Alte oder neue Katze ins Bett?

[RJP]

Hallo,
ich hatte bis vor kurzem zwei Recht alte Katzen von denen eine vor ca einem Monat gestorben ist. Jetzt haben wir seit gestern eine neue Katze (Molly, 8 Monate alt) vom Tierschutzverein mitgenommen.
Die Katzen haben sich schon gesehen und die alte Katze (Tinkerbell, ca. 16 Jahre alt) hat natürlich sofort gefaucht. Ich habe Molly ins Schlafzimmer verfrachtet und ihr alles dort hin gestellt was sie braucht. Die Katzen sind also durchgehend räumlich getrennt. Allerdings hatte Tinkerbell nie "ihren Bereich" in der Wohnung. Tagsüber war sie im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer... Je nachdem wo ich halt war. Auf dem Sofa liegt sie neben mir und im Bett liegt sie auch neben mir. Ein anderer Raum als das Schlafzimmer steht allerdings nicht zur Verfügung um die neue Katze einzugewöhnen.
Meine Frage ist: Soll ich Nachts die Räume der Katzen Tauschen, damit Tinkerbell wie gewohnt neben mir schlafen kann?
Die erste Nacht hab ich das jetzt schon gemacht und ich bin mir auch fast sicher, dass sich die Gerüche (spätestens nach der ersten Nacht) auch schon gründlich vermischt haben.
Ich möchte Tinkerbell nicht ihren gewohnten Schlafplatz nehmen. Aber die neue Katze schläft scheinbar auch sehr gut in meiner Nähe (ist über Tag auf meine Arm eingeschlafen als ich zu ihr ins Schlafzimmer bin).
Gibt es hier Menschen mit Expertise, Ratschlägen und/oder Erfahrungen?

 

[Liolena]

Hallo, zunächst einmal mein Beileid zu deinem Verlust.

Dass du räumlich getrennt hast ist erstmal gut! Schau dir mal diesen Faden an, da wird beschrieben wie man Katzen bestenfalls vergesellschaftet: Thema 'Die langsame Zusammenführung'

Thema 'Die langsame Zusammenführung'

17. Mai 2011

Im Grunde sollte man sich immer vor einer Zusammenführung Gedanken machen, welche Tiere man zusammen führen möchte.

Es gibt einige, die sagen, das man besser zwei gleichgeschlechtliche Tiere zusammen führt (Kater raufen anders als Katzen).
Ich persönlich weiß nicht, ob ich das so pauschal sagen würde. Bin eher der Meinung, das man immer den Charakter von beiden Katzen betrachten sollte.

Das heißt, wenn man einen sehr dominanten Kater hat, dann sollte man weder einen dominanten Kater noch eine dominante Katze dazu nehmen.
Sondern eher auf einen "ruhigen und nicht dominanten" Vertreter...

• locke1983
• Antworten: 533
• Forum: Eine Katze zieht ein

• 

Ja hier gibt es eine ganze Menge Menschen mit wirklich viel Expertise und Erfahrung… die dir vermutlich sagen werden dass es nicht so optimal ist eine 8 Monate junge Katze allein zu einer 16-Jährigen zu holen. Es ist ein bisschen so als würde man einen wilden Teenie allein mit einer Oma in eine WG zwingen. Es ist recht wahrscheinlich, dass die kleine deutlich mehr Spielen will als die alte, das führt dann gerne zu Zoff.

Kannst du noch eine dritte Katze aufnehmen die in einem ähnlichen Alter ist wie deine jüngere Katze? Dann könntest du auch beruhigter mit Tinkerbell im Schlafzimmer schlafen, wenn die kleine noch eine Partnerin hat.

Auf deine Konkrete Frage hab ich leider keine wirklich passende Antwort, tendenziell würd ich die Altkatze nicht ausschließen wollen, sie soll sich ja weiterhin Sicher fühlen. Aber da Molly so jung ist wird sie vermutlich auch leiden wenn sie ganz alleine sein muss nachts.

 

[Liolena]

Jetzt haben wir seit gestern eine neue Katze

Moment! Wenn du Wir schreibst, könntet ihr euch dann aufteilen? Eine*r schläft bei der kleinen im Wohnzimmer und eine*r im Schlafzimmer mit Tinkerbell? Zumindest für die ersten Tage?

 

[Hiyanha]

Als Luigi hier einzog, habe ich mir in der Zeit, in der die Katzen noch nicht zusammen waren, tatsächlich den Wecker gestellt.
Auf diese Weise habe ich eine Hälfte der Nacht bei meinen Bestadskatern im Bett und die andere Hälfte der Nacht bei Luigi auf dem Sofa verbracht.

