Man merkt, du hast vermutlich keine Kinder(wenn doch entschuldige ich mich). Katzen sind eine Sache, Kinder eine andere. Wer Kinder hat und zwischen Tieren und den eigenen Kindern wählen muss, wählt immer seine Kinder. Das Band das eine Mutter und ihr Kind verbindet, ist stärker als die Bindung zu einem Tier. Das ist von der Natur so festgelegt, und nur in seltenen traurigen Ausnahmefällen anders.
Was für ein Schwachfug - wie übrigens die ganze Hochschaukelei der Diskussion hier! Ich habe das bisher still mitgelesen, aber jetzt muss ich - als Mutter UND Dosi doch mal was sagen.
Wir haben schon seit vielen Jahren immer mehrere Katzen gehabt, Dementia und ich (und jaaaaa, der Name ist ein Spitzname, der Taufname lautet natürlich ganz anders, aber meine - inzwischen erwachsene - Tochter hatte immer schon einen kleinen Hang zur Verpeiltheit, daher ^^), und ich habe immer die ganzen Schulfreundinnen, auch mit Übernachtung usw. hier gehabt. Halt offenes Haus.
Da hat mehr als ein Kind versucht, die Katzen am Schwanz zu ziehen, einmal haben sie (da war ich einkaufen gewesen) den armen Nero im Waschbecken "gewaschen", was der Süße hingenommen hat, ohne eine Kralle zu heben. Die Krallen habe ich dann gehoben und klar gemacht, dass dieses spezielle Besuchskind bei uns nicht mehr willkommen ist, bis es mehr über die Bedürfnisse von Tieren gelernt hat.
Egal, ob die Eltern dabei waren oder nicht: ich habe immer eingegriffen und die Kids auf den Topf gesetzt, wenn mit den Tieren nicht verantwortungsvoll umgegangen wurde, und iwann hatten sie es alle kapiert (die Kids).
Ich habe da sehr oft die Partei der Katzen ergriffen statt die der Kinder - einfach weil die Kinder mehr Grips haben und lernen können, als es dem Tier je möglich ist.
Die Zuneigung zum Tier, die Sympathie, ist ja schon da gewesen bei den Kindern, aber das Wissen fehlte.
Was ich aber hochgradig bedenklich finde: automatisiert zu unterstellen, dass die Liebe zum eigenen Kind immer über die zum Tier gestellt werden muss! Und dass dies bei der Mutterschaft automatisch eingebaut sei. *würg*
Offenbar zähle ich dann zu den "seltenen traurigen Ausnahmefällen", denn Dementia hat auch ihren Teil an Gemecker abbekommen, wenn sie mit den Katzen nicht vorsichtig umgegangen ist, so zu Anfang.
Und als es meiner Tochter gesundheitlich nicht gut ging und sie krank war (da war sie fast volljährig), habe ich sie trotzdem allein gelassen und bin mit der Bezaubernden Jeannie zum TA gefahren, um den letzten Weg anzutreten und Jeannie einschläfern zu lassen. Alles andere wäre Quälerei gewesen. Also ein weiteres Mal das Tier über das Kind gestellt.
"Seltener trauriger Ausnahmefall"! *weisenick*
Und: nein, so als notorischer Rabenmutter ist die mütterliche Liebe und Vergötterung bei mir nicht eingebaut gewesen und auch heute nicht der Fall. Ich liebe meine Tochter und würde für sie lange Wege wandern, aber ich bin nur selten zum besessenen Muttertier mutiert - und dann auch nur gegenüber anderen Mitmenschen und nicht gegenüber Tieren.
Ich habe meine Windelträgerin begeistert in die Krippe abgeschoben, als ich endlich einen Krippenplatz ergattern und wieder arbeiten gehen konnte, und ich habe Dementia schon als Kleinkind auch immer gern an die jeweiligen Großeltern und ihren Papa verkauft, um ein Wochenende oder ein paar Stunden kinderfreie Zone zu haben. 24/7 Alleinerziehen lässt einen sehr dankbar für diese kleinen Fluchten werden!
😉
Elternliebe zu den Kindern hin oder her: wichtig ist aus meiner Sicht für die Eltern auch, sich Freiräume zu nehmen, wo wir einfach Erwachsene mit unseren eigenen Bedürfnissen sind und nicht allein die Sklaven unserer Kinder! (....oder auch Katzen...^^)
Augenmaß ist aus meiner Sicht der wichtige Punkt.
Mutterliebe ist nicht angeboren und kein natürlicher Instinkt, sondern eine Bindung, die im günstigen Fall während der Schwangerschaft wächst, hormonell nach der Entbindung gefördert wird und in vielen Fällen einfach auch etwas Zeit braucht. Und Idealisierung von Mutterliebe (oder was man dafür hält) macht die Sache nicht besser - sonst gäbe es keine postnatalen Depressionen oder eben auch Frauen, die ihren Kindern Böses tun.
Aber das führt letztlich zu weit aus diesem Thread ins off topic.