Darf man ein gesundes, problematisches Tier aus Gnade einschläfern?

  • Themenstarter romanticscarlett
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  • #41
@ Jasmin/Anja: WOW, was für ein Traum-Hund!!! :) Und was du von eurem heutigen Zusammenleben erzählst: *schmelz_dahin* Aber das war bestimmt ein hartes Stück Arbeit, es bis dahin zu schaffen. Soooo toll, dass ihr das hingekriegt habt, Whoopie und du!
 
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  • #42
Oh, Leute - ein Thema, was mir heute noch fast körperlich weh tut.:(

Ich mußte so eine Entscheidung auch mal treffen.

2004 tauchte in Aegina ein Huskyrüde auf. Wunderschön, ich seh die Augen heute noch vor mir. Kevin war ein Prachtexemplar. Er war ca. 5 jahre alt. Trotz aller Bemühungen war Kevin weder gruppenkompatibel noch lernbemüht. Nachdem er im Einzelzwinger leben mußte und mehrfach die Tierheim-Mitarbeiter biß, organisierte ich eine Spendensammlung und Kevin flog nach Deutschland zu einer erfahrenen Trainerin für Nordische Hunde.

Dort war Kevin 1/2 Jahr ohne Lernerfolge. Er griff nach wie vor unkontrolliert die Leute an und biß genau in Richtung Kehle. Seine Trainerin wurde mehrmal im Brustbereich genäht.

Ich gab noch nicht auf - inzwischen war Kevin irgendwie mein Hund . Ich kontaktierte in Finnland einen absoluten Spezialisten für Nordische Hunde. Kenin flog nach Finnland. Mitten in der finnischen "Pampa" sollte Kevin wieder normales Verhalten lernen, denn eines war klar: Dieses zielgenaue Angriffsverhalten war im beigebracht worden.

Kevin wurde in der Uniklinik in Helsinki untersucht auf Hirntumore etc, also krankhafte Veränderungen. Nichts!

Mir zu Liebe versuchte der finnische Spezailist es 1/2 Jahr (normlerweise ist so eine Therapie 3 Monate lang). Auch er wurde immer wieder mit starken Verletzungen angegriffen und es gab keine Erfolge.

Kevins Seele war längst zerstört /Gebrochen. Was auch immer sein griechischer Besitzer ihm angetan hatte, es war nicht reparabel.

Nun stand ich vor der Entscheidung:

Sollte ich mein OK zur Euthanasie geben oder Kevins restliches Leben im Einzelzwinger, der Futternapf unten durchgeschoben, anordnen.

Tagelang hatte ich schlaflose Nächte, telefonierte stundenlang mit Spezialisten.

Dann gab ich schweren Herzens mein OK zur Euthanasie. Ein stolzer Hund wie ein Husky lebenslang allein im Einzelzwinger (Huskys sind Rudelhunde) - nein, das sollte Kevin nicht haben.

Ich sagte dem Mann in Finnland, er möge die Euthanasie vornehmen, aber ich wolle nicht wissen, wann.

Eines morgens - genau 8:07 Uhr wachte ich schweißgebadet auf. Ich rief sofort in Finnland an, denn ich wußte, das Kevin tot war. Ja, Kevin wurde um 8:00 Uhr eingeschläfert.

Er liegt heute in Finnlands weiter Natur an seinem Lieblingsbaum begraben.

Endlich hatte Kevin seinen Frieden gefunden in dem Land , wo er ursprünglich her kommt.

Was auch immer in Griechenland mit ihm geschah, hat seine Seele gebrochen und zerstört - leider unumkehrbar.

Ich sitze jetzt hier und weine, denn loslassen wird mich meine Entscheidung nie mehr - aber ein Leben , gefangen im Einzelzwinger ist für einen nordischen Hund der Tod auf Raten. Das konnte und wollte ich nicht zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #43
Ich sehe den Thread jetzt erst, und muss sagen: ich hätte mir sicher vor 2 Jahren noch ganz andere Gedanken zu dem Thema gemacht. Als ich noch keine Kangals kannte......

