Bengalkater mit Hautproblemen und Juckreiz

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
casi123

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3. Juli 2023
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Hallo,

ich bin neu hier im Forum und erhoffe mir einen Austausch mit Katzenhaltern, deren Katze vielleicht ähnliche Probleme hat und man vielleicht selbst noch etwas optimieren kann.

Ich habe 3 Kater zu Hause, 2 Bengalen und 1 Savannah.
Mein Langhaarbengal Camu, 4 Jahre alt, hat seit ca. 2 Jahren starke Probleme mit seiner Haut.
Auf Nachfrage bei der Züchterin mit der wir befreundet sind, meinte sie das seine Geschwister keine Probleme und Allergien diesbezüglich haben.

Es begann ganz plötzlich und ohne das wir Futter etc. umgestellt hatten. Er kratzte sich immer wieder auf, überwiegend am Kopf. Die Stellen waren immer wieder blutig und im Laufe seiner Krankheitsgeschichte sogar mal vereitert als wir aus dem Urlaub kamen und mein Vater dies nicht gesehen hatte.

Folgendes wurde seitdem Tierärztlich gemacht und von uns umgestellt:
Untersuchung des Fells auf Parasiten mit der Lupe. Nichts gefunden. Fell mit Bürste gekämmt, auch keine Parasiten/Flöhe gefunden.
Er bekam über viele Wochen Cortison + 2 Mittel gegen Parasiten und Flöhe um zu schauen ob es besser wird. Mit einer Wundspüllösung habe ich ihm immer die offenen Stellen abgetupft und sollte den Schorf abbürsten, da dieser stark jucken würde.
Mit den Chemiekeulen + Halskrause die er teilweise 2 Wochen tragen sollte, wurde es immer nur kurzzeitig besser. Einmal im Monat gab es zusätzlich ein Mittel, das wir ihm zwischen die Schultern träufeln sollten, ich glaube Advocat.

Am Ende halfen die Medikamente kaum noch. Er epilierte sich über ein paar Nächte den Rücken und die Beine und war ziemlich kahl.

Beim Tierarzt wurde uns dann eine Futterumstellung empfohlen + wieder Medikamente. Die Medikamente haben wir dankend abgelehnt aber ab da das Cat Allergy Trockenfutter von Vetconcept gefüttert. Seitdem wurde es etwas besser. Es gibt ab und zu noch kahle Stellen, diese werden aber nicht blutig gekratzt. Er kratzt sich nicht mehr die Haut mit den Krallen auf aber er leckt sich stattdessen immer noch sehr viel. Das Fell wächst langsam wieder nach. Allerdings hat er kompletten Farbverlust, das Fell wächst unheimlich stumpf + weiß/grau nach, anstatt in seiner schönen braunhaarigen Zeichnung. Zudem ist er seit den Hautproblemen ziemlich dünn, trotzdessen das er normal frisst.

Vor 2 Monaten ging es wieder zum Tierarzt aufgrund von Blut im Kot. Kottest auf Giardien und Sonstiges negativ. Es wurde empfohlen in eine Tierklinik für Hautkrankheiten zu gehen/eine Hautabschabung unter Narkose zu machen.
Ebenfalls nahm die Tierärztin eine Haarprobe und machte ein Blutbild und testete auf die Katzenkrankheiten Felv etc. was zum Glück alles negativ war. In der Haarprobe war nichts eindeutig zu sehen. Das Blutbild war bis auf den Eisenwert und einen tagesaktuellen Nierenwert in Ordnung. Der Nierenwert lag statt im Normbereich bis 15 bei 14.

Camu bekommt seit 6 Wochen Hühner-Barf plus Suplemente und ich mache noch Wasser ins Fleisch. Zusätzlich seitdem Vitamine und Zinktablette und wird täglich gekämmt um das Haarwachstum anzuregen. Das Trockenfutter wird langsam abgesetzt und nicht mehr bestellt wenn die Packung leer ist.

