Finanzielle Schmerzgrenze

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Fridolin99

Fridolin99

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11. Januar 2009
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Die meisten hier wissen wahrscheinlich wie schnell man einige hundert Euros beim TA lassen darf, wenn der geliebte Fellknäuel mal schwerer und länger krank ist.

Durch Untersuchungen, Medikamente, Labor und andere Diagnoseverfahren ist in kürzester Zeit ein Betrag in dieser Höhe oft erreicht.

Ich frage deswegen, weil in der Nachbarschaft gestern ein Hund euthanasiert wurde, weil bei ihm Enddarmkrebs festgestellt wurde. Kosten für die sofortige OP und anschließende Behandlung (ohne Gewähr) hätten sich auf ca 1000 Euro belaufen. Schweren Herzens entschloß sich der Besitzer dazu, das arme Tier einschläfern zu lassen. Zum einen weil es seinen finanziellen Rahmen gesprengt hätte, zum anderen weil keine Garantie gegeben werden konnte, ob er den Eingriff überlebt bzw. die Nachsorge eine Heilung bringt.

Mich würde mal interessieren wo bei euch so etwa die finanziellen Grenzen sind und welche Kriterien dann gegeben sein sollten (Heilung Linderung etc.)

Ich habe selbest ne chronisch kranke Katze und ließ die letzten Monate auch weit über tausend Euro bei TÄen. Zum Glück scheint die Therapie jetzt anzuschlagen. Denn durch die derzeitige Rezession ist man finanziell halt auch gebeutelt (wenn es einen z. B. mit Kurzarbeit erwischt hat.

Allerdings muss ich sagen würde ich persönlich erst mal an mir sparen statt daran mein geliebtes Haustier einzuschläfern. Es sei denn das überhaupt keine Möglichkeit auf Heilung besteht.
Mich würden mal so eure finanziellen Schmerzgrenzen interessieren.

Also bei mir würden noch 500 Euro gehen, aber bei ner Gesamtsumme von 15oo Euro wäre die Luft total raus
 
A

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Allerdings muss ich sagen würde ich persönlich erst mal an mir sparen statt daran mein geliebtes Haustier einzuschläfern. Es sei denn das überhaupt keine Möglichkeit auf Heilung besteht.
Mich würden mal so eure finanziellen Schmerzgrenzen interessieren.
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Also, zumindest solange ich meinen Job noch habe, kann ich sagen, dass ich keine finanzielle Schmerzgrenze habe.

ABER: Ich versuche durchaus, die Belastbarkeitsgrenzen meiner Tiere realistisch einzuschätzen, denn es nützt nichts, Summen in eine Behandlung zu stecken, die dem Tier nicht nachhaltig hilft oder wo Belastbarkeit des Tieres und Heilungschance/Lebensqualität drastisch auseinanderklaffen.

Konkretes Beispiel: Meine chronisch kranke Cindi ist eine psychisch sehr stabile und behandlungstechnisch sehr kooperative Katze; hier könnte ich wahrscheinlich alles, inkl. mehrwöchige Klinikunterbringungen, machen, einfach weil sie alles ohne großen Stress mitmacht und sich ihre Lebensqualität nicht nehmen lässt.

Ihr Kumpel Loki ist das Gegenteil: Ihn bekomme ich mittlerweile nicht mal mehr zum TA, der Kerl schiebt totale Panik (und Stress ist für ihn als FIVie Gift), er ist de facto nicht behandelbar, da kämpft und windet er sich um sein Leben, nur um dann, wenns überstanden ist, stressbedingte Hustenanfälle zu bekommen. Engmaschige laufende TA-Besuche oder längerfristige Klinikaufenthalte wird es bei ihm, wenn es ernst wird, nicht geben können.

Keine Frage des Geldes, sondern der individuellen Einschätzung des Tiers sowie Vor- und Nachteile einer Behandlung ...
 
ich glaube, wenn man so mitten drin ist in einem chronischen Krankheitsfall, leistet man gerne mehr, auch wenn es dann mehrere hundert Euro sind. Für mein spanisches Katerchen blätterte ich in den ersten drei Monaten knapp 500 Euro für eine Durchfallbehandlung mit zweimal Kotproben hin.

Für Mona zahlte ich gerne für eine Nacht in der TK wegen einer verstauchten Pfote 350 Euro.