Eine Freundin von mir arbeitet als Tierschutzpflegestelle für Nothunde und nimmt oft "Kampf"hunde und seit ca. 2 Jahren auch Herdenschutzhunde auf.
Einen noch recht jungen ( beim Einzug ca. 9 Monate alten ) Kangal hat sie als eigenen Hund behalten, weil sie ihm nicht noch einen Umzug zumuten wollte. Er war noch jung, er sollte eine Chance auf ein wenigstens halbwegs Artgerechtes Leben bekommen - und mir stockt jedesmal der Atem, wenn sie etwas über ihn erzählt.

Dieser Hund hatte eigentlich keine "schlechte" Vergangenheit - aber auch keine Möglichkeit, Menschen wirklich kennen zu lernen. Und er ist auch längst nicht so schlimm, wie Taso es war - und trotzdem.

Jedes Mal, wenn ich mit ihr telefoniere und höre, wie der Kangal "tickt", was er zum Leben bräuchte, wie wenig sie trotz aller Erfahrung so ein Tier auslasten und artgerecht halten kann, bekomme ich eine mords Wut auf die skrupellosen "Züchter", die solche Hunde in unsere verstädterte Welt bringen, und sich nicht für 2 Cent Gedanken machen, was sie den Hunden damit antun.

Ich kann sehr gut verstehen, dass das TH diesen Schritt gewagt/getan hat. Die Verantwortung war immens, und in mir geistert auch die Überlegung: Was wäre mit dem Ruf des TH gewesen, wenn tatsächlich was passiert wäre ? Hätte dieses Unglück vielleicht dem TH so geschadet, dass evtl. Hundeinteressenten auch lange Zeit danach lieber in ein anderes TH gegangen wären ?
Wie hätte sich so etwas langfristig auf die dort sitzenden Tiere ausgewirkt ?

Ich mag es mir gar nicht ausdenken......
 
  • #44
Wo ich gerade Jack Russell gelesen habe...

Bekannte von mir haben auch nen Jack Russell... eigentlich ein total lieber Hund, schmusig, herzlich, alles, aber er kann auch ganz anders.

Zwar greift er aus heiterem Himmel keine Menschen an, aber andere Tiere.
Mit Katzen kann er es absolut nicht, das würd total in die Hose gehen.

Und Hunde ist auch eoin Thema für sich.
Ich ahbe es jetzt in 1,5 Jahren schon 3x mitbekommen, wie er einfach ohne jegliche Vorwarnung auf andere Hunde losgeht, da nützt nix mehr, kein Rufen, nix.
Das erste Mal hat er fast nen Cockerwelpen zerfetzt und wir mussten, so gefährlich es ist, dazwischengehen und sie trennen.
Und da sag nochmal einer was von Welpenschutz...ist wohl nicht bei allen Hunden so.
Dann hat er direkt vor der Haustür einen Hund angegriffen, der da mit den Besitzer einfach nur herging, hat sich total festgebissen...wir mussten wir dazwischengehen und sie trennen und dabei hat sogar der Freund der Besitzerin nen Biss an der Hand abbekommen.

Und das letzte Mal war vor knapp nem Monat, als Besuch mit Hund kam, den er eigentlich schon lange kannte. Und die vertragen sich nochmal auch.
Der Besuchshund ist schon 14 Jahre alt und wurde direkt am Kopf angegriffen von dem Teririer.
Die haben sich auch wieder richtig festgebissen und der Jacky hatte nen Loch im Ohr!

Der Hund geniesst dabei eine sehr gute Erziehung, aber irgendwas ist da falsch gelaufen!
Ohne Leine kann er wirklich nur bei der Besitzerin laufen, alle anderen müssen ihn anleinen, weil er sonst garnicht hört.

Ich finde auch, dass gerade Jackys absolut keine Anfängerhunde sind und ne strenge Hand brauchen- traurig, dass immer wieder welche an Kinder abgegeben werden.
Für Kinder sollte man doch eher nach nem Beagle gucken....:(
 
  • #45
...bekomme ich eine mords Wut auf die skrupellosen "Züchter", die solche Hunde in unsere verstädterte Welt bringen...

Mir tuts für den Hund zwar leid, ich gebe aber trotzdem zu, dass mir dieser Schlussstrich dennoch lieber ist. Ich stelle mir vor, dieser Hund sitzt beim Nachbarn hinterm Jägerzäunchen. Alle die meinen, der Hund hätte eine Chance verdient, sollen sich einfach mal vorstellen, dass sie die nächsten Jahre voller Angst am Nachbargrundstück vorbeirennen. Bruno war nicht so unberechenbar und musste auch "weg"...