Unsere Züchterin vermutet das durch die ganze Medikamentengabe sein Darm durcheinander ist. Daher bekam er ebenfalls eine Darmaufbaukur.
Wir haben auf ihre Empfehlung zusätzlich bei Genoline einen ausführlichen Allergietest in Form einer Speichelprobe und Haare von ihm eingereicht.
Er ist allergisch gegen diverse Zusatzstoffe im Futter, Öle und Fleischsorten. In dem Trockenfutter was gerade abgesetzt wird, ist leider Leinsamen enthalten, gegen die er laut Test auch allergisch ist. Ich hoffe, wenn er nur noch Barf bekommt, dass sich seine Haut komplett verbessert.

Die Antwort vom Tierarzt: Manche Katzen brauchen eben ihr Leben lang Cortison werde ich nicht akzeptieren, da wir auch nicht wissen was er genau hat. Vom Allergietest wollte sie auch nicht wirklich etwas wissen, da es ja Momentaufnahmen sind. (Trotzdem finde ich das sehr wichtig überhaupt zu wissen was er nicht gut verträgt.)
Die Tierärzte tun sich generell schwer bezüglich Hautkrankheiten etc. ist mein Eindruck und verschreiben gerne ausschließlich Medis. Wir waren bei 3 unterschiedlichen Tierärzten.

Hat jemand noch weitere Tipps oder Erfahrungen? Die Hautabschabung haben wir bisher nicht gemacht, da wir Camu nicht stressen oder jetzt in Narkose legen wollen und weil wir auch erst mal dafür sparen müssten. Daher versuchen wir erst mal alles abzustellen was Futter angeht, das Allergien auslösen könnte.
 
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Bärchen Mickey leckt sich Fell weg

Mein Dexter leckt sich das Fell am Rücken weg. Wir waren erst beim Haustierarzt, was wenig gebracht hat. Einen roten Faden bei der Diagnostik hatte erst die Dermatologin in der Tierklinik. Ich kann euch nur dringend ans Herz legen, euch eine solche zu suchen. Bei euch wären die Hautuntersuchung und die Ausschlussdiät die Schritte, die jetzt gemacht werden müssten.

Für die Hautuntersuchung musste Dexter nicht in Narkose gelegt werden.
 
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Eisen? Zu wenig Eisen? Das kann Juckreiz machen, zumindest beim Menschen. Da der absolute Eisenwert nicht immer aussagekräftig ist, wird dann das Transportprotein Ferritin bestimmt.
Gegebenenfalls wird Eisen dann mit B-Vitaminen (vor allem B6 und B12) und Folsäure zusammen substituiert.
 
Hautprobleme sind auch bei Menschen nicht immer leicht in den Griff zu bekommen und die Ursachen können multikausal sein.
Wurde auch Atopische Dermatitis in Betracht gezogen?

Mein Aramis leidet in den Wintermonaten (also von November bis Ende April) an Juckreiz. Nachdem er Freigänger ist und ich nicht kontrollieren kann, was er unterwegs so frisst, habe ich die Ernährung nicht umgestellt. Man riet mir zu BARF, da machte aber mein Kater nicht mit. Er bekommt aber hochwertiges und getreidefreies Futter. In den Wintermonaten bekommt er Cortison, welches ich immer nur so lange gebe, bis die Symptome weg sind und dann ausschleiche (der Tierarzt meinte so viel wie nötig, so wenig wie möglich). Wir sind letzten Winter mit nicht einmal 1 Päckchen durchgekommen.
Ein Allergietest ergab eine Hausstauballergie im Zusammenhang mit trockener Haut durch Heizungsluft und Futtermilbenallergie. Tiefere Untersuchungen wären nur teuer aber nicht aussagekräftiger gewesen. Zudem ist er 15, eine Desensibilisierung hätte wahrscheinlich seine Lebenszeit überschritten, wobei nicht sicher war, ob sie erfolgreich sein würde.

Im letzten Winter haben wir "Dermoscent Essential 6" (Spot On) ab dem Spätsommer verwendet. Die Allergie hielt sich stark in Grenzen, war fast nicht da, zumindest nicht in dem Maß, dass er darunter litt, allerdings weiß ich nicht, ob das durch das Spot On so war oder weil er jetzt eben schon 15 ist und das Immunsystem nicht mehr so überschießend reagiert.