Wie ich entscheiden würde, wenn eine vierstellige Rechnung auf mich zukommt, kann ich im Vorfeld noch nicht sagen. Käme auch auf das Alter der Katze und das Risiko drauf an.

Ich muss aber sagen, ich denke sehr realistisch. Ich sehe auch einen unterschied, ob ich es für eine zwei Jahre alte Katze zahle oder für eine 17-jährige

z.B. Tessa hatte Alters-Fip. Die Tierärztin gab ihr noch mehrere Monate mit einer relativ teuren Frischzellen-Behandlung. Genau weiß ich es nicht mehr, was das war. Wir haben uns dagegen entschieden und Tessa starb zwei Monate später.

Ihre Schwester lebte in der Nachbarschaft und erkrankte zur gleichen Zeit an derselben Krankheit. Ihre Besitzerin hatte ihr Leben noch drei Monate verlängert und das kostete sehr viel Geld und die Zeit war auch nicht wirklich voll mit Lebensqualität.
 
Huhu,

also bei mir wäre es auch so das ich keine Schmerzgrenze hätte. Immer voraussgesetzt es besteht Hoffnung und meine Süßen müssten nicht leiden. Icch habe auch nicht alzu viel Geld zur Verfügung, aber würde alles tun damit ich meinen Kleinen helfen könnte. Sie sind einfach für mich wie meine Kinder und ich könnte auf keinen Fall, nur weil mir das Geld fehlt sieeinschläfern lassen. Dazu müssten Sie schon eine unheilbare Krankheit haben bwei der sie sehr leiden. Dann käme es für mich schweren herzens in Frage.
 
Ich habe da auch keine Schmerzgrenze!!
Für mein Mohrle habe ich an die 1500 Euronen beim TA gelassen und das innerhalb eines Jahres!
Gut, wenn man es sich in den Kopf gesetzt hat, chronisch kranke Katzen zu halten.....dann muß man da durch!!;)
Für meine Nasen verzichte ich gerne auf andere Sachen!
 
Freut mich das es bei den meisten kein Thema zu sein scheint. Aber wenn man sich vorstellt jemand mit ALG II hat so ein armes krankes Wesen daheim, dann sind demjenigen seine Grenzen doch bestimmt leider schnell erreicht.
Und inwieweit man da dann nen Kleinkredit kriegt bzw. auf finanzielle Hilfe der Verwandschaft bauen kann ist fraglich:sad:
 
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Meine finanzielle Schmerzgrenze ist meine finazielle Decke und meine Kreditwürdigkeit.

Zugvogel
 
Freut mich das es bei den meisten kein Thema zu sein scheint. Aber wenn man sich vorstellt jemand mit ALG II hat so ein armes krankes Wesen daheim, dann sind demjenigen seine Grenzen doch bestimmt leider schnell erreicht.
Und inwieweit man da dann nen Kleinkredit kriegt bzw. auf finanzielle Hilfe der Verwandschaft bauen kann ist fraglich:sad:

Gut, das ist natürlich so eine Sache! Wenn ich jetzt arbeitslos werden würde....
Darf ich nicht drüber nachdenken, dann wirds schwierig werden.
Aber ich habe sozusagen ein "Sparkonto" für meine Nasen!;)
 
  • #10
Hallo zusammen,

solange man einen halbwegs sicheren und halbwegs vernünftig bezahlten Job hat, sehe ich nicht so sehr das Problem des finanziellen Rahmens. Da kommt es eher darauf an, ob eine Behandlung erfolgsversprechend ist und ob man sie einem Tier noch zumuten kann und will.

Ich bin ja eigentlich nicht so der Fan von Tierkrankenversicherungen. Aber in dem Moment, wo einem Hartz-IV droht, oder man von einer kleinen Rente lebt, finde ich sie eigentlich obligatorisch.