Wobei mich das Thema Hundehaltung schon seit Jahren nervt. Warum muss sich eine gehbehinderte alte Dame einen lauffreudigen, großen Mischling anschaffen? Warum verkauft ein Züchter einen Husky an Leute, die in einer 70 qm Wohnung leben? Und warum schaffen sich Menschen einen Hund an, die abends gequält sagen: Ich muss mit dem Hund noch mal raus? Die Gassirunde endet am nächsten Baum in 50 m Entfernung. Kein Wunder, dass auch familientaugliche Hunde hin und wieder austicken.
 
  • #46
Hunde brauchen keine "strenge" Hand, sondern Sachverstand.

Ein unausgelasteter Hund wird immer auffällig sein, da ist es egal, ob es sich um einen Kangal, einen Jacky oder einen Dackel handelt. Auf ihre rassetypischen Eigenschaften muss eingegangen werden, sonst geht JEDE Hundehaltung kurz oder lang in die Hose.

In den seltesten Fällen liegen die Verhaltensauffälligkeiten am Hund, sondern er wird durch sein Umfeld, seine Besitzer nachhaltig geprägt - und wenn er Pech hat, eben fehlgeprägt. Da wundert man sich nicht, wenn nach jahrelanger falscher Haltung ein Hund plötzlich austickt, weil der Hund, der nach seinen Trieben lebt und handelt, nicht mehr anders kann, als "auszubrechen".

Die Gier, ein aussergewöhnliches Tier zu besitzen, egal ob man seine Bedürfnisse erfüllen kann, wird immer vorhanden sein. Es wird immer wieder solche traurigen Schicksale geben, eben weil der Mensch davon überzeugt ist, sich alles Untertan machen zu können, ohne zu wissen, was er am anderen Ende der Leine führt.
 
  • #47
Hallo Heidi,

Whoopielacht.jpg


Sie ist eine Maremmanohündin, wiegt heute 45kg und hat 72cm Schulterhöhe.

Als sie anfangs hier war, hatte sie einfach keine Bindung zu Menschen und war auch mit Umweltreizen überhaupt nicht vertraut.
Ich habe sie nur aus der Hand gefüttert, habe sie jedesmal wenn sie mich angeschaut hat üppig belohnt, habe sie vorsichtig mit Spaziergängern, Radfahrern, Kinderwagen, Kühen auf der Wiese und allem anderen, was so zum Leben dazugehört, vertraut gemacht, anschließend haben wir mit kleinen Gehorsamsübungen angefangen, sie kannte ja noch nicht einmal ihren Namen.

Heute können wir ganz entspannt über einen gutbesuchten Flohmarkt gehen und sind beide stolz, denn es war ein hartes Stück Arbeit.
Sie verlässt sich auf mich und ist viel relaxter, weil sie nicht (mehr) für alles zuständig ist, wir haben ein Gentlewomensagreement:D, wenn wir unterwegs sind bin ich verantwortlich, wenn sie daheim auf dem (gutgesicherten) Grundstück ist, dann darf sie aufpassen.

Liebe Grüsse
Anja

du kannst dein lämmchen aber nicht mit einem kangal vergleichen das prallen welten aufeinander
 
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  • #48
du kannst dein lämmchen aber nicht mit einem kangal vergleichen das prallen welten aufeinander

Mein Lämmchen hatte schon in ihrer ersten Pflegestelle gebissen, in der ersten Zeit bei uns durften auch Familienmitglieder das Zimmer nicht betreten, in dem wir beide uns aufgehalten haben.

Kleine Info zur Rasse:www.maremmano.ch, Maremmano Herdenschutzhund, Italienischer Hirtenhund

Maremmanos gehören zu den "grossen Weissen", wie auch der türkische Akbash, der Kuvasz, der Pyrenäenberghund.
Und es wird diesen Hunden immer wieder zum Verhängnis, daß sie als Welpen so teddyhaft niedlich, so schäfchenhaft wollig aussehen, denn wenn diese Hunde erwachsen werden gibt es für unerfahrene Hundehalter ein böses Erwachen.
Starke Territorialität, das Bedürfnis zu wachen und zu schützen steckt in ihren Genen, das kann man nicht wegerziehen, man muss ihre Anlagen in die richtigen Bahnen lenken und ihnen eine Aufgabe geben, sonst endet es in einer Katastrophe wie bei dem armen Taso.

