Tödlicher Krebs durch Impfungen
Katzen können durch Impfungen an Krebs erkranken, und zwar am vakzine-assoziierten Fibrosarkom, auch Impfsarkom genannt. Das ist eine bösartige Geschwulst, die ein paar Wochen oder Monate nach einer Impfung an der Injektionsstelle – meist zwischen den Schulterblättern oder an der seitlichen Brustwand – als Knubbel (Granulom) unter dem Fell auftritt und sehr breit wuchern kann. In der US-Veterinärmedizin wird der Zusammenhang von Impfung und Sarkomentstehung bei Katzen nicht mehr ernsthaft bezweifelt. In Deutschland neigt man dazu, das Thema herunterzuspielen. Doch kürzlich bezifferte der Kleintieronkologe Dr. Martin Kessler auf einem Tierärztekongreß in Berlin die Risikowahrscheinlichkeit hierzulande mit 1 zu 1000. Die meisten Sarkomkatzen sind zum Zeitpunkt der Erkrankung zwischen sechs und elf Jahre alt, haben somit schon viele Shots erhalten. Doch es trifft auch jüngere Katzen.
Behandelt werden kann das Impfsarkom bisher nur durch radikale Operation weit ins gesunde Gewebe hinein. Nach der Operation treten fast immer Rezidive auf, also neues Tumorwachstum. Die Geschwulst führt in den allermeisten Fällen zum Tode.
Wie kann man das Impfsarkom verhüten?
Die beste Vorsorge ist, die Katze nicht häufiger als nötig impfen zu lassen. Wichtig ist, daß die Kätzchen geimpft werden, denn sie sind am empfänglichsten für Infektionskrankheiten. Doch ausgewachsene Tiere sind von Infektionen weit weniger bedroht, als man uns weismachen will.
Neben den verlängerten Impfintervallen, wie sie in den USA üblich geworden sind, lassen sich weitere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die Vaccine-Associated Feline Sarcoma Task Force, die Impfsarkom-Arbeitsgruppe der US-Veterinäre, hat dazu Richtlinien erarbeitet.
Auf Mischspritzen und Mehrfach-Vakzinen soll weitgehend verzichtet werden. Das heißt, es sollen nicht alle Impfungen mit einer einzigen Spritze und an einer einzigen Stelle gegeben werden, auch wenn es für Tierarzt und Patient so am bequemsten ist und am schnellsten geht. Je mehr Vakzinen auf einmal, desto höher das Sarkomrisiko.
Die Impfung gegen Seuche und Schnupfen soll an der seitlichen Brustwand verabreicht werden, die Impfung gegen Tollwut am rechten Hinterbein (rabies = r = rechts) und die Impfung gegen das feline Leukämievirus (FeLV) am linken Hinterbein (LV = l = links). Ein Bein kann zur Not amputiert werden, um dem Tumorwachstum Einhalt zu gebieten. Katzen können auf drei Beinen prima leben.
Zwischen den Schultern sollte überhaupt nicht mehr geimpft werden, da man einen Tumor dort nur sehr schlecht operieren kann.
Bei uns wird noch häufig zwischen den Schultern geimpft. Fallen Sie dem Arzt in den Arm, wenn er die Spritze dort ansetzt!
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Längst nicht jede Katze entwickelt Granulome nach (Impf-) Injektionen, und längst nicht jeder Knubbel ist ein Sarkom. Daher sollte man sich nicht gleich verrückt machen, wenn eine Katze so eine Gewebsverdickung bekommt. Aber man sollte, vor allem wenn es eine Impfstelle ist, auch nicht zu lange warten und beizeiten eine Gewebsprobe entnehmen lassen, am besten gleich in einer Tierklinik. Drei Monate abzuwarten kann sich als fatal herausstellen, in den USA rät man zur frühzeitigen Biopsie.