Fauchen wegen Umzug?

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12. Juni 2012
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Moin ihr,

ich brauche mal eine Einschätzung zum Verhalten meiner beiden Kater.

Wir sind vor etwa zwei Monaten umgezogen und hatten uns vorher auch einige Gedanken gemacht, wie die Kitties das wohl verkraften werden. Entsprechend überrascht waren wir, dass es fast keine Probleme gab. Wir hatten sie direkt in getrennten Räumen untergebracht, weil wir nach Tierarztbesuchen ein paar Mal das Problem hatten, dass der Kleine die ersten Stunden über sehr aggressiv war und den Großen heftig angegangen ist, sobald er ihn gesehen hat. Am zweiten Tag im neuen Zuhause waren beide schon so neugierig, dass wir sie sich durch einen Türspalt haben beschnuppern lassen. Keinerlei Zeichen von Aggression und tatsächlich nichtmal übermäßiges Interesse an dem anderen, die wollten beide nur den unbekannten Raum auf der anderen Seite erkunden und haben sich gegenseitig behandelt, als wären sie nie getrennt gewesen. Wirkten zusammen auch gleich wieder viel entspannter als während der Trennung. Der Kleine war aber insgesamt unsicherer in der neuen Umgebung und hat z.B. manchmal immer noch Angst, wenn jemand die Treppe runterkommt, während er selbst unten im Flur ist. Davon abgesehen scheinen sich aber beide eigentlich gut eingelebt zu haben. Fressen gemeinsam, kuscheln und spielen ganz normal mit uns und selten auch miteinander, das haben sie aber auch vorher nicht oft gemacht.

So weit so gut, dachten wir. Seit gut zwei Wochen gibt es aber immer wieder Situationen, wo der Kleine plötzlich faucht und dem Großen ein oder zwei Hiebe mitgibt. Beim ersten Mal hab ich ihn aus dem (ungeheizten, daher eigentlich zur Zeit immer Tür zu) Anbau rausgeholt, obwohl er eigentlich noch bleiben wollte. Dabei saß der Große quasi im Weg und wurde dann angefaucht. Mittlerweile kommt es im Schnitt so zwei Mal am Tag zu solchen Momenten. Es gibt aber auch mal Tage ganz ohne Faucherei.

Ich dachte erst, dass es damit zu tun hätte, dass der Große irgendwie im Weg ist, weil es oft vor kommt, wenn sich ihre Wege im Flur kreuzen. Jetzt habe ich aber einerseits beobachtet, dass der Kleine aus der Ferne beobachtet, wie der Große etwas macht, und dann irgendwann aufsteht, um hinzugehen und ihn anzufauchen. Er ist vollkommen fixiert dabei und lässt sich auch kaum ablenken.
Andererseits hatten wir es aber auch, dass der Große ihm scheinbar absichtlich auf die Pelle gerückt ist, bis es dem Kleinen irgendwann zu viel geworden ist. Er hat dann wieder gefaucht, der Große hat sich davon nicht beeindrucken lassen und ist sitzen geblieben. Nach einem kurzen Wett-Starren haben sie sich dann beide einen Platz auf dem Sofa gesucht.

Nun frage ich mich, was da los ist. Sind das nur Revierkämpfchen, die einmal ausgetragen werden müssen? Ist der Kleine doch durch die neue Umgebung verunsichert oder gefrustet? Oder ganz was anderes?

Ich bin auf jeden Fall für Tipps dankbar!
 
A

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Hallo 😊
Wie sind denn die beiden , sind beide kastriert?
In welchen Situationen passiert das denn genau?
 
Hej,

die beiden sind mittlerweile 8 Jahre alt, kastriert, zwar keine leiblichen Brüder, aber zur gleichen Zeit mit etwa 3 Monaten zu uns gekommen. Bisher Wohnungskatzen. Sie sind vielleicht nicht die allerinnigsten Katzenfreunde, haben aber immer mal Phasen, in denen sie mehr miteinander kuscheln und spielen und sind sonst eigentlich meist zumindest in der Nähe voneinander. Auch jetzt scheinen sie eigentlich die meiste Zeit über miteinander auszukommen. Generell sind sie beide keine aggressiven Katzen, weder Menschen gegenüber, noch untereinander.