So ein Hund kann nicht in einer kleinen Familie mit Reihenhäuschen leben, die vorher einen Cockerspaniel hatten, oder in einer Zweizimmerwohnung in der Stadt.
Aber in dem richtigen Umfeld kann man auch einen Herdenschutzhund zum alltagstauglichen Begleithund erziehen, hier im Nachbardorf lebt ein riesiger Kangal namens Ben, wir treffen uns manchmal mit ihm und seinem Frauchen zum spazierengehen.
Er ist, ebenso wie Whoopie, nett und ausgeglichen, zwar zurückhaltend bei Fremden, aber niemals unberechenbar. Aber allein sein Grundstück betreten, das würde ich niemals tun, denn er macht seinen Job gut.

Die Hunde mit denen es massiv Probleme gibt, das sind eben Hunde wie Taso, überwiegend Rüden, die zwei bis drei Jahre alt sind und jetzt (angeblich plötzlich) total aus dem Ruder laufen. Sie haben kein zuverlässiges Ranggefüge, keine Konsequenz kennengelernt und da einer der Boss sein muss, sind sie es eben selbst.
Einen solchen Hund kann und darf man nicht durch Härte brechen, man musss ihn mit Liebe,Ruhe, Geduld und Konsequenz anleiten, klare Grenzen stecken.

Jeder Hund ist das Produkt seiner Erziehung und Haltung, entweder unberechenbar, abgeschoben und auf sich allein gestellt wie Taso oder gut integriert, mit klarer Führung und mit sich und seiner Umwelt im reinen.

Die Ansprüche die ein Herdenschutzhund stellt sind hoch, wenn man sie erfüllen kann ist der Lohn für die Mühe unermesslich höher.

Liebe Grüsse
Anja
 
  • #49
Stuttgart0308099.jpg


das ist meine Josi, ein spanischer Mastin, Stockmaß 75 cm und 60 kg schwer.

Josi kam in Spanien bei mir auf der Terrasse zur Welt, ihre Mutter hatte mir mir Freundschaft geschlossen und war wohl deshalb der Meinung, meine Terrasse wäre für ihre Welpen ein perfekter Platz, außerdem gab es bei mir Futter für sie und ihre Kollegen.

Josi hatte noch eine Schwester die der Besitzer behielt, sie hütet jetzt zusammen mit ihren Eltern eine riesige Schafherde, Josi bekam ich geschenkt. Zu dieser Zeit wußte ich schon, daß ich zurück nach Deutschland gehe und habe vom ersten Tag an angefangen, meinen Hund (und mich) auf ein Leben hier vorzubereiten. Ich habe mich ausführlich mit dem Charakter dieser Hunde befasst und bei der Erziehung gezielt auf den Hund eingewirkt. So wurde sie niemals hart angefasst, meinen spanischen Besuchern habe ich erklärt wie sie mit meinem Hund umzugehen haben, sie haben mich zwar belächelt aber sich an meine Vorschriften gehalten. Mein Hund hat noch nie Gewalt erlebt, sie wurde äußerst sanft erzogen. Gleichzeitig habe ich sie auf die Katzen und mich geprägt, sie bewacht jetzt eben eine "Herde" Katzen und mich.
Ich habe sie sobald sie an der Leine gehen konnte im Alter von 3 Monaten mit in die nächste Stadt genommen, damit sie sich an Verkehr und Menschen gewöhnen kann, was im dicht besiedelten Deutschland enorm wichtig ist und eigentlich der Natur des Mastins widerspricht.

Josi hat ein ausgeprägtes Territorialverhalten, ist extrem eigensinnig und selbständig und hört nur wenn es für sie sinnvoll erscheint, am liebsten trifft sie ihre Entscheidungen selber. Sie hängt zwar an mir und mag mich aber sie bleibt unabhängig.

