Ab wann ist ein Abschied sinnvoll?

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Gast
Hallo,

ich hoffe, ich löse mit diesem Thread jetzt hier keinen Eklat aus. Aber ich könnte mal etwas Input gebrauchen, weil ich mir zur Zeit mit meiner Miez absolut nicht sicher bin.

Es geht um Mando. Mando ist steinalt und multimorbide. CNI, hypertrophe Kardiomyopathie, einen Blutdruck jenseits von gut und böse und daraus resultierende Blindheit (inzwischen komplett, würde ich annehmen - sie hat keinerlei Schutzreflexe mehr, was ihre Augen angeht), nahezu komplette Taubheit etc. Ihre Medikamente schlagen kaum noch an. Der Druck ist z.B. trotz Medikamenten noch schlimmer als je zuvor.
In den letzten Wochen hat sich ihr Zustand immer mehr verschlechtert. Sie scheint keine Schmerzen zu haben (nicht mehr, als regulär - Zustand nach Autounfall), aber sie hat die Orientierung komplett verloren. Alleine findet sie oftmals ihr Futter nicht mehr, man muss sie immer irgendwie "hinschieben" und sie hasst es, wenn man sie anfasst (alles, was nicht streicheln ist, ist nicht erwünscht bei ihr). Sie findet das Klo ganz oft nicht mehr und - was ich persönlich viel schlimmer finde - sie rennt inzwischen überall dagegen. Gegen Türen, Tührrahmen, gegen uns Menschen, gegen die anderen Katzen (was dann immer in Schlägereien endet), gegen Schränke...you name it. Mir tut das extrem weh, sie so zu sehen...:( Sie hat sich schon mehrfach die Nase blutig gerannt (wir waren danach immer beim TA, ihr ist nichts weiter passiert) und ihren letzten Zahn hat sie sich bei einem sturzähnlichen Abgang von der Couch auch ausgeschlagen bzw. abgebrochen...

Und ich hab, ehrlich gesagt, auch etwas Schiss, wie das in der neuen Wohnung werden soll (denn umziehen muss ich nach Trennung). Ob sie sich da überhaupt noch einmal irgendwie orientieren kann, wenn sie hier - in ihrem Zuhause - schon so extrem desorientiert ist.

Wenn sie ihr Futter gefunden hat, dann frisst sie gut. Reichlich. Also Appetit hat die Maus.

Und deswegen weiß ich irgendwie nicht genau, wie ich handeln soll...
Ich will auf keinen Fall den Absprung verpassen und sie sich quälen lassen. Andererseits weiß ich aber auch nicht, ob sie schon so weit ist zu gehen... :(

Hatte jemand von euch schon einmal ein ähnliches Problem?
 
A

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Hallo,

dass ist imme reine extrem schwierige Entscheidung, zumal du ja gerade eh genug anderes im Kopf hast. Auch, wenn es vll. hart klingt aber ich würde sie in ihrer gewohnten Umgebung einschlafen lassen. Dann können sich die anderen auch noch von ihr Verabschieden und in der neuen Wohnung "neu" anfangen.
 
Meine Oma hatte einen Hund, der im Alter auch taub wurde, kaum (oder gar nicht?) mehr sehen konnte und orientierungslos wurde.
Er wurde rastlos und lief immer suchend umher, Runden um den Tisch und zeigte große Unsicherheiten.

Auch er hatte - wenn man ihm das Futter zeigte - einen guten Appetit aber sonst keine wirkliche Lebensqualität mehr.

Sie entschied sich - auch wenn er körperlich noch recht fit war - ihm wegen des Gesamtzustandes einschlafen zu lassen und hat diesen Schritt nie bereut.
Es muss schlimm für ein Tier sein, wenn man sich gar nicht mehr orientieren kann und somit keine Sicherheit mehr empfinden kann.

Ein zusätzlicher Umzug wird ihre Verwirrtheit sicher noch verstärken.
Zusätzlich noch die anderen genannten Baustellen, die trotz Medikamente Probleme machen...

Das alles soweit wie die Beschreibung es hergibt ...

Aber ob ich es bei einem eigenen Tier genau so empfingen würde - das kann ich nicht ehrlich beantworten. :oops:
 
Oh ja , das ist , wie immer eine schwierige Frage .

Was meinst Du mit "der Druck ist trotz Medikamente schlimmer als zuvor "?

Hat sie Atemnot ?

Arbeitest Du oder bist Du 24 Std. zu Hause ?

So lange sie noch mit Appetit ißt , will sie , denke ich noch nicht gehen.

Ein Tier das sterben will, stellt die Nahrungsaufnahme ein.

Wie alt ist sie?.....ich würde ihr die letzte Zeit noch so gut es geht versüßen.

Ich persönlich würde meine Katze wegen Umzug nicht einschläfern lassen.

Wenn sie sich jetzt in ihrem bekannten Zuhause schon nicht zurecht findet, kann es in der neuen Wohnung kaum schlimmer werden.