Ein Hautproblem richtig zu bestimmen und auch etwas wirksames dagegen zu finden ist speziell bei Tieren nicht einfach, bei Freigängern umso schwerer.

Ich wünsche euch Erfolg in der Therapie, denn Juckreiz ist extrem einschränkend in Bezug auf Lebensqualität. Sucht in jedem Fall einen Hautspezialisten auf.
 
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Wenn für dich Barfen kein Problem darstellt, würde ich an deiner Stelle, diesen Weg weitergehen.
Falls es tatsächlich mit den Zusatzstoffen im Dosenfutter zusammenhängt, was leider nicht selten ist, müsstest du schnell eine Besserung wahrnehmen können. Dann könntest du deinem Kater eine weitere stressige Diagnostik ersparen.
Ich Barfe mittlerweile seit 1,5 Jahren, weil eine meiner Katzen unter ständigem Durchfall litt. Seit dem ich Barfe, ist Ruhe eingekehrt.
 
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Das Trockenfutter würde ich an deiner Stelle gar nicht mehr geben, ansonsten bringt dir das Barfen nicht wirklich etwas. Er reagiert mit Sicherheit auch auf Zusätze im Trockenfutter.
 
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Wurde mal von den Stellen eine Tupferprobe auf Keime genommen und ein Antibiogramm gemacht?
 
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Das Trockenfutter würde ich an deiner Stelle gar nicht mehr geben, ansonsten bringt dir das Barfen nicht wirklich etwas. Er reagiert mit Sicherheit auch auf Zusätze im Trockenfutter.
Er hat nur Trockenfutter ein Jahr lang bekommen. Ich gebe es noch weil die Züchterin und Tierärztin meinten ich soll ganz langsam auf barf umstellen und das Trockenfutter noch beifüttern weil die Umstellung sonst zu viel ist für den empfindlichen Darm.
Wurde mal von den Stellen eine Tupferprobe auf Keime genommen und ein Antibiogramm gemacht?
Nein, was ist ein antibiogramm?
 
Bei einer Tupferprobe wird in einem Labor untersucht welche Keime sich auf der Wunde finden lassen.
Sind es krankmachende Keime, wird die Wirksamkeit verschiedener Antibiotika auf die gefundenen Keime getestet. So wird eine Resistenz nachgewiesen.
Antibiogramm (MBABG).
 
  • #10
Vielen Dank für die bisherigen netten Nachrichten und Tipps.

Ich werde schauen wie sich die Hauptprobleme entwickeln, wenn es nur noch Barf gibt und kein Trockenfutter mehr.

Der Tipp mit dem Tierdematologen klingt sehr gut. Den werde ich aufsuchen wenn es nicht am Futter liegt.

Eine Frage hierzu:

Kann mir jemand aus Erfahrung sagen wie viel das in etwa kostet? Also Erstgespräch,ggf. Hautabschabung und weitere Untersuchungen,damit ich schon mal schauen kann was ich in den nächsten Monaten zur Seite legen muss. Ich komme aus Hessen und habe z.B. schon gute Bewertungen von einem Tierdermatologen in Wiesbaden gelesen.
 
  • #11
Ich verlinke mal meine Antworten in anderen Fäden

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Bärchen Mickey leckt sich Fell weg

Mein Dexter leckt sich das Fell am Rücken weg. Wir waren erst beim Haustierarzt, was wenig gebracht hat. Einen roten Faden bei der Diagnostik hatte erst die Dermatologin in der Tierklinik. Ich kann euch nur dringend ans Herz legen, euch eine solche zu suchen. Bei euch wären die Hautuntersuchung und die Ausschlussdiät die Schritte, die jetzt gemacht werden müssten.

Für die Hautuntersuchung musste Dexter nicht in Narkose gelegt werden.
Kannst du mir sagen mit welchen Kosten man da für die Feststellung erst mal rechnen muss?

Ok vielleicht hatte der Haustierarzt keine Ahnung. Die meinten nämlich das der Kater in Narkose gelegt werden muss bei Hautabschabungen, Gewebeproben etc.
 