Viele Grüße,
Sonja
 
  • #11
Für mich wäre es auch egal,was die Behandlung kosten würde,es müsste aber die Chance auf Heilung oder Besserung gegeben sein.
Ich hatte eine Jack-Russell-Hündin die Nierenkrank war,von der Diagnose bis zu ihrem Tod (3 Jahre,die sie relativ beschwerdefrei verbrachte) hatte ich Tierarztkosten von ca. 3500,00 Euro.
Mein Pferd musste in der Uniklink Giessen wegen einer Kolik operiert werden.
Operation,4 Tage Aufenthalt = 4375,00 Euro.Nachbehandlung daheim = ca. 1500,00 Euro.Mir wäre nie in den Sinn gekommen zu sagen,nein ich lass meine Tiere nicht behandeln,weil mir das Geld fehlt.Irgendeine Möglichkeit hätte ich gefunden.Sei es Ratenzahlung,Nebenjob,oder sonstwas,geschaft hätte ich es.Ich habe,als ich mir diese Tiere in die Familie geholt habe,eine Verantwortung übernommen und das ohne wenn und aber.
 
  • #12
Ein sensibles Thema. Vor allem bei der Frage, wieviel ein Tierhalter auszugeben bereit sein muß, um ein Tier zu bekommen?
Übrigens bin ich der Meinung, daß JEDER eine finanzielle Schmerzgrenze hat, auch wenn er das Gegenteil behauptet. Bei einem liegt sie schon im 3-stelligen Bereich, beim anderen erst im 4-,5-,6-stelligen Bereich. Aber eine Grenze hat jeder, selbst wenn er sich die Behandlung theoretisch leisten könnte.
 
  • #13
Ein sensibles Thema. Vor allem bei der Frage, wieviel ein Tierhalter auszugeben bereit sein muß, um ein Tier zu bekommen?
Übrigens bin ich der Meinung, daß JEDER eine finanzielle Schmerzgrenze hat, auch wenn er das Gegenteil behauptet. Bei einem liegt sie schon im 3-stelligen Bereich, beim anderen erst im 4-,5-,6-stelligen Bereich. Aber eine Grenze hat jeder, selbst wenn er sich die Behandlung theoretisch leisten könnte.
absolut richtig!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
  • #14
Meine finanzielle Grenze liegt dort wo meine Bank mir den Riegel vorschiebt.

Allerdings würde ich auch OPs mit geringeren Kosten nicht mehr durchführen lassen wenn dem Tier durch OP und Genesung mehr Leid zugefügt werden würde als es selbst verkraftet. Zumal wenn wie bei Krebs eine komplette Heilung so gut wie unmöglich ist.
Auch wenn man deutlich merkt das ein Tier gehen will sehe ich keinen Grund es länger als nötig am Leben zu halten.
 
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  • #15
Ich hatte gestern noch überlegt, ob ich einen ähnlichen Thread aufmache:). In einem anderen Forum, wurde ich "blöd angemacht", weil ich für meine Katzen kein Biofleisch kaufe, sondern Abgepacktes von Aldi etc., weil ich mir anderes Fleisch eben nicht leisten kann. Es hieß, dann dürfte ich gar keine Katzen halten.

Ein ähnliches Problem stellt sich ja bei TA-Behandlungen. Was kann ich bezahlen und was nicht!? Ich als Studentin habe da ein begrenztes Budget. Aber auch "Besserverdiener":rolleyes: schütteln größere Summen nicht unbedingt locker aus dem Ärmel. Bis jetzt konnte ich die TA-Kosten immer noch aufbringen, auch wenn ich dafür schon Schulden machen musste. JEDER kann prinzipiell in die Situation kommen, dass ihm die Kosten über den Kopf wachsen. Wenn es nach der Forine aus dem anderen Forum ginge, dürften nur Leute mit bestimmtem "Mindesteinkommen" Tiere halten, Hartz-IV-Empfänger und Studenten schon mal gar nicht:(.
 
  • #16
Bei einem liegt sie schon im 3-stelligen Bereich, beim anderen erst im 4-,5-,6-stelligen Bereich. Aber eine Grenze hat jeder, selbst wenn er sich die Behandlung theoretisch leisten könnte.

Hallo Alannah,

die Frage ist natürlich, wie man diese finanzielle Grenze definiert. Sehe ich einen bestimmten Betrag irgendwann als abgehakt an, oder kumulieren sich Tierarztkosten ein Leben lang?

In einem ganzen Katzenleben auf einen fünfstelligen Betrag zu kommen, ist nicht schön, aber nicht so unrealistisch. Ich habe zwei junge, gesunde Tiere und habe in den letzten 1,5 Jahren für die beiden allein rund 1200€ reine Tierarztkosten gehabt.

