Auge vor drei Wochen entfernt und Kater kratzt sich die Narbe immer wieder auf

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Orchida

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Ich richte mich mal nach Möglichkeit gezielt an die Leute, deren Katzen auch eine Augenentfernung samt Heilungsprozess hinter sich haben.

Meinem Kater Viento musste vor 3,5 Wochen leider ein Auge entfernt werden (Bulbusruptur, vermutlich ein Zusammenprall mit irgendeinem motorisierten Fahrzeug während seines Freigangs).

Er bekam einen Kragen, und die OP-Wunde wurde nach vier Tagen kontrolliert und heilte gut. Laut Klinik sollte der Kragen insgesamt sieben Tage post OP dran bleiben. Das erschien mir damals bereits kurz, und ich wollte lieber zehn Tage mit der Abnahme warten, plus zwei weitere Tage, weil das sonst auf ein Wochenende gefallen wäre, und dann wäre es schwierig geworden mit Vorstellung beim Tierarzt.

Leider schaffte Viento es tatsächlich an dem betreffenden Wochenende, sich den Kragen selbst abzustreifen, während ich kurz unterwegs war. Zu diesem Zeitpunkt war der Kragen elf Tage drauf. Die Narbe war aber trotzdem wieder komplett blutig (keine Ahnung, wie er sie innerhalb der ca. 20 Minuten, die ich weg war, bearbeitet haben musste).

Glücklicherweise hatte eine Tierärztin an dem Samstagvormittag reguläre Sprechzeiten. Er bekam Dermamycin-Salbe (antibiotisch, mit Cortison und einer schmerzstillenden Komponente) und ich sollte ihm außerdem noch für eine Weile Metacam geben.
Die Empfehlung bezüglich des Kragens war, grundsätzlich müsste man schauen, wann der Kater von selbst keinen Drang mehr zeigen würde, an die Wunde zu gehen (schwer zu beurteilen, wenn er dank der Barriere eh nicht dran kann), aber sie würde noch mindestens weitere sieben Tage mit Kragen empfehlen.

Dank der Salbe, die ich ca. vier Tage lang anwendete, schien die Wunde tatsächlich gut abzuheilen. Es war die letzten vier, fünf Tage nichts mehr gerötet und die Naht sah komplett verwachsen aus. Vorhin - also insgesamt zwölf Tage nach dem Aufkratzen - schien mir daher ein guter Zeitpunkt zu sein, ihn jetzt doch mal von dem Ding zu befreien.

Viento zeigte erst einmal einen generell starken Putzdrang, putzte sich erst das gesunde Auge und weitere Körperteile. Schließlich ging er dann auch wieder an die Narbe. Es sah wie normales Putzen aus, aber ich beobachtete das Ganze etwa eine Viertelstunde lang. Irgendwann fing er auch mit dem Hinterbein an, sich dort zu kratzen.
Eine Bekannte war vor einer Woche hier um ihm genau für diesen Fall die Krallenspitzen zu kürzen, worüber ich in dem Moment sehr froh war.
Trotzdem fing die Narbe schließlich stellenweise wieder an zu bluten, sodass ich ihm schweren Herzens erneut den Kragen überstreifte und sicherheitshalber direkt wieder die Salbe auftrug.

Mich würde nun interessieren, welche Erfahrungen andere hier mit dem Heilungsverlauf dieser Art Narbe gemacht haben, wie lange der Kragen tatsächlich drauf blieb und ob bzw. wann die Katze aufhörte, sich an die Narbe zu gehen.
Vor allem würde mich interessieren, ob irgendwer das ebenfalls durch hat, dass die Katze immer wieder mit dem Kratzen anfing und wäre für hilfreiche Tipps dankbar.

Mein Gedanke dazu ist, das Gewebe wird ja nie die Robustheit einer normalen Haut haben, und sicher wird sich die Stelle für die Miez auch immer etwas anders anfühlen ... denke ich mir zumindest. Er wird da entsprechend immer mal wieder dran gehen, auch in fernerer Zukunft.
Ich bin langsam verzweifelt, weil die Sache den Eindruck erweckt, als sei kein Ende der Kragenzeit absehbar.
 