Aber Du siehst Deine Katze tagtgl. und kannst das natürlich viel besser einschätzen , als ich .

Wenn die anderen Katzen so gestresst auf sie reagieren , braucht sie natürlich Schutz.


Ich wünsche Dir viel Kraft und Liebe für Deine Katze um in ihrem Sinne zu entscheiden.


LG

Susann
 
Vielen Dank für die Rückmeldungen bis jetzt.

Was meinst Du mit "der Druck ist trotz Medikamente schlimmer als zuvor "?
Der Normwert liegt irgendwo bei 125/90 +- ein paar mmHg. Mandos Blutdruck tingelt bei 270/120 und höher. Also VIEL zu hoch.

Hat sie Atemnot ?
Ich glaube nicht. Ihr Atmung klingt okay, sie hechelt nicht o.ä.

Arbeitest Du oder bist Du 24 Std. zu Hause ?
Ich arbeite. 3 Schichten. Bin seit dem neuen Job min. um die 12h am Tag außer Haus. Freie Tage zwischen 5-9 im Monat. Also bin ich leider auch nicht immer da, um dafür zu sorgen, dass sie regelmäßig frisst oder um als Ankuschelplatz zu dienen...

Wie alt ist sie?.....ich würde ihr die letzte Zeit noch so gut es geht versüßen.
Als ich sie vor 3,5 Jahren übernommen hatte, sollte sie schon irgendwas zwischen 12 und 15 Jahren alt sein (Straßenkatze). Wobei der TA sie eigentlich noch älter fand. Aber genau weiß ich es leider nicht...


Ich persönlich würde meine Katze wegen Umzug nicht einschläfern lassen.

Wenn sie sich jetzt in ihrem bekannten Zuhause schon nicht zurecht findet, kann es in der neuen Wohnung kaum schlimmer werden.
Bitte versteh mich nicht falsch. Nur des Umzugs wegen würde ich NIE ein Tier einschläfern lassen oder weggeben. Ich mach mir Sorgen, wie sie das verkraftet, aber wir würden das schon hinbekommen. Worüber ich mir eben wirklich Sorgen mache, ist ihr Zustand. Das von Hörnchen schon beschriebene ruhelose Umhergehen. Sie liegt nur ruhig auf der Couch, wenn ich da auch sitze, ansonsten ist sie pausenlos unterwegs, dreht sich im Kreis o.ä.


Wenn die anderen Katzen so gestresst auf sie reagieren , braucht sie natürlich Schutz.
Solange Mando nicht in sie reinrennt, geht es zum Glück ja. Aber es kracht leider schon öfters am Tag... :/
 
Oh je, ich mag dir nicht zu irgendwas raten. Ich finde es schwierig, ohne das Tier zu kennen.
Verlass dich auf dein Gefühl. Wenn ich mir total unsicher bin frag ich meinen TA wie er entscheiden würde, wenn es sein Tier wäre. Das setzt natürlich ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen dir und deinem TA voraus.
Egal wie du entscheidet, ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und nur das Beste für dich und deine Katzen.
 
so schlimm das klingen mag, doch einen Umzug halte ich für viel schlimmer, als sie jetzt erlösen zu lassen, versuche das Dein Tierarzt nach Hause kommt, das sie in ihren gewohnten Umgebung sich auf ihre letzte Reise machen kann. Ich glaube das sie das Leben garn nicht mehr so richtig wahr nimmt . Denk darüber nach, doch ich glaube das ist das beste für Sie.
 
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Oh das ist echt ne ganz schwere Frage. Also raten kann ich wenn ich das Tier nicht sehe nicht wirklilch was. Aber ich erzähl dir mal was von meiner Ma:

Als meine Oma starb hinterließ sie meiner Mutter einen Dackel, ein furtbares Tier. Der hat gebissen usw. Aber sie haben sich geliebt. Das tier war dann auch irgendwann alt. 14 Jahre - für nen Dackel ordentlich. Dann wurde er in einer 30iger Zone angefahren - 80 m Bremsspur! Die Unfallfolgen konnte der TA ganz ordentlich wieder hinbekommen, aber das Tier war blind, fast Taub, orientierungslos und hat sich nur noch über Futter und den Geruch meiner Ma gefreut ... aber er hat sich gefreut.
Dann kam der Tag an dem er - da er nicht mehr so gut zu Fuß war anfing unter sich zu machen. Da fing sie dann echt an nach zu denken ... Nach einer Woche wurde er erlöst. Meine Ma denkt heute noch viel an ihn aber zu diesem Thema sagt sie heute (15 Jahre später) dass es vielleicht früher hätte geschehen sollen.

Also wirklich wissen kannst du es nicht - immer erst danach.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
 
Ich kenne dein Tier nicht und tue mich deshalb schwer damit zu sagen ob du dein Tier Einschläfern lassen sollst.

