange er pünktlich seine Streicheleinheiten und Leckerchen bekommt und seine Damen ihm die bärtige Schnute sauber lecken.
Cake hat ihren über alles geliebten Philosophen und eine Freundin zum fangen spielen, rumtigern und zusammen Po-an-Po-liegen.

Aber wen hat die Limone?
Klar: Cake.
Aber die ist so auf den plüschigen Riesen fixiert, dass Lemon doch oft ein bisschen wie das dritte Rad am Wagen schien.

Irgendwie nicht fair.
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Wir fanden, die stoische, liebevolle, lustige Limone hat auch jemanden verdient, der sie mit Sternchenaugen anhimmelt.
Diesen jemand haben wir in Smoke gefunden.
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Smoke ist katzegewordene Liebe.
Sie liebt alle und jeden hier.
Die Menschen sind cool.
Die Katzen sind super.
Sogar die Kunst an der Wand ist genau nach ihrem Geschmack.
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Zugegeben hätte Cake auf eine vierte Katze gern verzichten können.
Smokes überschwängliche Liebe ist ihr viel zu viel.
Und ich glaube sie hofft noch ein bisschen dass Smoke vielleicht nur auf der Durchreise ist.
Aber wir sind optimistisch dass sich das noch fügen wird.
Denn Smoke ist gekommen um zu bleiben.

Bei vier ist jetzt aber trotzdem Schluss, das haben wir ihr und uns versprochen.
Langsam wird es hier nämlich auch eng mit den Stellplätzen.
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Die Kurzfassung ist: Wir haben zu unserem etablierten Paar eine jüngere 3. aufgenommen als der Kater chronisch krank wurde damit wir einen Puffer für seine Partnerin haben.

Und das hat super geklappt aber irgendwie war das noch nicht so rund und die 3. oft halt irgendwie ein bisschen 5. Rad am Wagen.

Also haben wir nach der zweiten Katze für unsere erste Katze, noch eine dritte Katze für unsere zweite Katze geholt und dann brauchte aber unsere dritte Katze auch noch eine Katze und jetzt hat jede unserer Katzen eine eigene Katze für sich und wir könnten nicht zufriedener sein mit dem Rudel 😊
 
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Danke für eure Antworten.
@AllyHH : Das klingt tatsächlich so ähnlich wie hier 😲

Ich denke, es gäbe folgende worst case Szenarios:
- eine sehr dominante Katze, die mit Milli Streit anfängt und Polina mobbt (Polina "provoziert" schon mal gerne die anderen...sie ist gut im austeilen, aber schlecht im einstecken und damit wohl das geborene Mobbingopfer :cautious:)
- eine zu schüchterne, ängstliche Katze, die mit Finjas wilden Spielaufforderungen nicht klar kommt und sich einfach nur unwohl in der Gruppe fühlt
- eine schlecht sozialisierte Katze, di multiple Interaktionsschwierigkeiten provoziert (das sollte sich aber definitiv durch die Auswahl einer Katze, die lange genug bei der Mutter war und nicht lange oder nie Einzelkatze war, vermeiden lassen)

Hauptsächlich geht es mir darum, dass Finja eine Spielkameradin bekommt, die genau so an kätzischer Gesellschaft interessiert ist wie sie. Die anderen zwei orientieren sich zwar auch an den anderen Katzen, suchen aber nicht so oft den Kontakt wie sie.
Da Polina Milli immer mal wieder anrauft, frage ich mich auch, ob Polina nicht gerne einen Raufbuddy hätte. Aber da sie auf Finjas Raufaufforderungen nicht eingeht, wird das wohl sehr schwierig sein, da eine passende Katze zu finden.
 
Ich denke schon, dass eine 4. Katze eine gute Idee sein könnte. 😊 habt Ihr den Gedanken weiter verfolgt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wir sind weiterhin am Thema dran. Ist jetzt auch eine organisatorische Frage wegen dem Umzug. Wir haben aber schon eine Kätzin im Blick, die dann voraussichtlich 2-3 Tage nach dem Umzug einziehen könnte. Ist dann natürlich alles recht viel für die 3 Alteingesessenen, dafür wäre aber das Revier noch nicht "eingefahren" und wir könnten direkt ein Zimmer nur für den Neuling reservieren.
 
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