A

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Unsere süße Maus kratzte sich nach ca. 1 Woche die Narbe wieder auf (Heilung juckt) und musste dann neu genäht werden.
Da der kleine Teufel gar keinen Kragen akzeptiert hat, musste sie dann zwei Wochen ein Söckchen tragen, an dem Hinterfuß, mit dem das Auge gekratzt wurde. Das Katzensöckchen musste allerdings noch zusätzlich mit Gewebeband fixiert werden.
 
Oha, das klingt ja auch anstrengend.
Ist sie nach den zwei Wochen dann nicht mehr dran gegangen? Oder war die Wunde so gut verheilt, dass da nichts mehr passieren konnte?

Ich erinnere mich gerade daran, dass mein anderer Kater auch zwei Wochen mit Kragen herumlaufen musste, nachdem er operiert worden war. Das war allerdings eine Wunde an der Pfote, nachdem er sich nach einem Sprung aus dem zweiten Stock die Unterarmknochen gebrochen hatte, die dann mit einer Stahlschiene zusammengetackert werden mussten.
Danach war es dann aber auch gut.

Mich wundert bei Viento eben, dass nach zwölf Tagen das Gewebe offenbar noch immer so verletzungsempfindlich ist. Oder liegt das jetzt daran, dass er das zwischenzeitlich wieder aufgekratzt hatte?
Ist die Stelle dann überhaupt irgendwann mal richtig stabil?

In jedem Fall war der Kragen beim ersten und auch jetzt beim zweitenmal jetzt schon deutlich länger dran, als empfohlen wurde. Nach nur sieben Tagen, könnte ich mir vorstellen, wäre alles wieder komplett offen gewesen.
Diesmal konnte ich hoffentlich Schlimmeres verhindern, aber wer weiß, wie das nach weiteren zehn Minuten Putzen und Kratzen ausgesehen hätte.
 
Wir haben solche Operationen mehrfach ( bei verschiedenen Katzen) durchführen lassen, hatten aber das Glück, dass wir nach 10-14 Tagen Donut-Kragen keine solchen Kratzattacken mehr hatten.

Sind die Fäden restlos gezogen worden oder sind es selbstauflösende? Auf die hat ein Kater bei uns extrem allergisch reagiert - nach vollständigem Entfernen war der Juckreiz verschwunden, obwohl die Wunde wegen der allergischen Reaktion komplett offen war.

Die Idee mit der Socke finde ich sehr gut, wenn es keine Fadenreste gibt und der Kater sich aus anderen Gründen blutig kratzt.
 
Es waren selbstauflösende Fäden. Von denen war aber eigentlich nie etwas zu sehen. Offenbar wurde das irgendwie von innen vernäht.
Und vertragen hat er sie anscheinend auch gut, denn abgesehen von den ersten Tagen direkt nach der OP war auch nichts geschwollen oder gerötet.

Socken bräuchte er dann aus meiner Sicht für alle vier Pfoten. ^^

Generell scheint er im Moment etwas Probleme mit Juckreiz zu haben. Ich habe da Nachwirkungen vom Antibiotikum im Verdacht. Kann natürlich auch am Kragen selbst liegen, dass er versucht, sich am Kopfbereich zu kratzen. Aber zumindest hat er, seit er das AB (prophylaktisch) bekommen hat, auch mit Durchfall zu tun. Anfang der Woche müsste das Probiotikum ankommen, dass ich deswegen bestellt habe. Schaden wird es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Juckreiz anhält, würde ich den TA trotzdem mal auf mögliche Fadenreste im Inneren der Wunde ansprechen.

Probiotika nach AB sind grundaätzlich eine gute Idee.
 
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An die weiter entfernte Tierklinik, in der er operiert wurde, komme ich nicht so ohne weiteres ran.
Ich weiß nicht, ob die Tierärztin hier vor Ort auch etwas dazu sagen könnte?
Würden diese Reste denn dann trotzdem irgendwann von selbst verschwinden?