Meine Erfahrung sagt mir aber solange man sich fragt ob man sein Tier Einschläfern sollte,ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen.

Wenn du dir sicher bist das Zeitpunkt gekommen ist,wirst du dir diese Frage nicht mehr stellen.
 
  • #10
Ohje, das ist ja eine schwierige Entscheidung. Ich möchte Dir da auch ungern raten. Ein Leben beenden zu lassen wenn das Tier sich noch ans Leben klammert indem es zum Beispiel frisst, ist nie einfach. Allerdings vermute ich - und ich hoffe das klingt jetzt nicht zu hart, so ist es keineswegs gemeint - dass sich das Problem nach einem Umzug von selbst lösen wird. Für die meisten Katzen ist ein Umzug stressig. Für eine so kranke und alte Katze, könnte es das Tröpfchen Stress zu viel sein. Sie hat wie Du es beschreibst extrem eingeschränkte Möglichkeiten sich (neu) zu orientieren und mit der unbekannten Umgebung vertraut zu machen. Vielleicht findet sie ihr fressen dann auch nicht mehr so einfach und Du müsstest ihr dabei helfen. Was bei Deinen Arbeitszeiten ja nur eingeschränkt geht.

Die einzige Möglichkeit dem Tier noch ein Bisschen Zeit zu schenken die ich da sehen würde ist, die Katze in einem einzigen Raum lassen wenn Du nicht da bist. Möglichst kein Teppichboden, Klo und Fressen im selben Raum in unterschiedlichen Ecken, so wenig "Prellböcke" und Absturzmöglichkeiten wie geht. In ihrem Zustand könnte schon ein Babygatter eine zu große Hürde sein um da raus zu kommen, eine gesunde Katze könnte aber zu ihr rein und raus wie sie will. Wenn alles wichtige in einem Zimmer ist, kann sie sich vielleicht schneller orientieren und hat weniger Stress.

Ich weiss, dass das nach Knast klingt. Aber wenn alte, demente und so kranke Menschen ins Pflegeheim kommen, sieht ihr Leben oft ähnlich aus - rumspazieren nur unter Aufsicht, Klo am Zimmer (meist mit Hilfe beim Toilettengang) und Essen ans Bett wenn sie nicht mehr fit sind. Anders würde ich persönlich diese Situation nicht gestalten, wäre ich in ihr und müsste Deine schwere Entscheidung treffen.

Ich wünsche Dir viel Kraft!
 
  • #11
ich wage mich kaum Dir zu antworten weil ich selbst vor der schweren Entscheidung stehe meine Katze zu erlösen. Ich habe bereits mehrere Katzen erlösen müssen und habe gewisse Erfahrung mit verschiedenen Krankheiten.

Bei Deiner Mietze habe ich den Verdacht, dass sie bereits dement ist und sich nicht mehr orientieren kann. Die anderen Krankheiten sind wohl auch in einem sehr fortgeschrittenem Zustand.

Man sucht in dieser Situation nach jedem Hoffnungsschimmer um sich vor der Entscheidung zu drücken.
Aber....... denke bitte nicht an dich und deine Umstände sondern versetze dich in die Lage deiner Katze. Fühlt sie sich noch wohl? Kann sie noch Freude am Leben haben?

Die Entscheidung ist immer furchtbar schwer und ich bin in der gleichen Situation wie du.

Ich wünsche uns beiden viel Kraft um das Unvermeidlich zu tun.

ganz traurige Grüße
 
  • #12
Also , wenn Du 12 Std. außer Haus bist , ist das natürlich bitter für die süße .

Wenn Du jetzt noch nicht erlösen kannst , sollst , was auch immer....dann muß sie einen geschützten Bereich bekommen .

Ich würde auch einen Raum für sie gestalten , wie es auch ChausieMama machen würde.

Klo und Essgeschirr rein , kuschlige Decken , oder Körbchen und wenn Du weggehst einige getragene Kleidungsstücke für sie hinlegen .Dann hat sie Deinen Geruch , hat ihre Ruhe und läuft nicht Gefahr verprügelt zu werden. Und sie hat ihr eigenes Essen

Vielleicht noch Unterstützung mit Bachblüten.

So würde ich es versuchen.


LG

Susann
 
  • #13
Ganz schwierige Entscheidung, liegt bei mir jetzt 5 Tage zurück.
Ich glaube,dass man es irgendwann merkt, es springt einen sozusagen an. Ich habe mich 6 Wochen gefragt, ob und wann ich meinen schwerkranken Kater einschläfern lassen soll und urplötzlich wusste ich es . Er sah mich an und ich wusste, dass von diesem lebenslustigen Tier, dass ich von früher kannte, nicht mehr viel übrig war. Qualitativ schöne Tage gehen , meiner Meinung nach, über Quantität und Menschen, die ein Tier lieben, neigen , so glaube ich, eher dazu zu lange zu warten, als zu früh aufzugeben.
 

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