 

[teufeline]

😢, warum nimmt man zu einer 16jährigen Omi ein 8 Monate altes Pubertier?
Warum? Das führt doch zu Frust auf beiden Seiten. Omi kann nichts mit der Püppi anfangen und Püppi mit der alten Oma nichts.
Es gibt bei Katzen keinen Rentnerschutz! Wenn die neue auf die Omi losgehen sollte, hat Omi gar keine Chance!
Bringe bitte diese junge Kätzin wieder zurück!

 

[Poldi]

😢, warum nimmt man zu einer 16jährigen Omi ein 8 Monate altes Pubertier?
Warum? Das führt doch zu Frust auf beiden Seiten. Omi kann nichts mit der Püppi anfangen und Püppi mit der alten Oma nichts.
Es gibt bei Katzen keinen Rentnerschutz! Wenn die neue auf die Omi losgehen sollte, hat Omi gar keine Chance!
Bringe bitte diese junge Kätzin wieder zurück!

Da muss ich dir zustimmen.

Eine 16 jährige Katze hat umgerechnet ein menschliches Alter von 86 Jahren und eine 8 Monate alte Katze von ca 13 Jahren.
Was soll eine alte Katze mit einer Teenie Katze machen? Sie kann vom Aktivitätslevel garnicht mithalten.
Sie braucht eine Katze in ähnlichem Alter und Charakter.

Oder eine zweite 8 Monate alte weibliche Katze aufnehmen, damit die Jungkatzen gemeinsam toben können.

 

[teufeline]

Da muss ich dir zustimmen.

Eine 16 jährige Katze hat umgerechnet ein menschliches Alter von 86 Jahren und eine 8 Monate alte Katze von ca 13 Jahren.
Was soll eine alte Katze mit einer Teenie Katze machen? Sie kann vom Aktivitätslevel garnicht mithalten.
Sie braucht eine Katze in ähnlichem Alter und Charakter.

Oder eine zweite 8 Monate alte weibliche Katze aufnehmen, damit die Jungkatzen gemeinsam toben können.

Ich verstehe den TSV nicht, der Molly einfach so an @RJP abgegeben hat. Das hat für mich ein Geschmäckle, denn Hauptsache Molly ist raus 🙁
Das kann es nicht sein, da die Oma-Katze ja auch Bedürfnisse hat. Die Oma-Katze mit 16 kommt vor allem anderen, auc vor eventuell neuen Katzen.

 

[Kulli2015]

Ich muss hier leider bestätigen, dass die Zusammenstellung in Hinblick auf das Alter alles andere als ideal ist. Bestünde denn die Möglichkeit, eine zweite junge Katze einziehen zu lassen? Dann hätten die beiden Teenies einander zum Spielen und die Seniorin könnte sich beteiligen, wenn es ihr passt. Bei der jetzigen Konstellation könnte es schlimmstenfalls passieren, dass beide Katzen unzufrieden mit der Situation sind und sich unter Umständen sogar Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Bei uns hat dagegen 2022 der Einzug von zwei kleinen Kater zu einem einzeln zurückgebliebenen Bestandskater (allerdings noch weit jünger als Eure Katze) sehr gut geklappt.
Für uns war nach dem Einzug der ältere Kater aber derjenige mit absolutem Vorrang. Er sollte auf keinen Fall den Eindruck bekommen, er würde plötzlich in irgendeiner Form hinter den Kleinen zurückgestellt oder müsste plötzlich auf irgendetwas verzichten. Die kleinen Kater haben das akzeptiert und ihm sehr viel Respekt entgegengebracht. Je mehr alle drei sich angenähert haben, um so mehr hat sich das verwischt, inzwischen leben alle drei sehr harmonisch ohne Eifersucht oder Futterneid zusammen.
Auch Eure Seniorin sollte jetzt nicht den Eindruck bekommen, sie müsste auf liebgewordene Gewohnheiten verzichten oder würde zugunsten des Neuankömmlings irgendwo ausgesperrt.

 

[RJP]

Also die vom Tierschutzverein wusste, dass wir eine sehr alte Katze haben und ich hab auch gefragt, ob das so okay ist, sie meinte das wäre es. Die Bestandskatze kommt definitiv nicht zu kurz, bekommt ihre Kuscheleinheiten und darf sich entscheiden ob sie ins Bett möchte oder lieber nicht. Momentan können wir keine dritte Katze holen, da wir noch in einer Wohnung wohnen. Wir ziehen demnächst in ein Haus und dann werden wir eine dritte Katze holen.
Meine alte Katze war aber auch sehr einsam wenn niemand Zuhause war und ich kann mir nicht immer alte Katzen zulegen, da ich auch nicht alle 3-4 Jahre den Tod einer Katze betrauern möchte.
Also soll sie nun lieber immer Miauen und einsam sein, wenn wir arbeiten sind oder ist du Zusammenführung dieser beider Katzen schlimmer als die eventuelle Einsamkeit?