Ansonsten hat er sich aber auch das gesunde Auge ausgiebig geputzt. Da ging er eigentlich auch zuerst dran, weswegen ich mir zuerst auch keine Sorgen gemacht hatte.
Und ein gründlicher Putzer und Kratzer war er auch früher schon immer, und dazu mit sensibler Haut ausgestattet. Ich erinnere mich da ein paar frühere Zeckenstiche, die er auch nach Entfernung der Zecke noch kräftig bearbeitet hatte. Und da er weißes Fell hat, sehen auch kleine Wunden immer direkt dramatisch aus.
 
Auch wenn ich das nicht ganz verstehe...könntest du ihm denn Söckchen anziehen?
Für alle Pfoten, weil er alle vier Pfoten zum Kratzen benutzen würde.

Ich weiß nicht, ob das funktionieren würde. Habe ich noch nicht ausprobiert.
 
Es gibt für solche Fälle so Clips, welche man auf die Krallen steckt. Manche Tierärzte haben die da, ansonsten im Internet schauen.
Das drauf clipsen macht man am Besten zu zweit.
Vielleicht hilft euch sowas.
Was man auch schauen kann, ist, ob man vom Tierarzt eine Salbe bekommt, die den Juckreiz etwas vermindert.
 
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Es gibt für solche Fälle so Clips, welche man auf die Krallen steckt. Manche Tierärzte haben die da, ansonsten im Internet schauen.
Das drauf clipsen macht man am Besten zu zweit.
Vielleicht hilft euch sowas.
Was man auch schauen kann, ist, ob man vom Tierarzt eine Salbe bekommt, die den Juckreiz etwas vermindert.
z.B. SHEIN
 
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Es gibt für solche Fälle so Clips, welche man auf die Krallen steckt. Manche Tierärzte haben die da, ansonsten im Internet schauen.
Das drauf clipsen macht man am Besten zu zweit.
Vielleicht hilft euch sowas.
Was man auch schauen kann, ist, ob man vom Tierarzt eine Salbe bekommt, die den Juckreiz etwas vermindert.
Ich würde darauf achten die Original Soft Claws zu nehmen.
Mein Tierarzt verwendet die in verschiedenen Größen. einfach mal fragen, bzw. googlen.
Und wichtig, nicht allein machen, am besten beim Tierarzt, da das Tier wirklich still halten muss, es geht um Sekunden, dass die Dinger fest kleben. (Sekundenkleber)
 
Bei den Teilen muss ich immer an eine userin und ihren mittlerweile verstorbenen Kater denken. Da wurden die Teile nicht richtig geklebt. Zu viel Klebstoff und es war ein Desaster..
Ich bin nicht komplett dagegen, aber würde das nur mit dem Original Produkt und einem TA machen, der das schonmal gemacht hat.

Ich denke auch dass nach der Heilung der Kratz- und Saubermachen-Reiz kein großes Problem mehr darstellt. Das wird eben weils gerade neu, am heilen und vermutlich ein komisches Gefühl ist besonders beachtet 😕
Ich drück euch die Daumen dass es bald ausgestanden ist! ✊✊
 
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Bei den Teilen muss ich immer an eine userin und ihren mittlerweile verstorbenen Kater denken. Da wurden die Teile nicht richtig geklebt. Zu viel Klebstoff und es war ein Desaster..
Ich bin nicht komplett dagegen, aber würde das nur mit dem Original Produkt und einem TA machen, der das schonmal gemacht hat.

Ich denke auch dass nach der Heilung der Kratz- und Saubermachen-Reiz kein großes Problem mehr darstellt. Das wird eben weils gerade neu, am heilen und vermutlich ein komisches Gefühl ist besonders beachtet 😕
Ich drück euch die Daumen dass es bald ausgestanden ist! ✊✊
Genau deswegen mein Rat.
Den Fall habe ich auch noch in Erinnerung 🫣
Wir hatten diese Teile schon mehrfach, aber immer vom Tierarzt.
 