Ein klares Muster, wann es Stress gibt, hab ich noch nicht erkannt. Gefaucht wird nur vom Kleenen. Wie schon geschrieben, öfters waren es Momente, wo sich sich vielleicht einfach im Flur im Weg waren. Teilweise wurde der andere aber auch gefühlt extra gesucht, um dann Stress zu machen. Gerade heute habe ich aber noch kein Gefauche bemerkt.
 
Wann war denn der letzte Tierarztbesuch inkl geriatrisches Blutbild/optimalerweise Dentalröntgen?
 
Das wurde noch nicht gemacht. Es steht aber demnächst der erste Tierarztbesuch am neuen Wohnort an, da werde ich das mal ansprechen.
 
Vielleicht mal einen Hocker in den Flur stellen und damit eine Ausweichmöglichkeit nach oben schaffen, der andere Kater kann dann druntersitzen


Wann war denn der letzte Tierarztbesuch inkl geriatrisches Blutbild/optimalerweise Dentalröntgen?


Unbedingt!!
 
Ich lasse sie auf jeden Fall beim Tierarzt durchchecken. Das mit dem Hocker probiere ich auch mal aus. Wir hatten heute wie gestern bisher noch keinen Streit, dafür mehrfach freundlichen Nasenkontakt. Mal schauen...
 
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Gestern Abend hatten wir doch noch mal so einen Moment. Situation wie folgt: Beide waren zum Herumstromern im Anbau. Weil ich die Tür wieder schließen wollte (wie gesagt, ungeheizter Anbau), habe ich sie gelockt. Der Große ist auch gleich gekommen, der Kleine wollte aber wieder nicht so recht. Also hab ich ihn mit etwas mehr Zureden und sanftem Drängen doch noch aus dem Raum bekommen. Vor der Tür saß aber der Große und wurde dann im Vorbeigehen einmal angefaucht und gehauen. Also irgendwie ist da eine Unzufriedenheit in dem Kleinen und er weiß sich vielleicht nicht anders zu helfen, als das am anderen auszulassen?
 
Siehe oben
Bei Verhaltens Auffälligkeiten, speziell bei Verhaltensänderungen ist der erste Weg immer zum Tierarzt.
Was meinst du , wie viele Katzen zum Beispiel wegen schlechter Zähne schon Probleme hatten...
 
  • #10
Also ganz ehrlich! Manchmal kann ich nur mit dem Kopf schütteln wie schnell hier immer von Tierarzt, geriatrisches Blutbild und Dentalröntgen geschrieben wird. Ja, es ist ja nicht verkehrt zu erwähnen dass viele Katzen da zu selten drauf hin gecheckt werden. Verstehe ich alles.

Aber ein guter TA muss doch auch abwegen was er nun als erstes abarbeitet/nachguckt und womit er die Katze möglichst wenig belastent.

