Das ist wirklich das Schwierigste. Vor allem weil viele Katzen durch Fell etc. vielleicht nur mopsig aussehen, es aber garnicht sind. Moe ist so ein Kandidat. Er hat so ein richtiges Doppelkinn und ist wirklich massiv gebaut. Trotzdem spürt man noch sehr gut die Rippen und er hat eine seeehr schlanke Taille. Für mich ist er eher zu dünn als zu dick. Es wurde mir aber schonmal gesagt, dass ich ihm weniger füttern soll, weil er langsam fett wird.
ICH weiß, dass er genau richtig ist und dass er nur wuchtiger aussieht (vor allem neben dem kleinen, zarten Bart). Aber es gibt auch Menschen, die sich sowas zu Herzen nehmen und ihre Tiere hungern lassen.
Genauso kann ich mir vorstellen, dass es auch in die andere Richtung gehen kann und vielleicht der eine oder andere ständig Angst hat, die Katze könnte vom Fleisch fallen.
Unser bestes aktuelles Beispiel ist Moody.
Er ist ein großrahmiger und langbeiniger Siamkater (moderne Siamesen, die fliegenden Gerippe). Mit seinen zwei Jahren ist er jetzt auch ausgewachsen, und aktuell wiegt er 4,2 kg mitsamt seinem Speckmantel.
Ginge ich allein nach dem Speck auf den Rippen, würde ich mir etwas Sorgen machen (= eine deutliche Speckschicht ist auf den Wirbelfortsätzen und auf den Rippen zu spüren).
Aufgrund des Körpergewichts (wir wiegen mit der Babywaage; die ist auf 100g genau) ist er aber im Rahmen, und hätte er letztes Jahr nicht genau dasselbe hingelegt, würde ich mir vielleicht etwas Gedanken machen. Aber im letzten Sommer hatte er durchgängig gut 7 Pfund, so dass der Winterspeck im kommenden Frühjahr garantiert wieder abgebaut wird (obwohl er kein Freigänger ist).
Und sollte es im Frühjahr nicht besser aussehen als heute, könnte ich ihn immer noch auf Diät setzen, falls das Gewicht zu hoch ginge.
Bei Pfötchen und ihren drei Beinen auf 3,5 kg (und wirklich sehr kompaktes Muskelpaket, also Ritter-Sport-Katze) muss ich schon etwas aufpassen, weil hier die Gelenkarthrose vorprogrammiert ist.
In Sachen Übergewicht brauche ich mir bei Mercy und Nine gar keine Gedanken zu machen. Mercy wiegt zwar auch (langbeinig und großrahmig, aber pures Muskelpaket und rappeldürr) gut 4 kg, aber bei Nine (großrahmig, großpfotig) bin ich schon dankbar, wenn sie mehr als 3,3 kg auf die Waage bringt (mäkeliges Gerippe mit Fell).
Sie gehören ja alle zu derselben Rasse (Orientalen; auch Siamesen zählen in diese Gruppe), und doch sind sie so unterschiedlich!
Natürlich liegt das teilweise auch daran, dass sie Handicats bzw. Chroniker sind, aber die genetische bzw. körperliche Veranlagung spielt da einfach auch eine große Rolle.
Bei Pfötchen und Moody merkt man auch beim Körperbau die englischen Linien reiner Siamesenzucht (= ohne einfarbige Einkreuzungen, also die Engländer). Auch wenn Pfötchen extrem kompakt ist und Moody sehr langbeinig, haben sie aber beide den leichten Hang zum Speckigen. (Da bin ich jetzt mal rassistisch und hänge das den englischen Vorfahren an!
😉)
Nine würde, wäre sie gesund, sicherlich auch in Richtung der 4 kg gehen, die ihrer Körpergröße entsprechen. Bei Mercy sehe ich es ja, wie eine richtig gesunde orientalische Katze aussehen kann und sollte! Klar, sehr schlank! Aber gleichzeitig auch unglaublich muskulös!
Und dann darf man auch verhungert aussehen (= im Vergleich zu den Lastramis usw.
😉), obwohl man dieselben 4 kg wiegt wie das plüschiger wirkende gleichgewichtige Lastramimädel.
😉
....und wenn es schon innerhalb der Rasse (nebst Stammbaum usw.) so sehr variiert, wie muss es dann eigentlich die Bandbreite geben bei den Lastramis!!!
Von daher nochma, an den/die TE:
Es ist sowas von albern zu unterstellen, dass "deutsche" Haustiere generell übergewichtig wären!!!
🙄
Jedes Tier ist so, wie es ist, und da es auf seinen Halter angewiesen ist, wird das eine Tier (= wo der Halter es nicht besser weiß, sich nicht interessiert oder aus anderen Gründen) übergewichtig, das andere Tier ist idealgewichtig (ob mit oder ohne Zutun und Kümmern des Halters), und das dritte Tier ist untergewichtig, weil alt, krank, vernachlässigt oder aus vielen anderen Gründen.
Gute Anhaltspunkte bei Katzen für die Gewichtskontrolle sind neben dem Wiegen vor allem die Form der Taille und des Rückens von oben nebst dem Abtasten, wieviel Speck da auf dem Gerippe sitzt. Für meine Katzen finde ich (wie oben geschrieben) die Kombi aus beidem wichtig, bei anderen Katzen mag das Tasten allein reichen oder auch das Wiegen allein.
LG