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Bei allen meinen (5) Katzen hat der hier super funktioniert https://www.amazon.de/dp/B003XLH00Q...AA8LX3EE&psc=0&ref_=list_c_wl_lv_ov_lig_dp_it
Allerdings hab ich ihn anders herum aufgezogen, d.h. dass die Öffnung nach hinten geht und nicht über den Kopf. Keiner kam da mit den Beinchen drum rum bis ans/ins Gesicht. Ich hab aber auch schon gelesen, dass es bei anderen nicht so easy war. Einen Versuch ist das sicherlich wert.
 
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Vielen Dank für alle Ideen!
Den Schritt mit den Krallenauflagen bin ich jetzt nicht gegangen, stattdessen wurde der Kragen besser gesichert und kontrolliert.
Der Kragen ist nun seit gestern ab, und er ist nicht mehr an die Narbe gegangen. 😊

Das Teil war jetzt also tatsächlich zwei volle Wochen am Stück dran.
Bekommen hat er ihn eine Woche vor der OP. Das heißt, wenn man die kurzen Trageunterbrechungen nicht berücksichtigt, musste er tatsächlich sechs Wochen lang mit Trichter herumlaufen. Es ist jetzt also eine riesige Erleichterung für uns alle.

Was jetzt noch von der ganzen Geschichte übrig ist, ist leider der Durchfall durch die prophylaktische Behandlung mit dem Breitbandantibiotikum (Cephacare). Der kam in der ersten Behandlungswoche und ist seitdem geblieben.
Seit etwa zehn Tagen bekommt er einmal am Tag ein Probiotikum ins Futter (Omni Biotic Cat & Dog), aber der Stuhl ist immer noch sehr breiig. Evtl. sind die beiden Bakterienstämme, die darin enthalten sind, nicht diejenigen, die ihm jetzt fehlen, bzw. genügen sie einfach nicht zur Regenerierung der Darmflora.

Falls hier noch jemand Erfahrungswerte zu einem anderen Präparat hat?
Die Auswirkungen von AB-Behandlungen auf das Mikrobiom sind ja u.U. leider nachhaltig ...
 
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Ich glaube das Mittel was ich damals vom TA bekam hieß canicur oder so?
Du könntest aber auch geschrotete flohsamenschalen nehmen.
Um DF abzulindern ganz ganz wenig so wie sie sind übers Futter. ZB eine Messerspitze voll. Bei Bedarf kannst das steigern/verändern. Aber da wir ja nicht das Gegenteil wollen, schön vorsichtig verändern.
 
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Falls hier noch jemand Erfahrungswerte zu einem anderen Präparat hat?
Die Auswirkungen von AB-Behandlungen auf das Mikrobiom sind ja u.U. leider nachhaltig ...

Wie @Liesah schon schrieb, Präbiotika sind sicherer und besser als Probiotika.
Gemahlene Flohsamenschalen sind eine gute Wahl, Ulmenrinde klappt bei vielen auch gut.

Sie geben der Darmflora die Chance, sich wieder selbst aufzubauen, während Probiotika oft nicht die richtigen sind und sogar die Regeneration stören und den Prozess dadurch verlängern können.
 
Gelten Flohsamenschalen denn als Präbiotikum? Ich dachte, die hätten lediglich die Eigenschaft, viel Flüssigkeit aufzunehmen und dadurch den Stuhl einzudicken.

Hat evtl. jemand Erfahrung mit Inulin? Das hätte ich hier noch herumstehen.
Und es ist zufällig auch in dem Futter drin, das ich heute zur Probe bei dm gekauft habe.
 
Gelten Flohsamenschalen denn als Präbiotikum? Ich dachte, die hätten lediglich die Eigenschaft, viel Flüssigkeit aufzunehmen und dadurch den Stuhl einzudicken.
Ja, sind sie. Sie helfen übrigens auch gegen Verstopfung, bei Mensch und Tier.

Hat evtl. jemand Erfahrung mit Inulin? Das hätte ich hier noch herumstehen.
Und es ist zufällig auch in dem Futter drin, das ich heute zur Probe bei dm gekauft habe.
Inulin ist auch ein Präbiotikum.
 

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