Gerade nach einem Umzug kann ein TA Besuch auch dazu führen dass die beiden Katzen sich dann dauerhaft bekriegen weil eine dumme Situation immer weiter eskaliert. Ich wäre da vorsichtig.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Mein Großer lässt seinen Frust auch immer an seinem "Bruder" aus. Auch nur fauchen. Und der geht dann nicht drauf ein. Bzw nur wenn er auch einen schlechten Tag hat. Dann gibt es mal einen Hieb als Antwort auf das rumgezicke. Und ja. Dazu gehört auch wenn der Große verbotenerweise ins Treppenhaus entwischt und ich ihn zurück in die Wohnung schicke. Die kennen nach 13 Jahren die Spielregeln aber sowas von genau. Da wird gemosert während man brummelnt vor mir die Treppe wieder hoch stampft. Dann sitzt man beleidigt vor der Wohnungstür. Immer noch am kochen weil der böse Zweibeiner wie eine Glucke ist und völlig unverständlich den Spaß unterbricht. Aber gut. Bevor es noch mehr Stress gibt zurück in die Wohnung. Wenn der Kumpel dann in der Tür steht um einen auch noch neugierig abzuschnuppern oder weil er einfach nur so gerade doof im Weg steht. Logo knallt es da kurz. Da ist Frust. Der muss raus. Also blafft man los und macht nicht gerade nett dauf aufmerksam dass man da vorbei muss. Ich würde da niemals an TA denken. Nicht wenn es nicht ständig stattfindet und auch sonst nichts darauf schließen lässt dass die Katze da irgendwie komisch ist und Schmerzen hat. Am besten man vermeidet solche Momente. Ich hatte es übrigens auch schon dass mein Kater dann anfing sich auf der Treppe hin und her zu rollen und so versucht hat dass ich ihn nicht weiter hoch scheuche. Wie ein trotziges Kleinkind. Das dumme scheint jedoch zu sein dass dein Kleiner nun gemerkt hat dass er mit diesem Verhalten bei dem anderen durchkommt und er es jetzt ab zu das eben gezielt versucht. Ala leichtes Mobbing durch das gezielte suchen des anderen. Ich würde da gucken und in den Momenten das schon im Ansatz unterbrechen. Zwischen beiden durchgehen, ablenken etc.

Ich denke das wird sich schnell wieder beruhigen wenn alles nicht mehr so neu und aufregend ist.
 
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  • #11
Es wird deshalb in solchen Fällen dazu geraten, weil so ein Verhalten durch Schmerzen und /oder Krankheit verursacht werden kann.
Außerdem sollte in dem Alter sowieso jährlich ein geriatrisches Blutbild laufen und auch regelmäßig das Dentalröntgen, weil so manche Erkrankung erst im späten Verlauf sichtbar wird (CNI zum Beispiel erst wenn ca 75% der Nieren Funktion beeinträchtigt oder FORL erst nach langer Zeit der Schmerzen entdeckt wird)
 
  • #12
Ich bin mit der Problematik bestens vertraut. Meine beiden sind/werden 13 Jahre. Und ja, Ende letzten Jahres erst mit beiden Zahnreinigung, Dentalröntgen, bei einem Kater Zähne ziehen usw, natürlich auch bei beiden großes Blutbild durchgehabt. In ein paar Monaten lasse ich wieder ein Blutbild machen (zumindest bei dem einen Kater) ob die Werte trotz OP konstant geblieben sind.

Nur gerade darum ich bin auch soweit aufgeklärt worden dass sich (trotz Inhalationsnarkose und Flüssigkeitsgabe während der Narkose) die Nierenwerte durch eine Narkose verschlechtern können. Man muss immer abwägen. Da Zahnstein auch auf die Nieren geht kein Thema.

Nur lasse ich meinen anderen Kater extra dafür in Narkose legen wenn er sich kein Blut abnehmen lässt? Reicht es da nicht wirklich ein Jahr zu warten. Oder ohne Zahnreinigung vielleicht auch mal 2 Jahre?
Wenn man noch Flüssigkeit und Feuchtfutter gibt, wenn man Trinkbrunnen usw hat.

Die Tiere der TS zeigen keine Auffälligkeiten. Außer dass ein Tier das andere in Stresssituationen anfaucht. Nach einem Umzug. Weil es aus dem Raum geschickt wird den dieses Tier inspirieren wollte und sichtlich aufgebracht war.

Dann dazu zu raten da noch mehr Unruhe und Stress rein zu bringen. Klar, wenn das Tier gerne zum Tierarzt geht und alles routiniert und entspannt über sich ergehen lässt. Dann schadet es mit Sicherheit nicht. Hier würde ich persönlich erstmal abwarten und sich alles einspielen lassen. Solange es nicht schlimmer wird und es keine weiteren Anzeichen gibt das was im Argen ist. Schon lieber einmal umsonst beim TA gewesen als ein Mal zu wenig aber es bringt auch nichts wenn die TS da am Ende zwei gesunde Katzen hat die nicht mehr miteinander klar kommen weil sie Umzug, Tierarztmarathon usw alles auf einmal aufgebrummt bekommen haben
 
  • #13
Der Umzugsstress hat aber möglicherweise gesundheitlich etwas ausgelöst.
Und ob sie letzten endes gesund sind, weiß man eben erst nach Tierarztbesuch.
Und der Hinweis auf jährlichen Check up gilt auch ganz unabhängig von der Problematik.
 