Im praktische Leben bedeutet das, daß ich immer zur gleichen Zeit Gassi gehe damit sie freilaufend nur Hunde trifft die sie schon kennt. Mit denen kann sie prima spielen, sie ist sehr verträglich. Wenn ein neuer Hund in die Runde kommt muß Josi ihn angeleint kennenlernen sonst versucht sie ihn zu vertreiben. Nach dem Erstkontakt wird er in die Meute aufgenommen und nie wieder angegriffen.
Wenn Josi freilaufend auf einen fremden Hund trifft verjagt sie ihn, wenn er nicht sofort abhaut wird er angegangen. Für mich bedeutet das, daß ich nie entspannt mit meinem Hund laufen kann, ich muß immer schneller sein und jeden Hund zuerst bemerken. Wenn Josi ihn vor mir sieht, kann ich sie nicht mehr abrufen und muß dann notfalls zwischen die raufenden Hunde gehen um Josi anzuleinen. Sobald sie an der Leine hängt verschwindet jede Aggression, sie erkennt mich als Rudelführer an und ordnet sich unter.
Ich kann meinen Hund nie mit einer anderen Person laufen lassen, sie ordnet sich nur mir unter.

Wenn wir zu ungewohnten Zeiten oder in fremden Gegenden laufen bleibt Josi an der 20 m Schleppleine um kein Risiko einzugehen.

Menschen gegenüber ist Josi absolut liebenswürdig. Wir fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit (sie ist tagsüber bei mir im Laden)
wir gehen mittags in der Großstadt spazieren und sie läßt sich bereitwillig auch von kleinen Kindern streicheln. Um dieses soziale Verhalten zu bewahren bedarf es aber tägliches Training, es ist nicht die Natur dieser Hunde und es muß lebenslang trainiert werden. Einen Herdenschutzhund zu sozialisieren erfordert Hundeerfahrung, Geduld, Verständnis und genaue Kenntnis der Rasse.
 
  • #50
Ich sitze jetzt hier und weine, denn loslassen wird mich meine Entscheidung nie mehr - aber ein Leben , gefangen im Einzelzwinger ist für einen nordischen Hund der Tod auf Raten. Das konnte und wollte ich nicht zu lassen.
Jetzt sitze ich hier und weine mit Dir Katrin - soooo Viel wie Du für ihn getan hast........er hat das bestimmt gespürt und vielleicht hat er trotz der Schrecklichkeiten noch ein wenig menschliches Bemühen und Liebe mit auf dem Weg ins Regenbogenland erlebt....
Alles Liebe
Heidi
 
  • #51
Stuttgart0308099.jpg


das ist meine Josi, ein spanischer Mastin, Stockmaß 75 cm und 60 kg schwer.

Einen Herdenschutzhund zu sozialisieren erfordert Hundeerfahrung, Geduld, Verständnis und genaue Kenntnis der Rasse.

Da ich Josi kenne weiß ich was für eine tolle Hündin sie ist auch und vor allem im Umgang mit den Katzen und anderen Menschen......
Senta hat wohl ähnlich wie Anja sehr viel Zeit, Geduld, Hundeerfahrung und genaue Kenntnis der Rasse - investiert um einen sehr gut sozialisierten Hund zu erziehen und trainieren - ich weiß dass Senta immer sagt: "Josi werde ich ein Leben lang erziehen müssen....das hört nie auf!"

Ich bin mit kleineren Hunden (Mischlingen aus dem Tierheim) aufgewachsen und habe mich bisher nie mit den verschiedenen Rasseanforderungen beschäftigt - aber auch mir fällt auf wie viele Menschen Hunde haben, die absolut nicht zu ihnen passen....und es werden immer mehr - ich bin gespannt ob da die Hundeschulen einen kleinen Ausgleich schaffen können und den Menschen beibringen was ihr Tier eigentlich braucht.

lg Heidi
 
  • #52
Nur: Wer ist denn in der Lage, einen Herdenschutzhund vernünftig zu leiten?

Ich kann den Leuten ja nur vor den Kopf gucken. Aber von denen, die ich mit besagten Junghunden spazieren gehen sehe, wirken die wenigsten, als seien sie dazu in der Lage.

Bei Tierschutzhunden, die "nun mal da" sind und dringend ein zu Hause suchen, rechne ich es jedem hoch an, der in der Lage ist, mit ihnen richtig umzugehen.

Aber muss man unbedingt noch weitere Hunde züchten, die in diese enge Stadtwelt nicht gerade passen? Es gibt doch jede Menge geeignetere Begleithunde, in allen Formen, Farben und Größen. Da sollte doch für jeden etwas dabei sein.