Es fällt mir allerdings schwer, mir vorzustellen, dass eine Katze so krank ist, dass in einem relativ überschaubarem Zeitraum von vielleicht 1-3 Jahren, ein fünf- oder gar sechsstelliger Betrag fällig wird, sie aber ihr Leben noch genießen kann. Hast du mir vielleicht mal ein Beispiel für solchen einen Fall?

Viele Grüße,
Sonja
 
  • #17
Naja ich denke das das mit den 6stelligen Zahlen ein wenig hochgegriffen war (ne fünfstellige halt ich persönlich auch fast für nicht realistisch)
Und es kommt natürlich auch auf die Häufigkeit an, die zu hohen Rechnungen führen kann.
 
  • #18
Wenn es nach der Forine aus dem anderen Forum ginge, dürften nur Leute mit bestimmtem "Mindesteinkommen" Tiere halten, Hartz-IV-Empfänger und Studenten schon mal gar nicht:(.

Naja Hartz IV Empfänger, die sowieso schon einen beschnittenen Etat haben, sollten es sich schon reiflichst überlegen sich ein Haustier anzuschaffen.
Natürlich ist es vollkommener Blödsinn, jemand der Hartz IV hat, sein Tier wegzunehmen.

Da wären meiner Meinung nach Tafeln oder Tierschutzverbände gefragt solche Leute, als auch Rentner mit niedriger Rente zu unterstützen
 
  • #19
Hallo Alannah,

die Frage ist natürlich, wie man diese finanzielle Grenze definiert. Sehe ich einen bestimmten Betrag irgendwann als abgehakt an, oder kumulieren sich Tierarztkosten ein Leben lang?

In einem ganzen Katzenleben auf einen fünfstelligen Betrag zu kommen, ist nicht schön, aber nicht so unrealistisch. Ich habe zwei junge, gesunde Tiere und habe in den letzten 1,5 Jahren für die beiden allein rund 1200€ reine Tierarztkosten gehabt.

Es fällt mir allerdings schwer, mir vorzustellen, dass eine Katze so krank ist, dass in einem relativ überschaubarem Zeitraum von vielleicht 1-3 Jahren, ein fünf- oder gar sechsstelliger Betrag fällig wird, sie aber ihr Leben noch genießen kann. Hast du mir vielleicht mal ein Beispiel für solchen einen Fall?

Viele Grüße,
Sonja
Dem stimme ich voll und ganz zu!

Als unsere TÄ mir den Preis für die benötigten 15 Flaschen Interferon nannte (es war ihr selbst peinlich), übertraf das bei weitem meine Vermutungen, aber ich stimmte der Bestellung/Behandlung zu und sagte schon damals: "Ich möchte nie den Moment erleben, in dem meinen Tieren geholfen werden könnte und ich es nicht bezahlen kann."

Wenns um die Gesundheit geht (beim Tier wie beim Menschen), gibt es für uns keine finanzielle Schmerzgrenze. Unsere Grenze bei unseren Tieren ist erreicht, wenn wir die Schmerz- und Leidensgrenze des Tieres vor uns sehen.

... und selbst diese Grenze ist oft sehr schwer zu erkennen.
 
  • #20
Es fällt mir allerdings schwer, mir vorzustellen, dass eine Katze so krank ist, dass in einem relativ überschaubarem Zeitraum von vielleicht 1-3 Jahren, ein fünf- oder gar sechsstelliger Betrag fällig wird, sie aber ihr Leben noch genießen kann. Hast du mir vielleicht mal ein Beispiel für solchen einen Fall?
Keine Ahnung, ich hab damit zum Glück wenig Erfahrung. Ein 5-6-stelliger Bereich wird auf einmal sicher kaum erreicht, aber wie es mit chronischen Erkrankungen aussieht, weiß ich nicht. Vielleicht wissen da andere mehr, wieviel andere ausgeben mußten.

Wenns um die Gesundheit geht (beim Tier wie beim Menschen), gibt es für uns keine finanzielle Schmerzgrenze. Unsere Grenze bei unseren Tieren ist erreicht, wenn wir die Schmerz- und Leidensgrenze des Tieres vor uns sehen.
Das glaube ich nicht ;) Irgendwo hat JEDER eine Grenze! Spätestens dann, wenn du zwischen dem Wohl von dir und deiner Familie und dem deiner Katze wählen mußt.
 

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