  • #12
Kannst du mir sagen mit welchen Kosten man da für die Feststellung erst mal rechnen muss?

Ok vielleicht hatte der Haustierarzt keine Ahnung. Die meinten nämlich das der Kater in Narkose gelegt werden muss bei Hautabschabungen, Gewebeproben etc.
Für eine Hautbiopsie muss die Katze in Narkose, das ist eine OP bei der ein Stück Haut entfernt wird. Das wird zur Untersuchung an ein Labor geschickt.
 
  • #13
Für eine Hautbiopsie muss die Katze in Narkose, das ist eine OP bei der ein Stück Haut entfernt wird. Das wird zur Untersuchung an ein Labor geschickt.
Dann wurde bei uns was anderes gemacht. Da wurden einfach ein paae Hautpartikel genommen und untersucht.
 
  • #14
Hautprobleme sind auch bei Menschen nicht immer leicht in den Griff zu bekommen und die Ursachen können multikausal sein.
Wurde auch Atopische Dermatitis in Betracht gezogen?

Mein Aramis leidet in den Wintermonaten (also von November bis Ende April) an Juckreiz. Nachdem er Freigänger ist und ich nicht kontrollieren kann, was er unterwegs so frisst, habe ich die Ernährung nicht umgestellt. Man riet mir zu BARF, da machte aber mein Kater nicht mit. Er bekommt aber hochwertiges und getreidefreies Futter. In den Wintermonaten bekommt er Cortison, welches ich immer nur so lange gebe, bis die Symptome weg sind und dann ausschleiche (der Tierarzt meinte so viel wie nötig, so wenig wie möglich). Wir sind letzten Winter mit nicht einmal 1 Päckchen durchgekommen.
Ein Allergietest ergab eine Hausstauballergie im Zusammenhang mit trockener Haut durch Heizungsluft und Futtermilbenallergie. Tiefere Untersuchungen wären nur teuer aber nicht aussagekräftiger gewesen. Zudem ist er 15, eine Desensibilisierung hätte wahrscheinlich seine Lebenszeit überschritten, wobei nicht sicher war, ob sie erfolgreich sein würde.

Im letzten Winter haben wir "Dermoscent Essential 6" (Spot On) ab dem Spätsommer verwendet. Die Allergie hielt sich stark in Grenzen, war fast nicht da, zumindest nicht in dem Maß, dass er darunter litt, allerdings weiß ich nicht, ob das durch das Spot On so war oder weil er jetzt eben schon 15 ist und das Immunsystem nicht mehr so überschießend reagiert.

Ein Hautproblem richtig zu bestimmen und auch etwas wirksames dagegen zu finden ist speziell bei Tieren nicht einfach, bei Freigängern umso schwerer.

Ich wünsche euch Erfolg in der Therapie, denn Juckreiz ist extrem einschränkend in Bezug auf Lebensqualität. Sucht in jedem Fall einen Hautspezialisten auf.
Danke für deine Antwort. Ja also bei den ersten Untersuchungen stand Dermatitis im Raum. Wie sind denn die Blutwerte von Aramis wenn es über den Winter Cortison gibt? Camus Blutwerte vor ein paar Wochen wiesen einen Leberwert auf der 1 Zahl unter dem Normalbereich lag. Die Tierärztin meinte der Wert könne noch an dem Cortison liegen das ich ihm im Dezember 2022 gegeben habe.
Ich hoffe sehr das die Werte sich verbessern durch das Barf dem ich noch Wasser beimische. Das frisst er ohne Probleme solange es Hühnerbarf und nichts anderes ist.
 
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  • #15
Also wie gesagt, Aramis bekommt Cortison nur über die Wintermonate und auch hier nicht durchgängig. Eine Woche bis 10 Tage, dann schleiche ich aus und erst wenn die Symptome wieder so stark da sind, dass ich merke, es geht ihm nicht gut, fange ich mit der nächsten Gabe an.

Ich mache das seit sicher 10 Jahren, das Blutbild vom Februar 2023 zeigte bis auf leicht erhöhte Entzündungswerte durch die Hautstellen keinerlei Auffälligkeiten und er ist 15, hat auch top Nierenwerte.
 

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