Zumal anscheinend auch nicht jeder schaut, wohin seine Welpen gehen. In Wuppertal wohnten unter uns zwei Border Collies in einer Etagenwohnung - und die "Beschäftigung" war der typische Gang zwei Mal am Tag zum Laternenpfahl. Ganz, ganz schlimm :(.

Aber man kreuzt ja auch Hauskatzen mit Servalen und steckt die Ergebnisse dann in die Wohnung :rolleyes:.
 
  • #53
Ich hab die Geschichte gerade gelesen, unter normalen Umständen hätte ich wohl gesagt, das es noch andere Möglichkeiten geben muss. Was diese spezielle Rasse anbetrifft kann man wahrscheinlich nicht von normalen Umständen sprechen. Hier war die 'Erlösung' wahrscheinlich der beste Weg.

Zugegebenermaßen muss ich sagen das ich diese Hunde wirklich toll finde. So groß und imposant, nachdem ich mir aber die Infoseite durchgelesen habe, bin ich fast überzeugt das in Deutschland die wenigsten Menschen diesem Hund gerecht werden können. Schokierend ist dabei für mich aber, das ich mir ziemlich sicher bin auch bei uns in der Gegend schon einen solchen Hund gesehen zu haben. Ich hoffe das die Besitzer wissen was sie sich da ins Haus geholt haben.
 
  • #54
Whoopielacht.jpg


:eek::eek::eek: Sie ist wunderschön Anja :eek::eek::eek:

Bei der Geschichte mit Taso schwanke ich auch hin und her, wie die anderen. Es ist schon eine sehr traurige Sache, dass es so für ihn gekommen is.
Menschen machen einen Fehler und ein Tier muß wieder darunter leiden ..... :mad::mad::mad:

Aber vielleicht hätte auch ein intensivies Training mit einem Fachmann da nich wirklich was gebracht ..... Ich meine, es wäre verdammt zeitaufwendig gewesen und wer bezahlt das, oder macht sowas jemand auf eigene Kosten:confused:

Er hatte einfach Pech, in eine so unverantwortliche Familie gekommen zu sein, die sich nich, wie sich das gehört, um ihn gekümmert hat .... ihm nich das Vertrauen und die Liebe gegeben haben, die er gebraucht hätte, um ein entsprendes Sozialverhalten zu entwickeln.
Und ich schätze mal, weil sie dann mit ihm gar nich mehr klar gekommen sind, haben sie ihn mit einer Lüge ins TH verfrachtet und das hat ihn dann komplett aus der Bahn geworfen ..... Der wußte ja gar nich mehr was gehaun und gestochen war und hat es dann entsprechend gezeigt:mad::(

Eigentlich gehören die Leute für mich eingeschläfert .... :oops: Die dürften nie wieder ein Tier halten dürfen:mad:

Wenn man das so liest von dieser Rasse ...... Wahnsinn ...... Aber in den falschen Händen kann sogar ein Wellensittich zum Kampfadler werden .... oder wie auch immer:(

Armer Taso, ich hoffe da, wo du jetzt bist geht es dir gut:oops:
 
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  • #55
ich würde mir in Deutschland niemals einen Herdi kaufen. Diese Hunde haben in diesem dichtbesiedelten Land nichts zu suchen.

Ich habe meine Hündin als Geschenk angenommen weil ich der Meinung bin, daß ich ihr trotz der nicht artgerechten Haltung ein besseres Leben bieten kann als sie es in Spanien hätte. Sie hat zwar ihre Freiheit aufgeben müssen (die sie nie kennengelernt hat weil sie von Geburt an ein Wohnungshund mit Couch- und Bettbenutzung ist) dafür bekommt sie regelmäßig Futter was in Spanien für diese Hunde unüblich ist, sie sind Selbstversorger (Kaninchen fangen oder bei großem Hunger auch mal ein Lämmchen aus der eigenen Herde fressen).
Die Mastins leben fast ohne menschlichen Kontakt, werden von ihren Besitzern geschlagen und getreten wenn sie um Zuwendung betteln (mußte ich leider oft sehen) wenn sie krank sind ziehen sie sich zurück und sterben einsam. Ihr Leben lang sind sie von Zecken und anderem Ungeziefer geplagt und die Hündinnen bekommen jedes Jahr Junge, die sofort nach der Geburt erschlagen werden, außer der Besitzer braucht Nachwuchs für die Herde. Josi hat nur überlebt, weil ich sie genommen habe, sonst hätte die Hündin nur einen Welpen für den Bauern aufziehen dürfen.
 