 

[Kulli2015]

Meine alte Katze war aber auch sehr einsam wenn niemand Zuhause war und ich kann mir nicht immer alte Katzen zulegen, da ich auch nicht alle 3-4 Jahre den Tod einer Katze betrauern möchte.

Das war auch für uns der Hauptgrund, 2 kleine Kater statt eines Gleichaltrigen einziehen zu lassen. Unser Kater ist zwar wesentlich jünger, aber herzkrank mit ungewisser Lebenserwartung.
Du kannst nach wie vor eine langsame vorsichtige Zusammenführung versuchen, musst aber die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass keine der beiden Katzen in dieser Konstellation wirklich glücklich wird und vor allem die alte Katze ständig gestresst und überfordert ist.

Abgesehen von Tierarztkosten hat sich bei uns gezeigt, dass der Unterschied zwischen zwei oder drei Katzen nicht ins Gewicht fällt.

 

[nivalexa]

Ich verstehe den TSV nicht, der Molly einfach so an @RJP abgegeben hat.

Ich bin vor einigen Jahren ganz bewusst in einem Katzentierheim gewesen um mich zu einen neuen Kumpel für meinen damals 10jährigen Kater beraten zu lassen. Aussage dort war, dass Vergesellschaftungen mit Senioren grundsätzlich nicht funktioniere, man mir ausschließlich zu einem ca 6 Monate alten Katerkumpel raten würde und mir wurde direkt ein super süßer Kater präsentiert. Ich hab glückerweise die Flucht ergriffen und in einem anderen Tierheim eine deutlich bessere Beratung und einen ähnlich alten Kater bekommen.

Von daher kann ich verstehen, wie so was passiert.

Momentan können wir keine dritte Katze holen, da wir noch in einer Wohnung wohnen.

Ich wohne auch in einer Wohnung und habe drei Kater (allerdings alles Senioren), das funktioniert schon solange ausreichend Kratz-, Kletter-, Ausweichmöglichkeiten usw bestehen.

Hast du denn die Möglichkeit deiner älteren Dame ein eigenes Rückzugszimmer zur Verfügung zu stellen? Sie sollte die Möglichkeit haben sich ungestört zurückzuziehen, wenn es ihr zu viel wird.

 

[RJP]

Momentan sind die beiden ja sowieso noch separiert und ich bin abwechselnd bei der einen und bei der anderen, wenn ich alleine bin. Ob es nach der (hoffentlich geglückten) Zusammenführung möglich ist, das Schlafzimmer als Rückzugsort nur für Tinkerbell zu nutzen, weiß ich jetzt noch nicht.
Wenn wir in unserem Haus wohnen werden wir auf jeden Fall genug Platz haben, damit sich die Katzen so wie sie es möchten zurück ziehen können (mit Katzenklappe in der Schlafzimmertür) und spätestens dann kommt auch eine dritte junge Katze. Wir werden in unserer Wohnung 7 und im ganzen Haus insgesamt 11 Zimmer haben (Schwiegereltern wohnen im Erdgeschoss) und zusätzlich einen Garten den wir Ausbruchsicher machen. Ich ging davon aus, dass dieser Platz ausreichen wird, damit sich die Katzen aus dem Weg gehen können, wenn sie gerade mal ihre Ruhe haben möchten.

 

[Kulli2015]

Ich schildere Dir einmal kurz, wie die erste Zeit bei der Zusammenführung unserer beiden kleinen Kater mit dem älteren aussah. Beide Katerchen waren von dem erwachsenen Kater völlig fasziniert und haben ihn buchstäblich auf Schritt und Tritt verfolgt. Sie sind ihn angerannt, wollten sich an ihn werfen und ständig in seiner Nähe sein. Er durfte sich aber jederzeit nach draußen entziehen (wir waren ständig auf dem Sprung, ihm die Tür in den Freigang zu öffnen), nach einiger Zeit verteilte er auch kleine Klapse, wenn die Beiden ihm zu aufdringlich wurden. Die zwei Kleinen konnten aber in der übrigen Zeit ständig miteinander toben und kuscheln, sie durften auch erst nachts mit ins Schlafzimmer, als es zwischen den Dreien schon ganz entspannt ablief. Sie waren übrigens beim Einzug noch richtige Kitten, Du hast da einen Teenager, der vielleicht bereits weniger Respekt vor der älteren Katze hat und sie nur nervt, weil ein passender Spielkamerad fehlt.

Lasst Ihr jetzt bereits eine weitere junge Katze einziehen, erspart ihr Euch später eine weitere Zusammenführung, die mit zunehmendem Alter der dann bereits vorhandenen Katzen nicht einfacher werden wird.