  • #14
Da wir jetzt die Möglichkeit haben, die beiden rauszulassen, sollen sie sowieso vorher umfassend durchgecheckt und nachgeimpft werden. Wir wollten sie aber erst richtig ankommen lassen, bevor wir sie zum Tierarzt bringen. Das ist insbesondere für den Kleinen schon immer sehr stressig. Jetzt bin ich natürlich etwas hin und hergerissen. Ich möchte ungern den Eingewöhnungsprozess erschweren, indem ich sie zu früh zusätzlichem Stress aussetze. Ich weiß natürlich, dass sich Katzen Krankheit und Schmerz nicht immer gleich anmerken lassen, aber der Kleine wirkt wirklich nicht so, als ob das gerade ein gesundheitliches Problem wäre.

Heute war es bisher auch wieder sehr harmonisch. Wir waren vorhin auch längere Zeit gemeinsam im Anbau und ich hab sie einfach mal machen lassen. Die zwei haben zusammen erkundet, bis sie beide von sich aus wieder gegangen sind, liegen jetzt auf dem Sofa und pennen.
 
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  • #15
Kurzes Update: Check beim Tierarzt hatte ergeben, dass bis auf etwas Zahnstein, der zumindest in absehbarer Zeit behandelt werden sollte, dem Kleenen nichts fehlt.
Mittlerweile ist es auch deutlich weniger geworden, aber ganz aufgehört hat das Fauchen nicht. Ich bin mir mittlerweile aber sicher, dass es damit zusammenhängt, dass er in den Situationen nicht seinen Willen bekommt und deswegen angespannt ist. Ein Beispiel:
Wir gewöhnen die beiden gerade an die Draußenwelt und mittlerweile fordern sie den Freigang auch schon ein. Wenn es dann nicht sofort rausgeht, wenn er erwartungsvoll an der Gartentür steht, dauert es nicht lang, bis sein Bruder angefaucht wird. Der lässt sich das aber mittlerweile auch nicht mehr einfach so gefallen und gibt ihm dann eben auch mal einen warnenden Hieb auf den Kopp. Wirklich fetzen tun sie sich dann aber nicht.

Vermutlich hat der Umzug unseren Kleinen doch etwas mehr aus dem Gleichgewicht gebracht und wir müssen einfach hoffen, dass sich das mit der Zeit und viel Zuwendung wieder einrenkt.
 
  • #16
Martin Rütter würde sagen, er hat keine Frusttoleranz. :grin: ;)
Ich sehe das so, das er es nicht aushält, wenn er nicht das machen kann, was er will - und zwar sofort.
Als du ihn damals wieder aus dem Anbau rausgelockt hats, wollte er gar nicht und hat seinen Frust an seinem Bruder ausgelassen. Geht die Tür nicht schnell genug auf, läßt er seinen Frust wieder an seinem Bruder aus.
Achte mal drauf, ob er immer dann faucht, wenn etwas nicht nach seiner Nase geht.
 
  • #17
Es ist wirklich allermeistens so, dass er gerade von irgendwas abgehalten wurde (z. B. davon sich auf meinem Schreibtischstuhl einzurollen, sobald ich für eine halbe Sekunde aufstehe 😒) und dann für die nächste Minute oder so fauchig unterwegs ist. Das kam vor dem Umzug so nie vor. Ich hab ihn davor vielleicht dreimal in 8 Jahren Fauchen gehört. Auch beim Tierarzt ist er jetzt sehr aggressiv, das war vorher auch nie ein Problem.
 
  • #18
Dann scheine ich wohl Recht zu haben. Allerdings habe ich keine Lösung für das Problem, jedenfalls fällt mir im Moment nix ein 🤔
 

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