  • #56
ich bin gespannt ob da die Hundeschulen einen kleinen Ausgleich schaffen können und den Menschen beibringen was ihr Tier eigentlich braucht.

das Problem ist, daß gerade die Hundehalter die es am dringendsten nötig hätten nie mit ihrem Hund eine Hundeschule besuchen:mad:
 
  • #57
  • #58
Das mit den HuSchu darf man aber auch nicht pauschalisieren!
Was ich schon an HuSchulen gesehen habe... da fragt man sich ernsthaft, warum die sich Hundeschule schimpfen....
Was nutzt einem Halter zweimal die Woche stupides Programm, wenn der Hund auf dem Platz hört und zuhause aber nicht? Oder aber dass der Hund, der vielleicht ein wenig lasch aber liebevoll erzogen wurde und nun mit Hauruck an ihn rangegangen wird... das ist in den Schulen, die ich gesehen habe, teilweise Alltag... Deswegen weigere ich mich weiterhin, solche Schulen zu besuchen. Und wegen fehlendem Auto komm ich auch nicht in entferntere, aber bessere Schulen...
 
  • #59
HSH (Herdenschutzhunde) sind in der Tat nichts für Menschen, die mal mit dem Cocker der Oma spazieren waren und meinen, sie hätten Ahnung von allen Hunden dieses Planeten. Der Name Mirjam Cordt fiel hier bereits und ich möchte mich dem auch anschließen. Es wäre schön gewesen, wenn Taso zu einer so HSH-erfahrenen Person hätte kommen können. Von diesen Menschen gibt es nicht viele, aber Mirjam Cordt ist ein gutes Beispiel.

Dass ein Leben eingepfercht hinter Gittern nichts verbessert hätte, ist klar. Ich muss aber auch sagen, dass es tausenden Hunden in Deutschland so geht, vorrangig sogenannte "Kampfhunde", über die die übertriebene Hysterie in Deutschland leider weit verbreitet ist. Wunderbare Hunde, die nie in ihrem Leben eine Chance haben werden und genauso irgendwann einsam hinter Gittern sterben müssen wie es Taso fast passiert wäre.

Ich finde es aber gut, dass das Tierheim von Taso sich öffentlich dazu bekennt. Wie hier auch schon gesagt wurde, das spricht für dieses Tierheim.
 
  • #60
Die Entscheidung,auch wenn sie noch so schwer fiel, war die richtige. Diesen Hund hätte niemand mehr in den Griff bekommen. Vielleicht schon, jedoch mit super viel Zeit und Geduld, Wissen und Erfahrung. Immerhin war Taso schon 5 Jahe alt und hatte keinerlei Erziehung erfahren. Ich habe einen kaukasischen Hirtenhund, der vom Wesen und Charakter genau einem Kangal entspricht. Nur hat er längere Haare. Hoschi wiegt 72 kg und wenn die sich mal in Bewegung setzen, dann ist da kein Halten. Frauen und Kindern gegenüber ist er lieb. Das liegt wohl daran, dass ich sein Lieblingsschaf bin. Aber sobald mal für ihn fremde Männer auf den Hof kommen, muss ich in einsperren, obwohl er noch nie schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hat. Der Beschützerinstinkt bei diesen Hunden ist sehr ausgeprägt. Und wenn sie etwas nicht wollen, dann wollen sie nicht. Hoschi ist sturer als ein Dackel. Da muss man sich schon durchsetzen können. Sie haben keine Angst und gehen auf Bären und Wölfe. Mein Hund ist jetzt 9 Jahre alt. Leider ist letztes Jahr seine Freundin, unser Hund Senta, ein Rottweiler-Schäferhund-Mischling, gestorben. Er hat monatelang gelitten. Aber Hoschi jetzt noch an einen neuen Hund zu gewöhnen, wäre mir zu riskant, weil unser Hof sein Reich ist. Ich kann die Entscheidung des Tierheims nachvollziehen. Sie haben den Hund richtig beschrieben. Ich jedenfalls möchte nicht von so einem Hund gebissen werden. Wenn er mal zuschnappt, na dann...!!


PS. Ich meine natürlich, Hoschi hat monatelang unter dem Verlust von Senta gelitten. Senta ist einfach zu Hause eingeschlafen.
 
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